Unterflurzugsäge - Vorteile, Nachteile, Sinn?

poeschl

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Servus zusammen,

Immer wieder lese ich von den Mafell Erikas hier im Forum. Leider verstehe ich das System der "Unterflurzugsäge" noch nicht so 100%. Also nicht falsch verstehen, ich weiß was man da macht, ich weiß nur nicht warum man das macht. Es macht doch prinzipiell keinen Unterschied, ob ich das Werkstück auf das Sägeblatt zuschiebe, oder ob das Sägeblatt zu meinem Werkstück herkommt :emoji_thinking:
Oder bin ich da nur als Formatkreissägen-Besitzer verwöhnt und das ganze hat nur Vorteile im Vergleich zu einer Tischkreissäge, da dort meistens kein wirklich brauchbarer / ausreichend großer / ausreichend genauer Schiebeschlitten oder gar Schiebetisch verbaut ist?
Ich hab natürlich schon auch ein bissl rumgegoogelt, aber schlau bin ich daraus nicht geworden.

Gruß
Johann
 

Mitglied 30872

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Die Erikas sind Montagesägen. Zum Anlängen von Paneelen ist der Unterflurzug eine prima Sache, es sei denn, Du nimmst die FKS mit auf die Baustelle.
 

Roterbischof

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Hallo, die Erika ist für Zimmerleute auf der Baustelle konzipiert. Für z.B. nut und Federbretter mit schrägen zu versehen, hier wird alles angezeichnet schön auf der Säge ausgerichtet und die Enden der langen Bretter unterbaut. Nun nur noch einschalten und per zugfunktion ablängen. Das model für Schreiner heißt bei maffel Monika, wird aber glaube ich nicht mehr gebaut. Mfg
 

Otwin

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Servus,

die ganzen Unterflurzugsägen sind ja hauptsächlich als Montagesäge gedacht. Stell dir vor, du hast 4m Latten und willst die kürzen,
da macht sich die Zugfunktion schon recht gut.
 

poeschl

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Alles klar, also der Sinn als Montagesäge leuchtet mir durchaus ein. Ein fertiges Setup mit z.B. Böcken bauen, lange Bretter oder Paneele oder Latten drauf und dann ablängen. Das geht natürlich leichter, als wenn ich das lange Teil rumschieben muss.
Allerdings verstehe ich dann noch weniger den Vorteil, sich so ein Teil in seinen Heimwerkerkeller oder auch in eine größere Heimwerkerwerkstatt. Ist doch viel teuer als eine normale Tischkreissäge und ich denke, dass man die meiste Zeit nicht meterlange Latten und Paneele sägt. Bzw ich persönlich nehme halt dann dafür eine Kappsäge
 

Alceste

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selbst wenn du viel ablängst, musst du jedenfalls bei der Festo einen Stopper improvisieren, um die wiederhohlgenau aufs gleiche Maß abzulängen. Ich habe mir deshalb eine alte Graule geholt und in einen Tisch eingebaut in dem eine T-nut engelassen ist, in welchem wiederum ein solcher stopper läuft. Wenn man die Festo als normale Tischkreissäge einsetzt ist die meiner Meinung nach mit Nachteilen behaftet: 1. Alu stangpressprofiltische die nicht 1000% plan sind (Ich habe den Tisch der Erweiterung und den links vom Sägeblatt als Ersatzteil neu gekauft) 2. die Tischenden links und rechts fallen ab (das sieht man auch auf den Videos auf Youtube) 3. Der Spalt um das Sägeblatt herum ist recht groß, wegen der Zugfunktion 4. Nur eine Tischnut
 

bello

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Ich hatte früher die CS70 und habe mit der Funktion immer Leisten auf Gehrung gesägt.
 

Lorenzo

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Schlitz und Zapfen bei großen Teilen kann man damit auch super machen. Aufrecht stehend am Anschlag fixieren, und dann mit dem Blatt durchfahren. Die Bandsäge kann das nicht ganz so sauber, und ne Tischfräse hat mit entsprechender Schlitzscheibe hat auch nicht jeder daheim. Und von Hand sind die auch nicht leicht..
 

