Ulmia 352 - Gehrungssäge aufrüsten

KalterBach

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Mir ist vor nicht allzu langer Zeit eine gut erhaltene Ulmia 352 Gehrungssäge auf Kleinanzeigen zugelaufen. Mit dabei fünf Sägeblätter. Vier stumpfe für Holz und ein älteres Modell für Metall. Daher, nach einer kurzen Putzaktion, erst mal in die Ecke stellen.

Vorgestern kam ein neues Standard-Sägeblatt für Holz (Preis: 8,95 €), welches ich dann auch für die ersten Gehrungsschnitte in 100er KVH benutzt habe. So richtig schön schnell ging das nicht.

Die Befestigungsplatte hatte auch schon etwas gelitten und wie sollte ich das zirka 70 Zentimeter lange KVH-Stück sicher befestigen? Festhalten mit einer Hand war bei dem Überstand nicht so einfach. Die Hebelzwinge ging grad so unter das Gehäuse. Aber wirklich gefallen hat mir das nicht.

IMG_9723.jpeg

Gestern kam dann ein japanisches Sägeblatt per Post, welches ich flugs verbaute. Beim Sägen ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die Präzision ist nochmals eine Stufe besser, aber vor allem die Schnittgeschwindigkeit ist um ein vielfaches höher. Man muss schon fast aufpassen, dass bei den abgesetzten Zapfen nicht gleich der halbe Zapfen weggeschnitten wird.

Preislich ist das japanische Blatt mit knapp 50 € im Vergleich zum Standardblatt mit 9 € kein "Schnäpper", aber wenn die Standzeit höher ist, dann bin ich zufrieden. Die deutlich höhere Schnittgeschwindigkeit überzeugt auf jeden Fall. Ausriss, quasi null.

Für eine bessere Befestigung mittels Hebelzwingen habe ich zwei Löcher, jeweils 135mm von der Aussenkante in die Rückseite gebohrt. Jetzt kann ich die Hebelzwinge bequem einstecken und die Werkstücke festspannen.

IMG_9726.jpeg

Noch ein wenig Pflege mit Stahlwolle und Silbergleit, dazu ein neues Standbrett mit etwas mehr Tiefe und jetzt werkelt die "getunte" Ulmia Gehrungssäge 352 wie eine Eins.

IMG_9725.jpeg

Eventuell werde ich noch zwei Löcher für das Lochraster in die Holzplatte bohren, dann kann ich sie auch ohne Zwingen auf der Arbeitsplatte rutschfest abstellen.
 

Lorenzo

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Die Ulmia is ne wirlich geile Säge, hab dieselbe nur von Steiner (is von Ulmia gefertigt worden). Auch mit dem japanischen Blatt von Dictum. Das schöne hier, wie bei meiner großen Gestellsäge auch, man kann auf Zug oder auf Stoß arbeiten, für den Fall dass man so gar nicht klar kommt dass das Ding auf Zug schneidet.
Deine Holzquerschnitte sind halt schon auch recht groß, aber du hast ja ne super Tuningmöglichkeit gefunden mit den Bohrungen für die Hebelzwingen.
 

KalterBach

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Das schöne hier, wie bei meiner großen Gestellsäge auch, man kann auf Zug oder auf Stoß arbeiten, für den Fall dass man so gar nicht klar kommt dass das Ding auf Zug schneidet.

Ich habe es zunächst mit dem Japan-Blatt auf Druck versucht. Damit kam ich gar nicht zurecht, bin dann nach ein paar Zügen gleich wieder auf die Zugseite gewechselt. Das funktioniert echt super.
 

Woodbutcher-Christian

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Servus!

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen:

Ich habe auch eine Ulmia 352, die ich vor vielen Jahren mit einem japan. Sägeblatt für Gestellsägen, das ich selbst gekürzt und mit entsprechenden Löchern versehen habe, ausgestattet habe. Perfekt passt das Blatt nicht, es ist dünner als das Ulmia Standard-Sägeblatt und wird folglich nicht exakt geführt.
Jetzt will ich mir ein anderes japan. Sägeblatt für die Ulmia zulegen. Das Turbo-Cut Gehrungssägeblatt 550 von Dictum ist wesentlich günstiger als das Blatt von Ulmia. Allerdings bin ich nicht sicher, ob das Dictum Blatt exakt passt - einerseits von der Anordnung der Löcher, andererseits von der Blattstärke (zwecks exakter Führung).
Könnte sich jemand von euch, der das Dictum Sägeblatt auf seiner Ulmia verwendet, zu diesen Punkten äußern?
(Bei Dictum konnte man mir nicht weiterhelfen.)

