Vitra Tisch

horsthorst

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Hallo zusammen,

ich bin heute beim Stöbern auf die Tischklassiker von Vitra aus den 40gern gestoßen (Linkt anbei). Die Tischplatte (34 mm Eiche) ist mit den Beinen nur punktuell verschraubt, d.h. die Tischplatte ist an der Unterseite nicht mit Metallstreben verstärkt, wie man es heute oft sieht.

Wie schätzt ihr da das Potential zum Schüsseln bzw. Verzug ein? Bei den Preisen wird man sicher eine gerade Tischplatte erwarten dürfen.

Zudem eine Anschlussfrage: Wie schätzt ihr die Kosten für eine Platte (2000 x 900) und die Beine ein, wenn ich das beim Tischler in Auftrag gebe? Die Metallteile lassen sich auch relativ einfach anfertigen. Ein Nachbau (privat) wäre bei den Kosten sicher auch eine Überlegung wert.

Danke euch und beste Grüße

Jan

https://www.vitra.com/de-de/living/product/details/table-sam-bois
 

IngoS

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Hallo zusammen,
Wie schätzt ihr da das Potential zum Schüsseln bzw. Verzug ein? Bei den Preisen wird man sicher eine gerade Tischplatte erwarten dürfen
Danke euch und beste Grüße
Jan
https://www.vitra.com/de-de/living/product/details/table-sam-bois

Hallo,

womöglich sind in die Platte Stahlrohre eingebaut, sieht man von außen nicht.
Gute Holzqualität und sorgfältige Holzauswahl, optimal getrocknet sind weitere Voraussetzungen.

Gruß Ingo
 

KalterBach

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Guuden,

Eine Frage der Qualität des Holzes, nicht auszuschließen ist, dass zwischen den Beinen eine
Konstruktion untergebaut wurde.
Nach dem Prospekt und den CAD-Daten ist eine Doppel-Y-Längstraverse verbaut.

Details des Originals sind hier zu sehen. Heute sieht das Ganze etwas eleganter aus.

Wer es sich anschauen möchte sollte mal ins VitraHaus nach Weil am Rhein kommen.

Selbstbau wäre hier.
 

horsthorst

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Das heißt dann also, dass die Stabilität der Tischplatte von den vier Fixpunkten der Y-Traverse kommt und eine Innenverstärkung nicht erforderlich wäre, korrekt?
 

derdad

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Wie schätzt ihr da das Potential zum Schüsseln bzw. Verzug ein? Bei den Preisen wird man sicher eine gerade Tischplatte .......
"gerade" ist immer relativ. Zu der Zeit in der dieser Tisch entwickelt wurde waren Massivholzmöbel noch alltäglich. Alternativ höchstens Tischlerplatten. "Multiplex" hieß da noch Sperrholz und kaum dicker als 5mm. Spanplatte vielleicht gerade in der Entwicklung.
Damals galt ein Verzug von 4-5mm bei einer Tischplatte noch als normal. Gemessen wurde das wahrscheinlich nie.
Heutzutage wird so etwas als nicht akzeptierbar gesehen. Da werden Haarlineale genommen und Verzug mit 0,1mm Fühlerlehren gemessen.
Also wie gesagt, "gerade" ist relativ.
LG Gerhard
 

horsthorst

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Das stimmt natürlich, allerdings vermute ich mal, dass sich Vitra heutzutage bei einem Tisch von fünf bis sechs tausend Euro nicht darauf zurückziehen können wird und sagt, damals waren 5 mm Verzug bei einer Tischplatte normal. Daher meine Frage, wie man eine gerade Tischplatte nach heutigem Erwartungsstand hinbekommen, die in der Optik dem Vitra Tisch gleichkommt. Es geht ja hier um einen potentiellen Nachbau, also kämen die üblichen Stahlstreben, die man oft bei Tischplatten sieht, nicht in Betracht. Wenn im „Innenleben“ der Platte nichts ist (Stahlrohre), dann müssten die vier Haltepunkte + sorgfältige Materialauswahl und Verarbeitung dahinterstecken.
 

Mitglied 59145

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Ich hätte jetzt keine Bauchschmerzen den Tisch so zu bauen. Die 2 Punkte Dritteln die Platte.

Gute Holzauswahl kalkulieren und mit dem Kunden sprechen, wenn ich das gemacht habe, entscheide ich ob ich die Leistung für den Kunden anbiete.

