Verwitterte Bangkirai-Terrasse trotz 2-facher Ölung

Piranha

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Hallo Zusammen,

hoffe hier kann mir jemand helfen. Bin etwas verzweifelt.

Wir haben im Spätsommer 2012 eine neue Bangkirai-Terrasse von 30qm verlegen lassen. Das Holz sah sehr schön aus und wir haben die Terrasse auch gleich 2x mit Bondex N52 UV-Schutz Bangkirai-Öl geölt.

Nach nun nicht mal 10 Monaten sieht die Terrasse schon sehr vergraut und verwittert aus. Ich war echt schockiert. Nun habe ich an einer Stelle den Bondex Holz Neu (Entgrauer) verwendet um zu probieren ob sich eine Besserung ergibt. Gefühlt sieht es danach noch schlimmer oder zumindest gleich schlimm wie vorher aus.

An einigen Stellen habe ich mal den Hochdruckreiniger verwendet und dort sieht es nun so aus, als ob darunter wieder die natürliche Farbe des Holz erscheint. Leider funktioniert das nicht überall. Kann es sein, dass nicht das Holz sonder die obere Öl-Schicht verwittert und vergraut ist? Das dürfte doch nach so kurzer Zeit auch nicht sein, oder?

Was mache ich nun wenn selbst der Entgrauer nicht funktioniert? Kann doch nicht die komplette Terrasse abschleifen. Einfach drüber pinseln will ich nun auch nicht.

Hoffe ihr habt einen Tipp.

Viele Grüße

Alex
 

Piranha

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Anbei auch noch Bilder:

Vergraute Stelle:


Andere Stelle mit weniger Verwitterung:


Stelle mit Dampfstrahlbürste behandelt:


Vergraute Fläche:


Fläche mit weniger Verwitterung:
 

WinfriedM

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Hallo Alex,

ich glaub du gehst mit Vorstellungen an eine Terrasse, die nicht erfüllbar ist. Es sei denn, du gehst jedes Jahr mit schwerer Chemikeule und stark pigmentiertem Öl wieder ran. Nur das steht wieder krass im Widerspruch zu der Ursprungsidee, warum man Holz und nicht Kunststoff verlegt hat.

Jedes Holz vergraut im Außenbereich mehr oder weniger schnell, wenn es nicht durch dicke Lack/Lasurschichten geschützt wird, was bei einer Terrasse eh nicht geht. Die Übergangszeit, wo Teile schon vergraut sind, andere noch nicht, macht das Bild erstmal etwas unruhiger, später passt sich alles wieder an.

Ich würde nur einmal gut mit einer Seifenlauge schrubben, dann gut trocknen lassen (ein paar Tage) und dann wieder Öl auftragen. Wenn du schneller zu einer einheitlichen Vergrauung kommen willst, dann würde ich nichtmal neues Öl auftragen. Vielfach hat es sich bewährt, erstmal 1-2 Jahre überhaupt nicht zu ölen, damit alle Inhaltsstoffe rausgewaschen sind und eine einheitliche Vergrauung stattgefunden hat. Und erst dann zu ölen.

Der Natur zu folgen und sich damit anzufreunden ist besser, als alles gegen den natürlichen Lauf der Dinge aufzufahren. Kühe sind auch nicht Lila, obwohl uns das die Werbung glaubhaft machen will :emoji_wink:
 

Basic2004

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Hallo Alex,

ich glaub du gehst mit Vorstellungen an eine Terrasse, die nicht erfüllbar ist. Es sei denn, du gehst jedes Jahr mit schwerer Chemikeule und stark pigmentiertem Öl wieder ran. Nur das steht wieder krass im Widerspruch zu der Ursprungsidee, warum man Holz und nicht Kunststoff verlegt hat.

Jedes Holz vergraut im Außenbereich mehr oder weniger schnell, wenn es nicht durch dicke Lack/Lasurschichten geschützt wird, was bei einer Terrasse eh nicht geht. Die Übergangszeit, wo Teile schon vergraut sind, andere noch nicht, macht das Bild erstmal etwas unruhiger, später passt sich alles wieder an.

Ich würde nur einmal gut mit einer Seifenlauge schrubben, dann gut trocknen lassen (ein paar Tage) und dann wieder Öl auftragen. Wenn du schneller zu einer einheitlichen Vergrauung kommen willst, dann würde ich nichtmal neues Öl auftragen. Vielfach hat es sich bewährt, erstmal 1-2 Jahre überhaupt nicht zu ölen, damit alle Inhaltsstoffe rausgewaschen sind und eine einheitliche Vergrauung stattgefunden hat. Und erst dann zu ölen.

Der Natur zu folgen und sich damit anzufreunden ist besser, als alles gegen den natürlichen Lauf der Dinge aufzufahren. Kühe sind auch nicht Lila, obwohl uns das die Werbung glaubhaft machen will :emoji_wink:

Ähnliche Diskussionen gibt es auch unter Bootseignern, Holz oder Plastik.

