Vorfräsen von T-Nuten und Grat-Nuten

riano

ww-birnbaum
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Hallo,

mir geht es um das Vorfraesen von T- bzw. Gratnuten - welche Art von Fraeser eignet sich am besten um mit moeglichst wenigen Zustellungen hinzukommen? Es geht um folgendes Setup:
- Material ist Buche, Birke-Multiplex, oder Spanplatte
- Maximaler Durchmesser des Fraesers darf 8mm sein (weil die T-Nut fuer M8 ist)
- 1300W Oberfraese mit 8mm Schaft
- Gesamtfraestiefe ca 10mm

Ich habe ein paar Fragen zum allgemeine Verstaendnis:
1) Sind hier “standard” Nutfraeser oder Spiralnutfraeser geeigneter?
2) Mit welchem Fraeserdurchmesser kann man pro Gang am tiefsten fraesen? Einerseits muessen duennere Fraeser weniger Material abnehmen, aber Dickere drehen sich schneller und bieten mehr Platz die Spaene abzufuehren - spielt hier die Art des Nutfraesers (siehe 1) eine Rolle?
3) Ich habe gelesen dass Spiralnutfraeser haerter sind (da aus VHM) und somit leichter brechen. Daher wird geraten damit lieber in mehreren Durchgaengen zu fraesen. Das wuerde gegen diese sprechen. Andererseits haben diese ja eine bessere Spanabfuhr...
4) Wie tief kann ich bestenfalls in einem Durchgang gehen?

Vielen Dank!

Noch eine Zusatzfrage: ich bin mit meinem HM T-Nutfraeser an einer Schraube im Holz haengengeblieben. Es hat ordentlich gefunkt und an der Schraube fehlt nun ein Stueck. Ich konnte auf den ersten Blick keinen Defekt feststellen - kann der Fraeser weiter verwendet werden, oder ist davon abzuraten? Wie kann ich herausfinden ob dieser noch intakt ist?
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

Bei Gratnuten fräst man die volle Tiefe und auch ohne mit Nutfräser vorzufräsen.
habe ich schon öfter auch in Eiche gemacht.

Gruß

Ingo
 

Helibob

ww-robinie
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Hi,
bei durchgängigen T-Nuten könnte man sich auch überlegen, ob man nicht gleich die Vorarbeit mit der Handkreis-, Tauch- oder Tischkreissäge durchführt.

Für Fräsertiefe - gab es da nicht mal die Faustformel 0,5 bis 1 x den Fräserdurchmesser?
Ich stell zumindest meist moderat zu, die meiste Zeit braucht man ja meist eh für die Vorbereitung (z. B. Einrichten der Schiene für die Lage der Nut).
Ein Durchgang mehr zu fräsen, reist es da nicht raus (für Hobbyisten).

Gruß Matze
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Hallo zusammen,
ich habe sehr gute Erfahrung gemacht mit den T-Nutfräsern von ENT (Dieter Schmid). Die sind rattenscharf.
Für ne M8er Nut in einem Rutsch in Bu-Leimholz (bisher 1 lfm) und auch in die Stirnseite von 18er Bu-MPX. (bisher 8 lfm)
Und ich habe den Eindruck, die sind immer noch so ratten... wie zu Beginn.

Allerdings; nach dem Fräsen brauchst du nen Kompressor um die Späne aus der Nut zu blasen.
LG
Wolfgang
 

riano

ww-birnbaum
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@IngoS: Habe die Gratnuten bisher auch in einem Durchgang gefraest, bei 4mm garkein Problem, aber bei 8mm in Buche Leimholz hat die OF schon ordentlich zu tun...
@fitter2joiner: Ich habe ebenfalls den ENT M8 T-Nutfraeser. Als ich mein ungeplantes Date mit der Schraube hatte habe ich (nach dem Entfernen aller Schrauben, mit dem Akkuschrauber versteht sich) die T-Nut auch in einem Durchgang (in Fichte) gefraest (wohl so 10mm tief). Da hats aus der OF gut gefunkt und die Geraeuschkulisse hat mir etwas zu denken gegeben. Ich denke bei T-Nuten ist einem Durchgang fraesen nicht so ideal, da sehr wenig Platz ist damit die Spaene herauskoennen.
@Helibob: Gute Idee, eine Kreissaege zu verwenden, dann haette ich immerhin eine knapp 3mm breite Nut, so dass die Spaene besser raus koennen. Zeit ist nicht unbedingt kritisch, wobei ich auch keine Lust habe eine Nut 5 mal abzufahren... Generell habe ich ein besseres Gefuehl beim Arbeiten wenn ich merke dass der Fraeser es nicht allzu schwer hat, daher wuerde mich dennoch interessieren mit welchem Fraeser ich am besten durchkomme...

