Vorritzen an der Formatkreissäge

4ctive

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Hallo Zusammen,

ich möchte euch Fragen, wie Ihr beschichtete Platten an der FKS bearbeitet, sodass so wenig wie möglich abplatzt beim Sägen.
Man kennt ja die Variante "rückwärts" anzuritzen mit der Handkreissäge und Führungsschiene. Gibt es oder hat einer von Euch schon ein ähnliches Vorgehen auf der FKS durchgeführt? Also Sägeblatt auf 1-2 mm Höhe einstellen und dann die beschichtete Platte "rückwärts" anritzen? Also ich meine das Werkstück gegen die normale Vorschubrichtung über das laufende Sägeblatt ziehen.
Oder habt ihr noch andere Varianten (nicht ein eingebauter Vorritzer), wie es gut geht?

Beste Grüße
Benjamin
 

carsten

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Hallo

mit passendem Sägeblatt sägen. Hatte in meiner Lehre auch keinen Vorritzer und wir haben trotzdem Dekorplatten verarbeitet. Dach- Hohlzahn, musste halt öfter gewechselt und dann geschärft werden. Drehzahl in der Regel Maximum. Sägeblattüberstand etwas über Zahngrund. gleichmäßiger Vorschub. Heute könnte man auch auf die DIA Blätter der einschlägigen Hersteller zurückgreifen. Da ist die Standzeit ohne Vorritzer halt deutlich höher. Aber Vorritzen auf der FKS im Gleichlauf : NIEMALS.
Alternativ: Das Material fertig zugeschnitten und bekantet bestellen.
 

chrisil

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Dazu aber noch angemerkt, dass FKS auch schon in den unteren Klassen mittlerweile mit Vorritzer zu haben sind.... die machen dann genau das, was du mit der HKS beim Rückwärtsgang machst....
 

schrauber-at-work

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Moin,
Wie @chrisil schrieb haben die meisten FKS mittlerweile nen Vorritzer. Meine Bernado auch. Geht wunderbar.
Rückwärts über die Säge halte ich für sehr gefährlich, Mal ganz davon abgesehen dass man keine ordentliche Führung hat.

Gruß SAW
 

keks010982

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Also ich mach das schon mal hin und wieder so. Eher aber wenn ich schnell mal bissi MPX quer zur Faser schneiden muss und grad nicht das richtige Blatt drauf ist.
Ich sehe das unkritisch - woher soll denn da eine Kraft kommen die einen Rückschlag oder dergleichen produziert? Kannst ja auch mit der OF stressfrei im Gleichlauf fräsen wenn du nur ganz wenig wegnimmst.
Also bei mir gab es dabei noch nie eine annähernd kritische Situation. Kann ja auch auf gar keinen Fall gefährlicher sein als mit der HKS...

Weiß nicht was die BG dazu sagt - mein Maschinenkurs ist schon länger - aber für mich ist das ungefährlich.
Edit:
Natürlich auf dem Schlitten und fixiert!
 

4ctive

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Moin Zusammen,

Dazu aber noch angemerkt, dass FKS auch schon in den unteren Klassen mittlerweile mit Vorritzer zu haben sind.... die machen dann genau das, was du mit der HKS beim Rückwärtsgang machst....
Ich hab ne K3 Winner, leider ohne Vorritzer. Evtl. rüste ich das nach. Aber aktuell kommt es noch nicht so häufig vor, dass ich beschichtete MPX Platten verarbeite, sodass sich das lohnen würde.

Moin,
Wie @chrisil schrieb haben die meisten FKS mittlerweile nen Vorritzer. Meine Bernado auch. Geht wunderbar.
Rückwärts über die Säge halte ich für sehr gefährlich, Mal ganz davon abgesehen dass man keine ordentliche Führung hat.

Gruß SAW
Naja, ich hab ja den Führungsschlitten. Ich glaube besser führen kann man eigtl nicht. Werkstück natürlich darauf fixiert.