Holz braucht Pflege

Mancher Bootseigner hadert mit der grauen Färbung seines Teakdecks und versucht diese zu verhindern. Das gleicht aber dem berühmten Kampf gegen Windmühlen, denn Teakholz hat nur in frisch geschnittenem Zustand seine gelbliche Farbe. Diese kann nicht konserviert werden. Eine Persenning kann die Vergrauung zwar hinauszögern, aber nicht verhindern. Trotzdem ist gerade bei einem Stabdeck eine Persenning sinnvoll, weil diese Schmutz abhält sowie Moose daran hindert, sich auf dem Holz festzusetzen. Das ist übrigens eine reine Binnenangelegenheit. Ein Teakdeck, das regelmäßig mit Salzwasser gespült wird, vermoost nicht.

Es sind vielerlei Mittel am Markt, die für viel Geld „ewige Jugend“ für das teure Holz versprechen. Ob deren Einsatz sinnvoll ist, muss jeder Bootseigner selbst entscheiden. Wirklich notwendig für den Erhalt des Holzes sind sie nicht. Teak ist „von Haus aus“ witterungsfest, ob mit oder ohne zusätzlichem Ölauftrag. Die Vergrauung kann auch durch Öl nicht verhindert werden, sie kann höchstens durch stark pigmentierte Produkte farbig lasiert werden. Ob das als „ästhetische Offenbarung“ gesehen wird, ist Geschmackssache. Problematisch wird die Sache, wenn nach dem ersten Mal Ölen nicht regelmäßig neue Pigmente aufgetragen werden. Der Ölauftrag läuft sich unregelmäßig ab und das Deck sieht nach kurzer Zeit „dreck-ig-gefleckt“ aus, wodurch nachlasiert oder die getränkten Fasern vorzeitig abgeschliffen werden müssen. Letzteres schmerzt besonders, wenn man sich überlegt, wie viele „große Scheine“ dabei buchstäblich zu Staub zerfallen. Auch die Verbindung zwischen Holz und Gummifugen kann beeinträchtigt werden. Unterm Strich bleiben also wenig Argumente für eine Behandlung mit Teaköl. Wer eine andere Farbe als Hellgrau auf seinem Deck möchte, verzichtet besser von vornherein auf das teure Holz und entscheidet sich für eine Alternative.

Auch wenn der Kampf gegen die Vergrauung niemals gewonnen werden kann und deswegen gar nicht erst begonnen werden sollte, bleibt für den Teakdeckeigner noch genug Pflegeaufwand. Was er immer im Auge behalten muss, ist die Dichtigkeit des Decks. Abgelöste Gummifugen oder lose sitzende Querholzzapfen müssen umgehend repariert werden, bevor dort eindringendes Wasser langfristig Schäden verursacht. Wenn das Holz nach einem Regenschauer unregelmäßig abtrocknet, das Deck also punktuell länger nass bleibt als die Umgebung, ist das ein sicheres Zeichen für einen Hohlraum unter dem Holz, der mit Wasser gefüllt ist.

Alternativen zum Holz

Wer ein Stabdeck möchte, das aussieht wie frisch geschnittenes Teakholz, sollte sich „Flexiteek“ oder „Tekdek“ etwas genauer ansehen. Beides sind PVC-Streifen mit bereits integrierter Gummifuge, die mit Nut und Feder im Kaltschweißverfahren verbunden werden. Ansonsten kann das Material mit Holzbearbeitungswerkzeugen verarbeitet werden. Es ist durchgefärbt und kann geschnitten und geschliffen werden. An der Unterseite sind Nuten eingearbeitet, um eine definierte Klebefuge zu erhalten. Während ein Teil der Wassersportler das „Plas-tikholz“ strikt ablehnt, sehen andere den geringen Pflegeaufwand bei traditioneller Optik. Es ist eine emotionale Diskussion, und die reinen Fakten sprechen eher für den Kunststoff.
 

Piranha

ww-pappel
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Hallo Zusammen,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Dachte ich mir auch schon fast. Allerdings wunderte es mich etwas, dass ich mit dem Dampfstrahler wieder die natürliche Farbe erhalten habe. Es macht für mich den Eindruck, dass die obere Schicht des Öl vergraut ist.

Bin nun echt am überlegen ob ich neu öle oder erst einmal warte bis sich alles angeglichen hat. Zurzeit sieht die Terrasse sehr fleckig aus.

Viele Grüße

Alex
 

Gast aus Belgien

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Mit dem Dampfstrahler nimmst Du die Verwitterungslage ab, bläst die Poren und die Fasern auf und wirst dann feststellen müssen dass diese Stellen jetzt noch schneller vergrauen.
Es kann jetzt sogar passieren dass sich Fasern so aufstellen dass barfusslaufen unmöglich wird ......

