Verlängerung von Leimholzplatten

Soean1987

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Hallo Zusammen,

ich benötige zu meinem Projekt Terrarium-Unterschrank 80cm Tieffe Leimholzplatten, als Zargen. Natürlich sollte die Maserung senkrecht sein.
Diese sind schwerlich zu bekommen und wenn, dann sehr teuer.

Nun habe ich mir gedacht, dass ich mir eine 60er platte doch mit einer 20er Platte verlängern könne. Da ich keine Zapfen Verbindungen oder ähnliches realisieren kann habe ich folgende Idee:

Die Bretter auf Stoß verleimt.
oben und Unten Buche Kantholz, 3x3cm als Verstrebungen. Die Verstrebungen kann ich im weiteren Verlauf auch sehr gut in meinem Projekt nutzen und würden gleichzeitig vieles einfacher machen. Zu dem würden diese Verstrebungen ein Verbiegen des Gesamtstückes verhindern. Die Verstrebungen wären verleimt und geschraubt.
Später würden die platten gespachtelt, grundiert und lackiert.

Was meint nun der Profi? Würde das so funktionieren oder sind meine Überlegungen Quatsch?

Liebe Grüße, Sören
 

dascello

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Ich glaube, du meinst Verbreiterung: Also längs an einer 60er Platte noch was anleimen. Das wäre einfach: Mit der Platte zum Tischler und die Fase weghobeln lassen (dabei gleichzeitig abrichten), eine Stück für die Verbreiterung zusägen lassen, verleimen, schleifen, fertig.
Solltest Du aber wirklich VERLÄNGERN wollen, dann frage ich mich, warum. 60er Leimholzplatte gibt es doch in fast jeder Länge.

Zum Thema Buche gerade halten und Buche lackieren gibt es hier gaaaanz viele Beiträge.


Gruß

Michael
 

dascello

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Nochmal durchgelesen: Du erwähnst ja gar nicht Buche.

Aber mal im Ernst: Warum überhaupt Leimholz, wenn das anschließend lackiert wird? Schwellen und Schwinden des Holzes werden die den Spaß verderben.
Baue aus Kanthölzern einen tragenden Rahmen und verkleide das mit Holzwerkstoffplatten Deiner Wahl. Dafür werden die gemacht.

Nochn Gruß

Michael
 

Soean1987

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Da es sich Preislich nicht lohnt.

Das Terrarium ist zwar schwer, aber nicht so schwer wie ein Aquarium, wozu ich eine Balkenkonstruktion zwingend bräuchte. Weiterhin hätte ich durch Balken wieder Schwierigkeiten bei den Türscharnieren und einen Dicken Rahmen. Eben durch die Balken.

Natürlich möchte ich die Platte verbreitern, hier habe ich mich falsch ausgedrückt. Aber, wenn das so leicht möglich ist, dann ist ja gut. Denke aber auch über MDF oder Spanplatte (aber ganz ganz ungern) als Alternative nach. Macht aber preislich kaum einen Unterschied, außer dass das Ding dann noch mehr wiegt.

Was haltet Ihr eigentlich von dem sehr leichten Paulowina Holz?

Liebe Grüße, Sören
 

WinfriedM

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Bloß keine Leisten zur Versteifung ans Hirnholz anleimen. Eine Grundregel, die Anfänger gerne übersehen: Querholz und Längsholz sollte man maximal bis 15 cm Länge miteinander verleimen. Grund: Querholz arbeitet über den Daumen Faktor 10 mehr bei Feuchteänderungen. Dann zerreißt es dir alles. Ist ähnlich, wie bei einem Bimetall.

