Viele Schlitz und Zapfenverbindungen zusammenbringen?

ChrisOL

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Hallo,

es geht langsam weiter mit meiner Gartenbank. Für die Sitzfläche habe ich geschweifte Sprossen hergestellt. Die werden von zwei Querleisten gehalten. In Summe müssen je 36 Zapfen der Sprossen in die Zapfenlöcher der Leisten.

Die Verbindungen sind stramm und passen, so wie es sein soll. Bei der Vielzahl der Verbindungen brauche ich allerdings viel Zeit und gutes Zureden mit dem Schonhammer.

In einer Trockenübung habe ich gerade 40min gebraucht. Zum Verleimen also definitiv zu lang.

Gibt es einen Trick wie ich die Verbindungen zügig zusammen bringe, ohne das der Leim vorher anzieht?
 

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Klausmann

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Hallo Christoph,
da ich Gartenbak gelesen habe, wäre es enerell nicht sinnvoller einen Epoxi-Kleber zu benutzen?
Bei den Epoxid-Klabern git es soweit ich weiß einige die seeeehr langsam anziehen. Mit offenen Zeiten von is zu 60 Minuten. Allerdings habe ich selbst keinerlei Erfahrungen damit geschweige denn könnte ich dir eine Marke Empfehlen.

Gruß,
Kalusmann
 

Daniboy

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Hülfe es die Zapfen eine Spur (mehr) anzuphasen?
Hast du Unterstützung durch einen Gehilfen?
(...obwohl, man sagt ja: "1 Handwerker braucht 1 Stunde, 2 Handwerker brauchen ....":emoji_stuck_out_tongue:)

Cooles Teil die Bank.
 

Holz-Christian

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Servus Christoph, schaut toll aus!

Als Leim würde ich PU Leim Vibcon 60 von Beko verwenden.
Der hat eine offene Zeit von etwa 60 Minuten.

Vorteilhaft ist bei sowas eine hydraulische Rahmenpresse.
Vielleicht zu einer Schreinerei gehen und fragen ob man die benutzen darf.

Gruß Christian
 

derdad

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Einen schönen Abend!
Du hast eine gute Hobelbank. Da kannst du alle Zapfen einmal kurz mit der Hinterzange pressen. Dann rutschen sie leichter. Später quellen sie in Verbindung mit dem Leim wieder auf. So wie bei Lamellos. Ansonsten Leim mit langer offener Zeit verwenden. Früher nahm man Fensterleim. Mittlerweile wird PU mit langer offener Zeit die richtige Wahl sein. Zwingen und Zulagen griffbereit legen. Die Werkstatt nicht zu warm.
Zum Zusammenschlagen ist ein schwerer Hammer und eine Zulage manchmal besser als ein Schonhammer. Du bringst mehr "Zug" drauf.
Und organisiert dir jemanden zum Helfen. Vor allem zum Anleimen.

LG Gerhard
 

derdad

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Ggf. machst du erst die Hälfte der Zapfen. Und im zweiten Gang den Rest.

Würde ich nicht empfehlen. Du hast kein "Gegenlager" zum Zwingen ansetzen. Nur eine lange Zulage kippt an den Zapfenenden immer weg. Ausserdem musst du schon darauf achten, dass die Abstände der einzelnen Sprossen stimmen. Sonst wird die zweite Hälfte noch schlechter zum Leimen.

LG Gerhard
 

Friederich

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Hülfe es die Zapfen eine Spur (mehr) anzuphasen?.
Das wär auf jeden Fall eine gute Idee. Fasen nicht nur an den Längskanten, sondern auch den den Stirnholzkanten. Dann rutscht es besser, und es besteht weniger Gefahr, daß sich irgendein Splitter querstellt und klemmt.
Die Sprossen, und zwar nur diese, gut runtertrocknen.

Leim würd ich nur in den Löchern aufbringen, nicht zweitaufwendig alle Kontaktflächen auspinseln, nur ringsum am Rand. Er wird ja dann zwangsläufig weiter reingedrückt.

Bei der Vielzahl der Sprossen bringt auch eine nicht ganz optimale Verleimung mehr als die nötige Stabilität. Im Grunde würde es auch nichts schaden, wenn jede zweite ganz ohne Leim wäre.
Übermäßig stramm brauchen die Sprossen auch nicht zu sitzen. Vor allem nicht in der Höhe. Evtl. also besonders stramme Zapfen noch etwas nacharbeiten. Wenn manche individuell nachgearbeitet, dann passend zum Zapfenloch markieren.

In den Zapfenlöchern ist unten hoffentlich etwas Luft? Sonst könnte sich der Leim hier stauen.
 

andama

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Dani hat es schon geschrieben, an allen Zapfen umlaufend noch eine 30' Fase als Einführungsschräge anbringen (mindestens 5mm*30')
Dann sollte die Montage wesentlich besser gehen.
 

Friederich

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Du hast eine gute Hobelbank. Da kannst du alle Zapfen einmal kurz mit der Hinterzange pressen. Dann rutschen sie leichter. Später quellen sie in Verbindung mit dem Leim wieder auf.
Ein Japaner auf youtube hat mal gezeigt wie er Kontaktflächen vor dem Verleimen etwas mit dem Hammer bearbeitet. Das wär das gleiche Prinzip.
 

ChrisOL

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Hallo,

danke für die vielen antworten.

Die Zapfen stärker anzufasen ist sicher ein gute Idee. Expoi mag ich nicht sonderlich, nehme ich aber in die Überlegung auf.

