Treppenwange

andhey

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Guten Abend,
ich war lange nicht aktiv und möchte jetzt mal wieder ne Frage stellen.
Vor längerer Zeit hatte ich mir hier Tipps für den Bau einer Holz-Aussentreppe geholt und das Projekt auch "erfolgreich"umgesetzt.
Allerdings hab ich das Thema Holzschutz ausgeklammert - nun habe ich den Salat, respektive des morsche Holz!:emoji_open_mouth:
Zur Technik der alten Treppe:
Seitenwange zurechtgeschnitten, dann gespiegelt und Stufen dazwischen geschraubt. Danach hab ich die Treppe (war mir zu lang geraten - Denkfehler!) an die Terrasse angepasst. siehe Bild
Nun ist die Treppe an der Sonnenabgewandten Seite (Schattenbereich) im Bereich der Wange und an einer Stufe angefault. (bitte jetzt keine Hinweise wie: geht auch nicht, war ja klar u.ä.:emoji_grin:)
Bei der neuen Treppe möchte ich es gern anders machen:
ich möchte die Wangen im Zickzack einschneiden und dann die Stufen auf die Wangern auflegen und von unten unsichtbar schrauben.
Nun meine eigentliche Frage:
Wenn ich Holz in der Dimension 60 x 200 nehme, wie viel kann ich die Treppenstufen maximal einrücken ohne die Konstruktion zuschwächen.

ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken und hoffen auf erhellende Antworten. :emoji_grin:
Danke
andhey
 

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Sägenbremser

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Guten Abend andhey

dein "faules problem" ist ja nicht unbedingt
der Treppenausführung anzulasten, eher dem
mangelhaften Wasserabfluss geschuldet.

Das wird aber bei einer aufgesattelten Treppe
auch nicht soviel besser werden. Da hast du ganz
viel Hirnholz im dauernassen Bereich. Du solltest
dafür Sorge tragen, daß es keine Staunässebereiche
bei deiner Konstruktion geben kann.

Die 200mm Wangenhöhe halte ich auch eher als etwas
knapp bemessen, bei üblichem Besteck werden da wohl
kaum mehr als 100mm tragender Querschnitt bleiben.
Bei 260-300mm bist du da erst im sicheren Bereich.

Gruss Harald
 

carsten

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Hallo

als Schreiner bin ich ja durchaus pro Holz eingestellt.
Aber ganz ehrlich und fast schon provokant.
Ich käme nie auf die Idee eine Trppe im dauerhaft voll bewitterten Außenbereich komplett aus Holz zu bauen.
da sind gleich mehrere Punkte des konstruktiven Holzschutzes die nicht umsetzbar sind.
Vermeidung waagerechter Flächen. Das funktioniert bei Treppenstufen nun mal nicht. dann kommt hinzu das Holz feucht oder gar naß sehr rutschig ist das passt auch nicht zu meinem Sicherheitsbedürfnis bzgl Treppen.
Vermeidung von Staunässe. Das hat Harald ja schon geschildert, auch das es bei einer augesattelten Konstruktion nicht besser ist. Ich behaupte sogar das es riskanter ist.
Das das Besteck geschwächt wird wurde schon erwähnt. Dazu kommt das genau an der schwächsten Stelle auch noch Staunässe herrscht. Hier kommt dann am konstruktiv schwächsten Punkt auch noch zusätzlich der ungünstige Faktor Staunässe hinzu. Und das nict wie bei deiner "alten" Konstruktion an der Verbindung Stufe Wange, sondern am tragenden Teil ( Wange) selbst.

Die Wange aus Holz zu machen halte ich für machbar. Bei den Stufen könnte ich mir Gitterroste vorstellen die auf Winkeln aufliegen die mit Abstand zur Wange befestigt sind. Die Wange sollte ausreichend Abstand zur Erde haben um auch hier Staunässe zu vermeiden.
 