Gegen eine Verbreiterung spricht nichts, kannst du machen. Das hält auch ohne jede Versteifung. Musst nur gut verpressen.
 

schrauber-at-work

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Tach,

wieso nicht Leimholz im Großformat kaufen? Bekomme hier Platten in unterschiedlichen Formaten bis max. 3x6m (Kann auch 3x5 sein) bei meinem örtlichen Baustoffhändler. Haben auch eine Plattensäge und formatieren auch auf das gewünschte Maß (Weiß ehrlich gesagt nicht ob der Zuschnitt extra kostet, kenn den Lagermeister dort gut und schneide die Platten dort selbst zu). Man muss halt immer eine komplette Platte nehmen.
Ist um längen günstiger und qualitativ besser als die Platten die man hier bei den üblichen verdächtigen Baumärkten bekommt!

https://www.goetzmoriz.com/sortiment/baustoffe/holzbau

Verarbeite zwar nur selten bis wenig Plattenmaterial aber wenn dann hole ich es bei o.g. Händler (Standort Müllheim, ist am nächsten).

Ist halt leider eher im Südwestdeutschen Raum vertreten. Sollte aber jeder halbwegs gut sortierte Baustoffhandel herbekommen.

Ansonsten halt ordentlich fügen und verleimen, Leisten halte ich da nicht für nötig.
EDIT: Wenn nur als "Gratleiste" oder ähnlich ausgeführt (Zarge mit Nut und Klötzchen, Leiste mit Langlöchern....allerdings alle nicht verleimt) ansonsten siehe ein Beitrag weiter oben.

Gruß SAW
 

Soean1987

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Okay....das mit den Leisten und dem Ansatz, querholz und längsholz nicht miteinander zu verbinden war mir grad nciht bewusst. Ich muss aber zugeben, dass das bei mir noch nie ein Problem war....Habe ich ja schon des öfteren gemacht. Schrauben ginge aber, oder? Hätte diese Verstrebungen gerne, da ich dann auf diverse Winkel verzichten kann. Wie gesagt, ich habe nicht viel gerät und greife daher gerne auf soetwas zurück.

Danke auf jeden Fall für den Link, da werde ich mal nachschauen und alles durchrechnen.

Liebe Grüße, Sören
 

WinfriedM

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Fest verschrauben produziert doch genau das selbe Problem. Wie sollen sich beide Teile unterschiedlich bewegen können?

Gerade bei Leimholz hab ich schon häufig aufgerissene Lamellen gesehen, weil auf diese Regel nicht geachtet wurde. Alles über 30cm würde ich auch experimentell nicht mehr machen.

Anbei mal ein Bild, wo der Effekt gut sichtbar wird.
 

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Gonzaga

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Warum muss es gerade Leimholz sein wenn der Schrank deckend lackiert wird?

An deiner Fragestellung und deinem Beitrag in der Projektvorstellung lese ich heraus, dass es dir an Werkzeug/Maschinen und Erfahrung fehlt um Holzverbindungen Herzustellen?

Mein Vorschlag wäre, den Schrank in Korpusbauweise aus Multiplex oder MDF herzustellen. Den Korpus unter Zugabe von Leim verschrauben und die Schraubenlöcher zu verspachteln. Anschliessend Lackieren.
 

raziausdud

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Hallo,

so werden breite Leimhölzer (auch) hergestellt. Erst werden mehrere Gruppen von zB 5 Lamellen hergestellt, dann werden die untereinander verleimt.

Wenn Du eine eingermaßen präzise Kreissäge (Tisch- oder Hand- mit Führungsschiene) mit gutem Sägeblatt hast, kannst Du die zu verleimenden Platten für die Breitenverleimung auch selbst vorbereiten. Ein Trick dabei: die eine Platte von "links (oben)" die andere von "rechts (unten)" sägen. Denn dann könnte der Sägeblattwinkel sogar aus der 90-Grad Lage abweichen, durch das "links und rechts" passt das dann wieder. Wenn Du 90 Grad garantieren kannst, musst Du Dir übers Passen keine Gedanken machen. Und solltest beide Platten in gleicher Orientierung sägen. Nur über die Länge sollten beide Schnitte natürlich absolut gerade sein. Vorkehrungen gegen Ausrisse an der Schnittkante helfen, die Schnittqualität weiter zu erhöhen.

Und bevor man mich steinigt: Klar, Abricht-Hobeln wäre die perfekte Methode. Aber wird sind hier im Amateur-Teil des Forums, so ein Gerät haben viele nicht (ich auch ...). Und da ist - so denke ich - auch mal 90 Prozent perfekt erlaubt. Und ob das dem Fragesteller genügt, kann er mit einem Test schnell herausfinden.

