Treppe richtig kürzen

nerdess

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Vorneweg: Bin ganz neu und hoffe, mein Thema ist hier richtig platziert :emoji_blush:

Bin grad bei einem kleinen Umbau und habe eine Standard-Treppe aus Fichte bestellt. Sie ist unten 1/4 gewendelt. Außerdem ist sie für eine Geschosshöhe von 2,94m ausgelegt und hat eine Steigungshöhe (also Abstand von Treppenstufe zu Treppenstufe) von 21cm.

Nun ist es so, dass die Geschosshöhe in meinem Raum lediglich 2,57m beträgt. Wir müssen die Treppe also kürzen und haben nicht damit gerechnet, dass das so kompliziert sein wird! Im nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht direkt eine passende Treppe bestellt habe. Aber das gute Stück nun wegtun ist ja auch nicht nachhaltig, daher müssen wir mal gucken wie wir das Problem einigermaßen elegant lösen.

Nun meine Fragen:
  1. Was ist besser: Wenn die Antrittsstufe oder die Austrittsstufe bisschen niedriger ist als die anderen?
  2. Wie kürzt man eine Treppe richtig: Von oben, von unten oder von beiden Enden her?
Freue mich über alle sachdienliche Tips und Tricks, gern auch ehrlich sein und sagen "was für ein Quatsch, das wird nix mit der Treppe" :emoji_grin:

PS: Unter der Treppe soll ein kleiner Holzofen stehen (da wo das runte schwarze Loch ist), soweit ich weiß geht das aber vom Abstand her in Ordnung dass darüber eine Holztreppe verläuft sofern entsprechend gute doppelwandige Rohre verwendet werden. Lasse mich hier aber auch gern eines besseren belehren!
 

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Besserwisser

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Ohoh. Das wird vermutlich ein Chips und Bier Thread ...
Aaaalso, zunächst einmal die Frage, ob das eine so genannte baulich notwendige Treppe ist. Will meinen, gibt es da oben Wohn/Aufenthaltsräume und gibt es eine zweite Treppe?
Was die Steigungen angeht, sind ja 5cm zu viel. Ich bin kein Treppenexperte, aber das kannst du rechtlich nur sauber lösen, wenn da ein 5cm hohes Podest drunter kommt, was weit über die theoretische "Bodenstufe" geht. Ich würde dann auch unter kürzen.
Dir muss klar sein, dass eine Treppe baurechtlichen Vorschriften genügen muss und du im ernsten Unfallfalle vor allem zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen wirst, falls die Treppe nicht genügt. Und ungleichmässige Steigungen sind ein solcher Mangel. Du darfst nicht einfach eine Steigung 5cm größer machen, auch nicht 2 a 2,5cm.
 

carsten

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Hallo

das Teil ist doch in keiner Beziehung eine Treppe. Das ist ne bessere Hühnerleiter. Insofern bin ich ehrlich: Das wird nix. Hast du nach rechts auf dem Foto mehr Platz ? Den Rest meiner Fragen, die ich noch gehabt hätte, hat der Kollege schon gestellt.
 

joh.t.

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Das mit dem Ofen frag deinen Schornsteinfeger. Da gibt es gewisse Abstände die einzuhalten sind.
Und jeder Schorni hat da seine eigenen Interpretationdspielräume.

Eigentum oder Miete.

Wie breit ist die Treppe?
Wenn da oben gepennt , also Fluchttreppe muss sie 800 mm breit sein. Weniger geht nur wenn das oben nur Lagerraum etc.ist.

Abnehmen wird dir die jetzige Treppe niemand wegen ungleicher Stufenhöhen.
Stolpergefahr!!

Was du im wirklichen Leben dann machst ist nur deine Baustelle.

Wenn du dieChose vermietest und jemand stolpertauf der Treppe und zerrt dich vor Gericht hast du fast keine Chancen.

Vielleicht eine mit der richtigen Höhe neu bestellen und die jetzige zum anfeuern Nehmen.

Und vor dem nächsten Bestellen generell sich gut Kundig machen oder nen Fachmann fragen.Alles andere vernichtet nur Geld und Nerven.
 
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Mitglied 59145

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Unten fällt an nicht so tief. Aber eine Treppe anpassen geht fast nie, deshalb lohnt es sich auch nicht alte Treppen aufzuheben.

Einmal richtig ist hier die nachhaltiger Variante.

Gruss
Ben
 

nerdess

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Thx schon mal für eure Antworten!

Die Treppe ist noch nicht festgeschraubt bisher, nur angelehnt. Der Handlauf fehlt auch noch. Sie ist 80 cm breit und soll rechts direkt an der Wand festgetackert werden. Sie verbindet das Wohnzimmer mit einer Galerie auf der sich ein Schlafzimmer und ein kleines Arbeitszimmer befinden. Das Haus ist auch kein Mehrfamilienhaus sondern nur eine Art Bungalow und ist Eigentum (keine Miete). Morgen mach ich nochmal ein Foto von vorne.

