Verlässliche Informationen zur Staubdurchlässigkeit von Saugern

Mountainbiker83

ww-kastanie
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Liebes Forum!

Hat jemand von Euch verlässliche Informationen zur Staubdichtheit von Mehrzwecksaugern, wie dem Kärcher WD 5P Premium? Als Hobby-Bastler arbeite ich einiges mit Buche und ich habe die Befürchtung, dass der Staubsauger die wirklich feinen Stäube nicht zurückhält, sondern gleichmäßig in meiner Werkstattluft verteilt. Dabei sind ja gerade die feinen Stäube die problematischsten.

Ein Anruf bei Kärcher war wenig ergiebig: Dort fragte man, ob ich gewerblicher Anwender sei, dann müsse ich einen Staubklasse M-Sauger verwenden, andernfalls reiche mein WD 5P Premium. Auf die Nachfrage, ob denn der feine Buchenstaub im Sauger (genauer im Vlies-Filter-Beutel) bleibe, bekam ich nur eine Schleife, nämlich gewerblich M-Klasse sonst...

Mir geht es aber nicht darum, was ich muss, sondern um meine Gesundheit und die meiner Familie, die mir bei diversen Basteleien helfen möchte.

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen,

herzliche Grüße

Mountainbiker83
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Bei Verwendung des Vliesbeutels hätte ich da wenig bedenken dass da wirklich viel an "Feinstaub" ausgeblasen wird.
Im Zweifelsfall halt eine entsprechende Staubschutzmaske tragen.

Gruß SAW
 

benben

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Ich meine bei Festool ist der Unterschied von M.Klasse Saugern zu den normalen nur der Unterschied. dass bei den M-Klasse Saugern ein akustisches Signal warnt wenn der Volumenstrom unterschritten wird. Filter sind, denke ich gleich.

Ich würde mir mal die Ersatzteillisten der entsprechenden Geräte ansehen:emoji_wink:......

Gruss
Ben
 

schrauber-at-work

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Kommt auch sehr auf die Maske an, die komischen Vlies Dinger gehen gar nicht. Wenn ich mit dem Bandschleifer arbeite hab ich meine Moldex auf dem Rüssel, die lässt sich auch länger angenehm tragen.
 

Sonopanic

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Nimm doch einen Sauger, der die Luft durchs Wasser zieht.
Dann hast du die gebunden.
Ich hab nen Pro Aqua, der einen Wasserwirbel erzeugt. Was reine Luft beim Saugen angeht kenn ich nix besseres.
Allerdings hat ein Absaugmobil mehr Unterdruck.
 

benben

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Ich kann mir nicht vorstellen das diese "Wasserwirbelsauger" mit ordentlichen Staubmengen klar kommen. Hast du mal einen Link zu so einem Gerät?

Gruss
Ben
 

WinfriedM

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Wenn ein Hersteller ein Saugermodell im Angebot hat, was es sowohl als Klasse L und Klasse M gibt, ist die Staubabscheidung in der Regel identisch. Klasse M hat lediglich eine Volumenstromüberwachung, damit du rechtzeitig einen vollen Beutel und Saugkraftverlust mitbekommst.

Filter und Beutel sind in aller Regel identisch.

Werkstattsauger sind in der Regel auch so gut designt, dass nichts an den Filtern an Luft vorbeizieht. Ganz im Gegensatz zu Haushaltssaugern, wo oft die Filter schlecht abdichten.

Hab noch nie einen Markenwerkstattsauger > 100 Euro gesehen, der in Sachen Staubrückhaltung schlecht designt gewesen wäre.

Real wirst du in der Werkstatt viele Situationen haben, wo du wesentlich mehr mit Staub belastest wirst: Handschliff, bohren, sägen, drechseln. Du kannst sehr oft nicht direkt an der Quelle optimal alles absaugen.
 

Zahltag

ww-robinie
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Real wirst du in der Werkstatt viele Situationen haben, wo du wesentlich mehr mit Staub belastest wirst: Handschliff, bohren, sägen, drechseln. Du kannst sehr oft nicht direkt an der Quelle optimal alles absaugen.
wollt gerade sagen. die absaugung ist weniger das problem als das was nicht abgesaugt wird. bei buche und eiche bla bla ist irgendeine art atemschutz schon sehr sinnvoll
 

