Vollholz Eiche Platte Bohle - retten bändigen - verzogen

jonjon

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Guten Abend,

ich habe einen Gartentisch aus Eichenbretter der "leider" extrem arbeitet.
Der Tisch steht im freien voll in der Sonnen bzw. Regen.

Die Bretter (ca. 2,40cm lang, 45cm breit, 4cm dick) gehen an der langen Außenkante bis zu 1,5cm nach oben (wenn es trocken ist).
Die Schrauben hat es bereits an einer Seite alle herausgezogen.
Wenn er dann zwei, drei Tage im Regen steht, gehen die Bretter wieder fast ganz nach unten.
Die Bretter sind ca. alle 60cm verschraubt und im Gestell gibt es zwei Querstreben.

Es gibt KEINE Einschnitte an der Hinterseite oder Gratleisten.

Ich habe hier schon etwas gelesen, aber auftrennen und verkleben traue ich mir nicht zu.

Als Amateur mit begrenzten Mitteln dachte ich jetzt an Gratleisten alle 30-40cm + alle 10cm verschrauben und eventuell diese Einschnitte alle ??? cm. Ich habe aber keine Ahnung ob das überhaupt was bringt oder ob das Holz so viel kraft hat und einfach alle Schrauben nachgeben.

Wie ist denn Eure Meinung, kann ich den Tisch als Amateur "retten", dass es nicht mehr ganz so krass arbeitet?

Anbei zwei Bilder:
 

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KaiX0

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Fast egal, was Du tust: das Holz hat mehr Kraft. Also, Auftrennen ist kein Hexenwerk, mit Korpuszwingen verleimen auch nicht. Entlastungsschnitte sind ebenfalls einfach gemacht.
 

jonjon

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@KaiX0
Danke für die Antwort.
Beim verleimen wollte mir damals keiner Garantie geben, dass der Leim keine Probleme macht wenn der Tisch über Jahre voll im Freien steht.
Selbst traue ich mir das nicht zu…

Was ist denn mit diesen Entlastungsschlitzen?
Würden die ggf. in Kombination mit den Leisten das Problem lösen?
 

carsten

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Hallo

auftrennen und zweiteilig lassen in Langlöchern verschrauben. Die Metallprofile mit Langlöchern sind ja auch einen Art Gratleiste bzw übernehmen diese Aufgabe. Verleimen würde ich nicht. Da hält auf Dauer kein Leim. Wobei ich mich frage . Ist das rund werden ein echtes Problem ? Ein Bier, Wein, Wasser Cola egal ob im Glas oder Flasche wird vermutlich nicht umfallen. Auch eine Zeitung, Buch wird eher mit dem Wind zu "kämpfen haben", und dem Laptop oder tablet wird eher der Strom ausgehen als das der sich über die KI bei dir beschwert.
Der Wurscht, einem Steak oder Schnitzel ist es ebenso egal wie dem Salat. Bleibt der, der daran sitzt.
 

Guido_CH

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Nur als Gedankenanstoß:
Du hast da eine geschlossene Platte, die voll im Freien steht. Da bleibt Wasser drauf stehen usw. Dass das Holz extrem arbeitet, ist keine Überraschung. Wenn das Holz sich verzieht und irgendwo nach oben/unter geht, hat das über diese Breite hinweg logischerweise sehr deutliche Ausschläge. Genau deshalb vermeidet man bei Gartentischen deshalb i.d.R. solche geschlossenen Platten.
Was wäre, wenn du diese Platte auftrennst in Leisten von, bspw. 15 cm Breite und diese dann mit ein bisschen Abstand (im Prinzip dem Abstand, den du durch das Auftrennen an Material verloren hast) wieder verschraubst? Jede der Leisten wird weiter arbeiten, aber das macht dann - pro Leiste - in der Höhe nur noch wenige Millimeter.
Nachtrag: Carsten hat zeitgleich so ziemlich das Gleiche gesagt, es aber viel schöner formuliert :emoji_slight_smile:
 

jonjon

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@carsten
Das ist natürlich auch eine Option - einfach so lassen.

Ich dachte wenn es eine Option gibt die ich kann, mache ich das einen Samstag und gut ist.