Ja ich mach mir halt Sorgen dass sich jemand verletzen könnte weil oft viele Kinder in dem Haus rumspringen.

Meine Schwester hat beispielsweise eine riesen Steintreppe hoch zu ihrer Haustür und aus irgendwelchen Gründen ist auf der einen Seite mittendrin eine Stufe etwas höher als die anderen. Das ist mega unangenehm.

In meinem Fall wäre ja nur oben oder unten etwas ein wenig "off" - ist das echt so schlimm?
 

seschmi

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Wenn da oben ein Wohn/Schlafzimmer ist, sollte da auch eine regelgerechte Treppe hin. Mit gleich hohen Stufen, vernünftiger Breite und Geländer.

Stell Dir vor, Du hast im Bett einen Schlaganfall, und die Sanis müssen mit der Trage dieStolpertreppe runter. Oder die Putzfrau/der Kaminkehrer/Nachbarskinder stürzen da ab.

Du wirst auch nicht jünger - willst Du die nächsten 50 Jahre Dich über zwei Stolperfallen ärgern? Irgendwann bist Du mal unaufmerksam, und dann liegst Du unten.

Das Hirn ist nun einmal so programmiert, dass es nach 12 Stufen erwartet, dass die 13. gleich hoch ist. Da führt schon ein cm zum Stolpern.

Die aktuelle Treppe ist ja nun - wie soll ich sagen - auch kein Höhepunkt des Handwerks, der unbedingt erhalten werden müsste...
 

teluke

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PS: Unter der Treppe soll ein kleiner Holzofen stehen (da wo das runte schwarze Loch ist), soweit ich weiß geht das aber vom Abstand her in Ordnung dass darüber eine Holztreppe verläuft sofern entsprechend gute doppelwandige Rohre verwendet werden. Lasse mich hier aber auch gern eines besseren belehren!

Minimal 15cm Abstand mit speziellem Rohr.
40cm Abstand mit normalem Rohr.
 

Maho68

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Neue Treppe beim Fachmann (Handwerksmeister) bauen lassen-alles andere ist ziemlicher Käse und hat böse Folgen, das würde in jedem Fall vielfach teurer als falsche bestellte treppe zu veräussern oder entsorgen oder man baut aus dem treppenholz ein Möbelstück oder bett:emoji_grin:
 

Boshu

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Also die Version von Besserwisser mit dem 5 cm Podest ist doch eine gute Lösung. Wenn man das optisch geschickt löst, spricht da ja nix gegen.Da eh ein Holzofen daneben kommt und eine feuerfeste unterlage benötigt, könnte man ja 5cm Stein bis unter die Treppe durchgehen lassen und hätte ein grosses, optisch abgesetztes Podest.
 

Holzfummler

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Moin,
verkauf die Treppe und kaufe dir ein passende. Alles andere ist keine dauerhafte Lösung, wenn du diese kontinuierlich nutzen willst.
Das mit dem Ofen sehe ich kritisch. Egal wie du kürzt, das Rohr kommt näher zum Holz. Gleiches gilt auch für eine neue Treppe. Da kommt der Schornsteinfeger, der wird dir schon sagen, wie das gehen könnte oder auch nicht.

Gruß
Thomas
 

falco

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Vorneweg: die Treppe war sicherlich sehr günstig, das wird man immer beim Laufen merken.

Ich hatte den Fall schon. Oben war ausreichend Höhe so dass nach dem Austritt ein kleines Podest gebaut wurde, praktisch wie eine weitere Stufe. Man musste vom oberen Flur also eine Stufe auf das Podest um auf die Treppe zu gelangen. Das war tatsächlich gar nicht so unelegant, kommt aber sehr auf die Gegebenheiten vor Ort an. Über die obere Befestigung muss man sich dann Gedanken machen, ein Gegenstellen gegen die Decke funktioniert mit der Treppe dann nicht so einfach.
 

SteffenH

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auf der einen Seite mittendrin eine Stufe etwas höher als die anderen. Das ist mega unangenehm.

Genau das ist das Problem. Beim Treppensteigen ist das Gehirn auf eine gleichbleibende Steigung programmiert. Laut DIN ist ein Unterschied zwischen den Höhen von maximal 5mm erlaubt, und selbst da kann man schon mit der Schuhsohle hängen bleiben. Das Podest ist in diesem Fall die sauberste Lösung. Wenn man von unten kürzt, hat man auch keinen Raumverlust durch das Podest, da ja zwei gezogene Stufen wegfallen.
 

tomkaes

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nerdess

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Also die Treppe hat natürlich noch ein Geländer, das ist nur noch nicht ranmontiert. Deswegen sieht sie auf dem Foto aus wie eine "Hühnerleiter". Aber so hässlich ist sie doch gar nicht wie hier viele schreiben, sie ist aus Massivholz und wird wenn sie lasiert ist nach ein paar Jahren genauso warm aussehen wie das Holz vom Dachstuhl. Lasierte Fichte sieht irgendwann ja so angenehm "pipigelb" aus :emoji_grin:

Die Stufen werden ja theoretisch auch keinen unterschiedlichen Abstand haben. Es wird halt nur eine Kante von 5 cm geben zwischen der Bühne und der ersten Stufe - ist das tatsächlich so schlimm? Vielleicht kann man sie auch ein wenig ranziehen damit die Kante verschwindert, dann sind die Stufen halt nicht in der Waage, sondern minimal nach vorne geneigt. Versteht ihr was ich meine? Also ein wenig schummeln.

