Ultimativer Frästisch

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ww-ulme
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Bei mir steht der Bau eines neuen Frästisches an :emoji_slight_smile:
Bis jetzt benutze ich eine 24mm MPX-Platte mit beidseitig HPL glatt beschichtet.
Dann habe ich mir eigene Inserts gemacht, 90mm Durchmesser, 5mm stark, dazu passend in der Platte ein abgefälztes Loch, das möchte ich auch beibehalten.
In der Platte selber habe ich 2 Nuten mit 18mm Breite für meine ganzen Schablonen, soetwas in der Richtung muss auch wieder rein. Als Fräse diente eine ELU MOF 177 im selbergebauten Fräslift.

Jetzt habe ich mir als erstes eine Scheer HM 16 besorgt (dagegen sieht die Elu aus wie Kinderspielzeug!), die soll nicht mehr in einen Fräslift eingebaut werden, sondern mit irgendeiner Gewindestangen-Konstruktion sowohl von unten als auch von oben verstellt werden können, da lass ich mir was einfallen.

Als Platte nehm ich wieder mit HPL belegtes Multiplex, das funktioniert gut.
Meine eigentliche Frage ist aber folgende: welche Features würdet Ihr auf jeden Fall verbauen?
Ich tendiere momentan dazu, um die MPX-Platte einen "Rahmen" aus 40x40 Boschprofilen zu bauen (bietet 45x45 irgendwelche Vorteile?), darauf könnte dann der Anschlag laufen, meine Schablonen auch. Den Anschlg selber würde ich aus MPX mit einer T-Nut-Schiene (am besten auch was wo M8-Schrauben passen) versehen, evtl. auch zwei Schienen übereinander (unten die Anschlagbacken, oben eine Andruckfeder.
Eine T-Nut-Schiene würde ich auch noch in die Platte einlassen, für einen Queranschlag und diverse andere Schablonen.

Was würdet ihr da noch ganz dringend mit einbauen?
 

ministry

ww-robinie
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nen Kühlschrank für die Kaltgetränke bei dem Wetter :emoji_slight_smile:

ich hab keine Fräse, nichtmal handgeführt aber mir wäre eine sinnvolle Aufbewahrung der Fräswerkzeuge am Tisch wichtig... ich würde sonst alles verlegen ..
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo arrow
Du fragst ob die 45er-Profile irgendeinen Vorteil gegenüber den 40er haben. Ich will dir mal drei Vorteile nennen.

1. Der Preis. Die 45er-Profile sind bei Motedis etwa 1 €pro Meter günstiger.
2. Das Gewicht, die 45er-Profile sind schwerer und etwas stabiler.
3. In die Nut eines 45er-Profils lässt sich problemlos von der Seite eine Schraubzwinge einführen ähnlich wie bei der Festoschiene für die Handkreissäge wie das bei den 40er-Profilen damit aussieht weiß ich nicht.
 

Ratsuchend

ww-nussbaum
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Ich habe eben ein genau solches Frästisch Projekt hinter mir - es fehlen nur noch die Schubladenelemente.

Zu den Profilen: ich habe meinen Anschlag aus 30x30er Profilen gemacht. In denen läuft alles: Festool Zwingen, M8 Mutter, etc. - man muss nur ein wenig mit der Feile nachhelfen. Mußte leider die Erfahrung machen, dass diese Profile nicht 100% gerade sind, wenn man sie an den Multiplex Anschlag montiert, vermutlich sind sie zu weich. Würde mit meinem jetzigen Wissen die 40x40er Profile wählen. Ich glaube die sind genauso stabil wie die 45x45, da sie massiver gebaut sind (höheres Gewicht) und nicht ganz so klobig. Und Nut 10 sehe ich eher als Nachteil, habe aber auch viel Systemzubehör für Nut 8.

Zum Lift: Ich würde dir die klassische Wagenheber Methode empfehlen. Habe ich bei mir genauso umgesetzt und funktioniert gut, lässt sich hochpräzise einstellen. Leider gibt der Wagenheber bei mir leicht nach, weshalb ich immer die Feststellung meiner Fräse (Dewalt Dw625) betätige -ist aber kein großer Aufwand. Eine Feineinstellung von oben habe ich bisher nicht vermisst und ich sehe auch keinen erheblichen Vorteil darin.

