Unzufrieden mit Hartholz beizen - was mache ich falsch?

Curby

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Da ich in Zukunft auch mal Hölzer beizen möchte und ich verschiedene Reststücke hier habe, habe ich mich mal darin versucht und bin nicht zufrieden.

Ich habe eine blaue Pulverbeize von Clou verwendet und in der angegebenen Menge Wasser aufgelöst.

Scheinbar zieht die Beize kaum ein, denn einmal drüber geschliffen danach und man sieht wieder viel braun durchschimmern.

Ich habe zuerst mit 180 vorgeschliffen, nass gemacht und trocknen lassen und anschließend nochmals mit 180 geschliffen. Dann mit Pinsel richtig gut nass beizen und nach ein paar Minuten abwischen.

Das Holz ist Sapeli Mahagoni.
 

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carsten

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Hallo

ein anders optisches Ergebnis hätte ich jetzt bei Sapeli ( und CO, also Rothölzer allgemein) auch nicht erwartet.
Beizen wirken nie deckend und wirken immer in Abhängigkeit des Holzes "darunter".

Farbbeizen wie blau, grün , rot, gelb usw. wirken eigentlich nur auf Hellen Hölzern wie Ahorn , Birke, Fichte, Birke

Im Anhang Ahorn mit clou Blau und Klarlack Alter ca 20 Jahre
 

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Curby

ww-buche
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Farbbeizen wie blau, grün , rot, gelb usw. wirken eigentlich nur auf Hellen Hölzern wie Ahorn , Birke, Fichte, Birke
Verstehe, gibt es denn auch eine Möglichkeit dunklere Hölzer zu färben?

Ich habe hier aber auch ein helles Stück Meranti, dort sehe ich den gleichen Effekt. Vor allem die Poren scheinen nicht gefärbt worden zu sein.
 

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welaloba

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eher geht das bei hellen Hölzern. Allerdings erinnere ich eine Bestellung grüne Sessel- Armlehnen, vorher bleichen, dann zweimal grüne Wasserbeize, dann lackiert in 5 Schichten. das hat vielleicht ein Jahr gehalten, dann war das grün eher ein hellbraun, manchmal machen die Hölzer was sie wollen. Beizen von dunkel nach hell geht eigentlich nicht.
 

carsten

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Hallo

viele der Exotenhölzer haben mineralische Einlagerungen die Farbstoffe nicht bzw schlecht annehmen.
Wenn nur die Holzstruktur zu sehen sein soll KÖNNTE man einfach deckend lackieren.
Ähnlich Esche weiß. Esche würde ich allerdings als grobporiger einstufen als Meranti. Zudem besteht auch bei Lacken die Gefahr, dass Inhaltsstoffe von Hölzer mit der Zeit durchschlagen KÖNNEN. siehe Werners Beitrag
 

maitre

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Hallo Curby,

Lösemittelhaltige Beize wären ein Versuch wert, haben eine höhere Farbstabilität und werden nach dem Auftragen nicht geschliffen. Sie rauhen das Holz deutlich weniger auf. Anschließend lackieren…
 

maitre

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Dass stimmt allerdings, heller beizen bei dunklem Holz funktioniert nicht. Je nach Holzart ließe sich mittels Bleichen die Holzfarbe mehr oder weniger aufhellen, bzw.. Farbunterschiede egalisieren.
Meine Hinweis bezüglich eines Versuchs mit lösemittehaltiger Beize bezog sich zu einen auf etwas stärkere Farbsättigung durch die Beize an sich und das Entfallende Nachschleifen, da die Holzfaser nicht so stark aufquillt.
 

werists

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Die Intension ein Edelholz wie Mahagoni (blau) zu beizen erschließt sich mir nicht, ist das nicht eine Verschlimmbesserung?
Blaue (oder eine andere Farbe) Beize und Ikea-Regal kann ich gedanklich zusammen bringen, bei Mahagoni tendiert das bei mir schon Richtung Frevel.


Klar beim Testen und Probieren darf man mal frevelhaft sein, wenn es denn einen Grund dafür gibt.
 

derdad

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Scheinbar zieht die Beize kaum ein, denn einmal drüber geschliffen danach und man sieht wieder viel braun durchschimmern.

Ich habe zuerst mit 180 vorgeschliffen, nass gemacht und trocknen lassen und anschließend nochmals mit 180 geschliffen. Dann mit Pinsel richtig gut nass beizen und nach ein paar Minuten abwischen.

Das Holz ist Sapeli Mahagoni.
Das Einziehen der Beize passiert im Zehntel Millimeter Bereich. Wenn überhaupt. Sie saugt sich nicht ein wie bei Stoff oder Papier. Bevor man eine gebeizt Fläche schleifen kann, muss mann noch eine Schicht Überzug auftragen. Das ist dann die "Nutzschicht" die abgetragen werden kann.
Helle Beizen funktionieren nur bei wirklich hellen Hölzern gut. Also Ahorn, Esche, Pappel, und diese Richtung. Meranti ist da schon zu den dunklen zu zählen.
Um bei dunkleren Hölzern eine schöne, helle Farbe zu bekommen ist es am besten einen deckenden Lack zu verwenden. Und selbst da sind meist mehrere Aufträge notwendig.
LG Gerhard
 

magmog

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Guuden,

Höher als 120 würde ich porige Hölzer nicht schleifen.
Und dass muss absolut gleichmäßig geschehen.
Exoten haben häufig in den Poren eingelagerte Mineralien die nur schwer anfärben, besonders durch Pulverbeizen. Denen fehlen zwangsläufig einige Zusatzstoffe.

Bei den gewünschten Effekten greife ich zu Dispersionsbeizen wie die der UHB und der Cloucolorreihe.
Allerdings muss mit denen sehr akkurat gearbeitet werden um Ansätze zu vermeiden.

Das Beizen von Holz ist keine banale Angelegenheit, früher war der „Beizer und Polierer“ nicht grundlos ein eigenständiger Lehrberuf!
 
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