Unsaubere Holzoberfläche lackieren

lathian

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Hallo liebe Community,

gerade eben hab ich mich hier neu im Forum angemeldet, da mir dieses für mein Anliegen am Geeignetsten scheint.

Der Titel ist ja eigentlich schon ein Widersprüch für sich, da ich selbst (zumindest schriftlich) mit den einzelnen Schritten zum einwandfreien Lackieren einer Holzoberfläche vertraut bin. Allerdings ist das aus Platzgründen nicht möglich, da es sich hierbei um die innenliegenden Holzflächen eines Akkordeons (im Bereich der Bassmechanik) handelt. Ziel dieser ganzen Arbeit ist es, den Klang zu verändern - in meinem Fall zu verschärfen. Und im Gegensatz zu Streichinstrumenten, schwingt das Holz beim Akkordeon ja selbst nicht mit sondern dient ausschließlich als reflektierende Oberfläche.

Allerdings hatte ich zuvor für einige Test die rauen Holzflächen mit Aluminiumklebeband beklebt, um mich zunächst von der klanglichen Veränderung zu überzeugen. Das war im Nachhinein ne ziehmlich dumme Idee... Denn leider sind nach dem Abziehen die ganzen Kleberrückstände noch vorhanden, die ich nun definitiv nicht mehr wegbekomme. Trotzdem habe ich heute nachmittag bereits eine erste Lackschickt über das Holz mit Klarlack (OBI Premium Klarlack hochglänzend) gestrichen, die nun schon sehr gut eingetrocknet ist.

Der nächste Schritt wäre ja eigentlich das Anschleifen, welches allerdings aufgrund bereits erwähntem Platzmangel nicht umsetzbar ist. Kann man trotzdem bedenkenlos die nächste(n) Schicht(en) drüberpinseln? Die Oberflächenform ist nicht sonderlich wichtig, nur sollte die Oberfläche an sich dann später richtig glatt sein. Ich hoffe nur, dass der Kleber mit dem Klarlack darüber keine schädigenden Auswirkungen auf das Holz hat.

Viele Grüße
lathian
 

Mitglied 42582

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Du hast dir deine Frage eigentlich schon selbst beantwortet. Eine perfekte Oberfläche kannst du ausschließen. Ob der Lack auf dieser Verunreinigung auf Dauer halten wird, wird wohl die Zukunft zeigen.
Wobei ich davon ausgehen würde, dass Kleberreste dein Instrument nur optisch beschädigen.
 

lathian

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Danke für die schnelle Antwort! :emoji_slight_smile:

Dann bin ich ja beruhigt...
Die Optik ist da nicht so wichtig, da man den Bereich ohnehin nur zu Gesicht bekommt, wenn man das Bassverdeck abnimmt. Ich hatte nur Bedenken, ob diese Kombination aus Kleberreste und Klarlack irgendwie schädlich für das Holz sein könnten.
 

WinfriedM

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Dem Holz ist das schnuppe, aber ob dein Lack hält, hart wird und die Oberflächengüte hat, die du willst, bleibt fraglich. Am fehlenden Zwischenschliff wirds sicher nicht scheitern.
 

lathian

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Alles klar! Dann hoffe ich mal, dass ich Glück habe, was die Beständigkeit angeht...
Wie lange braucht der Lack eigentlich um komplett ausgehärtet zu sein bzw. wie lange wird noch das Lösemittel (Testbenzin) ausgedünstet? Die letzte Schicht habe ich gestern Vormittag draufgepinselt und ist auch schon hart, riecht aber noch ziehmlich stark.
 

WinfriedM

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Das ist ein Kunstharzlack, der nicht nur durch Verdunstung trocknet. Der vernetzt sich / polymerisiert. Nach 2-3 Tagen sind die in der Regel schon relativ fest, aber vollständig dauert 6-12 Wochen. Die Lösemittel sind nach wenigen Tagen fast vollständig raus, aber Reste dünsten da auch noch Wochen aus.
 

lathian

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Das klingt doch ganz gut. Dann hoffe ich nur noch, dass diese Lösemittel keine Metalle rosten lassen können? Zumindest beim Spielen kommen die Stimmzungen, die aus Federstahl bestehen, damit sicher in Berührung.
 
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