Einstellung des Fräsabstands: Ich habe mir den Incra LS 17 Positioner bei feinewerkzeuge besorgt, und von diesem Teil bin ich wirklich begeistert! Die Präzision, Wiederholgenauigkeit und Schnelligkeit beim Arbeiten ist wirklich ein Wahnsinn. Wollte ursprünglich eine Eigenkonstruktion mit Aluprofilen realisieren und bin froh doch dieses Teil gekauft zu haben (nur der Positioner ohne Zaun und Zubehör). Wenn ich etwas anders machen würde, dann gleich das gesamte Set kaufen (vor allem das Buch mit den Fräsvorlagen vermisse ich). Von meinem Multiplex Fräsanschlag an dem die Profile befestigt werden, habe ich drei Stück gefertigt und es gibt immer noch leichte Abweichungen (max. ca. 1/10mm also nicht so schlimm, Version 1 war eine Katastrophe - komplett verzogen).
Ich habe testweise eine kleine Kiste mit Fingerzinken hergestellt. Kein Nachmessen, kein Herumjustieren, einfach losgearbeitet und alles passt perfekt! Einziger Nachteil des Systems ist die Tischlänge, die erforderlich ist. Mußte meinen Tisch noch verlängern und er hat jetzt die Maße 1300x900.

Zur Platte: ich habe eine einfache Siebdruckplatte genommen (aus dem Baumarkt und verzogen) und eine Zargenkonstruktion daran geschraubt. Multiplex mit HPL ist sicher hochwertiger, aber auch aufwendiger. Wenn die Platte beschädigt wird, kann ich sie sehr leicht austauschen.
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Ratsuchend!
Als ich deinen Forumsbeitrag gelesen habe, konnte ich mir das Grinsen einfach nicht verkneifen. Dein Schreibstil suggeriert eigentlich das du ganz genau weist, was gut und richtig ist. Dem gegenüber stehen dann solche Klöpse wie 30mm Aluprofile für einen Frästisch. Wen du genau wie ich bei Motedis deine Aluprofile beziehst, dann solltest du wissen das die 40-mm-Profile zwar etwas schwerer sind als die 45-mm-Profile dafür ist die Knickstabilität aber bei den 45mm Profilen deutlich höher. Das ist für den bau von Maschinen der entscheidende wert. Außerdem sind sie noch billiger und für etwas mehr wie die 40-mm-Profile in der verstärkten form erhältlich.
Dann deine Metode der Höhenverstellung. Mit dem Wagenheber. Kein wunder, dass die Profile sich verziehen. Eine brutalere Metode der Höhenverstellung gibt es nicht.
Für deine Oberfräse hast du auch viel zu viel Geld ausgegeben. Wenn du eine perfekt geeignete Oberfräse für den Frästisch suchst, dann ist die erste Wahl, die Triton TRA 001 ein Arbeitspferd ohne gleichen. 2400W gegenüber 2000W bei der Dewalt. Und was ganz und gar nicht zu toppen ist, das ist die von oben bedienbare Höhenverstellung. Da kann der Wagenheber dann wieder da hin wo er eigentlich hingehört. In den Kofferraum. Und die gesparten 300 € die kann man dann ja in einen Inkra Anschlag investieren.
Deine Dewalt Oberfräse ist an sich nicht schlecht. Du solltest sie als Oberfräse für den Handbetrieb verwenden. Da für ist sie gut zu gebrauchen.
Meine Triton ist perfekt für den Frästisch aber als Oberfräse für den Handbetrieb zu schwer. Wer also eine Oberfräse nur für den gebrauch im Frästisch sucht, der ist mit der Triton gut beraten. Ein wirkliches Arbeitspferd.
Für den Einsatz als Oberfräse außerhalb des Tisches würde ich, wenn ich mir heute eine neue Fräse kaufen müsste, dann würde ich mir eine AEG MF 1400 KE zulegen.
 

