Vordachpfosten in die Dämmebene oder davor?

Flottonas

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Hallo Forum,

dieses Jahr kommt Dämmung an die Fassade (16cm) - vorher soll noch das Vordach (ausgeführt als Pultdach) gezimmert werden (Pfetten laufen parallel zur Wand mit der Tür (im Bild unten)). Als Relikt eines alten Treppenabgangs gibt es einen Betonsockel, dort soll die Pfostenebene für die Fußpfette hin. Die Frage mit der ich mich rumplage: Sollen die Pfettenständer/-pfosten in die Dämmebene oder nicht?

Blau eingezeichnet innerhalb der Dämmebene:
Für mich spricht für die Dämmebene, dass ich die Pfosten gegen die Wand verschrauben kann sowie die Anschlussbleche hinter der Dämmung anfangen können und damit ggf. die Wartungsfuge am Wandanschluss irrelevant wird weil von Dämmung verdeckt.
Dagegen spricht, dass ich mehr Abstimmung mit dem Dämm/Putzgewerk habe und ich fensterwandseitig nicht so einfach einen Handlauf montiert bekomme. Die Pfosten müssten auch in der Stärke der Dämmung plus ggf. Putz (+2cm) ausgeführt werden in meinem Verständnis - das wäre ziemlich unverhältnismäßig für 5-6 Reihen Dachsteine.

Schwarz eingezeichnet außerhalb der Dämmebene:
Pro: Holz kann deutlich kleiner dimensioniert werden, Handlauf und Regenrinne einfach montierbar.
Kontra: Holzkonstruktion muss sich allein tragen oder an langen Gewindestangen plus Injektionsmörtel montiert sein

Wie würdet ihr das ausführen? Fehlen noch Vor-/Nachteile? Bei Option Blau/In-der-Dämmebene stellt sich auch noch die Frage, ob das visuell komisch wirkt, auf einer Seite keine vertikale Linie zu haben wenn man aufs Vordach schaut.

Grüße und Dank

Flottonas

PS: Die Zeichnung ist sicher noch ausbaufähig, ich übe noch ^^
 

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Annis

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Ich würde den Pfosten vor die Dämmung setzen und mit einem Abstandsmontagesystem an der Wand befestigen. In die Dämmung kommt an der Stelle dann noch eine Druckunterlage (ein fester er Dämmstoff).
Das Vordach würde ich erst nach der Dämmung aufbauen, es ist bei den Dämmarbeiten nur im Weg. Ich hab das gerade durch, kann auch bei Interesse noch mehr Details schreiben.
 

Flottonas

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@joh.t. welche Dübel genau meinst du?

@Annis Details wären super. Ich hätte gedacht, dass die Wandanschlussbleche unterhalb der Dämmebene nen großen Vorteil brächten, daher hätte ich zumindest die, wenn nicht das ganze Vordach, schon vorab angebracht - aber ich lerne gern dazu :emoji_slight_smile:

Das Vordach danach bauen würde auf jeden Fall den Gerüstbau vereinfachen :emoji_grin:
 

Annis

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Ich nehme an @joh.t. meint Fischer TherMax. Die gibt es in verschiedenen Größen. Ich fand die zu teuer und habe einfach die Siebhülsen und den Kleber von Fischer genommen und normale Gewindestangen verwendet (erfordert dann etwas Recherche um die Richtige Menge Kleber zu ermitteln).

Ich habe bei uns Vordächer abgebaut um das Gerüst einfacher zu machen, weniger Wärmebrücken zu haben aber auch weniger Durchdringungen in der Dämmung. Wenn du das Vordach ansetzt hast du wahrscheinlich eine Kappleiste oben und da dran eine Silikonfuge, die man regelmäßig überprüfen muss. Aber wenn die undicht wird, läuft dir zwar wasser zwischen Wand und Vordach durch, aber nicht in die Dämmung. Geht das Vordach in die Dämmung rein, hast du eine Wärmebrücke und bei Undichtigkeiten Wasser in der Dämmung. Und wie du schon sagtest weniger Abstimmung zwischen Gewerken. Das ist bei mir an genau so einer Stelle schief gegangen. Die Dachdecker haben eine Kappleiste gesetzt, die Maler sollten sie überputzen, haben aber nur angeputzt, jetzt ist es undicht (Dämmung geht an der Stelle durch, wegen Platz aber der Putz nicht). Im Zweifelsfall würde ich das mit den ausführenden Handwerkern besprechen.

Die Druckunterlagen sind dazu da, dass sich die Dämmung an den Punkten, wo man etwas anschraubt nicht eindrückt. Montagequader heißen die. Ich hab angezeichnet, wo sie hin sollen, die Maler haben sie da montiert und in die Mitte eine Schraube eingedreht, damit man sie leicht wieder findet. Billig sind die Dinger aber nicht und ich bin der Meinung, dass die Fischer TherMax angeblich ohne Druckunterlagen funtionieren. Bei mir waren aber sowohl Architekten als auch die Maler der Meinung, dass man Druckunterlagen braucht.

Bei den ganzen Abstandmontagesystemen ist auch das Mauerwerk in dem du verankerst wichtig. Je nach Festigkeit hält ein einzelner Dübel sehr wenig.
 

Flottonas

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Super, danke für die detailierte Antwort und die geschenkte Erfahrung, da spar ich mir nen paar potentielle Baustellen :emoji_slight_smile:
Ändert dann echt viel bzgl. der Gewerke und ggf. kann ich die Fassade deutlich vorziehen - bin ich nicht traurig drum.

Die Fischerdinger sehen gut aus - wobei der Preis echt stattlich ist - aber nun - mal rechnen, wie viel ich brauche: Vordachgewicht liegt ja sauber auf, Wind ist in der Nord-West-Seite wenig, das sollte bezahlbar bleiben.

Danke!
 
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