Also ich mach das schon mal hin und wieder so. Eher aber wenn ich schnell mal bissi MPX quer zur Faser schneiden muss und grad nicht das richtige Blatt drauf ist.
Ich sehe das unkritisch - woher soll denn da eine Kraft kommen die einen Rückschlag oder dergleichen produziert? Kannst ja auch mit der OF stressfrei im Gleichlauf fräsen wenn du nur ganz wenig wegnimmst.
Also bei mir gab es dabei noch nie eine annähernd kritische Situation. Kann ja auch auf gar keinen Fall gefährlicher sein als mit der HKS...

Weiß nicht was die BG dazu sagt - mein Maschinenkurs ist schon länger - aber für mich ist das ungefährlich.
Edit:
Natürlich auf dem Schlitten und fixiert!
Mein Gedankengang war tatsächlich der gleiche: Warum ist es mit der HKS weniger gefährlich als mit der FKS... So ganz schlau bin ich da noch nicht geworden.
Aber vielleicht weiß der ein oder andere noch etwas dazu.
 

uli2003

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Vorritzen mit einer Blatthöhe von 1-2 mm im Gleichlauf ist unkritisch. Das Vorritzaggregat läuft auch im Gleichlauf - da passiert auch nix.

Wenn ich sehr dicke Platten sauber schneiden muss, ritze ich im Gegenlauf vor. Das funktioniert auf der FKS genauso gut und wird sauber.
Dann tauche ich am Ende des Schnitts das Sägeblatt ganz ab, ziehe den Schlitten samt Werkstück zurück, stelle das Blatt auf passende Höhe und säge dann den Rest.
 

4ctive

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Vorritzen mit einer Blatthöhe von 1-2 mm im Gleichlauf ist unkritisch. Das Vorritzaggregat läuft auch im Gleichlauf - da passiert auch nix.

Wenn ich sehr dicke Platten sauber schneiden muss, ritze ich im Gegenlauf vor. Das funktioniert auf der FKS genauso gut und wird sauber.
Dann tauche ich am Ende des Schnitts das Sägeblatt ganz ab, ziehe den Schlitten samt Werkstück zurück, stelle das Blatt auf passende Höhe und säge dann den Rest.
Das ist auch eine gute Idee. Und vielleicht die einfachste, ohne etwas "riskieren" zu müssen.
 

magmog

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Guuden,

ein entsprechendes Sägeblatt, in der Höhe richtig eingestellt,
der richtige Umgang mit der Maschine, schon geht's.
Natürlich muss selbige Schlag- und Schwingungsfrei sein.
Wenn dann noch richtig geplant wird,
und nur die Teile mit einem Top Blatt geschnitten werden,
die man wirklich beidseitig sieht (das sind meistens die Wenigsten),
hält so ein teures Blatt recht lange seine Schnittigkeit.
 

benben

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Ich füge die Kanten entweder an der Abrichte oder Tischfräse. Nur die Kanten die wichtig sind. Geht erstaunlich gut und ich brauche kein extra Sägeblatt vorhalten. Mache das mit normalem Falz Kopf, gibt aber auch Diamant bestückt und beidseitig ziehend.

Ist extrem selten, Geht aber ziemlich gut.

Gruss
Ben
 

TomfromMuc

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@ 4ctive:

ich hab bei meiner K3 den Vorritzer selbst nachgerüstet und bin sehr zufrieden damit. Würde ich Dir unbedingt empfehlen, ist kein Hexenwerk und kostet ja auch nicht die Welt.

So wie Uli2003 es beschreibt geht es sicher auch, wenn man es nicht oft braucht und wenn man eine FKS hat, wo Spaltkeil und Haube getrennt sind (wirst Du vermutlich nicht haben). Wenn man öfter beschichtete Platten bearbeitet (ich tu das), lohnt sich der Vorritzer auf alle Fälle.