Ein Dampfstrahler oder Hochdruckreiniger hat eigentlich auf einer Holzterrasse nichts zu suchen :emoji_frowning2:

Das Öl bildet keine Schicht auf dem Holz, sondern im Holz und soll eigentlich nur verhindern dass Wasser in das Holz eindringen kann.
Öle mit UV-Schutz können das Vergrauen etwas hinauszögern, aber nie verhinderen. Die Unterschiede im Vergrauen kommt von der unterschiedlichen Eindringtiefe des Öles, da wo z.B. noch mehr Feuchtigkeit im Holz war, ist weniger ÖL eingedrungen mit dadurch auch ein geringener Vergrauungsschutz. Darum wird meisstens angeraten Bangkirai nicht gleich im ersten zu ölen sondern eine Saison zu warten, dann hat sich der Feuchtigkeitsgehalt in den Dielen stabilisiert. So hat man es mir zumindest erklärt ......
 

WinfriedM

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Das Öl bildet keine Schicht auf dem Holz

Viele Terrassenöle sind deutlich schichtbildend, auch das Bondex. Wir hatten hier mal einen Thread, wo das Bondex sogar abgeblättert ist.

Ich würd auf jeden Fall mal an einer kleinen Stelle mit Bürste und Seife testen, ob es sich nicht nur um oberflächliche Verschmutzungen handelt. Mechanische Bearbeitung mit Bürste ist besser, als Hochdruckreiniger. Der Hochdruckreiniger ist meist zu aggressiv und schädigt die Holzfaser.
 

frankundfrei

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Bangkirai ölen

Bangkirai wird in der Regel nicht sehr trocken geliefert. Neben dem hohen Feuchtegehalt (Tropenholz) kommt noch die hohe Dichte des Holzes. Dadurch ist die Möglichkeit ein Öl in die Faser zu bekommen nicht so einfach. Hinzu kommt, dass holzeigene Inhaltsstoffe von dem Bankirai sich erst mal auswaschen sollten.

So wäre es also gut, wenn man Bangkirai erst mal ein paar Wochen bewittern lässt und nach einer längeren Trockenperiode mit einen gut einziehenden Terrassenöl behandelt.

Das verwendete Öl besteht aus Alkydharzen. Diese recht großen Moleküle können nur als Schicht auf dem Holz sitzen, was man auf Deinen Fotos auch recht gut erkennen kann.

Ich würde mit dem Intensivreiniger (1:2 mit Wasser) und einem Schrubber einen Versuch starten. Damit hatten wir schon recht gute Erfolge. Wenn sich die Farbschicht damit entfernen lässt, wird anschließend mit Wasser neutralisiert. Nach dem Trocknen kann dann erneut ein Öl aufgebracht werden. Bei Natural ist es das Terrassenöl im Farbton Bangikrai. Durch das Reinigen raut die Oberfläche natürlich etwas auf. Aber Bangkirai ist recht hart im Nehmen. Das Terrassenöl füllt die Poren wieder mit Naturharzen und gibt auch neben den tiefer einziehenden Ölen eine dünne Schutzschicht auf der Oberfläche.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo,

jepp, das Problem haben viele und vor allem immer wieder bei Tropenhölzern.
Sieht doch frisch verlegt so schön aus und das will man erhalten und schnel ldrauf mit Öl um das zu erhalten.

Leider sind die Hölzer aber (wie bereits von Vorschreibern genannt) meist noch hinreichend feucht und sollten noch "ausbluten", bevor man mit Öl drauf geht.

Ich bin der Meinung, dass man bei Holz ganz realistisch davon ausgehen muss, dass es unmöglich ist, die Farbe und Anmutung einer frisch verlegten terrasse erhalten zu können.

Da viele Terrassenöle durchaus Schicht bildend sind, kommt oft der Fehler hinzu, dass Überstände nach dem ölen nicht ausreichend abgenommen werden.
Dann hat man eine regelrechte wachsartige Schicht und es kommt häufig zu schwarzen Stellen.

Bei der vorliegenden Situation würde ich folgendes versuchen (bzw. NICHT versuchen):
  • kein Hochdruckreiniger - macht mehr kaput als sauber
  • (noch) keinen Entgrauer - den würde ich immer erst zuletzt versuchen
  • mit einer Bürste und Intensivereiniger Terrasse säubern
  • wenn das nicht ausreichend ist (bei den Rillen immer ein Problem :emoji_stuck_out_tongue:), dann mit einer speziellen Siliziumbürste (vorsichtig) reinigen
  • gut (!) trocknen lassen
  • maßvoll mit einem guten Öl (geringe Viskosität) nachölen
  • mit einem weißen oder beigen Pad verschlichten und polieren
Als Alternative empfiehlt sich immer, das Holz natürlich vergrauen zu lassen.
Damit gibt es die wenigsten Probleme :emoji_grin:
 
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