Wenn ich mir, sagen wir mal einen 6mm Fraeser anschaffen moechte, kann ich mit einem Spiralnutfraeser oder einem "normalen" Nutenfraeser pro Durchgang tiefer fraesen? Wuerde es einen Unterschied bei 8, 10, 12mm oder noch goesserem Fraeserdurchmesser machen?
 

FredT

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Den Durchmesser und die Tiefe vorfräsen, Tiefe in 2bis Gängen. Und von oben ist doch ohnehin ein Sauger dran, da sollte es kein Spanproblem geben. 0,5x Fräsdurchmesser ist schon ausreichend, da wird auch die maschine nicht über Gebühr belastet. Und zeit ist keine Ansage, da geht es durch wie beim Brot
 

Helibob

ww-robinie
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Hi,
man könnte/darf auch versetzt zwei-/mehrmals sägen, bis knapp Endmaß-Nutbreite :emoji_wink:.

Wiederum, wenn man einen Fräser verwendet, braucht man die Führung für die OF nur einmal einrichten (Mittelpunkt bleibt ja identisch).

Es spricht nichts dagegen, mit dem zu Arbeiten, was man hat und wenn man mehrere Möglichkeiten hat diese auszu probieren, situativ oder nach seinen eigenen Vorlieben anwendet. ^^Ist zwar nicht unbedingt hilfreich, damit will ich nur zum Ausdruck bringen, dass es nicht immer nur den einen Weg gibt. Die Arbeits-Sicherheit sollte man hier jedoch nie außer acht lassen!

Bei einem Spiralnutfräser werden die Späne besser herausgeführt (weniger Wärme).
Nachteil kann durch den ziehenden Schnitt enstehen, dass es auf der Werkstück-Oberseite zu Holzfaser-Ausbrüche kommen kann.
(Bei schlechter Spannzange/OF-Klemmung ist auch eine immer tiefer werdende Nut möglich, weil es dir den Fräser herauszieht - diese Konstellation sollte einem jedoch zu denken geben. :emoji_smiling_imp:)

Deine letzte Frage irritiert mich etwas (Post #7).
Ø 6 mm ⋅ Faktor 0,5 = 3 mm
Ø 12 mm ⋅ Faktor 0,5 = 6 mm

Was die Fräserdurchmesser, bzw. die Fräser selbst angeht, kann man sich durch dementsprechende Vorüberlegung für seine eigene und evtl. einschätzbaren zukünftigen Bedürfnisse und Anforderung sicher den einen oder anderen Euro sparen.

Man kann sich allerdings auch ganz banal praktisch langsam herantasten (erst 3 mm, dann evtl. mit 4 mm, ...) - wenn man nicht ganz Gefühlslos ist - merkt man es, wenn es ungesund für Maschine und Fräser wird (bevor er bricht).

Wenn man die speziellen Video's anschaut, geht "er" mit den T-Nutfräsern ins Volle rein - zumindest die wenigen Videos, welche ich gesehen habe, "er" bekommt sie bestimmt aber auch günstiger, bzw. gesponsert.

Gruß Matze
 

Helibob

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Hi,
beim Spiralnutfräser hast du ggf. einen besseren Späneabfuhr, welche dadurch die Zerspannung verbessert ^^Späne werden nicht nochmal "5"-mal rumgerührt und nochmal "gemahlen" und erwärmen dir den Fräser nicht noch zusätzlich. Das Ganze bringt dir insofern nichts, wenn die Späne sowieso frei weg können.
Ob der Spiralnutfräser durch die Geometrie weniger Kräfte wegstecken würde gegenüber einem "normalen" Voll-Hartmetall (VHM)-Fräser, muss ich passen.
Bei einem Hartmetall-bestückten Fräser ist der Grundkörper vom Werkstoff sicher zäher und weniger spröde.

Denke aber, dass man sich darüber nicht allzu viel Gedanken machen muss/sollte ^es wird sonst arg wissenschaftlich ohne praktischen Mehrwert.

Merken kann man sich, dass ein recht kleiner Fräser suboptimal in der Umfangsgeschwindigkeit ist und auf Grund der Querschnitts-Größe empfindlicher gegen Bruch. Auch ist der Eintrittswinkel bei einem größeren Fräser meist besser.

...und runterschmeißen (Betonboden, Fließen, ...) oder anderweitig anecken (Gabelschlüssel bei Ein-/Ausbau z. B.) wurde ich auch nicht empfehlen.

Gruß Matze
 
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