Typenbezeichnungen bei Tischbohrmaschinen

inselino

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Hallo zusammen,

wie in ungefähr 180 anderen Fäden bin ich auch weiterhin immer mal wieder auf der Suche nach einer alten, vernünftigen Tischbohrmaschine.
Gebohrt wird in Holz auch gerne mal mit einem Forstnerbohrer für Topfscharniere o.ä. in Metall wenn überhaupt nur kleine Radien. Jetzt geht ja die Empfehlung auch oft hin zu gebrauchten älteren Maschinen, z.B. Flott, Ixion etc.

Dabei "stolpere" ich immer wieder über die gleichen Typenbezeichnungen (ist das das richtige Wort?) also TB13, TB15, E1 etc. kann aber mit diesen Bezeichnungen relativ wenig anfangen.
Vielleicht könnt ihr mir ein wenig helfen und erklären, was da wo die Unterschiede sind und welcher Maschinentyp auf meine Anwendung passt. Gibt es da welche die überhaupt nciht für Holz geeignet sind?

Ich habe eigentlich nur 230V in der Werkstatt aber wenn ich es richtig verstanden habe lässt sich das mit dem benötigten Drehstrom über einen Frequenzumrichter relativ simpel lösen.

Es grüßt inselino.
 

moriko

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Hallo Inselino,

also bei Flott und Altzmetall zum Beispiel soll die "13", "15" usw. die Dauerbohrleistung (mm) in Stahl bezeichnen. Je nach Ausführung sind gegebenenfalls auch die Bohrfutter entsprechend begrenzt - muss aber nicht sein, da die Bohrfutter oft nach Kundenwunsch dazu geordert werden.

Wichtig sind m.E. , wenn man sich für eine TBM fürs Holzhandwerk interessiert, folgende Dinge:

Pinolenhub ... möglichst über 80 mm;
Ausladung ... möglichst > 180 mm;
Drehzahlbereich ... 200 - mind. 3.000 U/min
Wie ändere ich die Drehzahl ? ... Riemenumlegen, Kegelscheiben oder stufenlos elektronisch oder Getriebe (recht selten in diesem Bereich);

Anhand der o.g. Kriterien merkst Du recht schnell, was für Deinen Anwendungsfall geeignet sein könnte.

Klar muss man immer Kompromisse machen. Aber wenn jemand Wert aufs "stationäre" Bohren legt und im besten Fall Erfahrungen mit einem mobilen Bohrständer gemacht hat, der weiß recht genau, was er bei einem Kauf einer TBM unbedingt haben möchte.

Gruß

Marco
 

joh.t.

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Irgendwo gabs auch mal eine Aufzählung älterer Hersteller, die es nicht mehr gibt, die aber auch Qualität produziert haben.
Genko ist einer von denen. Sufu...

Dietrich ist da die Fachkraft
 
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rafikus

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Bei den alten AEG ist es ebenfalls so mit dem Durchmesser.
Hier im Bild eine AEG DTBM 15 . Sie ist in Natura viel größer (und vor allem schwerer), als es auf dem Foto aussieht.
AEG DTBM15.jpg

Im Allgemeinen ist eine DTBM 15 größer als eine DTBM 13 und diese wiederum größer als eine DTBM 8.
Bei Wöhner ist es ähnlich.
 

kberg10

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Als Holzwurm würde ich eine Maschine ohne extra Tisch bevorzugen, zB Ixion TB 15, dann baut man seitlich Ablagen ran und man eone
immer gleich hohe Auflage. Damit ist aber die Auswahl wesentlich eingegrenzt. bei diesen Typen wird der Bohrkopf verfahren.
 

Dietrich

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Hallo,

alte Marken wären Böhrer, Ixion, Solid und Genko/Metabo gibts nicht mehr neu.
Ansosten, Flott, Alzmetall, Arboga und Strands, die letzten beiden sind schwedische Hersteller, hauptsächlich Getriebebohrmaschinen.

