Unterschiede Makita RT0700 und Festool MFK700

inselino

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Hallo liebe Woodworker,

als Ergänzung meiner OF1400 suche ich eine kleine Kantenfräse für Rundungen und zum Bündigfräsen nach Funierarbeiten.. Jetzt liest man ja häufiger von der kleinen Makita und ihren Klonen. Im Profibereich sieht man dann vielleicht eher die MFK.

Die Makita liegt ja im Bereich um die 220€, die Klone irgendwo um die 100€ und eine wenig gebrauchte MFK700 könnte ich für um die 380€ bekommen.

Meine Frage wäre daher, was sind die Stärken schwächen der Maschinen und was würdet ihr für den sicherlich ambitionieren aber eben nicht professionell arbeitenden Heimwerker empfehlen.
 

GertG

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Hallo,
halte ich für die falsche Herangehensweise.

Frage Dich, was Du mit einer solchen Maschine ernsthaft und zeitnah (und nicht nur vielleicht irgendwann mal) machen möchtest und suche Dir dann das passende Gerät aus.

Ich wollte Kanten abrunden, kleine Falze machen und gelegentlich sehr kleine Ausschnitte ausfräsen. Das alles mit größter Handlichkeit.
Und da ist es für mich der Makita-Klon "Katsu" geworden.
Der hatte nicht nur den geringsten Preis (<90,-Euro) für das Gesamtpaket, sondern auch das meiste, sinnvolle Zubehör.
U.a. drei stabile Fräskörbe mit unterschiedlicher Geometrie, Parallelanschlag und sogar Ersatzkohlen.

Nach zwei Jahren kann ich diese Entscheidung nur noch mal bestätigen.
 

inselino

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Ich versuche mein Anliegen nochmal zu präzisieren.

Mir ist noch unklar, worin sich die Maschinen unterscheiden. Eine MFK700z.B. kann so geführt werden, dass die große Auflagefläche auf der Platte ist, und der Fräser den Kantenanleimer abfräst. Das ist natürlich viel weniger wackelig, als eine Makita auf der schmalen Kante zu balancieren.
Das wäre für mich also eine Funktion, die in einem meiner Anwendungsfälle (Funierkanten abfräsen) sehr viel Sinn ergibt.

Was ich aber nicht beurteilen kann:
1. Ist die Funktion wirklich hilfreich bzw. ist eine kleine Fräse auf einer Kante tatsächlich wackelig?
2. Gibt es noch mehr Funktionen an der MFK700 die bestimmte Arbeitsgänge erleichtern, verbessern oder überhaupt erst möglich machen?
3. Gibt es im Gegenzug Dinge, die die MFK nicht kann, die die Makita/der Klon kann? Bringt z.B. ein winkelig einstellbarer Fräskorb, wie er für die Makita vorhanden ist etwas, oder ist der WInkel eh so ungenau, dass man eventuelle Anwendungsfälle anders lösen würde?

Wenn ich diese Informationen habe, kann ich für mich abschätzen, ob die Mehrinvenstition sinnvoll ist oder nicht, in Hinblick auf die geplanten Projekte.
 

bello

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Ich versuche mein Anliegen nochmal zu präzisieren.

Mir ist noch unklar, worin sich die Maschinen unterscheiden. Eine MFK700z.B. kann so geführt werden, dass die große Auflagefläche auf der Platte ist, und der Fräser den Kantenanleimer abfräst. Das ist natürlich viel weniger wackelig, als eine Makita auf der schmalen Kante zu balancieren.
Das wäre für mich also eine Funktion, die in einem meiner Anwendungsfälle (Funierkanten abfräsen) sehr viel Sinn ergibt.

Das ist der einzige Grund warum ich es bedaure die Makita gekauft zu haben. Anfänglich war es bei wenigen Kanten in Ordnung mit der Makita zu arbeiten.
Aber im letzten Jahr habe ich sehr viele Kanten bündig gefräst und da hätte ich mir wirklich die Festool gewünscht.
Durch das umfangreiche Zubehör hatte ich mir anfänglich mehr Einsatzmöglichkeiten der Makita erhofft. Da ich aber die 1010 schon ewig gewohnt war, greife ich dann eher zu dieser als zur Makita.
Das ist jetzt aber ein rein persönliches Empfinden, macht die Makita jetzt nicht zu einer schlechten Fräse. Und da ich dieses Jahr nur wenige Kanten fräsen muss , bleibt sie, und zum Kanten fasen oder runden nehme ich sie eher als die 1010.

