Ulmia 1610 neue Kugellager

Horsutte

ww-pappel
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Moin zusammen.
Ich bin (zumindest hier) neu und lese schon länger das ein oder andere mit...

Ich habe mir für kleines Geld eine Ulmia 1610 (Bj. 1952!) gekauft, alle soweit ganz kuschelig und grundsätzlich in Ordnung.

Aber man kann es sich denken, die Lager haben es hinter sich (obwohl null Spiel in der Achse).
Ich habe das Gerät nun zerlegt und die Lager abgezogen, sind offensichtlich Rillenkugellager 6204. Da gibt es ja schöne Austauschexemplare von SKF oder FAG, auch in der hier verwendeten offenen Version.
Meine Frage: Wie viel Lagerluft solten die Lager hier haben?
Ich gehe mal von C0 aus, aber ihr wisst da vielleicht mehr. Erhöhte Lagerluft würde ja die Wärmeübertragung etwas reduzieren... ? Oder halt lieber keine Luft um unnötiges Spiel zu vermeiden?

Danke für Eure Antworten,
Horst
 

FredT

ww-robinie
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Ich würde ohnehin nur gekapselte Lager einbauen, aber ich bin auch Maschinenschlosser. Ein ordentliches Lager, herstellergeschmiert, braucht da auch keine Lagerluft. Und wenn Wärme entsteht, muss sie umgehend, und auf dem kürzesten Weg abgeleitet werden. Neue Lager sollten ohnhin max. nur knapp handwarm werden. Alles andere ist vom Übel.
 

Horsutte

ww-pappel
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Danke für die Antwort.
An gekapselte Lager habe ich auch schon gedacht. Allerdings ist ja bei der "uralt" Maschine die komplette Welle samt Lager über Schmiernippel nachzuversorgen. Kann man tatsächlich das "System" von Nachschmierung mit offenen Lagern einfach auf geschlossene Lager mit "lebenslanger" Schmierung umstellen?
Sprich, haben die Konstrukteure das damals nur gemacht weil es noch keine guten geschlossenen Lager gab?
Da bin ich offensichtlich nicht im Thema...

Schönen Abend,
Horst
 

Horsutte

ww-pappel
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So, da schließe ich mal frech an meinen eigenen Thread an...

Es gibt ja schon viele tolle Infos zur Ulmia 1610 hier im Forum, ebenso eine Menge Bilder.

Allerdings habe ich weder hier noch sonst irgendwo im Netz Bilder der zerlegten Achse samt Lager gefunden. Da ich bei meiner Ulmia die Lager inzwischen getauscht habe (läuft wieder phantastisch!), habe ich auch einige Bilder gemacht.
Also für den, den es interessiert:

Achse und Lager.jpg
Baujahr 1952 - und sieht nach einer Reingung aus wie neu. (Das sind allerdings die schon die neuen Lager, FAG 6204-C)

Gehaeuse innen.jpg

Gehaeuse aussen.jpg

MfG
Horst
 

follgas

ww-pappel
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@Horsutte: Vielen Dank für die Infos und Bilder. Dein Post hat mir bei meiner Maschine und dem gleichen Problem sehr geholfen.

Sie ist Baujahr 1951 und bekommt bei mir gerade ihr "viertes Leben" geschenkt.

Die Entscheidung die Rillenlager wieder in der offenen Variante zu verbauen und zentral über Nippel zu schmieren ist völlig richtig.
Ich habe einen erfahrenen Maschinenbauer hierzu gefragt, der mir genau die Antwort gab, die Du Dir oben auch schon selber gegeben hast: Änderungen nur bei konstruktiven Mängeln erlaubt, ansonsten immer wieder den Originalzustand herstellen :emoji_slight_smile:

Jetzt hätte ich noch eine kleine Bitte an Dich:
Ich bin rein zufällig und zu einem Kurs an meine Maschine gekommen, den mein örtlicher Schrotthändler auch auf der Waage bezahlt hätte :emoji_wink:
Leider hatte die Maschine kein so schönes drittes Vorleben in der Brennholzabteilung (hier ist wohl auch die Mangelschmierung der Lager entstanden).
Jedenfalls saßen wohl auch die Passstücke der Tischhöhenverstellung schon fest, als man gewaltsam versuchte die Tischhöhenvestellung zu drehen.
Fazit: Die Welle ist abgeschert und das schlimmste, der vordere Deckel, der ja für die Klemmung des vorderen Passstückes veranwortlich ist und die Wellenreste samt Drehknauf fehlen.
Hast Du evtl. bei der Instandsetzung Deiner Maschine Detailaufnahmen von der Höhenverstellung gemacht, bzw. könntest ein paar Aufnahmen von der Verstellung/Arritierung machen? Leider habe ich bisher nur Detailaufnahmen von Maschinen gefunden, die deutlich neuer waren als unsere.

VG
Heiko
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Moin,

Gib hier irgendwo nen Beitrag da habe ich etliche Details von meiner für nen User gemessen, er hat die Teile nachgebaut. Find ich aber irgendwie nicht auf die Schnelle.

Schau mal hier in mein Album, da sind einige Bilder, Skizzen und Abmessungen

full


Gruß SAW
 

Horsutte

ww-pappel
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Hallo zusammen,

die Corona-Hitze macht doch etwas träge...
@follgas, habe Deine Frage leider gerade erst gelesen, aber Du hast da ja offensichtlich schon Hilfe bekommen.

In dem Kontext möchte ich eine Erweiterung meiner 1610 zeigen, von der ich beim Kauf dachte, sie sei normaler Bestandteil der Maschine:
Irgendeiner der Vorbesitzer war offensichtlich unzufrieden mit der zugegebenmaßen spartanischen Skalierung von Neigung und Höheneinstellung (OK, Skalierung der Höheneinstellung gab es gar nicht). Daher hat er entweder die Teile einer anderen Maschine angepasst (wer da etwas erkennt, gerne posten!) oder hatte viel Zeit und Spaß mit Messingblechen - was für einen Holzwerker eher ungewöhnlich wäre.
Auch die oben rechts zu sehende Schraube, die einen Anschlag zum genauen Einstellen des 90-Grad Winkels zwischen Tisch und Sägeblatt darstellt, ist, so wie der Halterungsblock aussieht, eine selbstkonstruierte Nachrüstung. Winkel mit Schraube einstellen, kontern, fertig!

Auf jeden Fall, wie ich finde, eine schöne und pfiffige Arbeit. Hier Bilder einmal mit erhöhtem Tisch und einmal in Grundposition.

Für 'ne uralte Maschine nicht sooo schlecht! :emoji_wink:

Ulmia1610Skala_down2.jpg

Ulmia1610Skala_up.jpg

Einen schönen Sonntag,
Horst
 
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