Gruß Dietrich
 

Sire Toby

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Habe lange mit einem Wabeko gewerkelt und war damit zufrieden.
Habe jetzt eine alte Genko. Zwei aus meiner Sicht entscheidende Vorteile des Wabeko: variable Ausladung, schnelle und einfache Höhenverstellung. Wenn ich mich jetzt noch mal entscheiden müsste für etwas größeres, würde ich zu einer Radialbohrmaschine greifen.
Bei älteren Tischbohrmaschinen und Säulenbohrmaschinen wichtiges Detail ist die Zahnstange, um die Höhe mit Kurbel verstellen zu können (oder noch besser wie bei Wörner mit Kurbel die Höhe des Motorkopfes verstellen zu können).
Peter hat auch ne schöne neue Maschine verlinkt:
https://www.amazon.de/Promac-373E-Tischbohrmaschine-12-tourig-Schnellspann-Bohrfutter/dp/B06ZZLXR2G
Die Promacs sieht man gebraucht leider sehr selten….
Viel Spaß beim finden, Tobias
 

inselino

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Hallo, vielen Dank für eure Hinweise. Meine Werkstatt ist leider derzeit nicht groß genug für eine ausgewachsene Bohrmaschine(und wird nicht nur von mir genutzt), Die Maschine müsste also auf einer Arbeitsplatte Platz finden (Bewegt werde muss sie nicht).

Ich kenne die Hersteller wie Flott, Alzmetall etc. allerdings ging meine Frage eher in diese Richtung:
Ich sehe derzeit in der Bucht zwei Flott E1 und die sehen relativ ähnlich aus zu den TB13 etc. Da sie aber deutlich günstiger sind (eher so um die 500€) frage ich mich ob es nicht Betrug ist was da genau die Unterschiede sind. Soweit ich es im Prospekt gesehen habe sind die E1/E2 einfach die günstigerne Modell aber spezifische Details zu Umdrehungszahl etc. zu finden fiel mir bisher schwierig.

Ich habe überhaupt kein Problem, wenn das mit RIemenumlegen etc. läuft brauche da keinen neuen Schnickschnack nur irgendwie fällt es mir relativ schwer diese unterschiedlichen Maschinen einzuordnen.
 

seschmi

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Ich habe eigentlich nur 230V in der Werkstatt aber wenn ich es richtig verstanden habe lässt sich das mit dem benötigten Drehstrom über einen Frequenzumrichter relativ simpel lösen.

Simpel ist relativ - oft ist die bessere und billigere Lösung ein Elektriker, der ein 3x400V Kabel vom Zählerkasten in die Werkstatt legt.

Der Grund: Der FU erzeugt ja nicht 3x400, sondern 3x230 Volt. Dazu muss der Motor von Stern auf Dreieck umgeklemmt werden. Dafür muss er überhaupt erstmal geeignet sein.

So ein FU muss auch parametrisiert werden und angeschlossen - das ist nicht einfach so, dass man den in die Steckdose steckt wie ein Verlängerungskabel.

Vorteil eines FU ist die Möglichkeit, in gewissen Grenzen die Drehzahl zu verstellen. Auch da sollte man aber vorsichtig sein, einfach 10x schneller drehen geht nicht (lange).

Es gibt natürlich Leute, die sich auskennen. Die können aber dann auch einen richtigen 3x400 Anschluss legen - aus meiner Sicht ist das in der Werkstatt sowieso Pflicht.
 

inselino

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@seschmi
Jap und genau das ist die SIcht von Menschen im schönen Haus mit einer eigenen Werkstatt. Nicht bös gemeint aber auf so etwas wie "viel einfacher 400V zu legen" kommt man nur wenn man überhaupt keine Vorstellung von Stadtgegebenheiten hat. Die Werkstatt ist in einer Kellerzelle in einem Berliner Altbau und das es da überhaupt 230V gibt ist ein Wunder.
Klar man könnte versuchen mit der gesammten Eigentümergemeinschaft verhandeln, dass aus dem Hausanschlussraum ein eigenes 400V Kabel abgezweigt und in meinen hinteren Keller gelegt wird damit ich da lärmen kann. Mal sehen was einfacher ist, Frequenzumrichter oder alle 23 Parteien des Hauses zu überzeugen.

Sorry das war sehr böse formuliert, vielen Dank für die guten Hinweise zum FU, ich habe einen Elektrotechniker der mit mir die Werkstatt benutzt, technisch wird das also zu lösen sein, sofern die Maschine das hergibt.
 

seschmi

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Witzigerweise habe ich zehn Jahre in verschiedenen Berliner Altbauten gewohnt. Zeitweilig mit Ofenheizung, da lagen im Keller Briketts. Strom gab‘s da gar keinen, nur eine völlig verrußte Glühbirne an der Decke. Ich hoffe mal, dein Keller ist schöner…
Den anderen Mietparteien war es allerdings ziemlich egal, was man wo im Haus macht, Neukölln war damals noch Neukölln und Hipster gab es noch keine.