Das Verleimen selbst bekommst Du hin ?

Grüße
Rainer
 

Soean1987

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Hallo Zusammen,

also, ersteinmal möchte ich kurz etwas klarstellen, aber ohne hier ein großes Fass aufzumachen. An Erfahrung fehlt es mir sicherlich, wenn man mich mit Profis vergleicht. Allerdings sind meine bisherigen Möbelprojekte alle etwas geworden und für mich ganz persönlich perfekt. An Werkzeug mangelt es, aber da lernt man mit umzugehen.

Warum Multiplex und MDF herausfallen, ist oben bereits beschrieben: Multiplex ist zu teuer, jeder hat ja sein Budget. MDF ist definitiv zu schwer. Bei einem Terrarium von alleine 160 Kilo + einen schweren Schrank aus MDF, bringe ich zu viel Gewicht auf gerade einmal 1,2 qm auf die Decke.

Das Ding mit den Verstrebungen ist folgendes: Ich benötige sie zur Konstruktion (mangels Geräten) und will nicht schon wieder viele Winkel verbauen. DAvon abgesehen möchte ich hier einmal hinterfragen, ob solch krasse Temperatur und Luftfeuchtigkeitsunterschiede im Heimischen Wohnzimmer vorhanden sind. Beim Bootsbau, wo es sehr krasse Unterschiede gibt (Im Sommer im Wasser, im Winter in der Halle) bin ich absolut einverstanden mit diesem Ansatz. Im Übrigen hat eine Verbindung von Schrauben, gegenüber einer Verbindung von Leim ganz eigene Eigenschaften. Weiterhin ist mir dieses Problem bei meinen bisherigen Möbeln, auch nach 4 Jahren noch nciht aufgefallen. Und hier wurde geleimt.

Ihr mögt sicherlich recht haben, dass es hier, bei großen Temperatur und Feuchtigkeitsschwankungen Probleme geben kann. Aber im heimischen Wohnzimmer? Ist doch etwas Anderes als die TErasse. Zumal die Ausgangsfrage hier war, ob ich eine Platte verbreitern kann. Ja, kann man. Sogar sehr leicht.

Zum Leimen habe ich denke ich den falschen Leim. Oder kann ich einfach "normalen" Leim verwenden? Schraubzwingen, Unterlagen ec. wären in Unmengen vorhanden (Wenigstens hier konnte ich mich für schmalen Kurs durch eine Haushaltsauflösung mit 60 Schraubzwingen eindecken.)

Bitte nicht falsch verstehen. Aber wir sind ja unter anderem auch zum diskutieren hier. Das ein absoluter Profi, ein Berufshandwerker, natürlich immer andere Lösungen verwendet, ist ja vollkommen klar. Aber, wie raziausdud bereits sagte, bei Amateuren wie mich, sind die 90% bereits ganz nah an Hundert.

Liebe Grüße, Sören

PS: Holz ist übrigens bestellt bei Holzdirect24.com. Werde einmal berichten, wie die Qualität gegenüber zur Baumarktware ist (Denn das ist der Vergleich, den ich einschätzen kann).
 

Wrchto

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DAvon abgesehen möchte ich hier einmal hinterfragen, ob solch krasse Temperatur und Luftfeuchtigkeitsunterschiede im Heimischen Wohnzimmer vorhanden sind.

Im Wohnraum kannst Du Schwankungen von 30% im Winter bis zu 80% im Sommer haben. Kommt darauf an, wann und wie gelüftet wird, Klimaanlage und/oder Wohnraumbelüftung usw.
Die Temperaturunterschiede sind praktisch egal, die Luftfeuchtigkeit macht es bei Holz aus.
 

