verleimte Stellen wirklich so stabil wie das natürliche Holz?

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Hallo zusammen, ich habe schon öfter das Kommentar gehört das eine verleimte Stelle mindestens genauso Stabil sei wie das natürliche Holz an seiner Maserungsstellen

hmm stimmt das wirklich? Oder gilt das nur unter optimalen Bedingungen?

Mag sein das es gefühlt ist aber ich bin der Meinung das in der Vergangenheit, wenn etwas zertreten wurde etc es immer an der Leimstelle brach...

Leim: Kleiberit D3
Die Anzugkraft also wie fest die Zwingen gespannt werden soll sich ja nicht auf die haltbarkeit auswirken sondern nur auf die Optik und Fugendichte (sicherlich beim Esstisch wichtig, beim Regal wohl weniger?)
Ergo ist es auch egal wie "Sauber" die beiden verleimten Schnittkanten sind oder geht es schlichtweg nur darum wie viel "Leimpampe" reingeschmiert wird?
 

Gnampf

ww-kirsche
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Also ich habe mal gelernt: je sauberer und glatter die Leimfläche und je dünner die Leimfuge desto besser die Verleimung. Jede Verleimung braucht genügend Leim, genügend Pressdruck und eine ausreichende Presszeit, nur so erhält man was man erwartet. Wenn die Leimfuge reißt oder bricht ist irgendwas schief gelaufen also keine optimalen Bedingungen. Hält man sich an die Herstellerangaben zur Verarbeitung des Leimes, kann eigentlich nichts passieren. LG, Frank
 

Besserwisser

ww-robinie
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"Die Anzugkraft also wie fest die Zwingen gespannt werden soll sich ja nicht auf die haltbarkeit auswirken"

Falsch.

"Ergo ist es auch egal wie "Sauber" die beiden verleimten Schnittkanten sind"


Auch falsch.
 

Gnampf

ww-kirsche
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Wenn ich unsaubere Flächen verleime bekomme ich die Fugen nicht dicht. Die Gefahr ist, dass ich an einigen Stellen zu viel - zu wenig oder keinen Leim habe. Das kann keine belastbare Verleimung werden und die Optik ist schlecht.
 
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ok danke, was meint ihr auf 130cm mit einer sauberen Schnittkante reichen mir 2 zwingen um 2 Stücke in der Breite aneinanderzuleimen? (4cm Holzdicke)

hmm Presszeit finde ich hier

https://www.kleiberit.com/fileadmin/Content/Documents/DE/Infoblaetter/303_D3_Leim_D.pdf
15 minuten dann soll das Zeug fertig sein bei 20 Grad die wir ja grad haben?

Wirklich so schnell ? Oder verwechsel ich da was mit den 24 Stunden "Topfzeit"? (offene Zeit heisst ja wie lange ich Zeit habe die beiden Stück gegeneinander zu pressen aber Topfzeit?)
 

FredT

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Topfzeit ist immer die Zeit, während der du die Chemie verarbeiten kannst. Offene Zeit ist die, in der du maximal deine bauteile fügen kannst, um eine optimale Verleimung zu bekommen.

Und nein, 2 Zwingen sind mindestens 3 zu wenig... Und 15min hast du bestenfalls eine kleine Anfangsfestigkeit; Endfest nach 24h
 

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Hallo zusammen, ich habe schon öfter das Kommentar gehört das eine verleimte Stelle mindestens genauso Stabil sei wie das natürliche Holz an seiner Maserungsstellen

hmm stimmt das wirklich? Oder gilt das nur unter optimalen Bedingungen?

Mag sein das es gefühlt ist aber ich bin der Meinung das in der Vergangenheit, wenn etwas zertreten wurde etc es immer an der Leimstelle brach...

Leim: Kleiberit D3
Die Anzugkraft also wie fest die Zwingen gespannt werden soll sich ja nicht auf die haltbarkeit auswirken sondern nur auf die Optik und Fugendichte (sicherlich beim Esstisch wichtig, beim Regal wohl weniger?)
Ergo ist es auch egal wie "Sauber" die beiden verleimten Schnittkanten sind oder geht es schlichtweg nur darum wie viel "Leimpampe" reingeschmiert wird?

Was für ein episches Thema ........:emoji_thinking::emoji_grin::emoji_astonished:
 

Wrchto

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Die Anzugkraft also wie fest die Zwingen gespannt werden soll sich ja nicht auf die haltbarkeit auswirken sondern nur auf die Optik und Fugendichte

Wenn das keinen Einfluss hätte, dann würde auch ein Gummiringerl zum Zusammenziehen reichen, damit es hält :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: Dann kommst Du auch mit zwei Zwingen aus. Eine legst Du drunter, und eine legst Du drauf :emoji_grin:
 

Sel

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Wobei ein Holzleim größtenteils formschlüssig sich verankert. Also blankpolierte Klebeflächen werden weit weniger belastbar sein, als sägerohe Flächen. Der Anpressdruck spielt eine Rolle, da der Kleber beim Trocknen (Aushärten) schrumpft. Allerdings bringt ein extremer Anpressdruck auch nichts. Hier machts ein bissel die Erfahrung denke ich.