WoodyAlan

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Ich kann mich dem Vorrednern nur anschließen. Ich hab meinen Bosch GAS 35L im Fachhandel gekauft und dort wurde mir ebenfalls bestätigt, dass in der L Version der identische Filter wie im M enthalten ist.
Wenn ich Eiche besäume mit der Tauchsäge landet ein nicht unerheblicher Teil leider eben nicht im Sauger, darum rate ich zusätzlich zur Maske. Wenn ich weniger zu sägen hab, mach ich allerdings oft auch nur aus Faulheit das Fenster auf und schalt meinen alten 40cm Ventilator hinter mir an, damit der Richtung Fenster bläst.
 

conny_g

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Ich habe mich kürzlich auch mal damit beschäftigt, was Staubsaugerbeutelklasse M bedeutet.
Kenne die Filterstufen von den Rauchfiltern, zB für Laserrauch, Lötrauch oder Schweissrauch.
Und da geht’s um Partikelgrößen und Volumensstrom in der Filterwirkung.
Und um eine gestuften Aufbau für Standzeit und Wirtschaftlichkeit, normalerweise sind gröbere Filter sehr viel günstiger und man tauscht lieber die häufig anstatt sich die teuren Feinfilter schnell mit groben Partikeln zuzublasen.

Jetzt gibt es da zB von Lets Bastel diesen typischen Aufbau für Selbstbau-Späneabsaugung, die als Kern den Zyklon als Abscheider haben. Und dann gibt es dahinter dann immer entweder den Staubsauger oder den Saugerbeutel um den Feinstaub aufzufangen, der durch den Zyklon ggf durchgeht. Natürlich abhängig von abzusaugenden Maschine und Material, ein Schleifer mit 320er Papier hat sicher mehr Feinstaub zu bieten.

Da ich jetzt schon Staub-/Rauchfilter in verschiedenen Stufen auf Lager habe für meinen Lasercutter hat mich interessiert, ob ich nicht einfach den billigen G4-Filter (war das 8 oder 10 Euro?) nehme anstatt eines Saugerbeutels.
Der hätte eine größere Fläche als der Beutel und würde damit weniger Luftstrom nehmen, ließe sich Reinigen (mit Druckluft ausblasen) und wäre kompakter in der Bauform (30x30x4).
Ein G4 Filter ist definiert als
Grobstaubfilter für Partikel > 10 µm
Und geeignet für
  • Insekten
  • Textilfaser und Haare
  • Sand
  • Flugasche
  • Blütenstaub
  • Sporen, Pollen
  • Zementstaub
https://www.emw.de/de/filter-campus/filterklassen.html

Er ist wiederum nicht mehr ausreichend für alles, was folgt, das meiste davon aber schon nicht mehr im Bereich Staub, sondern eher Kategorie „Rauch“.

Was ich nicht herausfand ist, ob die Klasse M der Staubsauger den M-Filtern dieser Klassifikation entspricht, es wäre zu vermuten.

Wenn das so ist, dann würde das Partikel bis 1um abdecken, also alles was Staub und Feinstaub umfasst.

An dieser Stelle müsste man jetzt bei den Arbeitsplatzrichtlinien weitermachen, da hatte ich damals recht detaillierte Vorschriften gefunden.

Sowas zum Beispiel:
https://www.bghm.de/arbeitsschuetzer/fachinformationen/holz/holzstaubabsaugung/

„Reinigung mit geprüften Industriestaubsauger der Staubklasse M oder (H) nach EN 60335-2-69 bzw. Industriestaubsauger oder Kombi-Geräte mit Prüfzeichen H 2 oder H 3 (DGUV Test)“

https://www.baua.de/DE/Angebote/Rec...S/pdf/TRGS-553.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Hier wird von Partikeln unter 100um als Gefahrstoff gesprochen.


Als einatembarer Staub gilt der Massenanteil aller Schwebstoffe, der durch
Mund und Nase eingeatmet wird. Holzstaub mit einem aerodynamischen
Durchmesser von weniger als 100 μm gilt als einatembarer Staub nach der DIN EN 4811.


Sehe aber nichts zu den minimalen Partikelgrößen.

Als Atemschutzmasken werden hier
Halb-/Viertelmasken mit P2-Filter,
angegeben, und dazu fand ich jetzt auf die Schnelle:

https://www.uvex-safety.com/de/wiss...tzmasken/die-bedeutung-der-ffp-schutzklassen/

„Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 eignen sich für Arbeitsumgebungen, in denen sich gesundheitsschädliche und erbgutverändernde Stoffe in der Atemluft befinden. Sie müssen mindestens 94% der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm auffangen und dürfen eingesetzt werden, wenn der Arbeitsplatzgrenzwert höchstens die 10-fache Konzentration erreicht.“

Also ist die Partikelgröße hier >=0,6um und das entspricht grob den M-Filtern bei den Rauchfiltern.