Was meinst du mit Langlöcher?
Von oben durch das Brett schrauben, dann sehe ich den Schraubenkopf?
 

Guido_CH

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@carsten
Das ist natürlich auch eine Option - einfach so lassen.

Ich dachte wenn es eine Option gibt die ich kann, mache ich das einen Samstag und gut ist.

Was meinst du mit Langlöcher?
Von oben durch das Brett schrauben, dann sehe ich den Schraubenkopf?
umgekehrt:
die Löcher im Metall quer zur Maserung des Holzes verbreitern, so dass sie länglich werden ("Langloch"). Weiterhin von unten verschrauben, die Schrauben aber mit Gefühl anziehen. Wenn das Holz sich dehnt oder schrumpft, kann die Schraube mitwandern. Damit wird verhindert, dass die Unterseite quasi in einen Schraubstock geklemmt wird und nur die Oberseite sich ausdehnen / schrumpfen kann, was zwangsläufig zum Schüsseln führt.
Suchfunktion zu "Langloch" liefert übrigens Lesestoff für ganze Nächte :emoji_wink:
 

jonjon

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Alles klar. Ich verstehe die Ansätze.

Wenn ich es auftrenne, in welchen Abständen würdet ihre verschrauben? 60cm kommen mir recht weit vor. Ich hätte einfach an 20cm gedacht?
 

Guido_CH

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In Längsrichtung genügt ein Abstand von 60 cm locker.
Setz doch die Schrauben einfach in dem Abstand, den das Gestell hergibt. Das wird passen. Und wenn nicht, kannst Du ja gezielt nachbessern (Du machst es jetzt eigentlich ja auch nicht anders).

Geh einfach ein bisschen anders an die Sache ran: Holz arbeitet. Punkt. Versuch nicht, das zu verhindern, sondern überlege, wie Du es kontrolliert (!) zulassen kannst.
Wenn Du dann noch akzeptierst, dass Holz manchmal einen recht eigenen Willen hat, dann nimmst Du es auch locker, wenn Du eine Überraschung erlebst. Dann ist halt Nacharbeiten angesagt. Dass Holz nicht immer so will, wie man selber will, passiert jedem mal, der damit arbeitet.
 

jonjon

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@carsten, @Guido_CH

zu den Langlöchern, meint Ihr Quer zur Maserung
Maserung: ------------
Quer: ||||||||
Dann würde es so aussehen: --|------|------|------|--

Aktuell ist ein 5,2mm Loch für eine 5mm Schraube eingearbeitet.
Reichen hier 2mm pro Seite?

Wäre es eine Option aus dem 5mm ein 7mm Loch zu machen und dann einfach eine Schraube mit Unterlegscheibe?
Bei gut ?? 120 ?? Löchern ist "Mann" ganz schön lange am Bohren und Feilen für saubere Langlöcher.
 

Guido_CH

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Dann würde es so aussehen: --|------|------|------|--
ja, wenn ich die Striche richtig verstehe. Zur Sicherheit mit richtigem Bild im Anhang.

Wäre es eine Option aus dem 5mm ein 7mm Loch zu machen und dann einfach eine Schraube mit Unterlegscheibe?
größeres Loch und Unterlegscheibe: nochmal ja. Ob die 2 zusätzlichen Millimeter reichen, hängt aber davon ab, was genau Du mit der Platte nun machen willst:
Nimm mal an, dass das Holz 1% in der Breite arbeitet. Über die gesamte Breite von 45 cm wären das 4,5mm. Halbierst Du die Platte, wie Carsten vorgeschlagen hat, ändert sich jede halbe Platte um 2,3mm. Viertelst Du sie, arbeitet jedes Stück noch 1,2 mm.
Die Langlöcher müssen so groß sein, dass sie diese Bewegung erlauben.
Das ist übrigens ein Rechenbeispiel, keine exakte Vorhersage :emoji_slight_smile: Aber mit dem 1% liegt man eigentlich nicht groß daneben.