Ratsuchend

ww-nussbaum
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@Snekker:
Ja das mit den Aluprofilen war ein wirklich dummer Fehler. Ich habe die 30x30er Profile gewählt, weil ich diese für diverse Konstruktionen in meiner Werkstatt verwende und einiges an Zubehör für B-Nut 8 habe - außerdem sind mir die 40x40er zu klobig erschienen. Ich glaube schon, dass die 45x45 noch ein Tick stabiler sind, aber eben auch noch klobiger als die 40er. Außerdem denke ich, dass Zwingen und diverse Konstruktionen in Nut 10 sehr wackelig sind.

Vielleicht zur Erklärung meiner Konstruktion: Ich verwende zwei Reihen 30x60er Profile: unten zwei 30x60er ohne Nut auf einer Seite, die verschiebar sind. Oben ein durchgehendes 30x60er Profile mit insgesamt 3 Nuten für Hilfkonstruktionen, wie meinen selbstgebauten Winkelanschlag oder Werkstückstopper.

Der Wagenheber ist keine schlechte Idee, man muss nur aufpassen, dass man nicht zuviel daran dreht... Ich werde mir aber ohnehin eine Fräserverlängerung besorgen, da man mit der Dewalt leider zuviel Frästiefe verliert - dann besteht die Gefahr etwas zu zerstören auch nicht mehr und die Federn der Dewalt werden entlastet.

Zur Fräse: Ich habe die Dewalt in Großbritannien bestellt und dort zahlt man auch bei inzwischen ungünstigerem Wechselkurs nur geringfügig mehr als für die Triton bei uns. Die Dewalt habe ich deshalb gewählt, weil sie eben auch für schwere handgeführte Arbeiten geeignet ist und vor allem weil es ein riesiges Angebot an Zubehör gibt. Außerdem ist sie mit Sicherheit immer noch besser verarbeitet, als die Triton - auch wenn Dewalt in punkto Qualität nachgelassen haben dürfte, die Griffe z.B. sind ein absoluter Witz und zerbröseln bereits nach kurzem Gebrauch.
Für reine Frästischanwendungen die Triton nehmen, als Universalmaschine die Dewalt oder vielleicht noch besser die Trend T11, die aber nochmal teurer ist.
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Ratsuchender!
Was die Verarbeitung der Triton betrifft, bist du auf dem Holzweg. Ok das design lässt ein wenig zu wünschen übrig. Aber der Rest mit Ausnahme der Bodenplatte ist gute solide Arbeit.
Ich habe mit dem Dewalt Model das du hast schon sehr viel gearbeitet. In Norwegen wo ich die letzten 12 Jahre verbracht habe ist Devalt in jedem Supermarkt in der Baumarktecke zu finden. Die Fehler, die du genannt hast, kann ich bestätigen und ein paar mehr.
Eine Verlängerung brauchst du eigentlich nicht. Du must nur die Aufhängung modifizieren.
Momentan hast du Wahrscheinlich wie alle anderen auch die Fräse samt Bodenplatte an einer Aluplatte hängen. Das sind so 10 -12mm Verlust an höhe. Mache es wie ich Schmeiß die Aluplatte raus, montier die Bodenplatte ab und Mach dir für die Tischplatte eine 4-mm-Plexiglasplatte. Die Fräse hängst du gesondert unter der Tischplatte auf, und zwar so das die Oberkante vom Fräskorb 4mm unter dem Niveau der Tischplatte liegt. Damit das Ganze einfach zu machen ist maschst du die neue Bodenplatte für deine Fräse ebenfalls rund. Aufhängen kannst du deine Maschine ja an den Stangen. Durch die ganze Aktion verlierst du ca 1,5 mm an Höhe gegenüber vorher 10 -12mm. Schau dir das mal an meine Bilder findest du bei den Projekten. Ein Frästisch einmal anders.
Fräserverlängerungen sind nicht so gut für die Qualität. Du brauchst sie auch nicht den 80 mm Hub sind mehr als ich habe. Der längste Fräser, den ich kenne, hat eine Arbeitslänge von 63 oder 65mm so ganz genau kann ich das nicht sagen. Den kannst du jetzt schon ohne Probleme nutzen. Ich übrigens auch. Schaftverlängerungen bringen dir keinen Vorteil.
Was die Profile angeht, da solltest du dich vom praktischen nutzen leiten lassen. Ein Frästisch ist ein Arbeitsgerät. Damit sollst du keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Stabilität, und ein möglichst hohes Gewicht, ist das A und O bei einem Frästisch.
 

