Verwendung Furnierschabhobel

monoceros84

ww-ahorn
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Hallo,

ich habe mir in einem guten Angebot einen gebrauchten Furnierschabhobel zugelegt.
Nach Wiederherstellung (Sohle abrichten, Messer schärfen) stellt sich mir noch die Frage nach der richtigen Verwendung. Leider finde ich immer nur wenig detaillierte Bilder oder Hinweise zur Handhaltung usw. Auch zum Schweifhobel gibt es recht viel, nicht jedoch zum Furnierschabhobel.

Ich habe schon ein wenig rumprobiert, jedoch produziere ich mal eine schöne glatte Oberfläche und kurz danach wieder etwas, was ich eher erwarten würde, wenn man mit der Küchenreibe über's Holz fährt. Das ist mitunter auch extrem richtungsabhängig (wobei ich doch eigentlich dachte, dass dieses Werkzeug kaum abhängig von der Faserrichtung ist).
Die Sohle ist plan (bis auf ein paar wenige Kratzer, die ich mangels Lust auf stundenlanges schleifen erstmal drin lassen will).
Das Messer ist so scharf, wie ich es auch bei meinen Bankhobel mache (mit denen ich tolle Ergebnisse erziele). Geschärft ist es auf 45° Fase, so wie das Pedder (aus diesem Forum) hier und da mal empfohlen hat. Leider funktioniert sein ab und zu geteilter Link zu Lie-Nielson nicht mehr, so dass ich nur seine Aussage kenne :emoji_wink:

Speziell habe ich zwei Fragen, aber vielleicht fällt euch ja auch auf Basis meiner Beschreibung noch mehr auf.
Erstens: passt die Bewegungsrichtung, wie mit dem roten Pfeil gekennzeichnet? Ich habe mir das nur mit dem Maul erklärt - der Span entsteht ja in Bewegungsrichtung vorn am Eisen und muss dann irgendwohin... Das hieße dann, das Eisen steht >90° Bettungswinkel, richtig? Also eigentlich ein bisschen wie eine Ziehklinge.
IMG_20211130_200730968.jpg

Zweitens: ist das Eisen richtig eingelegt? Die Fase ist hier vorn. Allerdings habe ich kaum einen Unterschied bei der Verwendung bemerkt. Wie oben beschrieben ging es immer mal ganz gut und immer mal so gar nicht.
IMG_20211130_200803874.jpg

Danke euch für jede Hilfe!
 

monoceros84

ww-ahorn
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den nennt man auch ziehklingenhobel so wie den nr 112 oder den nr12

Da bin ich mir nicht ganz sicher. Das ist ein Nr 80, das Eisen ist extrem dick und wird mit 45° angeschliffen statt einen Grat anzuziehen (was hier aufgrund des harten Stahls vermutlich auch nicht gehen würde).
Aber möglich, dass ich auch eine Ziehklinge einspannen könnte...
 

Da bin ich

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Wie geschrieben sammle ich nur
es sind schon manchmal dicke ,, Bleche,, eingebaut, so um die 2 mm
ob die original sind kann ich nicht sagen
beim no 80 ist der Winkel fest , bei 12 und 112 ist er aber einstellbar
denke es wird aber bei allen eine Zierlinge verwendet, aber bin nur Sammler
 

rafikus

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Erstens: passt die Bewegungsrichtung, wie mit dem roten Pfeil gekennzeichnet?
Ja.
Zweitens: ist das Eisen richtig eingelegt? Die Fase ist hier vorn.
Nein.
den nennt man auch ziehklingenhobel
Nein, den nennt man Furnierschabhobel, wie @monoceros84 es schon erwähnt hat.
Der Stanley 112 ist ein Ziehklingenhobel, das ist richtig. Es ist aber nicht das gleiche.
 