Bei gut ?? 120 ?? Löchern ist "Mann" ganz schön lange am Bohren und Feilen für saubere Langlöcher.
reden wir hier wirklich von EINEM Tisch??
Ich wäre jetzt von 2-4 Leisten ausgegangen. Mit jeweils max. 12 Schrauben (über die ganze Länge von 240 cm alle 60 cm 2 Schrauben) komme ich noch nicht mal auf die Hälfte.
Erzähl doch mal, wie Du auf diese Anzahl von Schrauben kommst und was genau Du nun vorhast.
 

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derdad

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Vielleicht noch etwas unklar für den Threadersteller. Die ganzen Tipps beziehen sich auf die BREITE der Platte. Hier arbeitet Holz am meisten. In Längsrichtung ist das Schwundmass ziemlich zu vernachlässigen. Da reicht eine Schraube alle 50cm.
LG Gerhard
 

carsten

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Hallo

ergänzend zu Gerhards geschriebenem hab ich mich gerade mal "künstlerisch" betätigt und das Bild ergänzt.

Die Haupt-Richtung in der Holz arbeitet ist hier hellblau markiert.
Die Langlöcher sollten also wie gelb skizziert gesetzt werden.
Ich bohre stattdessen gern auch deutlich größer ( würde hier 13 mm Ø nehmen). Ist der größte Metallbohrer den ich sicher im Haus/ Werkstatt habe und ein durchaus gängiges Maß. Schrauben Rundkopf und passende Karosseriescheiben, das sind Unterlegscheiben die bei gleichem Ø der Bohrung einen größeren Außendurchmesser haben als "nomale" Unterlegscheiben.
Hintergrund ist das Arbeiten des Holzes zu ermöglichen nicht es zu verhindern.
 

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jonjon

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@Guido_CH

Danke, Ausrichtung Langloch habe ich verstanden.

Nun ja, die Firma die den Tisch gebaut hat, hat an den äußeren Seiten eine doppelte Reihe Schrauben alle 10cm gesetzt. Auf die Länge dann alle 60cm. Da kommen dann bei Tisch und Bänke (Bänke sind gleich gebaut) einiges zusammen.

Ich wollte noch mal versuchen die Platte nicht zu trennen (eigentlich gefällt uns die breite Platte).

Ich hätte bei einem Brett alles zu Langlöcher gearbeitet und zusätzlich auf der langen Seite wo das Brett nach oben geht alle 15cm zusätzliche Schrauben gesetzt.

Hoffnung: durch die Langlöcher kann das Brett arbeiten und durch die zusätzlichen Schrauben geht es nicht ganz so stark nach oben.


Diese Bilder sind vom Tisch, die oben von der Sitzbank

IMG_0574.jpg IMG_0575.jpg IMG_0576.jpg IMG_0577.jpg
 

derdad

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Wir sind Alle davon ausgegangen, das erste Bild ist der Tisch. Deshalb unsere entsprechenden Kommentare. Es ist ein gewaltiger Unterschied ob die Bretter 30cm breit sind oder 60.Die Tischplatte ist ja schon aufgetrennt. Ist die Firma von der du den Tisch hast Eisenverarbeiter oder Holzverarbeiter. Ich tippe auf ersteres. Die Holzauswahl für einen Outdoortisch ist, sagen wir einmal, nicht optimal. Dass die Bretter reissen war vorprogrammiert. Nicht nur im Freien. Die Schrauben empfinde ich als zu dünn. An den Enden würde eine Reihe Schrauben genügen. Dafür 5mm und 10mm Löcher. Beim mittleren Brett würden 2 Schrauben genügen.
Das Niro Gestell scheint sehr stabil zu sein.
Ich würde mir neue Bretter besorgen. Ohne Kern, Rissen, und allzu vielen Ästen, und diese nach den obigen Tipps montieren. Dann hast du viele Jahre Freude mit dem Tisch.
LG Gerhard
 

jonjon

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Vielleicht sind es aber auch zu viele Schrauben.

Bei dem Bild von Carsten (das ist die Bank, ein Brett, 220cmx45cm)

Das wären dann 4x4 Schrauben als 16.
Wenn ich dann einfach 10er oder 13er Löcher Bohre und mit Unterlagscheiben verschrauben, wäre das sogar in 1,2 Stunden erledigt.
 

