...und mal wieder ein Eichentisch

exil35

ww-pappel
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Liebes Forum,

als stiller Mitleser möchte ich mich zunächst mal bedanken für die vielen tollen Beiträge! Ich glaube, als Neuling habe ich hier schon alleine durchs lesen eine ganze Menge lernen können.

Ich möchte meinen ersten Beitrag nutzen und mein Projekt vorstellen und dabei vielleicht ein bis zwei Fragezeichen in meinem Kopf löschen.

Ich plane einen Esstisch aus Eichenbohlen zu bauen (wie soll es auch anders sein). Der Tisch soll folgende Maße haben: 220cm x 100cm (90cm), wobei der Tisch aus zwei einzelnen, jeweils 220cm x 50cm x 4cm breiten Tischplatten aus verleimten Lamellen besteht. Die Tischplatte soll durch eine ca. 1cm breite Mittelfuge getrennt werden.

Mein plan ist, die Bohlen besäumen, abrichten und hobeln zu lassen. Den Rest (Bild legen, verleimen, schleifen, ölen, etc.) möchte ich gerne selbst machen.

Soviel zur Theorie, nun zu den Fragezeichen...

Luftfeuchte:
Ich hab die Möglichkeit, den Tisch in der unbeheizten Garage meines Elternhauses zu bauen. Dort ist auch das nötige Werkzeug vorhanden. Allerdings machen mir die Temperatur (aktuell ca. 8°C) und noch vielmehr die Luftfeuchte sorgen.
Ich gehe davon aus, dass ich getrocknetes Holz, mit ca. 8% Restfeuchte bekomme. Nun habe ich bedenken, dass sich diese während der Bearbeitungszeit in der Garage (ein paar Tage) wieder erhöhen könnte und mein Holz dadurch schüsselt. Der einzige Vorteil den ich sehe ist, dass ich den Tisch im Winter baue und somit die Luftfeuchtigkeit nicht ganz so hoch ist. Sind meine Bedenken hier angebracht oder machen ein paar Tage nichts aus?

Lamellenbreite:
Wie immer wahrscheinlich viel diskutiert. Grundsätzlich würde ich die einzelnen Tischplatten gerne aus nur zwei Lamellen fertigen, sprich mit 25cm breiten Lamellen. Ich würde versuchen, Holz mit stehenden Jahresringen zu finden, bin mir allerdings nicht sicher ob sich das 100%ig umsetzen lässt.
Würdet ihr mir definitiv von dieser Lamellenbreite abraten? Ein leichtes werfen des Tisches würde ich dafür hinnehmen und wir nicht von Zentimeterunterschieden reden. Hier bin ich wirklich auf eure Erfahrung angewiesen. Ein solche großes Projekt hatte ich noch nie.

Logistik:
Wie erwähnt, wird der Tisch (oder vielmehr die Tischplatte) in meinem Elternhaus gefertigt. Ich selbst wohne aber ca. 350km entfernt. D. h. ich würde die zwei Tischplattenteile mit einer Spedition zu mir schicken müssen. Und genau das macht mir Bauchschmerzen. Ich möchte nicht wissen, wie dort mit Material umgegangen wird (meine Geschirrspüler per Speditionsversand kam mal in zwei Teilen an). Hat diesbezüglich schon jemand Erfahrungen gemacht? Der Rest des Tisches (Ölen, Gestell, etc.) wird dann bei mir in der Wohnung montiert.

Gratleisten:
Wahrscheinlich öffne ich jetzt die Büchse der Pandora. Machen die Metallgratleisten wirklich Sinn, bzw. sind sie wenigstens sinnvoller als gar keine Gratleisten? Das Fräsen der Nut für Metallgratleisten traue ich mir zu. Gratleisten aus Holz herzustellen, die ich dann ggf. einschlage definitiv nicht.

Materialbeschaffung:
Kennt jemand einen guten Holzhändler/Schreiner in Mittelhessen mit dem sich das Projekt umsetzen lässt?
Ich habe zwar ein paar in der Region, aber was Holzbohlen angeht noch keine Erfahrung mit denen gemacht.