Gerhard, die Fasern zu stauchen bzw zu quetschen kann ich auch übernehmen.

Christian, das Holz ist Lärche. PU Leime schließen sich lt. Datenblatt aus.
Zitat Weiss Chemie
Bei Lärche-Verleimungen im Außenbereich dürfen grundsätzlich keine
1-K-PUR-Klebstoffe eingesetzt werden (die hier enthaltenen/sich
bildenden Holzinhaltsstoffe „Arabicum Galactan“) zerstören/
schwächen die Verbundfestigkeiten erheblich!
PVAc-, EPi,- und Epoxid-Klebstoffe verhalten sich hier indifferent
.

Wobei die Leisten nicht viel halten müssen, sie sollten nur nicht abfallen. Die Sitzfläche liegt noch auf Zargen auf, darüber wird das Gewicht abgefangen.

Uli,
das habe ich nicht verstanden. Wenn ich nur einen Teil der Zapfen einsetze, wie bekomme ich dann die zweite Hälfte der Zapfen in die Zapfenlöcher?

In eine Leiste die Zapfen einzusetzten ist schnell gemacht, wenn dann die zweite Leiste dran kommt ist es schon ein Puzzle die Zapfen alle passend einzufädeln.
 

SteffenH

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Man könnte am unteren Holm mit Schrauben arbeiten, die den Zapfen ordentlich ins Loch ziehen, wenn die Brüstung dicht ist, sollte das Teil einigermaßen rechtwinklig stehen. So einen nach dem anderen verschrauben. Dann kann man den oberen Holm aufsetzen und mit Zwingen verpressen. Wenn einem die Schraubenlöcher unten nicht gefallen, kann man sie entweder mit Stopfen verschließen oder noch eine Leiste drüberleimen. Wenn man will, können die Schrauben auch wieder raus, ist dann ja alles verleimt.
Oder man schraubt auf eine Seite eine Latte auf die Zapfen, jeweils alles im richtigen Abstand. Dann kann man die andere Seite beleimen und einfädeln und gegen die Latte verzwingen. Später dann den anderen Holm aufsetzen.
 

ChrisOL

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...

Leim würd ich nur in den Löchern aufbringen, nicht zweitaufwendig alle Kontaktflächen auspinseln, nur ringsum am Rand. Er wird ja dann zwangsläufig weiter reingedrückt.

Bei der Vielzahl der Sprossen bringt auch eine nicht ganz optimale Verleimung mehr als die nötige Stabilität. Im Grunde würde es auch nichts schaden, wenn jede zweite ganz ohne Leim wäre.
Übermäßig stramm brauchen die Sprossen auch nicht zu sitzen. Vor allem nicht in der Höhe. Evtl. also besonders stramme Zapfen noch etwas nacharbeiten. Wenn manche individuell nachgearbeitet, dann passend zum Zapfenloch markieren.

In den Zapfenlöchern ist unten hoffentlich etwas Luft? Sonst könnte sich der Leim hier stauen.

Hallo,

Leim nur in die Löcher ist klar. Luft nach unten habe ich auch, die Zapfen habe ich alle noch um 4mm gekürzt damit keiner am Grund aufliegt.

Bei der Vielzahl der Sprossen hält das in der Tat auch ohne Leim schon super. Da wird es wohl wirklich reichen nur einige mit Leim zu versehen.
 

uli2003

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Würde ich nicht empfehlen. Du hast kein "Gegenlager" zum Zwingen ansetzen. Nur eine lange Zulage kippt an den Zapfenenden immer weg. Ausserdem musst du schon darauf achten, dass die Abstände der einzelnen Sprossen stimmen. Sonst wird die zweite Hälfte noch schlechter zum Leimen.
Wo liegt das Problem?
Eine Seite komplett trocken einstecken, die andere leimen.
Dann musst du eine ganze Seite weniger Leim angeben, und nur die Hälfte einfädeln.
Dann die nicht verleimte Seite abnehmen (ist alles auf Maß, Gegenlager ist auch da..)
und im zweiten Gang die andere Seite.
Schwierig?
 

Sägenbremser

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Mach das wirklich auf die bewährte Art wie dir
Uli angeraten hat. Mist kannst du bei der Art
nur einmal machen, danach machst du neu.

Zuweilen ist die etwas zeitintensivere Form in
der Phase schon die sichere Verleimmethode.

Gruss Harald
 

derdad

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Wo liegt das Problem?
Eine Seite komplett trocken einstecken, die andere leimen.
Dann musst du eine ganze Seite weniger Leim angeben, und nur die Hälfte einfädeln.
Dann die nicht verleimte Seite abnehmen (ist alles auf Maß, Gegenlager ist auch da..)
und im zweiten Gang die andere Seite.
Schwierig?

Ok. Habs falsch verstanden, und dachte nur die Sprossen auf einer Seite einleimen OHNE sie trocken ins Gegenstück zu stecken.
Auf deine Art ist es natürlich am Sichersten.
LG
Gerhard
 

ChrisOL

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Hallo,

kurze Erfolgsmeldung. Es hat geklappt, sogar ohne Schweißperlen.

Sehr stramme Verbindungen habe ich nachgestochen. Die Zapfen habe ich angefast. Danach mit dem Hammer gestaucht, gefühlt hat das aber wenig gebracht. In zwei Schritten mit D3 Leim + D4 Härter verleimt.

Danach noch Formgebung mit dem Hobel und grobes Schleifen von Hand. Der Feinschliff erfolgt später kurz vor der Fertigstellung der gesamten Bank.

Danke für die hilfreichen Antworten.
 

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