Vakuumsack (Eumapress)

holztill

ww-ulme
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Hallo Leute,

ich würde mir gerne einen Vakuumsack zulegen. Nun habe ich mal folgende Fragen an die erfahrenen Anwender :emoji_wink:

- Was muss man beachten, wenn man eine Schichtstoffplatte auf eine Spanplatte leimen möchte? (Ecken mit Filz abkleben?, Opferplatte oben drauf legen?, speziellen Leim/Kleber?)

- Welche Erfahrungen habt Ihr im allgemeinen mit dem planen leimen? (furnieren, Platten aufdoppeln, etc)

- Hat jemand Erfahrung mit dem System von Eumacoop? System "Eumapress"



Vielen Dank für eure Antworten!

mfg Till
 

Hamburger Jung

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Da ja scheinbar niemand antwortet, will ich Dir mal meine Erfahrungen weitergeben.
Wir legen immer Opferplatten auf das HPL. Das hat den einfachen Grund, das man sonst Beulen im HPL hat, wenn man einen kleinen Krümel im Leim hat und diesen übersehen hat.
Auch kleinste Lunken in der Trägerplatte sieht man sofort, wenn man keine Opferplatte nutzt.
Außerdem ist der Vacuumsack besser geschützt und reißt nicht an den HPL Kanten.
Wir runden die Opferplatte an allen Aussenkanten um den Sack zu schützen.
Die untere Platte ist bei uns mit einem Rechteckmuster genutet um die Luft besser evakuieren zu können.
Als Leim verwenden wir meist Weißleim. Bei Vacuumverleimungen sollte immer etwas mehr Leim aufgetragen werden als bei Verleimungen in der Presse.
Nur bei Formverleimungen die nicht eingespannt werden, verwenden wir einen PUR Leim.

Das Eumacop System kenne ich nicht, stelle es mir aber vorteilhaft vor, das man nicht so darauf achten muß das der Sack nicht verschmutzt.
Anderseits kann ich mir nicht so richtig vorstellen, das die Folie so stabil ist.

Solltest Du noch Fragen haben, kannst Du Dich gerne noch mal melden.
 

holztill

ww-ulme
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Hallo,

danke für deine Antwort.

Also ist eure untere Platte wahrscheinlich auch größer und ihr schneidet nur die obere Opferplatte auf das Maß der zu beschichteten Platte, richtig? Oder lasst ihr die obere Platte auch ein wenig überstehen?

Gibt es sonst noch wichtig Hinweise bei diesem Verfahren? Weil eigentlich ist der Druck ja zu gering im Vakuum, zumindest zu den Herstellerangaben.



Danke!
 

Hamburger Jung

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Bei den unteren Platten haben wir 3 verschieden Größen und nehmen immer aus Bequemlichkeit die Kleinste.
Die oberen Platten schneiden wir mit ca. 5 mm Übermaß zu.
Der Druck einer Membranpresse reicht für den normalen Wahnsinn völlig aus.
 

holztill

ww-ulme
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Ein, zwei Fragen hätte ich noch:

Welches Material nehmt ihr für die Opferplatten? MDF oder Span?
Und welche Stärke hat sich da bewährt? ne Standard 19er?

Die Nuten zum schneller evakuieren: Bringen die soviel? Und wieviel Nuten habt ihr da so aufn m² Fläche?



Und nochmal vielen Dank für deine "Erfahrungs"-Tips
 

Hamburger Jung

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Hallo Till,
Das Material der unteren Platte ist egal. Kann Span, MDF oder Bimu sein.
Bei den oberen Platten nehmen wir meist Hartfaserplatte in 3 oder 5mm Dicke.
Ich lege morgen mal einen Zollstock auf eine Platte und mache mal ein Foto wie unsere Unterplatten aussehen.
Ich schätze das, das Raster bei 100 bis 150 mm liegt.
Schneller ist das evakuieren dadurch nicht, aber es besteht nicht das Risiko, das sich die Folie faltet, so das man nicht vollständig evakuiert und dadurch Fehlverleimungen bekommt.
 

Copic

ww-eiche
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Hallo Holztill,
die Nuten in der unteren Platte sind unerläßlich.
Bei Schichtstoff schneide ich die obere Opferplatte auf das Schichtstoff-Maß oder aber das Rohplattenmaß (was größer ist). Da haben sich bei mir 19er MDF, ebenso mit Nuten bewährt.

Der Wegwerfsack hat insgesamt gut funktioniert, grade bei PU-Formverleimung versaut der schon..
Nachteile:
Das macht bergeweise Müll
Für jeden Test und nat. jede Verleimung verbrauchst Du von dem Butyl-Klebeband (habe ich Nachschub Markenfremd gekauft)
Der Sack ist hochempfindlich gerade bei HPL (Scharfe Kanten abdecken - am Meisten geht aber beim Einschieben kaputt) Bei großen Platten ist es empfehlenswert den Sack über der Platte längs aufzuschneiden und wieder zuzukleben.

Ich habe mir mit dem Butyl-Band und einer Gummimatte einen Nicht-Wegwerf-Sack gebastelt (Anschluss vom Eumapress ist ja vorhanden) und den nehme ich her für alles was reinpasst und ich nicht unbedingt auf die Verleimung schauen können muß.
Was auch gleich wieder einer der großen Vorteile des Wegwerf-Sackes ist: Du siehst was Du machst. Und er ist immer Sauber (Thekenfront biegen mit dreckigem Sack ist großer Mist)

Es empfiehlt sich einen 2. Vakuum-Anschluß zu kaufen, so daß 2 Verleimungen nebeneinander möglich werden. Die Pumpe und das ganze Zubehör sind aufgebaut und man wartet auf den Leim - alles was fehlt ist ein 2. Anschluß
 

wolgos

ww-robinie
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Hi
ich habe verschiedene Möglichkeiten im Selbsttest durchgeführt. Im Ergebnis habe ich eine Pumpe aus dem Bereich Heizungsbau mit 4CFM = 0,25m³/min. Das reicht um den Unterdruck bei geraden Platten zu halten. Als Unterlage benutze ich eine normale Glasscheibe, als Membrane nehme ich eine Klarsicht-Tischdecke.
Ich lege das Furnier auf die Glasscheibe. Dann kommt Leim sehr dünn auf die Holzplatte, die dann auf das Furnier gelegt wird. An den Ecken lege ich ein paar Zulagen als Schutz, decke die Folie locker drüber und klebe sie mit Paketband auf die Glasscheibe. Da ich keine Rundungen und Hohlräume evakuieren muß, ist die kleine Pumpe für meine Zwecke absolut ausreichend. Durch die Glasscheibe kann ich das Furnier kontrollieren, Leimdurchschläge kann ich mit einem Schaber einfach entfernen. Als schlauch nehre ich einfach den blauen Pneumatikschlauch von FESTO.
Wolfgang

Vakuumpresse
Reklame ist nicht von mir:mad:
http://vakuum.de.vu/
 

Hamburger Jung

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Hallo Till,
Ich habe Dir das heute mal Fotografiert.
Das ist jetzt eine Platte aus 3 mm Bimu mit ca.1 mm Tiefen Nuten für die Aussentechnik.
Die Platten für Innentechnik sind im Prinzip genau so, bloß 19 mm dick und mit ca. 2 mm Tiefen Nuten.
 

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