Truhe- lohnt Restaurierung?

unimoc

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Hallo,

vom Dachboden habe ich diese Truhe gerettet. Laut Vorbesitzer ein altes Gesellen oder Meisterstück.

Der Korpus besteht aus furniertem Holz, wobei das Furnier kleinteilig abfällt. Da reicht teilweise schon eine Bewegung der Truhe. Offensichtlich wurde schon damals mit Reststücken gearbeitet


Nun eine ehrliche Antwort auf meine Frage:
Professionelle Restauratoren sagten mit, der Aufwand rechtfertigt nicht den Wert.

Lohnt eine selbst durchgeführte Restaurierung? Sprich: komplett neu furnieren.

Dazu muß man sagen, das habe ich noch nie gemacht. Bisher hatte ich nur mit historischen Fahrrädern zu tun. ...


Danke für Eure Hilfe!
Jens
 

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dascello

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Vom Dachboden?

Nicht eher vom Wrack der Titanic?

Ich würde da nix mehr machen. Der Zustand ist zum Heulen.
Truhen sind ohnehin unpraktisch, weil man nur von oben an due Sachen kommt und daher auch nichts draufstellen kann.
Die Idee war, so ein Ding neben die Haustür zu stellen. Wenn Feinde oder Soldaten kommen, schnell alles rein damit, Holzstangen als Griffe drunter und zu zweit Fersengeld geben.
Kommt in unseren Landen gottseidank nicht mehr so oft vor.

Also für mich drei Möglichkeiten:
1. Thermische Verwertung
2. Streusandkiste bis zum endgültigen Verfaulen
3. Ab damit nach Syrien, Weißrussland, Türkei, wo die o.g. Situation leider noch eintreten kann.


Gruß


Michael
 

PrimaNoctis

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Michael hat es wieder augenzwinkernd auf den Punkt gebracht. Das schaut wirklich übel aus.

Ich möchte nur kurz eine Idee einwerfen: du könntest das ganze Furnier abschaben oder abschleifen und die Truhe dann deckend oder mit Lasur streichen , wenn das was herauskommt, dir nicht gefällt. Sofern die grundsubstanz in Ordnung ist, könnte ich mir die in weiß auch ganz nett vorstellen.
 

unimoc

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der Untergrund ist ziemlich uneben. Da muß viel gespachtelt werden. Man sieht am Holz, daß da dem Untergrund vor dem Furnieren nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde...Mein Vater meinte- bekleb es doch mit Autofolie aus dem Tuning-Bereich . Aber die preise sind mit für ein fragwürdiges Resultat doch zu hoch.
 

unimoc

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die Frage ist auch, aus welchem Material wurde die Truhe hergestellt und rechtfertigt dieses dann größeren Aufwand?
Wie es mir scheint, wurden mehrere Platten zusammengeleimt...
 

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marcus_n

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unimoc:
Da kann man doch wunderbar das Furnieren üben. Lösen lässt sich das mit einem feucht, nassen Handtuch und Bügeleisen. Der Korpus ist doch noch intakt. Finanziell lohnt sich das nicht. Aber es macht vielleicht Spass und ist günstiger als eine Formatkreissäge - also auch nicht zu teuer. :emoji_sunglasses:
Das Klima wird halt lange Zeit viel zu feucht gewesen sein. Ziemlich sicher, dass auch der Korpus diese Feuchtigkeit aufgenommen hat und wellig wurde - das ist für einen Wiederaufbau eher ungünstig. Kannst du da Detailfotos zeigen?
Wenn du Geduld, Ausdauer und Spass daran hast ist es nicht unmöglich. Und wenn es ein Gesellenstück ist, dann ist es auch noch einmalig.
Wenn du die nötigen Handwerkzeuge hast, brauchst du nur genug Furnier und Glutin-Leim.
 

unimoc

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unimoc:

Das Klima wird halt lange Zeit viel zu feucht gewesen sein. Ziemlich sicher, dass auch der Korpus diese Feuchtigkeit aufgenommen hat und wellig wurde - das ist für einen Wiederaufbau eher ungünstig. Kannst du da Detailfotos zeigen?


Welche Bilder brauchst Du?

Handwerkszeug dafür hab ich nicht. Bisher habe ich nur historische Fahrräder restauriert. Da braucht man große Hämmer für die Tretlager. Fioretto ist da nicht...
 

marcus_n

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unimoc: Na ein Bild, auf dem man den welligen Untergrund erkennen kann. Wenn du das Teil aber eh in den Garten stellen magst, ist jede weitere Unterhaltung ja auch nicht sinnvoll.
An Handwerkzeugen brauchst du feine Sägen (Japansäge, Furniersäge, Feinsäge), kleine Metallplatten zum Furnieren, vllt. ein Furnierhammer, Leimkocher, Pinsel, Ziehklinge und Ähnliches.
Ich kann nicht abschätzen, ob du dir das antun magst, ist schon ein größeres Projekt, andererseits: warum nicht?