Vielen Dank fürs lesen!
Ich würde mich riesig über Antworten, Anregungen oder bessere Ideen freuen!
 

Wrchto

ww-robinie
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Ohne zu wissen, welche Luftfeuchtigkeit in der Garage herrscht, wird es schwierig, Prognosen abzugeben. Vielleicht können Deine Eltern mal ein Hygrometer reinstellen?
25cm kann funktionieren, ich würde jedoch schmälere Lamellen (12cm) schneiden.
Wenn Du zwei Platten mit 50cm Breite erzeugst, und 1cm Mittelfuge lässt, dann ist der Tisch 101cm breit, und nicht 100 bzw. 90. Das ist Dir schon bewusst, oder? Warum möchtest Du denn eigentlich eine Mittelfuge? Da fällt gerne mal etwas durch. Und zudem sieht man die Unterkonstruktion (Zarge, Kufen, Gratleiste etc.) durch. Wie möchtest Du die beiden Platten verbinden?
Wo soll die Platte aufliegen? Zarge? Kufenbeine? Bei Nutklötzchen bräuchtest Du keine Gratleiste.
 

Komihaxu

ww-robinie
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Mein plan ist, die Bohlen besäumen, abrichten und hobeln zu lassen.
Wenn ich das alles so lese, ist der Selbstbau irgendwo ziemlich unsinnig.

Warum gehst du nicht zu einem Schreiner vor Ort, lässt dir die zwei Teile fertig hobeln, verleimen und zuschneiden und schraubst einfach nur den Rest zusammen?
Der Schreiner kennt sich besser mit Holz aus und gibt dir auch "Garantie" drauf, dass es passt.
Er wird wohl auch eher zu schmaleren Leisten gehen, um das starke Schüsseln zu vermeiden. Aber mal ehrlich - ob die Platte aus 2 oder 3-4 Stücken besteht, ist hinterher auch schon egal.
Wo soll die Platte aufliegen? Zarge? Kufenbeine?
Das ist extrem wichtig, hier kann man ganz viel falsch machen. Wenn du das selbst bauen willst, frag vorher im Forum.
 

exil35

ww-pappel
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Vielen Dank für eure Antworten! Die Anregungen nehme ich gerne mit!

Vielleicht können Deine Eltern mal ein Hygrometer reinstellen?

Ist beauftragt, vielen Dank für den Hinweis! Bin gespannt auf die Ergebnisse!

Warum möchtest Du denn eigentlich eine Mittelfuge? Da fällt gerne mal etwas durch. Und zudem sieht man die Unterkonstruktion (Zarge, Kufen, Gratleiste etc.) durch. Wie möchtest Du die beiden Platten verbinden?
Wo soll die Platte aufliegen? Zarge? Kufenbeine? Bei Nutklötzchen bräuchtest Du keine Gratleiste.

Ja, dass mit den Maßen ist mir bewusst, 50cm lesen sich nur einfacher als 49,5cm. Aber du hast vollkommen Recht. Die Mittelfuge möchte ich (oder eher meine bessere Hälfte) rein aus optischen Gründen. Die Nachteile bezüglich der Drecks nehme ich (oder Sie) in Kauf. Die Gratleisten würde ich nicht über beide Platten ziehen, sonder nur pro Platte einsetzen, also auf einer Breite von 49,5 - x. Wie gesagt, ich weiß aber nicht ob diese Metallgratleisten wirklich was taugen.
Die Platte soll dann auf durchgehende Kufenbeine montiert werden, auch in der Hoffnung diese als Verbindungselement beider Platten nutzen zu können. Diese werden allerdings nicht selbst gebaut. Die werde ich bestellen, bzw in Auftrag geben. Die Variante mit den Nutklötzchen fällt da leider raus. Ich würde dann ggf. noch Abstandshalter zwischen beide Platten einsetzen.