Elender Kruzefix

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selbst wenn du viel ablängst, musst du jedenfalls bei der Festo einen Stopper improvisieren, um die wiederhohlgenau aufs gleiche Maß abzulängen. Ich habe mir deshalb eine alte Graule geholt und in einen Tisch eingebaut in dem eine T-nut engelassen ist, in welchem wiederum ein solcher stopper läuft. Wenn man die Festo als normale Tischkreissäge einsetzt ist die meiner Meinung nach mit Nachteilen behaftet: 1. Alu stangpressprofiltische die nicht 1000% plan sind (Ich habe den Tisch der Erweiterung und den links vom Sägeblatt als Ersatzteil neu gekauft) 2. die Tischenden links und rechts fallen ab (das sieht man auch auf den Videos auf Youtube) 3. Der Spalt um das Sägeblatt herum ist recht groß, wegen der Zugfunktion 4. Nur eine Tischnut
Habe die CS70 auch aber in einer inzwischen größeren Werkstatt auch eine Hammer B3 stehen.
Auch bei der FKS treffen deine Punkte 3. und 4. zu. Der Spalt ist mindestens genauso groß und zumindest meine Hammer hat auch nur eine Tischnut. Aber eigentlich reicht die bei der CS70 ja auch.
Ich arbeite echt gerne mit der CS70 und bin schwer am überlegen, ob ich zur B3 die CS70 behalten soll. :emoji_thinking::emoji_slight_smile:
 

damadi

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Ich nehme bei der CS50 gerne die Zugfunktion, wenn ich dickeres Alu säge. Die Schnittkante wird sauberer, wenn das Teil mit Hebelzwinge fixiert ist, statt mit dem Schiebeschlitten und Anschlag. Ist aber wohl aus der Not heraus so, da diese Sägen nicht so unbedingt stabil sind.
 

Ossei

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Hallo, hab auch eine Erika.

Vorher hatte ich auch eine große Bosch-Blau-Kappsäge. Auf dem Bau echt super! Aber eine Dreckschleuder ...

In der Werkstatt reicht die Erika inkl. Rollenbock für alle Kappschnitte (bei Bedarf mobiler Weise auch draußen). Und da funktioniert die Absaugung halt zufriedenstellend.

In der Werkstatt möchte ich keine Kappsäge haben - außer eben die Erika und für Feineres eine Ulmia 354.

Grüße,
Matthias
 

Alceste

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Aber eigentlich reicht die bei der CS70 ja auch.

Ich hätte gerne noch eine, vor allem eine, die nicht in dem abnehmbaren Teil des Tisches ist, denn diverse Schiebeschlitten kann man sich damit abschminken bzw. muss immer schauen, dass der Tisch und somit die Nut genauso ausgerichtet ist wie es beim ersten Einstellen der Fall war. Damit fallen dann auch alle Vorrichtungen weg, die auf einem Schiebeschlitten basieren bzw. müssen dann "aufwändig" jedesmal neu eingeschnitten werden.


Schlitz und Zapfen bei großen Teilen kann man damit auch super machen. Aufrecht stehend am Anschlag fixieren, und dann mit dem Blatt durchfahren.

Sorry an meinem Anschlag fixierst du gar nichts "super", schon gar keine großen Teile, der ist nämlich recht niedrig. Da muss man dann schon erstmal eine vorrichtung bauen, und wenn ich mir die schon baue, kann ich auch gleich zwei Laufleisten drunterdübeln und das ganze als Schlitten durch die Tischnuten führen (wenn denn mehr als eine verfügbar wäre). Oder: ich machs an der Kappsäge und sauge danach ab.
Zum Thema Absaugung: Ja die ist gut, wenn man davon absieht dass sie gerne Leisten etc. verschluckt, aber: der Schlauch an der Absaughaube ist einem gerne mal im erg (klar gibts da was im Zubehör, aber muss das wirklich sein?).
In meinen Augen liegt der Vorteil solcher Sägen wirklich nur darin, dass man den Verfahrweg des Schiebetisches nicht braucht bei relativ hoher Mobilität (dann braucht man allerdings nen Rollenbock, denn links vom Blatt ist nicht viel Platz). Ersteres ist nur bei relativ großen Teilen ein Vorteil, wenn der Schiebetisch das sonst nicht packen würde. Das lässt sich Festool allerdings auch gut bezahlen. für 1400 Euro die das Dingen nackt kostet bekommt man auch andere Sägen...
 