wicoba

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als Schreiner bin ich ja durchaus pro Holz eingestellt.
Aber ganz ehrlich und fast schon provokant.
Ich käme nie auf die Idee eine Trppe im dauerhaft voll bewitterten Außenbereich komplett aus Holz zu bauen
Die Wange aus Holz zu machen halte ich für machbar. Bei den Stufen könnte ich mir Gitterroste vorstellen die auf Winkeln aufliegen die mit Abstand zur Wange befestigt sind. Die Wange sollte ausreichend Abstand zur Erde haben um auch hier Staunässe zu vermeiden.
Würde mich hier 1zu 1 anschließen!
Und für die Wange natürlich ein langlebiges Holz verwenden, nicht nur Fichte oder Kiefer :emoji_wink:
 

andhey

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Danke für Eure Antworten

Ich käme nie auf die Idee eine Trppe im dauerhaft voll bewitterten Außenbereich komplett aus Holz zu bauen.
warum nicht? Bootsstege sind auch aus Holz.
Das das Besteck geschwächt wird wurde schon erwähnt. Dazu kommt das genau an der schwächsten Stelle auch noch Staunässe herrscht. Hier kommt dann am konstruktiv schwächsten Punkt auch noch zusätzlich der ungünstige Faktor Staunässe hinzu. Und das nict wie bei deiner "alten" Konstruktion an der Verbindung Stufe Wange, sondern am tragenden Teil ( Wange) selbst.
das ist ein Argument, welches ich nachvollziehen kann.
Auf die Idee mit der aufgesetzten Stufen kam ich als ich auf einem Kinderspielplatz solch eine Treppe sah. Und diese Treppe sah wirklich stabil und e paar Änderungen vornehmen:
- Wange und Stufen mit einem vernüftigen MS-Polymer abdichten,
- Bodenkontakt durch Bodenhülse oder betonierter Pfostenträger vermeiden
- bei Nichtbenutzung im Winter wird das Teil abgedekt, mit Lüftung!
Wetterschutzfarbe wird auch wieder angewendet, wobei die Stirnseiten expliziet behandelt werden.
Zur Erklärung warum ich nicht mehr investieren möchte:
Die Wohnung ist gemietet, es gab keine Terasse und an der Balkontür war nicht mal ne Absturzsicherung!
und wenn die Treppe wiederum 6 Jahre hält ist es auch ok. Die neue Konstruktion kostet mich mit Farbe, Schrauben, Holz usw. ca. 150,00 Euro.
nochmal danke für Eure Infos.

Andreas
 

weissbuche

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Hallo,
wir haben vor ca. 15 Jahren eine Außentreppe aus Lärche gebaut, die ohne großen Pflegeauf-
wand immer noch ihren Dienst tut.
Die Treppe wurde als aufgesattelte Treppe gebaut. Auf ein Grundholz von 65 x200 haben wir entsprechende Dreiecke aufgeleimt, die zusätzlich mit verzinkten Stahldübeln 12x80 gesichert waren. Beim Verleimen naturlich Langholz nach oben. Die Stufen haben wir aus Leisten 20x60 verleimt, zwischen die an den äußeren Enden Abstandshalter 15x60 geleimt wurden.Diese Ab-
standhalter sorgen dafür, das die Wange von oben abgedeckt ist, auf den Stufen aber kaum Wasser oder Schnee liegen bleibt. Verleimt wurde alles mit Kleiberit PUR 501.(Die Leimtropfen sind auf den Verbundsteinen vor der Werkstatt immer noch zu sehen). Oberfläche mit einer offenporigen Lasur von Remmers. Für neu geht die Treppe natürlich nicht mehr durch, aber ernsthafte Schäden sind nicht da.
Gruß aus der Heide, der Lüneburger
Eckard
 

Holz-Fritze

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Vergiss auf jeden Fall Wetterschutzfarbe wenn der konstruktive Holzschutz nichts taugt hilft die auch nicht. Ich würde die Treppenstufen auf jeden Fall leicht schräg setzen so dass kein Wasser stehen bleiben kann und vor allem widerstandsfähiges Holz wie z.B. Lärche nehmen.
 

carsten

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Hallo

vergiss das MS Polymer ganz schnell an der Stelle. Die ganzen spritzbaren Dichtstoffe sind Wartungsfugen, Wasser wird auch wenn augenscheinlich dicht in diese Fugen eindringen kann aber sehr schlecht trocknen und beschleunigt dadurch den Verrottungsprozess.
Neben der vermeidung von waagerechten Flächen ist ein weiterer Grundsatz des konstruktiven Holzschutzes Sicherstellen das Nasse stellen zügig wieder trocknen können.
Die mgl Holzstufen mit Abstandsleisten an der Wange zu befestigen funktioniert auch bei Holz.
 

andhey

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Hallo

vergiss das MS Polymer ganz schnell an der Stelle. Die ganzen spritzbaren Dichtstoffe sind Wartungsfugen, Wasser wird auch wenn augenscheinlich dicht in diese Fugen eindringen kann aber sehr schlecht trocknen und beschleunigt dadurch den Verrottungsprozess.
Danke für den Tipp, ich komme aus der Klebetechnik Metall, beim Holz war mir nicht klar, dass es nicht dicht sein könnte!