LG Tom
 

4ctive

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@ 4ctive:

ich hab bei meiner K3 den Vorritzer selbst nachgerüstet und bin sehr zufrieden damit. Würde ich Dir unbedingt empfehlen, ist kein Hexenwerk und kostet ja auch nicht die Welt.

So wie Uli2003 es beschreibt geht es sicher auch, wenn man es nicht oft braucht und wenn man eine FKS hat, wo Spaltkeil und Haube getrennt sind (wirst Du vermutlich nicht haben). Wenn man öfter beschichtete Platten bearbeitet (ich tu das), lohnt sich der Vorritzer auf alle Fälle.

LG Tom

Hi Tom,
danke dir für die Info. Die Nachrüstung steht auf jeden Fall als beste Möglichkeit im Raum. Ich muss mal schauen, wie oft ich beschichtetes Material bearbeite in der Zukunft.
Ich habe bei meiner K3 einen zweiten Spaltkeil ohne Haube für verdeckte Schnitte und will mir demnächst auch eine Lösung schaffen (kaufen oder selber bauen ist noch offen), um endlich eine "externe" Haube zu haben. Die Haube am Spaltkeil finde ich furchtbar nervig :emoji_wink:

Was muss man denn alles wegbauen, um den Vorritzer einzubauen?

VG
Benjamin
 

TomfromMuc

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Hallo Benjamin,

für den Einbau des Vorritzers muß man nicht viel wegbauen. Lediglich die vordere Blechblende unterhalb der Führung des Parallelanschlages (wo der Schalter drauf befestigt ist) und rechts den Blechkasten lüfterseitig vom Motor (so ein geschlitzer Aufsatzkasten) und die Tischverbreiterung. Durch diese beiden Öffnungen läßt sich alles machen.

Auf den ersten Blick sind es recht viel Einzelteile. Aber der Einbau selbst ist schon machbar, wenn man etwas handwerkliches Geschick und zumindest eine Idee vom Maschinenbau hat. Etwas Werkzeug braucht man natürlich, irgendeinen Gabelschlüssel hab ich auch abgeflext, glaube ich (ist schon drei Jahre her). An einer Bohrung hab ich Gewinde nachschneiden müssen (voller Lack oder etwas vernudelt). Und an einer Stelle war die Sprengzeichnung etwas verwirrend und hat mich auf die falsche Fährte geführt.

Wenn Du das machen möchtest, melde Dich bei Bedarf. Dann schick ich Dir ein paar Detailfotos, macht die Sache einfacher.

Bereut hab ich es noch keinen Tag und irgendwelche Geschichten vom "ständig nachstellen am Vorritzer" kannst Du bei der Hammer K3 vergessen. Ich hab das einmal vor drei Jahren (beim Einbau) eingestellt und seit dem Tag nie wieder. Immer das gleiche Paar Sägeblätter verwenden, Vorritzblatt aufstecken, festschrauben, sägen und freuen :emoji_slight_smile: Ergebnis perfekt, meist ist die Ober- und Unterseite nicht voneinander zu unterscheiden.

Viel Erfolg und LG, Tom
 

4ctive

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@TomfromMuc

Hallo Tom,

perfekt! Vielen Dank für deine Infos!
Sollte es zukünftig wirklich öfter vorkommen, dann denke ich, dass ich auf deine Lösung gehe und den Vorritzer nachrüste. Ich habe einfach immer weniger Lust mit solchen Dingen "rumzumachen" und Kompromisse einzugehen. Daher ist dein Erfahrungsbericht sehr wertvoll.

Den Einbau sollte ich hinbekommen, sofern noch etwas vom Ingenieurstudium hängen geblieben ist :emoji_slight_smile: Detailbilder wären aber auf alle Fälle super hilfreich. Sollte es soweit kommen, melde ich mich gerne wieder bei dir und komme auf dein Angebot zurück.

Beste Grüße
Benjamin
 
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