Anbei nochmal zwei Bilder. Auf dem einen sieht man wie die Kante dann ca sein würde (erste Treppenstufe zu Bühne)

Zu den DIN-Normen zu einer Treppe: Wozu dürfte dann überhaupt eine solche Treppe genutzt werden? Nur für den Aufgang zu einem Dachboden oder wie? :emoji_thinking:
 

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willyy

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Hallo nerdes,

von den baurechtlichen Dingen abgesehen. Wenn der Holzofen benutzt werden soll und nicht nur Deko ist, dann hätte ich bei dieser engen Kombination Ofen-Holztreppe die Befürchtung, dass die Abwärme (und Strahlungswärme) die Treppe von unten wesentlich schneller austrocknet als oben. Das heißt Du wirst früher oder später Spannungsrisse haben.
Ich hätte da generell kein gutes Gefühl.
Frag mal einen Schreiner, der sich das vor Ort ansieht.
 

magmog

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Moin,

wenn es die Hühnerleiter sein muss, zulässig ist sie wg. der Steigung
>200mm ohnehin nicht, unten einen erhöhten "Vorfußboden" unterbauen,
auch Podest genannt.

Eine Verwendung der Hühnerleiter mit 260mm Steigung oben entspricht vorsätzlichem Halsbrechversuch! Ein lebensgefährlicher Vorsatz!


PS.: Da fällt mir ein alter Spruch ein: "Das Leben ist wie eine Hühnerleiter, kurz und beschissen!
 

tomkaes

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Zu den DIN-Normen zu einer Treppe: Wozu dürfte dann überhaupt eine solche Treppe genutzt werden? Nur für den Aufgang zu einem Dachboden oder wie? :emoji_thinking:

Genau dafür statt Bodeneinschubtreppe; Nebentreppe, nicht baurechtlich notwendig.

Dein neues Bild 1 sagt mir, das du nach rechts bis zur Ecke genügend Platz hast, für eine richtige Treppe mit ausreichender Lauflänge und korrektem Steigung/Auftritt statt die Hühnerleiter in den Raum zu stellen. Tu dir das im eigenem Interresse nicht an mit dem Ding.
 
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magmog

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Moin,

solche Treppen ohne explizierten Hinweis auf die Unzulässigkeit
stellt einen erheblichen Mangel da, verkaufen darf man sie, sie könnte
ja auch im Ausland im Ferienhaus verbaut werden.
 

netsupervisor

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Ich würde es auch über ein Podest lösen.
Ein niedrigerer Antritt ergibt ein sehr komisches Laufgefühl, gewöhnen kann man sich sicherlich daran. Ein 5cm Austritt ist eine klare Stolperfalle. Das Podest musst aber entsprechend groß sein an Antritt, ich würde mindestens eineinhalb Schrittlängen davor setzen, damit es sich angenehm gehen lässt. Eine schräge Kannte am Podest ist recht hilfreich, sonst könnte es ein Zehenbrecher werden.
Fichte-Leimholzstufen finde ich mutig, ich hätte kein Vertrauen zu den Stufen :emoji_slight_smile:
Den Handlauf zu kürzen wird aber deutlich mehr Aufwand machen.
 

IngoS

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Vielleicht kann man sie auch ein wenig ranziehen damit die Kante verschwindert, dann sind die Stufen halt nicht in der Waage, sondern minimal nach vorne geneigt.

Hallo,

das geht gar nicht. Bitte glaub mal den Fachleuten hier und mach es ordentlich und sicher. Ist nun erst mal ärgerlich, aber im Endeffekt wirst du froh über eine fachgerechte Lösung sein.

Gruß

Ingo
 

SteffenH

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Vielleicht kann man sie auch ein wenig ranziehen damit die Kante verschwindert, dann sind die Stufen halt nicht in der Waage, sondern minimal nach vorne geneigt. Versteht ihr was ich meine? Also ein wenig schummeln.

Das kann man in gewissen Grenzen machen, 5cm ist allerdings sehr viel. Auf eine Stufe bezogen wären das in diesem Fall ca. 5mm Unterschied zwischen Vorder- und Hinterkante, im quer stehenden Antritt unten allerdings ca. 2cm Unterschied von links nach rechts. Das geht gar nicht.
 
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