Soean1987

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Okay....Mein Hydrometer zeigt mir immer nur die relative Luftfeuchtigkeit an. Nicht aber die Absolute. Zu dem Thema, es hat nichts mit der Temperatur zu tun:

Wenn die Wohnraumluft sich erwärmt, kann die Luft m,ehr Feuchtigkeit aufnehmen. Den Anteil der Feuchtigkeit zu der, von der Luft aufnehmbaren Feuchtigkeit, ist die relative Luftfeuchtigkeit. Und ja, hier treten Schwankungen von bis zu 80% auf. Die absolute Luftfeuchtigkeit kann aber genau die gleiche sein, wie vorher. Eben durch die Temperaturunterschiede. 'Und diese ist ja bei Holz interessant, wenn Holz nicht temperaturabhängig arbeitet, sonder feuchtigkeitsabhängig.

Ich will nciht grundsätzlich widersprechen. Aber theoretisch müssten all meine selbstgebauten Möbel bereits kaputt sein.

Es wird bei uns, so wie man es soll, Stoßgelüftet. Hioer ergeben sich natürlich Schwankungen. Aber wie oben erwähnt, kein Leiden der Möbel (selbst im Schlafzimmer nicht, wo, bei einer selbstgebauten Fichtenkommode (Siehe mein Album) querverleimt wurde. Und im Schlafzimmer (abgesehen vom Badezimmer) haben wir sehr hohe Schwankungen.

Wie oben erwähnt, ich will nciht grundsätzlich widersprechen. Ich denke, dass man durch diskussionen dazu lernt, aber alles relativ sehen muss.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich benötige diese Streben um es mir leichter zu machen und auf Metallwinkel sowieso verzichten möchte. Wie kann ich das "Problem" lösen? Aus Reststücken bzw. den Verschnitten könnte ich mir natürlich passende Leisten schneiden. Habt Ihr noch weitere Ideen?
 

WinfriedM

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Um wieviel Millimeter dein Holz in der Breite schwankt, kannst du über die Luftfeuchteschwankungen recht gut ausrechnen. Wenn du "sicher" bauen willst, solltest du von etwa 2% Breitenschwankung ausgehen. Das wären 16mm (!) Breitenschwankung bei 800mm Breite. In der Länge schwankt Holz über den Daumen Faktor 10 weniger, ist also vernachlässigbar.

Real hast du solche hohen Schwankungen nur selten. Es gibt Wohnungen, die sind Sommer wie Winter bei 50-60%, da passiert dann kaum was und du hast mit dem Thema keine Probleme.

Wichtig: Es geht um längerfristige Luftfeuchte, die wirkt. Wenn in deiner Wohnung mal für 1 Tag die Feuchte anders ist, spielt das kaum eine Rolle. Holz braucht Zeit, um zu reagieren.

Allerdings kann ich dir von einer blöden Situation berichten: Wir hatten einen Sommer, da war für mehrere Wochen total schwüles Wetter mit 80% Luftfeuchte. Da konnte man nichts gegen machen und auf einmal tauchten in meinem Umfeld überall gerissene Möbel auf. Das waren alles solche, die falsch konstruiert waren.

Fazit: Es kann je nach Raumbedingung jahrelang gut gehen. Und dann spielt einem das Wetter mal einen Streich und der Schaden ist groß.

Metallwinkel: Eigentlich braucht man die im Möbelbau überhaupt nicht. Wenn du mal eine Skizze einstellst, wird man dir zeigen können, wie das ohne Winkel geht.

Holzleim: Da kannst du einen normalen D2 oder D3 Weißleim nutzen.

Paulownia: Ist ein sehr weiches Holz, eigentlich zu weich für Möbelbau. Zumindet hast du schnell mal eine Delle drin oder Kratzer. Wenn mal etwas wirklich sehr leicht werden soll, kann man drüber nachdenken. Verarbeiten lässt es sich gut.
 

Soean1987

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Hallo Zusammen,

die Skizze ist nun wirklich nicht gut, 3D kann ich grad nicht zeichnen. Hier am Beispiel vom Boden bzw. Deckel.
Die Roten Einzeichnungen sind vernachlässigbar. Die Blauen Einzeichnungen sollen die "Verstrebungen" darstellen. Dazwischen werden die Innenzargen/Zwischenwände geschoben und mit den Verstrebungen verschraubt.

Ich hoffe, man kann das so erkennen :emoji_wink:

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LG Sören
 
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