Da bin ich

ww-robinie
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Ob jetzt Ziehklingenhobel , Furnierschabhobel oder einfach nur Schabhobel ,das Eisen ist beim nr 80 wie eine Ziehklinge geschärft
 
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rafikus

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Ob jetzt Ziehklingenhobel , Furnierschabhobel oder einfach nur Schabhobel ,das Eisen ist beim nr 80 wie eine Ziehklinge geschärft
Ach, und weil ein Hobeleisen wie ein Hobeleisen geschärft ist, ist nun ein Putzhobel das gleiche wie Simshobel, Falzhobel, Rauhbank, Einlaßeckenhobel ....

Misst, Stechbeitel sind doch auch wie Hobeleisen geschärft ....
 

Da bin ich

ww-robinie
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Na dann nochmal
die Eisen von MEINEN Nummer 80 und von der Bauart ähnlichen Werkzeugen sind ausnahmslos mit Blechen bestückt die so wie bei einer Ziehklinge geschärft sind
 

pedder

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Ob jetzt Ziehklingenhobel , Furnierschabhobel oder einfach nur Schabhobel ,das Eisen ist beim nr 80 wie eine Ziehklinge geschärft

Das ist nur teilweise richtig. Als Schabhobel werden Hobel mit seitlichen Griffen bezeichnet, die von der Form einem Furnierschabhobel (Nr. 80) gleichen, aber ein Hobeleisen mit einem Schnittwinkel um die 45° haben. Richtigerweise würde man sie als Schweifhobel bezeichnen. Aber das bekomme ich nicht mehr durchgesetzt. (Dictum macht das so. Ein zeitlicher Zusammenhang mit meinen wiederkehrenden Äußerungen besteht. Ein kausaler auch?)

Die Antworten sind hier zT so knapp, dass sie zwar nicht falsch aber auch nicht hilfreich sind.
Aus gegebenen Anlass: https://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl und in die Forumssuche Furnierschabhobel eingeben. Lesestoff für ne gute Stunde.
 

monoceros84

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Perfekt, danke! Kurz und prägnant - jetzt muss ich es nur nochmal testen und herausfinden, wieso das manchmal gut geht und manchmal extrem ausreißt. So habe ich aber schonmal zwei Parameter fest :emoji_slight_smile:

Die Antworten sind hier zT so knapp, dass sie zwar nicht falsch aber auch nicht hilfreich sind.
Aus gegebenen Anlass: https://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl und in die Forumssuche Furnierschabhobel eingeben. Lesestoff für ne gute Stunde.

Danke für den Hinweis! Ich glaube, davon habe ich in den letzten Wochen schon sehr viel verschlungen und es hat mich sicher nicht dümmer gemacht - allein es hat mich im Sinne meiner Eingangsfrage nicht viel weiter gebracht. Die meisten Diskussionen enden in den Themen Bezeichnung (wie auch hier), Schärfen (Grat oder Fase), Kaufanleitung und Vor-/Nachteile. Mit diesen Infos habe ich mir dann also einen zugelegt - nun fehlt halt noch der Praxisteil :emoji_grin:

Vielleicht noch eine konkrete Frage: hat die Durchbiegung des Eisens (mit der 3. Schraube) einen Einfluss auf die Schnittgüte? Oder dient die nur dazu, die Ecken gegenüber der Eisenmitte zurückzuziehen, um keine Rillen zu kratzen?
 

rafikus

ww-robinie
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hat die Durchbiegung des Eisens (mit der 3. Schraube) einen Einfluss auf die Schnittgüte? Oder dient die nur dazu, die Ecken gegenüber der Eisenmitte zurückzuziehen, um keine Rillen zu kratzen?
Die Durchbiegung stabilisiert das Eisen, es kann nicht so leicht nachgeben. Dazu erleichtert die Durchbiegung das Einstellen der Spandicke. Es wäre ein ziemliches Gefummel die Spandicke nur mit der Eisenklemmung einzustellen.
Ob es einen Einfluß auf die Oberflächengüte (ich nehme an, dass du das mit "Schnittgüte" gemeint hast) kann ich nicht sagen/schreiben. Dafür arbeite ich damit zu selten.
 
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