Unterdruck (Pa) zu Volumenstrom (m3

Handjive

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Hallo Leute,

ich besitze seit den spten 80-ern eine alte MetaboAbsauglanlage, die im wesentlichen von ihren Werten her der aktuellen SPA1200 entspricht.
Dh. sie hat einen Volumenstrom von ca 865 m3 und einen PA von 1600 (jedenfalls
laut der noch vorhandenen Beschreibung) .

Bisher hatte ich sie immer an der Tischfraese, wo sich fuer mich durchaus ausreichend war, und durch einen Abzweig auch an der Kreissaege.
Da kam sie mir immer ein bisschen schwach vor. Auch das jeweilige Zustopfen der
jeweils nicht benutzten Schlaeuche hat da auch nicht soooooo viel mehr gebracht.

Jetzt, wo ich mir ein Rohrsystem mit Schiebern fuer Dickte/Abrichte, Tischfraese,
Bandsaege (alle mit 100 mm Schlauch) und einer Kappsaege, Kreissaege und
einer kleinen Tischfraese (alle mit 50 mm Schlauch) gebaut habe, wuerde ich mir gerne etwas staerkeres kaufen.

Die wesentlichen Kriterien sind ja hierbei der PA und der Luftvolumenstrom. Und da unterscheiden sich manche Maschinen doch sehr. Sollte ich bei einer solchen Rohrsystem wie oben Beschrieben (die Bandsaege steht mit ca. 5 m am weitesten
weg) eher auf den Volumenstrom achten, oder mehr auf den PA.

Die Krux bei mir ist naemlich, dass die bezahlbaren Maschinen (bis ca. 1500 Euro) vom PA her auch nicht sooo viel besser sind, aber meist einen hoeheren Volumenstrom haben. Und wenn ich mir schon eine neue Anlage kaufe, sollte sie schon deutlich besser sein, wie die alte.

Liebe Gruesse

peter
 

Handjive

ww-buche
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Hallo Leute,

ich habe unter Wikiwoodworking: Absauganlagen
eine sehr gute und ausführliche Information zu meinen Fragen gefunden.

Im Prinzip sind meine Fragen dadurch auch geklärt, zumal ich eben auch das
Gefühl hatte, in der Praxis aufgeklärt worden zu sein.

Ich habe Eichenholzbretter durch die Dickte laufen lassen und solange ich
so im einen mm-Bereich geblieben bin, erfolgte auch eine problemlose Absaugung.

Als ich dann etwas mehr Spanabnahme eingestellt hatte, gab es direkt an der Absauganlage einen richtigen Spanstau so dass gar nichts mehr ging.

Meine Theorie hierzu: Der Unterdruck hatte zum Ansaugen ausgereicht (die Späne kamen ja bis zur Absauganlage), der der Volumenstrom war zu schwach, um eine größere Menge Hobelspäne wegzutransportieren.

Oder anderesrum: Bei einem höheren Volumenstrom wäre auch die größere Spänemenge wohl eingesaugt worden.



Gruss

peter
 

Komihaxu

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Als ich dann etwas mehr Spanabnahme eingestellt hatte, gab es direkt an der Absauganlage einen richtigen Spanstau so dass gar nichts mehr ging.
Direkt vor dem Eingang? Wenn die Späne es erfolgreich durch den Schlauch geschafft haben, sollte es kaum an der Leistung liegen.
Hast du direkt vor dem Einlass ein Gitter, welches die Späne blockieren könnte?
Oder einen scharfen Bogen?
 

moto4631

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Ich kenne keine Absaugung die wirklich zuverlässig und effektiv durch einen 50mm Schlauch saugt.
Nicht umsonst ist 100mm hier eher schon die kleinste empfohlene Dimension.

Warum und wieso das so ist, dafür gibts in diesem Forum andere Kaliber die sich damit auskennen. :emoji_wink:
 

Dietrich

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Hallo,

50mm Absaugrohre funktionieren bei der Absaugung überhaupt nicht weil eine Halbierung des Rohrdurchmessers einer Viertelung der Querschnittfläche entspricht.
Eine Absaugung lebt im Gegensatz zu einem Werkstattsauger vom Volumenstrom, dieser hohe Wert wird mit geringem Unterdruck erreicht, es braucht hierzu große Rohrdurchmesser.
Bei einem Werkstattsauger mit etwa einem Viertel an Volumenstrom und 10 bis 15 fach höheren Unterdruck ist ein 50mm Absaugrohr geradezu ideal.

Gruß Dietrich
 

teluke

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Unterdruck und Volumenstrom sind (voneinander abhängige) Kenngrößen welche die Leistung bezeichnen.
Das bedeutet dass diese Kenngrößen nur dann vorhanden sind wenn der Widerstand der Rohranlage definiert richtig ist.