Ratsuchend

ww-nussbaum
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@Snekker:
Hab mir die Bilder von deinem Tisch angesehen und es gefällt mir - vor allem die Lösung mit der Plexiglasplatte finde ich gelungen. Nur leider habe ich bereits eine Aussparung für eine Fräsplatte, da kann ich nachträglich nicht mehr viel machen, die gesamte Platte möchte ich jetzt nicht sofort austauschen. Der Vorteil der Fräsplatte ist auch, dass ich die Fräse sehr einfach abmontieren und direkt losarbeiten kann - da ich sie auch handgeführt verwende durchaus wichtig.

Die Lösung mit der Fräserverlängerung finde ich auch nicht optimal, sie hat aber auch den Vorteil die Federn der Fräse zu schonen (die ich auch nicht ausbauen will, da die Fräse auch handgeführt wird). Werde mir die Verlängerung von axminster bestellen - diese hat eigentlich nur positives Feedback bekommen.

Zur Erklärung warum 30er Profile: Der Grund warum ich diesen Profiltyp verwende sind die 20x11 Profile, die man problemlos in die meisten Platten einlassen kann. Bei den 40er Profilen gibts leider nur 40x16 Profile. Deshalb habe ich mich auf das 30er System eingeschossen und dafür einiges an Zubehör gekauft. Für den Frästisch sind sie wirklich nicht optimal, aber so schlimm ist es auch nicht. Da die Profile an einer stabilen Multiplex Konstruktion (a la Guido Henn) montiert sind, hält sich der Verzug in Grenzen. Ich habe bisher einige Fräsungen durchgeführt und in der Praxis ist hier kein Problem zu erkennen - die Abweichungen beim Werkstück liegen im Bereich von wenigen 1/100 mm.
 

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ww-ulme
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Ich werde wohl bei den 40er Profilen bleiben, eine 8er Nut passt mir besser in den Kram.
Wie befestige ich die Profile denn am besten an der Platte? Einfach durchschrauben? Muss doch irgendwie eleganter gehen :emoji_wink:
 

Wandschrank911

ww-ahorn
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@Snekker:

Interessantes Projekt das mit deiner Tischfräse.
Muss dir vollkommen Recht geben das die Triton als Tischfräse wohl eines der besten Geräte ist.

Frage:
Klebst du die Plexiglasscheibe dann noch fest oder liegt diese nur oben drin?

Reichen die Original Schrauben oder verwendest du andere?

Wie bohrst du das Loch für die Kurbel/ Höhenverstellung aus?

Gruß
Waldemar
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Waldemar!
Die Plexiglasscheiben werden mit den Original Schrauben befestigt. Festkleben oder sonst irgendeine Befestigung ist nicht nötig. Ganz im Gegenteil, die Plexiglasscheiben werden ganz nach bedarf gewechselt. So habe ich für kleine Fräser ein kleine Loch, für die großen ein entsprechend größeres. Die Montageplatte habe ich eingespart. 10mm weniger Höhenverlust. Für die Plexiglasscheiben lohnt es sich eine Bohrschablone zu fertigen. Allerdings nur mit einem Winzigen Loch in der Mitte zum ansetzen des Entsprechenden Bohrers. In Plexiglas must du langsam Bohren. Das Zeug ist leider etwas Wärmeempfindlich. Das Loch für die Höhenverstellung wird genau so gebohrt.
Demnächst gibt es einen soliden Fräsanschlag mit Mikrofeineinstellung zu sehen. Auf dem Reißbrett ist er schon fertig. Leider fehlt mir noch das eine oder andere an Material alles nur Kleinkram, für ein paar Cent und vor allem auch an Zeit.
 

Wandschrank911

ww-ahorn
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ahhh na das hört sich doch schon sehr fein an.

Welche Materialstärke hat dann die Plexiglasplatte?
 
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