Treppe in Einzelteile zerlegen

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Hallo,
ich habe eine Innentreppe in einer Maisonettenwohnung, bei der der Sichtbereich bereits abgeschliffen ist. Um nun die Kanten und Ecken sauber schleifen zu können will ich die Treppe zerlegen. die Trittflächen der Treppe sind jeweils mit drei Schrauben an der nächsten hochkant stehenden Fläche der Stufe verschraubt. Außer diesen drei Schrauben pro Stufe scheint die Treppe nur auf den Seitenteilen aufzuliegen.
Nach Entfernen der Schrauben lässt sich jedoch die Trittfläche nicht entnehmen.
Jetzt die Frage: Wer weiß wie man diese Treppe zerlegen kann?

Gruß,
Daniel
 

Hacki

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Hallo Daniel,
bei einer klassischen Treppenkonstruktion sind die Tritte in die Wangen eingestemmt.
Es könnte sein, daß die Tritte oben abgesetzt sind, daß sieht dann so aus lägen sie frei.
Versuche mal ringsum mit einer dünnen Klinge, die flach auf/ unter der Stufe anliegt, das Loch in de Wange zu sondieren.
Schlecht, wenn's klappt!:cool:
Solltest Du holztechnischer Laie sein, werde nicht nur ich Dir von einer Demontage/ Montage abraten, sondern auch meine Nachschreiber.
Gruß Gerd
 

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Hallo,

korrekt, die Bilder von eingestemmten Treppen entsprechen meiner Treppe.
Heißt das, laienhaft gesprochen, dass die Stufen mit "Gewalt" in die ausgefrästen Bereiche gepresst wurden und sich dort wieder ausgedehnt haben?
Auf gut deutsch also keine Chance die Stufen unversehrt zu entfernen. Mist.

Dann muss ich mir mit den Ecken, in die der Deltaschleifer nicht kommt, was einfallen lassen.
Bisher habe ich versucht:

- Abziehen mit Rasierklinge -> geht aber der Lack ist _echt_ dick, also ca 1000000 abziehen
- Vorher mit Nitroverdünnung einpinseln (hat mir ein Schreiner geraten) - grünes Zeug kommt runter allerdings auch nicht flotter als ohne
- Von Hand mit groben Schleifpapier. Geht flotter, allerdings bleiben eben so 1-2mm in ecken und kanten stehen. Wenn ich baizen will ist das bestimmt nicht so prickelnd. :/

Wie könnte ich das sauber hinbekommen?

Gruß,
Daniel
 

civil engineer

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Hallo,

wenn es sich um eine eingestemmte Treppe handelt, mußt Du zum Zerlegen den umgekehrten Weg wie bei Einbau gehen. Also Verbindung zwischen den Wangen (falls vorhanden, z. B. durchgehende Gewindestäbe) lösen, Verbindung zwischen Lichtwange und Stufen (falls vorhanden, z. B. Holzschrauben) lösen, Verbindung zwischen An-, Austrittspfosten und Krümmling und den Lichtwangen lösen. Jetzt kannst Du die Lichtwangen mit den Pfosten und dem Krümmling abnehmen und danach die Stufen aus den Wandwangen ziehen.

Gruß
Jochen

PS: Sorry, Befestigungen am Boden und der Decke müssen natürlich auch gelöst werden.
 

elgarlopin

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@ Jochen:
Sorry, mein zweiter Kommentar an dich heute!
Aber: Mach den armen Kerl doch nicht wuschig! Du weisst auch, dass er das nicht hinkriegt. Soll er halt ein wenig mehr Ellenbogenschmalz, Stecheisen und Ziehklinge einsetzen; ansonsten bricht er sich noch den Hals!
:emoji_slight_smile: Franz
 

Mille1404

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Selbst wenn er sie auseinander bekommt, diese Treppe wieder Fachgerecht zu montieren ist auch nicht ohne...
Als Laie würde ich auch die Finger davon lassen.
Wehrscheinlich wirds auch seitlich verschraubt sein, und die Sackbohrungen mit Abdeckkappen geschlossen sein.
Sonst hätte er es wohl gesehen-

Und das ganze dann Aufzumachen, bzw wieder Beizfähig zu montieren wird verdammt schwierig...

