Trägerdimension

Pendejo

ww-robinie
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Hallo allerseits!

Gerne würde ich Im Dachboden Platz schaffen um Holz schön trocken zu lagern. Einzige Möglichkeit die ich habe wäre, eine Auflagefläche über die Treppe zu spannen. (Betonmauer umschliesst das gegen oben offene Treppenhaus). Ich dachte einfach Balken auf die Mauer aufzulegen und eventuell mit etwas leichtem zu beplanken. (Balken würde ich ein wenig einsägen, damit der die Mauer umschliesst und nicht verrutschen kann, ohne dass ich etwas festschrauben muss.

Lichte Weite: 210cm
Breite der Fläche: 80cm
Maximale Last: 1000kg

Wie dimensioniere ich die Balken? Mit was beplanke ich idealerweise kostengünstig?

Kann man einem Onlinerechner wie eurocode-statik-online.de trauen? Danach würde drei Balken mit 12 auf 8cm reichen.

Vielen Dank schonmal!
 

arnekuehl

ww-ahorn
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Also bei 2,10m Spannweite und einer Einzellast von 10 kN in der Mitte hast du ein Moment von 5 kN * 1,05 m = 5,25 kNm auf zwei Träger verteilt bedeutet das, dass du ca. 2,7 kNm pro Träger hast. Bei Nadelholz ist 1,0 kN/cm² zulässig, somit solltest du ein Wy von 270 cm³ benötigen.
Wy für rechteckige Querschnitte ist Wy=(b*h^2)/6

Dein 12 auf 8 Träger hätte also (8*12*12)/6=192cm³ bei einem Moment von 270 kNcm hättest du also eine Auslastung von ca. 141%.

Ich empfehle Dir den Wert von 270 kNcm mit einem Sicherheitswert von 1,5 zu multiplizieren = 405 kNcm, somit bräuchtest du einen Träger mit einem Wy von 405 cm³...
Kannst mit der Formel Wy=(Breite*Höhe*Höhe)/6 (Alle Werte in cm) gern selbst einen entsprechenden Querschnitt heraussuchen.

Max Q ist für dein Beispiel 2,5 kN pro Träger, und kann bei entsprechenden Querschnittsflächen von >8*12 wohl vernachlässigt werden.

Mit dieser Rechnung wirst du deine Träger etwas überdimensionieren, da deine Last von 10 kN natürlich nicht genau in Feldmitte eintritt, (könntest das Ganze als Streckenlast mit Max M=q*L²/8 berechnen, aber wir wollen ja nicht kleinlich werden).

Ich hoffe das hilft dir ein wenig weiter.

Ach übrigens: Ich übernehme für mein Geschwafel zu so später Stunde keine Haftung, das oben geschriebene ist natürlich nur eine Beispielrechnung und sollte von einem Statiker überprüft werden...
 

McBride

ww-robinie
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Wo kommt denn soviel Last her?
Dann nimm 8/16, das ist ein gefälliges Maß, überall erhältlich...das hält, auch ohne Geschwafel:emoji_slight_smile:
 

Pendejo

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Wo kommt denn soviel Last her?
Dann nimm 8/16, das ist ein gefälliges Maß, überall erhältlich...das hält, auch ohne Geschwafel:emoji_slight_smile:

Habe ich jetzt einfach mal grob angenommen. Insgesamt werden es ca. 1.5t Holz sein. Natürlich geht das nicht alles dorthin. Derzeit habe ich noch keine Vorstellung, welche Menge ich davon dort unterbringen kann auf dieser Fläche. Denke aber, dass es sicher nicht 1000kg sein werden. Muss mir das also nochmals überlegen, denn mit 12 x 8 dachte ich habe ich ordentliche Trümmer für diese Spannweite. Nun sehe ich hier anhand der Rechnugn mit der Punktlast, dass das nicht mehr reicht. Liegt wohl daran, dass der Rechner eine Streckenlast berechnet?

Also sollte es mit den 3 Balken schon funktionieren, oder?
Mag grad nicht nachrechnen ^^

Nein, nach der Rechnung auch nciht. Habs gerechnet. Mit drei Balken wären es 13.3 x 8 und mit zwei Balken wären es 17.5 x 8cm. Ist mir im moment etwas gar wuchtig. Muss das nochmals überdenken mit der Last.
 

arnekuehl

ww-ahorn
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1 to Holz gleichmäßig verteilt würde ein maximales Moment von
Max M = (2,5kN*2m*2m)*1,5 /8 = 1,875 kNm = 187,5 kNcm bedeuten. Damit wäre dein 8*12 Querschnitt ausreichend.
 