Mich persönlich würde es nicht stören wenn die Platte nicht perfekt gerade ist, ist ja nur ab und zu :emoji_wink:
 

carsten

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Hallo


die Modelle aus dem Link in #10 sind auf jeden Fall furniert

hab mal so ähnliche Tische gebaut war glaube 40er MPX die Füße aufgedoppelt und mit Eiche Starkfurnier belegt. Tischplatte ebenfalls MPX allerdings mit HPL.
Die Tischbeine waren allerdings an einem recht schmalen Zargenrahmen Verleimt und geschraubt.
Die Tische machen optisch was her finde sie aber konstruktiv fragwürdig.
Als große Firma kann man mehrere Stämme kaufen und die Filetstücke zur Tischplatte verleimen, der Rest gibt die Füße oder eben Stühle usw.
Aber macht das der Hobbyschreiner ?
Ich würde es nicht mal als Schreiner machen.
Eine Tischplatte aus Brettern mit stehenden Jahresringen sieht langweilig aus.
Mir gefällt das lebendige Bild von Holz darf auch gern etwas wild sein
Das sind aber meist eher die Seitenbretter als Richtung liegende Jahresringe. Die sind ja nicht verboten. Ich muss dann eben nur meine Materialauswahl bzw die Konstruktion anpassen. Beim Material also die Holzfeuchte beachten.
Bei der Konstruktion würde ich schon etwas zur Flächensicherung einsetzen. Sei es integrierte Rohre. Eine Gartleiste alá Meyer
https://www.lignoshop.de/gratleiste-aluminium-massive-tischplatten.html?isextsearch=alist
oder auch eine andere Metallersatzgratleiste.
Sowas ähnliches meine ich auch bei dem Link der "alten" Tische in Beitrag #4 zu erkennen.
Ich hätte aber auch kein Problem hier eine flache breite Gratleiste aus Holz einzusetzen (die braucht dann aber zwingend stehende Jahrringe).
Die gehört für mich im Zweifel zu einer fachlich korrekten Konstruktion und die darf man doch zeigen.
 

Paulisch

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Hallo


die Modelle aus dem Link in #10 sind auf jeden Fall furniert

hab mal so ähnliche Tische gebaut war glaube 40er MPX die Füße aufgedoppelt und mit Eiche Starkfurnier belegt. Tischplatte ebenfalls MPX allerdings mit HPL.
Die Tischbeine waren allerdings an einem recht schmalen Zargenrahmen Verleimt und geschraubt.
Die Tische machen optisch was her finde sie aber konstruktiv fragwürdig.
Als große Firma kann man mehrere Stämme kaufen und die Filetstücke zur Tischplatte verleimen, der Rest gibt die Füße oder eben Stühle usw.
Aber macht das der Hobbyschreiner ?
Ich würde es nicht mal als Schreiner machen.
Eine Tischplatte aus Brettern mit stehenden Jahresringen sieht langweilig aus.
Mir gefällt das lebendige Bild von Holz darf auch gern etwas wild sein
Das sind aber meist eher die Seitenbretter als Richtung liegende Jahresringe. Die sind ja nicht verboten. Ich muss dann eben nur meine Materialauswahl bzw die Konstruktion anpassen. Beim Material also die Holzfeuchte beachten.
Bei der Konstruktion würde ich schon etwas zur Flächensicherung einsetzen. Sei es integrierte Rohre. Eine Gartleiste alá Meyer
https://www.lignoshop.de/gratleiste-aluminium-massive-tischplatten.html?isextsearch=alist
oder auch eine andere Metallersatzgratleiste.
Sowas ähnliches meine ich auch bei dem Link der "alten" Tische in Beitrag #4 zu erkennen.
Ich hätte aber auch kein Problem hier eine flache breite Gratleiste aus Holz einzusetzen (die braucht dann aber zwingend stehende Jahrringe).
Die gehört für mich im Zweifel zu einer fachlich korrekten Konstruktion und die darf man doch zeigen.
Naja Eiche mit stehenden Jahrringen ist jetzt nicht grade langweilig mit schönen großen Spiegeln
 

horsthorst

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Hallo zusammen,

kurz noch die abschließende Info zu dem Thema: Ich hatte direkt bei Vitra nachgefragt. Der Tisch wird mit Gratleisten verbaut, allerdings sind die nicht erwähnt oder abgebildet.
 
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