 

unimoc

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Das mit dem Garten war jetzt nicht Ernst gemeint ...zumindest sind die Kanten des Deckels alle schief, der Deckel ist rissig und fällt und den Rändern hin ab.
 

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marcus_n

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Ich hab schon Schlimmeres gesehen. Aber so ganz ohne Fachkenntnis wird das ein langer Weg. Die Risse kann man neu verleimen oder Furnierstreifen einleimen. Wenn das mal überfurniert wurde sieht man das auch nicht. Und gewisse Alterspuren darf und soll es ja haben.
Vielleicht mag die Melanie etwas dazu sagen? (@Holzsinn)
 

unimoc

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Ja,das Video kenne ich. Toller Mann ! Und er erklärt ziemlich gut.
Der hat mir allerdings etwas voraus: Eine Werkstatt.
Bei mir würde das im Wohnzimmer oder so passieren müssen...
 
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unimoc

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ja, ich befürchte fast, Du hast recht. Aber ich trenne mich halt ungerne von Dingen...
Wahr aber ist auch: dieses -do-it-yourself ohne die nötigen technischen und räumlichen Voraussetzungen enden nur in einer Katastrophe. Kann man sich schön reden. Ergebnis ist der sogenannte shabby-chic :emoji_wink:

Aber jetzt im Ernst. Ich wohne in der Stadt. Handwerker-Keller hab ich nicht. Meine bisherigen Projekte fanden auf dem Flachdach oder im Hof statt. Und das Holzdekor mache ich im Handumdrehen im Bad. Aber gut furnieren ist was anderes...das macht man nicht so nebenbei, zumindest nicht in diesen Dimensionen. Und dann will die Oberfläche auch Schellack poliert werden...
 

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HolzwurmAN

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Hallo Jens
wie sieht die Truhe innen aus? Bei Gesellenstücken wurden in der Regel innen noch Fächer eingebaut

Gruß Alex
 

Holzsinn

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Wenn in meinen Kursen jemand mit so einem stark ramponierten Stück auftauchen würde, würde ich ihm davon abraten, es zu restauriern. Wenn derjenige aber unbedingt Praxis im Furnieren erwerben will, könnte er sich ausgiebig daran austoben. Ohne entsprechendes Werkzeug würde ich es allerdings auch bleiben lassen.
Ich selber habe auch manchmal schwer beschädigte Möbel in Auftragsarbeit zu restaurieren, aber bei diesen Schäden an einem so wenig wertvollen Stück würde ich jemandem, der die Arbeit bzahlen muss, davon abraten, weil Aufwand und Ergebnis in keinem Verhältnis zueinander stehen.
Auch ist die Blindholz Konstruktion nicht so gut, dass das Stück an Wert gewinnen würde durch ein extrem aufwändiges Neufurnieren.

Melanie
www.holz-sinn.de
 

unimoc

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Wenn in meinen Kursen jemand mit so einem stark ramponierten Stück auftauchen würde, würde ich ihm davon abraten, es zu restauriern. Wenn derjenige aber unbedingt Praxis im Furnieren erwerben will, könnte er sich ausgiebig daran austoben. Ohne entsprechendes Werkzeug würde ich es allerdings auch bleiben lassen.
.
Auch ist die Blindholz Konstruktion nicht so gut, dass das Stück an Wert gewinnen würde durch ein extrem aufwändiges Neufurnieren.

Melanie
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Danke.
Ich habe mit mir gehadert- wegstellen oder Furnieren. Da brauchte ich mal Meinungen von anderen. Ich bin bei sowas immer etwas entscheidungsunfreudig. Ich werfe eben nicht gerne was weg...
 

unimoc

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Aber wenn ich schon Holzdekor für Fahrräder mache und das Furnier bei der Truhe runter ist, kann ich mich mal in der Holzimitation mit Bierlasur probieren.
Da wär ich jetzt ohne Euch nicht drauf gekommen.
Da hab ich noch Pigmente. Neues Projekt für den Sommer. Wegwerfen geht dann immer noch...
 
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GertG

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Oder einfach so in den Keller stellen, ein "verbotenes Symbol" draufmalen, ein Gerippe mit einem deutschen Stahlhelm draufsetzen und fertig.

Da kommt man immer ins Gespräch mit denen, die das sehen.

:emoji_sunglasses:
 
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