Guido_CH

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Ich war gerade dabei, eine Antwort zu schreiben und hab sie wieder gelöscht. Gerhard hat alles auf den Punkt gebracht. Seine Aussagen unterschreibe ich zu 100%.
 

jonjon

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@derdad
Sorry, dachte ich rede nur über das größte Brett und ändere dann einfach alle.
Bank: 220cm x 45cm
Tisch: 240cm x 38cm / 22cm / 38cm
(60cm hat keines der Bretter)

Eine Bank ist immer noch total sauber, die andere Bank und ein Brett vom Tisch macht "Probleme".
Wie du schon schreibst denke ich auch, dass diese Bretter einfach viel arbeiten.

Eisenverarbeiter hat das Gestellt gemacht, Holzverarbeiter die Bohlen verarbeitet - eigentlich zwei Fachfirmen.

Verbaut sind Schrauben 5x60mm von der Länge her würden auch noch 65mm gehen - wären die 5mm mehr besser ?

Könnte ich auch Tellerkopfschrauben nehmen, dann spare ich mir die Unterlagscheiben (wenn der Teller groß genug ist)?

Noch eine Frage:
Bei Nässe breitet sich das Holz aus, bei Trockenheit zieht es sich zusammen.
Durch die Langlöcher kann das Holz in der Breite arbeiten.

Es hat jetzt zwei Tage geregnet und das Holz ist wieder "nach unten" gegangen.

Ich dachte zuerst es geht an den langen Seiten nach oben weil es sich ausdehnt und durch die fehlenden Langlöcher nach oben gedrückt wird -> das ist aber ein falscher Gedankengang.

Warum stellt es sich so extrem auf wenn es trocknet / trocken ist und was bewirken in diesem Zusammenhang die Langlöcher - > oder haben die Langlöcher gegen das Aufstellen keine Auswirkung?
 

derdad

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Arbeiten des Holzes ist ein sehr komplexes Thema. Es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt es auch wi3der an die Umgebungsluft ab. In verschiedene Richtungen verschieden viel. Gerechnet wird immer vom (Holz)Fasersättigungspunkt bei ca. 30%Holzfeuchte bis zum Darrzustand bei 0% Holzfeuchte. In Längsrichtung sind es 0,3-0,5%, in radikaler Richtung (also vom Kern nach aussen) sind es 3-5%, und in tangentialer Richtung (den Jahresringen entlang) sind es 5-8%. Daraus ergibt sich, dass ein Brett nicht nur breiter und schmäler wird sondern, dass es sich auch verwirft. Also krumm wird.
Wenn Holz nun einseitig feucht wird dehnt es sich auf dieser Seite aus, auf der anderen Seite kaum. Deshalb wird es Richtung trockenerer Seite hohl. Bei einseitiger Trocknung entsteht das Gegenteil.
Durch die oben beschriebenen Schwundmaße wird aus einem im Querschnitt exakt rechtwinkeligen Rechteck bei Feuchteaufnahme kein größeres exakt rechtwinkeliges Rechteck sondern eine verlogene Form. Genaueres mit Bildern findest du im Internet oder auch hier im Forum durch die Suchfunktion unter "Arbeiten des Holzes".
LG Gerhard
P.S. Dein Holzverarbeiter hat dir die Problematik des Tisches zu wenig erklärt oder wenig Erfahrung.
Wusste er, dass der Tisch im Freien stehen wird?
 
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fopster

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Die Oberseite deiner Bretter wird feuchter als deren Unterseite und dehnt sich daher stärker aus.
Zu den völlig richtigen Ausführungen von Gerhard würde ich noch ergänzen bei einer Neubeplankung die Kernseite der Bretter nach Oben zu drehen.
 