LG Marcel
 

Zinki

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servus,

die meisten Treppen die ich bisher rausgerissen hab waren von unten mit
Nägel schräg durch die Stufen in die Wangen gesichert. Wenn das in Deinem
Fall auch so ist, bleibt von der Treppe nur noch Fetzen übrig.
Laß lieber drin.

Gruß Stefan
 

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Überzeugt! Ich werde die Finger davon lassen.
Aber - hat jemand noch eine Geheimwaffe auf Lager wie man den Lack in den letzten 1-2mm in der Ecke loswerden könnte?
Gruß,
Daniel
 

elgarlopin

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Wie schon vorher gesagt: scharfes Stecheisen, Ziehklinge, Rasierklinge, Schleifpapier und etwas Geduld und Mühe!
Ohne F... kein...
Ran an den Speck!
Franz
 

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Hallo

Mit scharf abgezogenem Stemmeisen, Stecheisen, Beitel, Stechbeitel, Holzmeißel (alles steht für das gleiche Ding) abziehen, so wie es die Vorschreiber schon vorschlugen. Das geht immer, selbst im kleinsten Eck, und so ziemlich alles bekommt man damit weg. Wenn du so einen großen Müllsack voll mit abezogenen Lackresten hast, melde dich mal wieder und berichte deine Erfahrung.

Alternativ könnte man auch an (Profi-) Abbeize denken, aber nicht-vom-yippi-yippi-yeh-Markt . Aber das ist vielleicht schon zu viel für deine kleine Eckenaufgabe.

Ich glaube du bist hier der Erste, der die aber... Idee hatte, eine eingestemmte Holztreppe zerlegen zu wollen, nur weils in den Ecken nicht so richtig funzt :emoji_slight_smile:

-- veter
 

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Hallo,

Stechbeitel ist gekauft, und ein Test gerade sagt mir, dass das Abstechen von Holz geübt sein will. Die Späne können ganz schön dick werden wenn man nicht aufpasst. :-/
Früh übt sich...
Gibts da ne spezielle Technik von der ich wissen sollte?
Gruß,
Daniel
 

Shriner

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Hallo,

Stechbeitel ist gekauft, und ein Test gerade sagt mir, dass das Abstechen von Holz geübt sein will. Die Späne können ganz schön dick werden wenn man nicht aufpasst. :-/
Früh übt sich...
Gibts da ne spezielle Technik von der ich wissen sollte?
Gruß,
Daniel

Jupp!

Nicht stechen (schieben), sondern ziehen.

Halte das Ding ähnlich wie einen Kugelschreiber (die Fase von Dir abgewandt).
Mit mäßigem Druck ziehen.
 

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Oh je, klar, daran muss man auch denken! Also

1. Stechbeitel (so 20mm breit, für grosse Flächen nehme ich einen 40mm breiten) richtig in die Faust nehmen, Schneide nach unten, Fase (Abschrägung der Schneide) von dir abgewandt.

2. Schneide auf die Holzfläche aufstellen, Beitel leicht zu dir geneigt, also NEGATIVER Spanwinkel.

3. Jetzt den Beitel unter angepasstem senkrechten Druck in deine Richtung ziehen.
Nun siehst du wie sich vorn auf der Spanfläche des Beitels leicht gekräuselte Lackspäne bilden.

Um in den Ecken richtig ranzukommen, kannst du den Beitel entsprechend schräg halten. Spanabnahme aber immer durch Ziehen in deine Richtung, niemals umgekehrt oder gar mit positivem Spanwinkel, denn das würde dazu führen, dass die Schneide unkontrolliert in die Holzoberfläche eindringt und beschädigt.

Wenn du das richtig machst, muss die Holzoberfläche nachher aussehen wie ein extrem glatter Kinder po po.


-- veter
 

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Habe den wichtigen 0. Punkt vergessen:

0. Damit das ganze richtig funktioniert, muss der geschliffene Stechbeitel richtig abgezogen werden. Wenn du die derart geschärfte Beitelschneide ohne Druck leicht über einen Fingernagel ziehst (wie unter 1 bis 3 beschrieben), muss sich ein schöner, gleichmäßiger Span bilden.

-- veter
 

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Guten Morgen,

also das Abziehen hab ich als erstes versucht, mit dem gleichen Erfolg wie mit der Rasierklinge. Es gibt keine Späne, nur Krümel. Und bei einem sehr flachen Winkel gar nichts mehr. Flacher Winkel weil die Ecke so spitz zuläuft.
Allerdings: ich habe den Beitel erstmal getestet wie eingesetzt.
Abziehen heißt die Schneide anschleifen/feilen?
Auf welcher Seite des Beitels müsste ich das tun?

