Unterschied Bernardo FS 310 PS und AD 310 S

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Hallo alle zusammen,

ich hab mich mal hier angemeldet weil ich zur Zeit dabei bin, mir meine Holzwerkstatt wieder einzurichten. Vor 20 Jahren musste ich schweren Herzens die alten Maschinen abgeben die ich von meinem Opa geerbt hatte. Jetzt habe ich aber die Möglichkeiten, die Werkstatt wieder herzurichten. Rückblickend war es vllt. ganz gut so, denn die 100 Jahre alten Schätzchen hatten eine Vierkantwelle (Dickenhobel) und eine Klappwelle (Abrichte).

Genau für die beiden Maschinen habe ich jetzt eine Abrichtdickenhobel-Kombi ins Auge gefasst und zwar solls eine sein mit Helixwelle. Nach viel Vergleichen und Recherchieren bin ich letztlich bei Bernardo gelandet und da gibt es zwei auf den ersten Blick fast baugleiche Maschinen: Die FS 310 PS und die AD 310 S. Die elektrische Leistung ist exakt gleich, die AD ist minimal größer, 100 kg schwerer und ~ 1400 Euro teurer. Der einzige für mich erkennbar relevante Unterschied ist die Messerwelle. Die bei der AD hat 16 Messerplatten und 20 mm Wellendurchmesser mehr sowie lt. Händler einen ziehenden Schnitt, den die FS nicht hat.

Nun frag ich mich aber: Rechtfertigt die bessere Welle die 1400 Euro Mehrpreis? Oder ist die AD generell besser verarbeitet? Die 100 kg Mehrgewicht kommen doch nicht nur von einer 20 mm dickeren Welle? Ich wäre für eure Meinung dankbar.

Grüße
Nick

Nachtrag:

Bernardo FS 310 PS

Bernardo AD 310 S
 
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jochen-steini

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Die AD 310 hat um 20 cm längere Abrichttische und 15 cm längeren Dickentisch.
Die Spanabnahme am Dickentisch ist auch mehr (5 statt 3 cm)
Mehr Wendeplatten bedeutet 1 Schneide mehr, was theoretisch zu einem besseren Hobelbild führt. Und eine dickere Welle gibt ein gleichmäßigeres Hobelergebnis.
Mehr Maschinengewicht finde ich persönlich auch besser (wenn man mal lange und dicke Bohlen abrichtet....)

Ob der Aufpreis es dir Wert ist, musst du entscheiden (ich würde es machen)

P.S. Deine Links gingen bei mir nicht.
 
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Hallo Jochen,

das mit den Links hab ich verbockt. Das Forum ist noch ganz neu für mich hab URL und Text vertauscht :emoji_astonished: Sollte jetzt gehen.

Die 5 mm Spanabnahme hab ich auch gesehen aber aus dem Bauch heraus war das nicht so relevant für mich. Ich erinnere mich noch an früher wo ich mit dem alten Dickenhobel gearbeitet habe, da ging sinnvoll nie mehr als 2 mm, es sei denn ich wollte ein schönes Wellenmuster haben :emoji_wink:

Wie gesagt, zwischen "damals" und heute liegen etwa 20 Jahre bzw. ca. 110 Jahre wenn ich das Baujahr der früheren Maschinen nehme. Genau kann ich es heute nicht mehr sagen, aber aus der Erinnerung hätte ich den Vorschub damals auf 3 bis 4 m/min geschätzt. Wenn ich heute bei der AD 310 S sechs Meter Vorschub habe und 5 mm abnehmen kann, selbst bei Fichte, wie sauber schaut das denn dann aus?

Es ist ja bei mir nur Hobby und persönlich sag ich lieber weniger Spanabnahme einstellen und einen Durchgang mehr machen, das ist mir die Maschinenlebensdauer und das Holz wert.

Grüße
Nick
 

jochen-steini

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Ich habe eine größere und könnte auch 5mm abnehmen. Mach ich nicht. Ich mache max. 3mm. Das reicht.
Ich tendiere dazu, dass ich im Rahmen des preislichen lieber die bessere/größere Maschine kaufe. Und das wäre die AD 310. Evtl. sogar auf eine 41er Breite.
Hatte zuvor auch viele Jahre eine 31er. Und das hat mich immer gewurmt. Jetzt bei 41 Breits ist das viel besser. Mal sehen wie lange ich bei dieser Breite bleibe :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

Holzrad09

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Ich wäre für eure Meinung dankbar.
Hallo
Die AD 310 ist m.W. die alte Scheppach Plana https://www.hbm-machines.com/de/p/scheppach-plana-41c-dickenhobelmaschine bzw. kommt aus dem gleichen Werk. Scheppach selbst hat sie wohl nicht mehr im Programm.
Die FS 310PS ist eine komplette Neuentwicklung und Nachfolger der FS 310N. Dieses Modell ist baugleich zur Jet JPT 310 und wurde von Jet auch mit Spiralwelle angeboten. Die Bernardo FS 310N hätte demzufolge auch mit Spiralwelle ausgerüstet werden können aber das war wohl zu kostenintensiv und daher gab es eine abgespeckte kostengünstigere Lösung a la FS 310PS.
Die FS 310 PS kann z.B. den Abnahmetisch nicht verstellen, das kann die FS 310 wiederum.
LG
 
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@Holzrad09
Ich meine mich zu erinnern in irgendeinem Youtubevideo gehört zu haben, dass Scheppach und diverse andere "Hersteller" solche Geräte von einer bulgarischen Firma einkaufen und sie dann mehr oder weniger umfangreich modifizieren. Insofern würde mich das nicht wundern wenn es sehr ähnliche Geräte unter verschiedenen Namen gibt.