Also mein Resümee wäre:
die M-Filter der Sauger entsprechen den M5/M6 Filtern
https://www.emw.de/de/filter-campus/filterklassen.html
Und diese wiederum in etwa der Klasse P2 der Atemschutzmasken.

Also Resümee für mich: der G4 Filter ist eine Klasse gröber und wäre nicht ganz korrekt, ging aber für den Hausgebrauch.

Resümee für den Thread Starter: das ist der Hintergrund der M-Klasse der Sauger und wenn sie als M angegeben sind und von einem renommierten Hersteller stammen (Kärcher), dann würde ich davon ausgehen, dass sie die og Arbeitsplatzrichtlinien erfüllen und auch das beste sind, was man sich fürs Hobby anschaffen kann.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Hersteller zwischen Industrie- und Consumergeräten unterscheiden und bei den Consumergeräten keine Angaben machen, weil sie sie nicht garantieren wollen und auch genau so die preisliche Abgrenzung vornehmen: die Garantie und die verbindliche Aussage, der Test gegen die Richtlinien kostet den Industriepreis.

Deshalb bekommst zum Consumergerät keine Aussage.
 
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WinfriedM

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Was ich nicht herausfand ist, ob die Klasse M der Staubsauger den M-Filtern dieser Klassifikation entspricht, es wäre zu vermuten.

Ich glaub, da liegst du deutlich daneben. Ich hatte mal recherchiert und kam auf Filterklasse E12 - H13. Ein Innenraumfilter für KFZ liegt schon bei F7-F9 und die sind wesentlich durchlässiger, als eine Staubsaugerpatrone. Staubsaugerpatronen liegen etwa da, wo Motoreinlassfilter vom Auto liegen und die liegen bei H13. Die Filterbeutel liegen etwas drunter, aber auch in der Nähe.

Die Buchstaben bei Staubsaugerfiltern haben auch nichts mit den gängigen Filterklassen zu tun. Ist ein ganz eigenes System.

Bei Haushaltsaugern wird oft auch HEPA-Filter angegeben, da bist du also definitiv schon im H13 Bereich und darüber.
 

Mountainbiker83

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wollt gerade sagen. die absaugung ist weniger das problem als das was nicht abgesaugt wird. bei buche und eiche bla bla ist irgendeine art atemschutz schon sehr sinnvoll

Das sehe ich auch so und habe mittlerweile eine Sorte FFP3-Masken gefunden, die sich leidlich angenehm tragen lassen. Neuerdings sind die sogar parfümiert :emoji_rolling_eyes:.

Was allerdings durchaus interessant ist, in Sachen Staubrückhaltevermögen: Ich bearbeite meine Buche schön draußen unterm Carport bei viel frischer Luft, trotzdem hier und da mit Atemschutz, Maschinen sauge ich mit dem Kärcher ab, damit nicht alles im Carport rumliegt, dann trage ich den Staubsauger in die Werkstatt und sauge - ohne groß nachzudenken - den Werkstattboden (weil man Dreck von draußen reingetragen hat). Wenn der Filter jetzt den feinen Staub durchlässt, dann habe ich den Feinstaub schön gleichmäßig in meiner Werkstattluft verteilt. Da wäre eine klare Aussage von Kärcher schon wünschenswert. Sie können ja sagen, Consumer bearbeiten keine Buche, kauf Dir einen M-Klasse Sauger, oder sie sagen, wir haben es nicht zertifizieren lassen, aber interne Untersuchungen zeigen, dass der Staub im Gerät bleibt. Du musst halt selbst drauf achten, dass sich die Filter nicht zusetzt und auch die Absaugung nicht, weil das Consumer-Gerät im Gegensatz zum Profi-Gerät keine Selbstüberwachung hat.
 

WinfriedM

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Sie können ja sagen, Consumer bearbeiten keine Buche, kauf Dir einen M-Klasse Sauger, oder sie sagen, wir haben es nicht zertifizieren lassen, aber interne Untersuchungen zeigen, dass der Staub im Gerät bleibt

Soweit lehnt sich heute kaum noch ein Hersteller aus dem Fenster. Die Supporter haben genaue Vorgaben, was gesagt werden darf, folgen also strikten Regeln. Zu groß die Gefahr, dass man später Ärger mit irgendwelchen Zusagen bekommt, die nicht 100% abgesichert sind.
 
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