Vielen Dank!

Christian
 

Lorenzo

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Ich verwende genau dieses Blatt, ich hab aber auch die alten Metallenen Führungen, die sind relativ weich und können leicht ein bisschen "justiert" werden. Sollte man bestimmt nicht 1000 mal machen, aber bei mir kommt nie wieder n anderes Blatt drauf! Ich glaube bei den neueren Ulmias ist die Führung aus Kunststoff, da wird das wohl nicht auf diese Art gehen. Ich kann dir aber leider nicht sagen ob die Blätter unterschiedlich dick sind, bei meiner war keins dabei und ich hab direkt das von Dictum bestellt. Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn du die Metallführungen hast, hol dir das Blatt. Falls es zu viel Spiel hat, nimm die Führungen raus und klopf mit nem leichten Metallhammer von beiden Seiten auf diese bis das Spiel minimal is.
 

Woodbutcher-Christian

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Danke für deine Antwort. Ich werde es wohl mit dem Blatt von Dictum probieren. Bei meiner 352er handelt es sich um ein neu(er)es Modell, bei dem die Führungselemente aus Kunststoff sind.
 

PePi58

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Bin schon gespannt. Ich habe zwar eine alte 352, musste die Führungen aber tauschen.
MfG Peter
 

Lorenzo

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UHMW Klebeband könnte da auch gut helfen. Rutscht gut, und macht die Führung enger. Aber probiere mal aus, vom Gefühl würd ich sagen dass das japanische Sägeblatt nicht besonders dünn ist.
 

schorsch

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Hallo,
ich habe eine 348 und eine 352er von Ulmia. Auf der 352 ist ein Japansägeblatt auf Druck eingesetzt.
Schneidet damit super (Schneidfortschritt) ist aber meiner Ansicht nach viel zu aggresiv, d.h. es frisst sich sofort ins Material. Da hilf nur ganz vorsichtigg ohne Druck anschneiden und nur mit sehr wernig Druck weiterschneiden. Durch die Agressivität verliert es meiner Ansicht nach auch an Präzision, d.h es schneidet schnell in die Tiefe und weicht dabei gerne vom Weg ab. Das Blatt auf Zug einzusetzen ist meiner Ansicht nach kompletter Käse. Damit drücke ich das Werkstück von der Auflage weg (fliegender Schnitt). Dem kann man nur durch krampfhaftes Festhalten oder Festspannen des Werkstückes begegenen. Beides ist meiner Ansicht nach nicht im Sinne des Erfinders.
Was schade ist, dass Ulmia, oder wer immer diese unter diesem Label verkauft, nicht in der Lage ist vernünftige nachschärfbare Sägeblätter anzubieten. Für die Modelle 348 und wahrscheinlich auch 354 gibt es nur zahnspitzengehärtete (nicht nachschärfbares) Sägeblatter von mäßiger Qualität und das bei diesen, sehr teuren Sägen. Schon bedenklich, was aus den Produkten von Ulmia geworden ist, die zu meiner Lehrzeit das Beste, -aber auch das Einizigen-, auf dem Markt war. Heute hat Ulmia für mich so gut wie nichts mehr von Interesse in ihrem Sortiment. Das kommt meiner Meinung nach dabei heraus,wenn man man mit seiner Nase zu lange an der Decke hängt.
Gruß Georg
 

Lorenzo

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Hey Schorsch. Du kannst den Griff auf die andere Seite der Säge drehen, so dass du auf Zug das Werkstück gegen den Anschlag ziehst. Und dann das ganze komplett ohne Druck! Das Gewicht reicht locker aus um genug Sägefortschritt hinzubekommen. Wenn du drückst wird die Säge verlaufen, das is ganz klar. Probier das mal aus, und die Säge funktioniert auf einen Schlag richtig gut!
 