Also Fazit, bei vielen bündig zu fräsenden Kanten nimm die Festool.
 

ukunz

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Beim Kantenfräsen war für mich das Hauptproblem, dass ich doch irgendwie in die Fläche geraten bin besonders anfangs mit meiner Festo 1010. Da bietet auch der leicht gekippte Frästisch manchmal einen Vorteil, obwohl er es nicht verhindert. Sie ist auf jeden Fall sehr handlich und stabil, obwohl mir auch schon mal durch Herunterfallen einer der Bolzen verbogen ist, mit dem der Motor in die Platte kommt. Sie war da noch nicht festgeschraubt. DIese Biolzen sind auch beim Zusammensetzen immer ein wenig "hakelig". Ich benutze sie inzwischen recht gerne und oft, bereue nicht, sie mir zusätzlich angeschafft zu haben. Die Makita kenne ich aber nicht und kann daher sie nicht als Alternative betrachten. Bei Festool passt halt alles ein wenig zusammen. Ulli
 

Christian81

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Ich habe beide Maschinen im Einsatz, von der Makita auch 2 Stück. Diese sind bei mir jeweils mit einem Rundungsfräser, die andere mit einem Fasefräser bestückt.Wollte beide Griffbereit haben und nicht immer wechseln.
Die MFK nutze ich nur zum Kantenbeifräsen in Kombination mit dem Conturo.
Auch zum Massivholz Anleimer bündigfräsen ist es mit der MFK einfach bequemer. Allerdings ist man da auch mit der Fräserlänge begrenzt. Meine ca. 8-10 mm starke Anleimer kann man damit bündig Fräsen.
Die Makita ist schön handlich und diese nutze ich schon mehrere Jahre. Aber auch nur für Kantenbearbeitung.
Die MFK finde ich persönlich etwas kompliziert in der Anwendung. Ein weiterer Vorteil der MFK ist ganz klar die Möglichkeit einer Absaugung. Bei der Makita muss man mehr kehren.
 

inselino

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Was ich mich noch frage, die Platte unter der Festool Fräse ist ja relativ groß oder? Also wie eng wird es, wenn ich z.B. Schubladengriffe innen rundfräsen möchte? (abgesehen davon, dass es sicherlich deutlich einfacher ist, dass vor dem zusammenbau der Schubladen zu fräsen)
 

Christian81

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Mit der MFK machst du eher Meter, die braucht schon deutlich mehr Platz. Vom Handling ist die Makita super und der Teller ist kleiner.
 

inselino

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Ich sehe gerade, es gibt OFK500, OFK700 und MFK700.

Irgendwie sehen die sich aber sehr ähnlich bzw identisch aus.
Kann da vielleicht nochmal jemand Licht ins dunkle bringen?
 

tobias_kurz

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Die Festool OFK 500 ist eine reine Kantenfräse. Die Fräser werden nicht wie sonst üblich von einer Spannzange sondern von der Schraube mit der das Kugellager festgeschraubt wird fixiert. Achtung Fräser mit dieser speziellen Aufnahme sind leider nur von Festool erhältlich. Versionen mit Wendeplatten gibt es meines wissens überhaupt nicht. Der Motor hat eine Aufnahmeleistung von 450 Watt und dreht mit einer festen Drehzahl von 28.000 u/min.

Die Spindel der OFK 700 und der MFK 700 sind identisch. Die Aufnahmeleistung beträgt 720 Watt bei variabler Drehzahl von 10.000 bis 26.000 u/min. Der unterschied der beiden Fräsen liegt im Lieferumfang und den sich daraus ergebenden Aufgabenbereichen.

Speziell auf das Bündig fräsen von Anleimern ist die OFK 700 abgestimmt. Hierfür ist auch der passende fräset bereits im Lieferumfang. Als Tisch wird lediglich der um 1,5° grad geneigte mitgeliefert. In diesem wird die Fräse üblicherweise horizontal montiert. Ein an den Fräsmotor angeschraubtes verstellbares Kugellager führt die Fräse am Werkstück entlang. Eine Senkrechte Montage der Spindel in dem Tisch ist ebenfalls möglich. Auch in dieser Position ist sie um 1,5° grad geneigt. Dies soll empfindliche Oberflächen vor kontakt mit dem Fräser schützen. Diese Zusammensetzung eignet sich auch zum bündig fräsen von Anleimern hierfür kann das Kugellager um 90° grad geschwenkt werden. Eine weitere Besonderheit ist die Tastfeder. Diese ermöglicht es, dass beim abtasten von unebenen Kannten, wie an Spanplatten, die Fräse nicht den kleinsten Unebenheiten folgt und diese überträgt. Die zuvor genannten Tätigkeiten beherrscht die OFK 700 bestens. Als eigentliche Kantenfräse eignet sie sich dagegen weniger.