Elender Kruzefix

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Schlitz und Zapfen bei großen Teilen kann man damit auch super machen. Aufrecht stehend am Anschlag fixieren, und dann mit dem Blatt durchfahren. Die Bandsäge kann das nicht ganz so sauber, und ne Tischfräse hat mit entsprechender Schlitzscheibe hat auch nicht jeder daheim. Und von Hand sind die auch nicht leicht..
Sorry an meinem Anschlag fixierst du gar nichts "super", schon gar keine großen Teile, der ist nämlich recht niedrig. Da muss man dann schon erstmal eine vorrichtung bauen, und wenn ich mir die schon baue, kann ich auch gleich zwei Laufleisten drunterdübeln und das ganze als Schlitten durch die Tischnuten führen (wenn denn mehr als eine verfügbar wäre).

Lorenzo hat schon Recht. Habe damit schon Werkstücke um die 2m geschlitzt/gezapft. Das geht eben nicht auf ner wackligen Vorrichtung, die sich auf dem Tisch bewegt. Dafür is eine höhere Anschlagvorrichtung am Parallelanschlag genau richtig. Dann bewegt sich nämlich nicht das Werkstück, sondern du sägst Schlitz und Zapfen mit der Zugfunktion. Geht 1A. Und sollte die Raumhöhe zu niedrig sein, werden die Beine eingeklappt:emoji_wink:

Grüße
 

Alceste

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okay gebongt das geht natürlich, aber nicht out of the box, sondern mit Vorrichtung, wenn ich recht verstehe!?
 

Elender Kruzefix

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okay gebongt das geht natürlich, aber nicht out of the box, sondern mit Vorrichtung, wenn ich recht verstehe!?
Fast out of the box. Ne einfache Platte hochkant am Parallelanschlag reicht schon. Deluxe wäre dann gleich mit 90° Anschlag und Spannsystem. Einmal gebaut, ist es viele Male nützlich. Bei Bedarf kann ich Abends ein Foto nachreichen.
 

Helibob

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Hi,

...Allerdings verstehe ich dann noch weniger den Vorteil, sich so ein Teil in seinen Heimwerkerkeller oder auch in eine größere Heimwerkerwerkstatt...
Wie immer ist das ja eine individuelle Entscheidung. Für jemand mit einer (kleine) Kellerwerkstatt, der möchte ggf. bei größeren Teilen lieber mit der Maschine dann raus.
Für mich deckt sie in Kombination mit einer Tauchsäge + Führungsschiene aktuell meine Anforderung/Wünsche von den Möglichkeiten voll ab.
Gut - wenn ich nicht an die relativ gut erhaltene Gebrauchte gekommen wäre, hätte ich mich vermutlich auch anderweitig umgesehen.

Wenn ich da dass "Kappsägen-Monster" meines Kumpels so anschaue, wie sperrig das ist und wertvollen Platz (in der Höhe) beim Hobeln von langen Teilen ect. wegnimmt. Dagegen die Unterlfur-Zugsäge: Schutzhaube ab, Sägeblatt versenkt, passt.

Als Ergänzung zum Spannen:
Keine Schraubzwingen sondern Hebel-/Klemmzwingen verwenden, damit sich durch etwaige Maschinenvibrationen nichts lösen kann.
IMG_20190630_102505.jpg
Gruß Matze
 

LaettaLight

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Einfache Vorrichtung zum Schlitzen - sicher und wiederholgenau.
61.jpg
Aktuell ist für meinen Keller der Kompromiss zwischen Gewicht, Mobilität und Funktion der beste.
Grüße
Tobias
 

Alceste

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sehr cool die Pfeile am LA werde ich dir "klauen" - ich vertausche das nämlich immer, wenns drauf ankommt, absolut nervig das ganze.
 
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