Wenn ich das alles so lese, ist der Selbstbau irgendwo ziemlich unsinnig.

Warum gehst du nicht zu einem Schreiner vor Ort, lässt dir die zwei Teile fertig hobeln, verleimen und zuschneiden und schraubst einfach nur den Rest zusammen?

Ganz ehrlich, dass war zunächst auch meine Überlegung. Hat weniger was mit sparen wollen zu tun, sonder eher damit, dass ich gerne soviel wie möglich selbst machen möchte (es soll ja mein Tisch werden). Und da würde ich gerne schon schauen, wie ich mir das Holzbild legen kann usw. Ggf. lässt sich der Schritt ja mit dem Schreiner zusammen gestalten. Ich denke da definitiv nochmal drüber nach.
Des Weiteren sind das die Arbeitsschritte wozu mir das Werkzeug fehlt. Eine Abrichte und einen Dickenhobel habe ich leider nicht. Die Zwingen zum Verleimen allerdings schon.

Aber mal ehrlich - ob die Platte aus 2 oder 3-4 Stücken besteht, ist hinterher auch schon egal.

Kannst du das noch konkretisieren? Egal, weil du meinst, dass sich der Tisch bei der Breite eh schüsseln wird?
 

Mitglied 59145

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Bei mir hats in der Garage aktuell 3 Grad.
Na, noch 8 runter und das wird schon fest:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:.

Gratleiste brauchst du nicht, wenn das ein wenig krumm wird ist das auch kein Weltuntergang. Der Stahl hält auch schon was.
Das "auslegen der Hölzer" könnte man auch per Foto machen. Ist bei uns schon fast Standard.

Ich denke wenn du Das Material beim Schreiner um die Ecke bestellst und zum Schluss die Oberfläche machst, dann wird das mit der Auswahl auch klappen. Irgendwie kann man da kommunizieren.

Gruss
Ben
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

komm früh Morgens bei mir vorbei,
Und incl. beschaffter und bearbeiteter Bohlen fährst Du Abends wieder Heim.
Mitgemacht und was gelernt hast Du dann auch.

Ps.: Ein bisschen Maschinenkurs ist auch gleich mit dabei.
 
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exil35

ww-pappel
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Super, was man hier als Feedback bekommt!

Hallo,
vergiss auch nicht die "Verarbeitungstemperatur" deines Holzleimes!!
Bei mir hats in der Garage aktuell 3 Grad. Da wird kein Weißleim mehr fest!

Hab es schon auf dem Schirm, aber danke für den Hinweis! Die Garage ist Teilbeheizt, d.h. die ca. 8°C bleiben gerade relativ konstant. Das sollte noch reichen für den Leim. Eine Alternative gibt es zur Not auch schon.

Gratleiste brauchst du nicht, wenn das ein wenig krumm wird ist das auch kein Weltuntergang. Der Stahl hält auch schon was.

Das war auch mein Gedankengang. Frage mich nur, was "ein wenig krumm" bedeutet. Solange man noch Gläser auf dem Tisch abstellen kann,
ist aber alles in Ordnung.

Nein, ich meine, später macht es optisch kaum einen Unterschied.
Schmalere Lamellen schüsseln weniger - wenn man die Verleimregeln einhält!

Also persönlich finde ich schon, dass man sieht, ob der Tisch nun mit zwei oder acht Lamellen gefertigt. Ich weiß aber worauf du hinaus willst. Noch ist ja final nichts entschieden, vielleicht gehe ich doch noch auf 3 (6) x 16,5cm.

Guuden,

komm früh Morgens bei mir vorbei,
Und incl. beschaffter und bearbeiteter Bohlen fährst Du Abends wieder Heim.
Mitgemacht und was gelernt hast Du dann auch.

Ps.: Ein bisschen Maschinenkurs ist auch gleich mit dabei.

Ja, wow! Das wäre tatsächlich eine Option! Ich schreibe dir gleich mal per PN.
 
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