Miniklebeflächen zusammenzuhalten beim Trocknen - ja da reicht ein Gummiring, ein kleines Gewicht oder die kleine Schraubzwinge/Federklemme). Bei mehr Fläche brauchts entsprechend mehr Kraft, hier sollte mit mehreren Schraubzwingen gearbeitet werden. Mehrere Schraubzwingen braucht man zwingend auch, wenn das Holz sich verbiegt auf Grund seiner Größe (der Klebestelle).

Ganz ohne Druck kann ein kleines Hölzchen auf seinem Untergrund auch halten nach dem Kleben. Das wird bei Verzierungen z.B. so sein, solange das Hölzchen zum Kleben gerade bleibt und flächig aufliegt.

Egal wie ich bisher geklebt habe, solange ich nicht zu lange gewartet habe mit dem Pressen, hielten die Klebestellen. Wenn mal was brach, dann das Holz entlang der Fasern, gleich an der Klebestelle. Niemals brach der Kleber. E sei denn, beim Kleben direkt habe ich einen echt groben Fehler gemacht.

LG Sel
 

Mitglied 59145

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Ich füge viel mit der FKS, wichtig ist dabei die Schnittqualität. Ich nehme halt nicht 350/Z16 Flachzahn, 350 WZ54 geht gut.
Das 350 WZ54 nehme ich aber nicht für Grobzuschnitt:emoji_wink:
Das besäumen an der FKS ist aber aufwändiber als an der Abrichte. Vom Arbeitsabluf sowieso. Auch muss man Ober und Unterseite beachten. Aber von der Flächenqualität reicht mir das.

Wie man in @petfr Post sieht, ist eine Fläche nicht richtig plan, der Theorie nach müsste also maschinell gehobelt besser halten als von Hand gehobelt. Eine, an der abrichte gefügte, Fläche hat ja immer ein Wellenmuster. Das macht ja auch keiner weg.

Gruss
Ben
 

Holzrad09

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Hier hat sich jemand wissenschaftlich dem Thema genähert → 4) Klebwirkung_Seite_1.jpg 4) Klebwirkung_Seite_2.jpg
- Leim ist in die Zellräume eingedrungen
- Der Leim bildet nach dem Aushärten Widerlager ( Verankerung oder Verdübelung im Holz )
So kenne Ich es auch noch aus der Berufsschule "Verleimen ist eine mikroskopische Verdübelung".

Zum Pressdruck: Leimhersteller schreiben in Ihren Datenblättern etwa 5-10 Kg bei Weichholz und 8-12 Kg bei Hartholz pro cm2 .
http://www.erlebe-accoya.de/files/technisches_merkblatt_bindan-d4_neu.pdfLG
 

FridlT

ww-birke
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Wie viel Zwingen braucht man und wie fest müssen diese drücken? => Hierzu haben wir in diesem Thread schon ein paar Berechnungen zur Verdeutlichung diskutiert.
Kurz: 130cm x 4cm = 520cm2; wir möchten z.B. mit 2kg/cm2 pressen, also brauchen wir eine Gesamtlast von 1040kg. Wenn eine Zwinge 200kg liefert, dann brauchst du 6 Zwingen.
Gehst du von Holzrads 10kg/cm2 aus (z.B. weil du seinen Leim einsetzt), dann brauchst du 26 von den obigen Zwingen (=520cm2 * 10kg/cm2 / 200kg).
 

WoodyAlan

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Nunja, 26 zwingen für 1,30m ?:emoji_grin:

Egal was ich verleime: ich setz alle 15-20cm eine (gute!) Zwinge. Damit erzielte ich bisher die für mich optimalen Verleimungen.
 

Macchia

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und ziehe sie sie bis zum Gehtnichtmehr an.
Apropos:
wißt ihr ob das normal ist?
Ich hatte die mal so zuggedonnert das sich die bewegliche Backe hinterher nur mit Hammerschlag wieder gelöst hatte...:emoji_muscle:
:emoji_rolling_eyes:

letzte Woche nehme ich die Zwinge aus dem Ständer und sie fällt mir fast auf die Füße, da hatte ich
nämlich nur noch den Griff in der Hand.:emoji_poop:

bessey.jpg
 
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So zurück zur Praxis:

also mit der Leimmengenangabe (gramm pro QM) auf dem Datenblatt tu ich mir schwer was meint ihr zu den Bildern zu viel oder zu wenig Leim?

Ferner wenns oben "so rausquillt" müsste es passen oder ? nicht zu viel aber ein bisserl soll rauskommen?

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