Gruß und Dank,
Daniel
 

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Ha, ich korrigiere mich. Wenn der Beitel genau senkrecht zum Holz steht dann gibts so ne Art Spähneballen! Also ist nur der flachere Winkel das Problem.
 

Frankenholzwurm

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Zum schärfen gibts hier jede Menge Lesestoff

Schärfprojekt

Ich hoffe, du hast einen etwas hochwertigeren Stechbeitel als so ein 2€ Teil aus dem Baumarkt.

Diese ganz billigen Dinger kann man schleifen und schärfen wie man will, aber scharf werden die nie.
 

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Nicht 2€ aber 15€ hat der gekostet. Allerdings ist das Schärfen wohl den oberen 10000 vorbehalten. Da jedoch der Winkel so flach ist und die Stellen nur wenige Millimeter dick bildet sich da kein Span. Auf einer ebenen längeren Fläche funktioniert das Abziehen mit dem Stechbeitel einwandfrei.
Für diese spitze Ecke müsste ich wahrscheinlich den Winkel des Grates ändern - dazu bin ich glaube ich nicht im Stande.
 

Jungschiss

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Frankenholzwurm

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@ Jan

Die Maschine ist gut, keine Frage!

ABER:

in diesem Fall hilft sie nicht weiter, weil die auch nicht ganz in die Ecken reinkommt.

Und genau die Ecken sind das Problem.
 

tesuji

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Mit einem richtig geschärften Stechbeitel (aber bitte kein billigen Baumarktmurks) sollte es aber gehen. Du kannst es aber auch mit einem gut geschärften Dreikantschaber (Datei:emoji_grin:reikantschaber.jpg ? Wikipedia) versuchen. Damit wirste in alle Ecken kommen.

Was den Spanwinkel betrifft, klar, da muss man etwas rumspielen, denn der Winkel ändert sich ja je nach Situation.

Nachtrag: Es gibt da auch noch Schrägbeitel, z.B. vom MHG. Da können dann aber Links/Rechts-Probleme auftreten :emoji_grin: Meiner Meinung nach brauchst du so etwas aber nicht.

Ah, in der Box gibt es z.Z. doch tasächlich so ein Rechts/Links Paar, sogar von Kirschen, guckst du da: 350160156013 :emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:

vgv Cliff
 

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Hallo allerseits,

die Ecken sind in Ordnung. Nachdem das Abziehen aufgrund des sehr sehr flachen Winkels nicht ging,habe ich in den Ecken Späne mit dem Stechbeitel abgeschabt. Ja, nicht die feine Art :emoji_slight_smile: Aber mit Übung kann man doch sehr dünne Späne zuabnehmen. Wenn man dann noch mit 40er,80er,... drüber schleift sieht es i.O. aus, und die kleinen Absätze sind fast nicht wahrnehmbar.
Gefährlich ist nur wenn die Wangen aus weichem Holz bestehen - dann können sich schon mal dickere Späne lösen. :emoji_wink:

Alles in allem war bei mir die einzig wahre Methode der Einsatz des Stechbeitels für die Ecken. Nitroverdünnung und Rasierklinge/Japanspachtel haben zwar Lack runtergebracht, aber das Holz war immer noch dunkel.

Die Treppe ist jetzt gewässert, was übrigens noch sehr gut zeigt, wo noch Lack ist, der abgeschliffen werden muss. Überall wo der Lack runter ist wird das Holz "porig" und rau. Wenn es glatt bleibt -> schleifen.

Die Lackfräse hatte ich übrigens hier, werde demnächst mal Bilder der ganzen Treppenaktion einstellen. Die Lackfräse kann ich für Treppenaufarbeitung nicht empfehlen. Gefährliches Gerät...
Besser einen Treppenschleifer bzw. Randschleifer für Parkettböden und 40er Papier nehmen. Mit der Kombination springt der Lack von selber vom Holz. :emoji_slight_smile: Und ehrlich - die großen Flächen sind das allerkleinste Problem!

So, genug gejammert. Nächste Meldung gibts wenn gebeizt ist.

Gruß,
Daniel
 
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