Die mgl Holzstufen mit Abstandsleisten an der Wange zu befestigen funktioniert auch bei Holz.
wie könnte das aussehen? Stufen nur auf einer "Auflagerleiste" auflegen und bei
Bedarf wegnehmen und trocknen lassen?
Das würde ja bedeuten dass das Lagerholz auch irgendwie an der Wange befestigt werden muss. Dazu fehlt mit eine vernünftige Idee! Hat jemand eine?

Schonmal Danke für einen Input!
Andreas
 

Sägenbremser

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Guten Abend Andreas

das ist schön zu wissen, daß wir hier einen Anwendungsspezialisten
für die Metallklebung haben, wenn ich darf komme ich bestimmt mit
einer Frage auf dich zurück.

Die Problemstellung bei solchen Klebefugen bei der Holzverarbeitung
im Witterungsbereich ist nicht der MS Polymer, das Holz kann einfach
das eindiffusierte Wasser nicht mehr auf seinem liebsten Weg, dem nach
oben, abgeben und in der Folge kommt es recht zügig zu Pilzbefall/Fäulnis.

Einfache Faustformel, immer mindestens zwei Zollstockglieder Luft zwischen
allen Holz/Holzauflagen. Die meisten Terassenbeläge würden heute noch leben
wenn das auch an dieser Stelle konsequent eingehalten werden würde.

Bei deiner Treppe - warum nicht eine einfache Wange und die Stufen mit
Kunstoffhülsen da zwischen schrauben. Wenn du den Stufen auch noch ein
kleines Gefälle gönnst(2-3 Grad) ist das eine sichere und einfache Lösung.
Auch ein Eisenwinkel mit Abstandringen würde als Auflage funktionieren.

Gruss Harald
 

andhey

ww-birke
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Danke für deine Antwort.

Guten Abend Andreas

das ist schön zu wissen, daß wir hier einen Anwendungsspezialisten
für die Metallklebung haben, wenn ich darf komme ich bestimmt mit
einer Frage auf dich zurück.
Wenn, dann bitte gern per PN, bin zu selten hier!

Einfache Faustformel, immer mindestens zwei Zollstockglieder Luft zwischen
allen Holz/Holzauflagen. Die meisten Terassenbeläge würden heute noch leben
wenn das auch an dieser Stelle konsequent eingehalten werden würde.
Ich hab bei meiner Terrasse Abstandshalter aus Glasklötzen benutzt und zwischen Planken und UK verdeckt montiert.
Bei deiner Treppe - warum nicht eine einfache Wange und die Stufen mit
Kunstoffhülsen da zwischen schrauben. Wenn du den Stufen auch noch ein
kleines Gefälle gönnst(2-3 Grad) ist das eine sichere und einfache Lösung.
Auch ein Eisenwinkel mit Abstandringen würde als Auflage funktionieren.
ich grübel gearde darüber inwiefern 2 Schrauben je Seite die Stufe wirklich halten könnte?
Metallwinkel über die komplette Stufentiefe ist ne Idee, da muss ich nochmal in den Baumarkt und mich schlaumachen und Ideen sammeln.
Ostern ist eh Mistwetter, da kann ich noch nen bisschen grübeln!:emoji_grin:

Bis dann
 

andhey

ww-birke
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Guten Abend
Muss gleich mal wieder anknüpfen:
Das wäre meine Idee (siehe Bild) und habe dazu eine Bitte an die Profis:
Kann jemand prüfen ob diese Konstruktion irgendwie machbar ist?

Die Treppe soll wie oben beschrieben aus VK-Holz 200 x 60 entstehen.
Als Distanzstücke habe ich Polyamid-Ringe mit einer Stärke von 6 mm geplant, würde die Wange mit einem 4-er Bohrer vorbohren und für die Befestigung entweder eine 6 oder 8 x 120 mm Schraube nehmen.

Die Stufen sollen dann von unten mit Winkeln verdeckt geschraubt werden.
Die Phasen am Auflager sollen verhindern dass Wasser rein kriecht. mir ist natürlich schon klar das Wasser immer seinen Weg finden wird.

Für Tipps bin ich dankbar
schönen Abend und schönes Osterfest
Andreas
 

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