fopster

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Arbeiten des Holzes ist ein sehr komplexes Thema. Es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt es auch wi3der an die Umgebungsluft ab. In verschiedene Richtungen verschieden viel. Gerechnet wird immer vom (Holz)Fasersättigungspunkt bei ca. 30%Holzfeuchte bis zum Darrzustand bei 0% Holzfeuchte. In Längsrichtung sind es 0,3-0,5%, in radikaler Richtung (also vom Kern nach aussen) sind es 3-5%, und in tangentialer Richtung (den Jahresringen entlang) sind es 5-8%. Daraus ergibt sich, dass ein Brett nicht nur breiter und schmäler wird sondern, dass es sich auch verwirft. Also krumm wird.
Wenn Holz nun einseitig feucht wird dehnt es sich auf dieser Seite aus, auf der anderen Seite kaum. Deshalb wird es Richtung trockenerer Seite krumm. Bei einseitiger Trocknung entsteht das Gegenteil.
Durch die oben beschriebenen Schwundmaße wird aus einem im Querschnitt exakt rechtwinkeligen Rechteck bei Feuchteaufnahme kein größeres exakt rechtwinkeliges Rechteck sondern eine verlogene Form. Genaueres mit Bildern findest du im Internet oder auch hier im Forum durch die Suchfunktion unter "Arbeiten des Holzes".
LG Gerhard
P.S. Dein Holzverarbeiter hat dir die Problematik des Tisches zu wenig erklärt oder wenig Erfahrung.
Wusste er, dass der Tisch im Freien stehen wird?
Hat sich mit meinem Beitrag überschnitten, deiner ist viel hilfreicher!
 

IngoS

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Warum stellt es sich so extrem auf wenn es trocknet / trocken ist und was bewirken in diesem Zusammenhang die Langlöcher - > oder haben die Langlöcher gegen das Aufstellen keine Auswirkung?

Hallo,

Üblicher Weise nimmt man die rechte Brettseite nach oben (das ist die, die zum Kern des Stammes zeigt. Die wird beim Trocknen konvex. So stehen die Kanten nicht hoch.

Gruß Ingo
 

jonjon

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Danke für die Erklärung.
@derdad ja, ich habe allen gesagt das der Tisch voll im Wetter steht (kein Dach).
Ich habe auch zwei Schreiner gefragt. Einer meinte auf keinen Fall so machen sondern leimen - war sich aber nicht sicher ob der Leim im Wetter über Jahre hält. Der andere meinte ist kein Problem ggf. Leisten und Schlitze. Aber so richtig Erfahrung mit einem Tisch der voll im Wetter steht hatten gefühlt beide nicht. Bekannte von uns haben einen sehr ähnlichen Tisch (220cmx 50cm/50cm) aus Teakholz (Teak Thailand). Der Tisch steht ebenfalls voll im Wetter und hat bisher überhaut nicht gearbeitet (6 Jahre alt). Das Holz hatte ich aber als einzelne Platte / Bretter nicht gefunden.

Meine Holz nach ca. 2 Jahren schon "wegwerfen" ist grausam - dann muss ich wohl damit leben.

Nach Euren Erklärungen bin ich mir nicht sicher ob sich der Aufwand der Langlöcher überhaupt lohnt.
Er wird sich ja wieder anheben. Schöner Mist :emoji_frowning2:
 

fopster

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Hallo @jonjon!

Du kannst mit den Brettern sicher noch etwas anderes machen. Wegwerfen würde ich die nicht!
Aber für die Anforderung einer Außenbewitterung ist gut ausgesuchtes Holz sehr hilfreich.
Kernfrei, möglichst astfrei, Risse an den Enden vermeiden, die Jahresringe nach Möglichkeit stehend und die rechte (kernnahe) Seite oben.
Schau das möglichst wenig Wasser auf deinem Holz länger als notwendig stehenbleiben kann.
Deshalb wird auch die Kernseite oben verwendet. Dadurch dass die Wölbung nach oben geht, kann sich keine Kehle bilden in der das Wasser stehen bleibt. Dann hat man auch nicht so ein ausgeprägtes Wölben, weil die Zeitspanne um Wasser aufzunehmen verkürzt wird.
Jeder Riss und Spalt der von Anfang an da ist, ist (so sehr sie dem Auge des Betrachters oft schmeicheln) der Feind der langfristigen Haltbarkeit.
Wichtiger noch, wie die richtige Holzart, ist im Außenbereich die richtige Auswahl und die richtige Verwendung.
 
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