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schorsch

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Hallo Lorenzo,
vielen Dank für den Hinweis.
Also Sägeblatt in der Säge gedreht (auf Zug), Sägegestell gedreht, Säge auf Zug eingesetzt.
Na was soll ich sagen: Eine Rahmensäge auf Zug einzusetzen ist schon sehr gewöhnungsbedürftig um nicht zu sagen unkomfortabel. Jetzt kommt einem nicht mehr das Werkstück entgegen sondern gleich die gesamte Säge mit Werkstück. Außerdem ist das Scheiden auf Zug deutlich anstrengender. Das Handling des Werkstückes, die Verstellung des Schnittwinkel und das Schneiden nach Riss auf der benutzerabgewandten Seite ebenso.
Aber nun zum Schnitt. Also die Säge frisst sich nicht mehr ins Holz. Scheinbar übt man bei Zug keinen oder deutlich weniger Druck aus, die Folge: langssamer Schneidfortschritt, etwa so wie beo einem konventionelles Sägeblatt auf Druck, also genau das, was man durch das Japansägeblatt umgehen wollte. Für mich ist diese Methode daher keine Lösung.
Ich hab schon überlegt die Sägezähnezahnspitzen im Startbereich des Sägeblattes mit enem Diastein leicht abzuflachen, damit die Säge vernünftig startet.
Für mich wird die Ulmia Gehrungssäge und wahrscheinlich allen andern auch, was die Genauigkeit betrifft, überbewertet. Sie funktioniert gut für Sockelleisten, Glasleisten und dgl., - wenn man nicht nachschneiden muss, aber nicht wenn die Gehrung wirklich passen soll. Für solche Fälle nehme ich die Gehrungsstanze, damit erzielt man meiner Meinung nach die mit Abstand besten Gehrugnsverbindungen.
VG
Georg
 

Lorenzo

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Hört sich für mich so an als wärst du das Sägen auf Zug einfach nicht gewohnt. Und einen komplett anderen Bewegungsablauf muss man halt erst mal einschleifen. Und wenn man ne Gehrungsstanze hat is ja klar was man für das letzte bisschen Präzision nimmt. Im Möbelbau is für mich auch klar dass nach der Ulmia noch die Gehrungslade und der Bestosshobel kommt. Ich glaub aber auch nicht dass es der Anspruch der Ulmia ist Schranktüren oder so ohne Nacharbeit perfekt sauber herzustellen.
 

schorsch

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Hallo Lorenzo,
ich hab jetzt bei den vordersten 5cm des japansichen 'Sägeblttes die Zahnspitzen mit einer Diamtfeile leicht genommen und siehe da, die Säge lässt sich im Grundzustand gut starten und arbeitet zügig ohne das ich das System und die Arbeitsweise auf den Kopf stellen muss. Vielleicht eine Anregung für dich.
Viele Grüße
Georg
 

welaloba

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An Schorsch:
Bei mir arbeitet die Ulmia 352 seit Jahren mit jetzt dem völlig unbehandelten 2. Japanblatt von Dictum - auf der Hobelbank fixiert zwischen den Bankhaken, das Werkstück, wenn nötig, mit einer kleinen Zwinge fixiert, Wiederholgenauigkeit perfekt mit dem Längenanschlag. Dutzende Bilderrahmen sind hier auf die Art entstanden, viele davon auch aus alten bis sehr alten Stuckleisten.
Wenn ich über diese Säge irgendeine kleine Beschwerde hätte, wäre sie längst aus der Werkstatt verschwunden.
Gruß Werner
 
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Lorenzo

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Danke für den Hinweis! Aber alle meine Sägen funktionieren auf Zug, ich müsste mich also umstellen.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Habt gesucht bei Dictum und Feine Werkzeuge , vielleicht den falschen Suchbegriff.
Ich habe eine Ulmia354. Gibts dafür auch Sägeblätter?
 

welaloba

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Turbocut 550 heißt das Teil bei dictum
Artikelnummer 712980
das dürfte aber nur in die 352 passen. Möglicherweise findet sich ein Blatt für Gestellsägen, das entsprechend gekürzt werden kann.
 
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