Zwei Sachen haben mir halt an den beiden Bernardo-Maschinen gefallen: Einmal die Helixwelle und das andere ist das Aufklappen der Tische. Bei den Bernardos geht das auf wie eine Kühltruhe, beide Tische zusammen am Stück. Das Brimborium mit Tischen die einzeln und schräg nach hinten klappen, das möchte ich mir nicht antun.
 

fragnix

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Die AD 310 S scheint 3400,- zu kosten. Wäre dafür nicht schon die Hammer A3-31 mit Wendeplatten zu bekommen? Die ist doch eindeutig besser.

Korrektur: Auf den Bildern sieht es so aus, als ob die AD 310 S deutliche Lücken zwischen den Wendeplatten hat (und damit weniger als 100% Schneidekante), während die Hammer A3-31 Bilder zeigt, bei denen keine Lücken zwischen den Wendeplatten sind (und damit nahezu 100%).
Laut Katalogen hat die Hammer A3-31 aber 47 Messer, während die AD 310 S 56 Messer hat. Meine pauschale Aussage, dass die Hammer besser sei, ist so also nicht haltbar.
Zudem gibt Bernardo die Motorstärke S6/40% mit 4,2 KW, Hammer S6/40% mit 4,0 KW. Kein riesiger Unterschied, aber dennoch pro Bernardo.
 
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jochen-steini

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Ob beide Tische zusammen hochgeklappt werden oder jeweils einzelnen (wie bei meiner 41er Weibert) ist doch schnurz egal und sagt nichts aus bzgl. Wertigkeit der Maschine.
(War für mich kein Argument pro/contra einer Maschine)
 
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Die Hammer A3-31 Silent Power war auch in meiner engeren Auswahl, allerdings im Vergleich zur Bernardo FS 310 PS, weil beide zwei Messerreihen haben, die AD 310 S dagegen hat drei Reihen. Da hat dann die Bernardo nach Preis/Leistung gewonnen. Dann hab ich die AD 310 S gesehen und mich gefragt, ob eben die 1400 Euro mehr gut angelegtes Geld sind. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger relevant erscheint mir ob die Welle nun zwei oder drei Reihen hat. Die längeren Tische hingegen scheinen mir schon sinnvoll (wenngleich auch noch weit entfernt von dem alten 4-Meter-Eisenschwein das mein Opa früher hatte)
 

Holzrad09

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Die längeren Tische hingegen scheinen mir schon sinnvoll (wenngleich auch noch weit entfernt von dem alten 4-Meter-Eisenschwein das mein Opa früher hatte)
4 Meter ist mir nach 35 Jahren Tischler noch nicht begegnet. :emoji_thinking: Sicher das da keine Tischverlängerungen angebaut waren ?
Die längste Abrichte, die mir je unter die Augen gekommen ist, war eine bulgarische Plovdiv AU 63 mit 3,07m Tisch.
Gibt es ggfs. noch ein Bild von der 4m Maschine ?
LG
 

Obatzter

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Ich habe die FS310PS und bin mit dem Hobelbild sehr zufrieden. Sicherlich sind noch mehr Schneidplättchen besser aber nach meiner Meinung im Hobbybereich absolut unrelevant. Für die eingesparten 1400 Euro findet sich bestimmt auch noch ein Abnehmer.
Grüsse
 
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@Holzrad09 Bilder existieren leider nicht mehr davon. Ich wünschte auch ich hätte welche. Diese hier ist ähnlich, nur waren bei unserer die Tische etwa doppelt so lang und zur Hobelwelle hin dreimal so dick. Sie haben damals ein kleines Sägewerk gehabt, das kenne ich aber nicht mehr. Daraus wurden Balken für den Hausbau nach dem Krieg produziert. Laut meinem Opa war der längste den sie je über die Abrichte geschoben haben 22 Meter.

Die beiden Tische waren aus einem Guss, da war nix verlängert. Ich weiß noch der Hersteller war Erfordia, der Motor war ein Siemens. Aus der Erinnerung weiß ich noch wo die Abrichte in der Werkstatt stand. Das müssten eigentlich sogar über 4 Meter Spannweite gewesen sein. Ein exaktes Baujahr weiß ich nicht, es müsste zwischen 1910 und 1920 gewesen sein, in unserer Werkstatt stand sie dann ab 1953. Laut meinem Opa wurde der Motor neu gewickelt, ich vermute wegen der Änderung Spannung. Um die Jahrhundertwende waren glaub ich noch 100 Volt im Niederspannungsnetz üblich? Ich weiß noch dass ich als Kind immer Schiss vor dem Ding hatte weil der Transmissionsriemen beim Anfahren "applaudiert" hat :emoji_fearful:

Wie gesagt, vor 20 Jahren haben sie meinen Hof verlassen. Das Ding war riesig und wurde von 15 Männern aus der Werkstatt geschoben. An Tragen war nicht zu denken und schweres Gerät ging nicht durch die Türen. Das einzige das abzumontieren ging war der Anschlag, den haben sie zu zwei tragen müssen. Der Rest war so fest beieinander, das mussten sie am Stück abtransportieren.
 
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