Ich war davon ausgegangen, dass Du über eine einigermaßen ausgestattete Werkstatt verfügst - denn eine Tischbohrmaschine wäre für mich in der Holzwerkstatt eine weniger relevante Maschine. Ich habe selbst eine, die aber kaputt ist - ich denke immer wieder „die müsstest Du mal reparieren“, dann bohre ich aber doch schnell mit Bohrständer und Handbohrmaschine. Das ist auch flexibler, weil man den auf eine Platte stellen kann und am Fuß vorbeibohren.

Hast Du die anderen Maschinen schon? TKS und ADH fände ich viel wichtiger. Dann kämen bei mir HKS, Bandsäge und erst dann die TBM. Aber jeder arbeitet anders.

Du kannst natürlich kaufen, was Du magst, wollte nur falschen Vorstellungen vorbeugen.
 

inselino

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Naja ist schon ein klassischer Altbaukeller aber hat zumindest 230V also vernünftiges Licht gibt, aber 400V wird halt nichts, zumal mein Keller ganz hinten liegt. Aber ich sage mal, mit meinen 1,80 kann ich ganz knapp stehen ohne mir den Kopf zu stoßen, in der Mitte vom Keller steht die Werkbank und drumrum sind überall 80cm zum drumrum laufen. Hinten stehen noch alte Küchenschränke mit der alten Arbeitsplatte drauf. Auch die Eltern haben da unten einiges zu liegen und auf dieser Arbeitsplatte wäre halt noch Platz für eine Tischbohrmaschine.
Also an Massivholzberarbeitung mit ADH und TKS ist absolut nicht zu denken. Aber ich habe im Prinzip Guido Henns Multifunktionswerkbank gebaut, also die Schiene für die Festool Tauchkreissäge und demnächst auch die Festool CMS Module integriert. Also für Bearbeitung von Plattenmaterialien geht da echt viel.

Und senkrechte Löcher oder auch generell wiederholgenau bohren mit einem entsprechenden Anschlag wäre was feines. Ersteres geht per Hand wenn man sich Mühe gibt, letzteres wird schon schwierig. Daher der Wunsch nach einer Tischborhmaschine.
 

Sire Toby

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Wenn Du wirklich mit wenig platz grade Löcher in Holz bohren willst, nimm einen Bohrständer mit zb einer alten Fein Bohrmaschine oder Ähnlichem und spar das Geld für andere schöne Werkzeuge. Damit bist Du deutlich flexibler, preiswerter und verbrauchst weniger von Deinem Platz.
Und er ist auch schneller mal zur Seite gestellt.
Schönen Samstag Abend, Tobias
 

FredT

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Bohrständer mit 43mm-Halsaufnahme, dann kannst du auch mit allen HBM arbeiten. Die Ständer gibt es in älterer oder neuerer Ausführung; ich bin mehr bei den älteren, die kenne ich schon aus meiner Jugend. Und hier steht auch noch einer...
 

inselino

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Ja habe auch schon an einen Bohrständer gedacht aber grundsätzlich besteht heir schon die Option sich in einigen Jahren zu vergrößern und ich habe auch durchaus etwas übrig für so alte Maschinen :emoji_slight_smile:
Allerdings kann ich auch da nicht bei gebrauchten Maschinen nicht wirklich gut beurteilen, was derzeit faire Preise sind und was annehmbare "Fehlstellen". sind.

Als Beispiel mal diese hier:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/staenderbohrmaschine-flott/2040786908-84-3369

Hat wohl ein gebrochenen Fuß aber preismäßig auch weit unter vielen anderen TB13. Was ist von soetwas zu halten? Kann man soeinen Fuß ersetzen?
 

FredT

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Ja hey, fang doch erst mal an kleine Brötchen zu backen. Bohrständer ist mobiler, und für ne alte Standbohre ist dann immer noch Möglichkeit; zumal man ja auch zum Restaurieren/Reparieren manchmal eine gescheite Bohrmöglichkeit braucht!
 
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