Aus den drei Kenngrößen zusammen (Unterdruck, Volumenstrom und Widerstand) lässt sich die nötige Leistung (kW) errechnen. Natürlich unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades.

Also bei gleichem Widerstand (gleicher Rohranlage) mehr Leistung größerer Unterdruck/ größerer Volumenstrom.
Bei kleinerem Widerstand kleinerer Unterdruck/kleinerer Volumenstrom.

Das bedeutet dass bei einem kleineren Widerstand (größeres Rohr, weniger Bögen usw.) der Unterdruck sinkt und dabei der Volumenstrom steigt und umgekehrt.

Es hilft also nicht das geringste auf die Daten der Absauganlage zu schauen ohne den Widerstand der Gesamtanlage zu beachten.

Es macht also wenig Sinn hier nur auf Hersteller-Daten zu achten und die Rohranlage außer Betrachtung zu lassen.
Deren Widerstand muss also stimmen damit die Herstellerdaten auch die aktuellen Daten sind.

Dabei ist zu beachten dass der Volumenstrom die Funktion Strömungsgeschwindigkeit x Rohrquerschnitt ist.
Hier sind für Anlagen in Schreinereien 20m/s vorgeschrieben und werden bei modernen Anlagen auch überwacht.

Werden die 20m/s nicht erreicht ist entweder der Widerstand zu klein oder die Leistung zu klein.

Also alles ganz einfach.
 

teluke

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Doch, ist es.

Wenn z.B. die Rohranlage (im Verhältnis zur Gebläseleistung) zu groß (Querschnitte) dimensioniert ist sinkt logischerweise die Strömungsgeschwindigkeit.
Die Luftmenge steigt dabei an.

Allerdings ist die Strömungsgeschwindigkeit wichtig weil nur durch diese die Späne transportiert werden.

Also nochmal ganz einfach.

Leistung der Absauganlage und Rohrinstallation müssen zusammenpassen.
 

WinfriedM

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Muss es nicht heißen "ist der Widerstand zu groß"?

So sehe ich es auch. Großer Widerstand = viel Reibungsverluste = gebremster Volumenstrom.

Der geringste Widerstand wäre Null und damit Null Reibung. Das gibts natürlich nur theoretisch.
 

teluke

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So ist es, der Druck fällt und damit die Geschwindigkeit der Luft.

Dass dabei die Luftmenge ansteigt, nur noch begrenzt durch den kleinen Widerstand und den Innenwiderstand des Ventilator ist klar.
Hilft aber nix.

Wir wollen ja Späne bewegen nicht Luft.
Die Luft ist nur das Transportmittel. Und das muss halt schnell sein damit die Späne mitgerissen werden.

Daher ist es so wichtig dass die Leistung der Anlage und die Verrohrung (Widerstand) gut zusammenpassen.

Kann sich doch jeder leicht denken.

Würde man z.B. an einem normalen Staubsauger der hohen Druck bei hohem Widerstand (dünnes Rohr) ein z.B. 200er Rohr (kleiner Widerstand) anschließen wäre darin nur noch ein laues Lüftchen.
Die Späne blieben einfach liegen.

Wundere mich dass keiner der Profis dazu was sagt.
Jeder kennt das doch aus seiner Werkstatt.

Sind zu viele Luftklappen offen sinkt der Widerstand.
Die Absauganlage gibt Alarm, 20m/s Luftgeschwindigkeit unterschritten.
Überflüssige Klappen zu und es funzt wieder.

Meine Anlage ist darauf ausgelegt dass max. zwei Maschinen zusammen abgesaugt werden können.
Steht an einer dritten noch die Klappe offen gibt es Alarm.

Und noch etwas.
Mit Druckberechnungen in Rohrleitungen (Schornstein, gemauerte Züge) habe ich viel zu tun.

Für die Verrohrung meiner neuen Werkstatt habe ich mir das trotzdem von einer Firma rechnen lassen die auch die nötige praktische Erfahrung hat.
Hätte sich wahrlich nicht gelohnt ein paar Euro für die Planung zu sparen und dabei etwas wichtiges übersehen zu haben.
 

frank-n

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Hier mal unterlagen, die dem einem oder anderen helfen könnten.
 

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Roterbischof

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Hallo,
Wenn zu viele Schieber offen sind, sinkt zwar der Luftstrom in den einzelnen Abzweigungen (unter 20m/s) aber da der Wiederstand sinkt steigt der Luftstrom in der sammelleitung vor der absauganlage.
Die 20m/s sind auch nicht überall ausreichend. Bei Hobelmaschinen sollten es 29,**m/s sein und viele ältere Hobbymaschinen haben noch zu klein Querschnitte. Bei 26er sollte es 80/100 sein, bei 30er 100, bei 41er sollte es 120 sein. Erreicht man diese Werte mit Filterpatronen sind auch die zusätzlichen Filter an den Decken die gerade in Mode sind unnötig. Mfg
 
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