Bei der MFK 700 gibt es drei verschiedene erhältliche Pakete. Da diese teils stark im Lieferumfang und auch Preis abweichen bedarf es auch hier einer gesonderten Betrachtung.

Bei dieser Variante (MFK 700 EQ/B-Plus) ist das /B entscheidend. Ohne dem Schrägstrich hätte das B bei Festool die Bedeutung, dass die Maschine eine Motorbremse hat. in diesem Fall handelt es sich lediglich um eine Kugellager bremse. Ein gefedert gelagertes Kunststoffteil hindert das am Fräser montierte Kugellager daran auf die volle Umdrehungszahl hochzudrehen. So sollen unschöne Beschädigungen an abgetasteten Kunststoffkanten verhindert werden. Die Maschine lässt sich in dem mitgeliefertem Tisch nur senkrecht montieren. Da der Tisch im vorderen Bereich eine Aussparung hat eignet sich diese Fräse auch eher zum bündig fräsen als zur sonstigen Kantenbearbeitung. Primär gedacht ist dieses Modell als Ergänzung zur Festool CONTURO.

Die eigentliche Kantenfräse (abrunden, fasen, ...) der 700er Modellreihe ist die MFK 700 EQ-Plus. Der Frästisch, in dem die Maschine senkrecht montiert wird, ist groß genug um an Kanten und Ecken nicht abzukippen. Die Bohrung für den Fräser ist auch nicht zu groß. Hiermit Einher geht jedoch auch das die einzusetzenden Fräser maximal 32mm Durchmesser haben dürfen. Mit dem Parallelanschlag lassen sich auch kleine Nuten oder Falze herstellen. Im Gegensatz zur Festool OF 1010 ist dieser Parallelanschlag sogar ernst zu nehmen und kommt serienmäßig mit Feineinstellung.

Die MFK 700 EQ-Set unterscheidet sich zu der zuvor gezeigten Variante nur um den sich zusätzlich im Lieferumfang befindlichen 1,5° grad geneigten Tisch inklusive Kugellager. Achtung im vergleich zur OFK 700 lässt sich dieses Kugellager nur in der horizontalen Position verwenden und nicht um 90° grad schwenken. Dank des zusätzlich mitgelieferten Tisches ist es mit dieser Fräse zusätzlich zur Kantenbearbeitung auch möglich anleimet bündig zu fräsen.

Bei allen genannten fräsen sind neben dem benötigten Bedienwerkzeug auch Absaugvorrichtungen im Lieferumfang enthalten.

Als Zubehör ist auch ein 0° grad Tisch erhältlich. Wie auch bei dem um 1,5° grad geneigtem lässt sich in diesem die Fräse sowohl horizontal als auch senkrecht montieren. Besonders bei Einleimern macht dieser Tisch sinn. Achtung ohne das Kugellager, welches nur bei dem 1,5° grad geneigtem Tisch mitgeliefert wird, ist der Tisch nahezu unbrauchbar.
 

inselino

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Ok. Soweit ich es verstanden habe, fällt die OFK500 mangels Flexibilität raus.
Die OFK700 ist eher ungeeignet um Kanten abzurunden.
Wenn man alles in einem will, wäre die MFK700 EQ mit dem passenden 1,5° geneigten Tisch und Kugellager die beste Option (aber natürlich auch die teuerste).

Danke für die umfassenden Infos, vermutlich wird es dann doch erstmal die kleine Makita sollte ich nicht ein wirklich attraktives Angebot für die MFK700 als gebrauchte Maschine finden.
 

WinfriedM

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Die Makita ist auch universeller und handlicher (Einhandbedienung). Die Festool eher eine Maschine, die für Kantenbearbeitung optimiert ist.

Gerade wegen der Handlichkeit greife ich recht häufig zur Makita, anstatt meine schwere Holzher Oberfräse zu nutzen.
 

teluke

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Ich habe mir vor Jahren ebenfalls die kleine Makita mit allem Zubehör gekauft.
Das war ein Fehler.
Das Maschinchen ist praktisch und gut, aber eben immer mit ein und demselben kleinen Abrundfräser bestückt.
Das ganze Zubehör ist bisher völlig ungenutzt und war verschenktes Geld.
Daher empfehle ich nur das zu kaufen was man wirklich braucht.
 
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