Holz-Fritze

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Ich würde mir auch mal Gedanken machen ob die Auflager (Betonmauer) für solche Lasten überhaupt geeignet ist.
Hol Dir am Besten mal einen Statiker ins Haus der Dir ohne schriftliche Auswertung die Sache beurteilt. Kostet wenns nur mündlich sein soll weniger als nen Hunni.
 

uli2003

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1000kg Holz? Das sind fast 2 cbm! Weißt du wie viel das ist??

Nun gut, eine Betonmauer wird das spielend tragen, die Frage ist nur - ist es wirklich Beton, oder ist es gemauert. Sind tragende Wände darunter, oder ist die Wand auf die Decke gestellt - nicht dass du die zulässige Deckenlast überschreitest.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

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1000kg Holz? Das sind fast 2 cbm! Weißt du wie viel das ist??

Nun gut, eine Betonmauer wird das spielend tragen, Grüße
Uli

Woher willst Du das wissen? Mit oder ohne Bewerung? Stärke ? Aufgesetzt oder Eingelassen? .......????

Wäre mir zu heikel, wenn eine Tonne runterkommt fällt das durch bis in den Keller.
 

uli2003

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Woher willst Du das wissen? Mit oder ohne Bewerung? Stärke ? Aufgesetzt oder Eingelassen? .......????

Natürlich weiß ich das nicht genau. Aber ich nehme einfach an, dass die Betonwand nicht aus einem Überraschungsei stammt. Dazu noch im Treppenhaus.
Die Betonsachen, die ich in meinem Leben weggestemmt habe, waren alle bewehrt. Und wenn es eine Schwelle zum Hühnerstall war.
Und so wird das hier auch sein.

Der Statikrechner im Netz ist für's grobe gar nicht schlecht. Eine Überprüfung - gerade wenn die Lasten ungleichmäßig wirken, oder die Auflager verschieden sind, wird sicherlich nicht schaden.
Manche 'Statiker' glauben aber auch sie hätten das Rad neu erfunden, und NUR! sie könnten eine Balkendimension ermitteln.
Merkwürdigerweise stehen viele alte Häuser noch, in denen nach Augenmaß ermittelt wurde.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

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Die Betonsachen, die ich in meinem Leben weggestemmt habe, waren alle bewehrt. Und wenn es eine Schwelle zum Hühnerstall war.
Und so wird das

Und ich have schon Betonmauern weggemacht, dazu genügte ein Fußtritt. Also was ist davon jetzt zu halten? :confused:

Bei einer Tonne Holz sollten 100 Euro für einen Statiker der einem sagt ob dort dieses Gewicht aufgelagert werden kann, schon drin sein.
 

Pendejo

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Nun gut, wahrscheinlich habe ich auch als Anfänger keinerlei Vorstellung, wieviel Holz 1t ist. War aber auch bewusst zu hoch gegriffen. Allerdings erhoffe ich mir schon, dass ich einen 1cbm darauf unterbringen kann. Und je nach Holz und Feuchtigkeit kann das ja auch bis 700kg schwer sein?

Dass die Mauer nicht hält, glaube ich kaum, auch wenn ich keine Erfahrung oder Wissen darüber habe. Was ich weiss ist, dass es sich um eine Betonmauer handelt, die vom Parterre bis nach oben durchgeht - ich sehe kein Unterbruch oder Absatz. Deshalb denke ich, dass die bewehrt ist? Kann mir im Moment nicht vorstellen, dass das nicht halten sollte. Unser Dachboden ist sehr gut ausgebaut, deshalb gehe ich davon aus, dass ich mir nur um meine Holzbalken sorgen machen muss.

Werde mir heute mal die Preise für das Holz anschauen. Vielen Dank arne für das ausrechnen.
 

Pendejo

ww-robinie
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und was ist wenn die statisch schon an der Grenze ist.........?

Das Dach wird von der Mauer und der Balkenkonstruktion gehalten, deshalb ist die Mauer nicht bis zur Decke gezogen. Das würde in deinem Fall heisen, dass das Treppenhaus bereits bis an das Maximum hin belastet ist? Kann ich mir nicht vorstellen. Wir wohnen hier hin einer Eigentumsiedlung. Die meisten haben ihren Dachboden so fertig ausgebaut, dass man dort lebt. Dafür haben etliche einfach die Stützbalken rausgenommen. Das war natürlich vom Statiker abgesegnet, war für mich aber nie ganz koscher. Wie auch immer, das hält bei denen so. Und bei mir soll das Treppenhaus dann schon maximal belastet sein? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen? Vielleicht hat das eine aber auch gar nix mit dem anderen zu tun. Hm.
 

Mitglied 24010 keks

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Oh mann wenn ich hier manche Antworten lese... :emoji_slight_smile: Was bitte ist eine Tonne für eine Mauer? Selbst wenn die noch so bröselig gemauert ist... Mann kann Steine lose übereinanderstapeln, zwei Balken drüberlegen und mit weit mehr als einer Tonne belasten. Man darf halt keine Lest quer zum Tragsystem aufbringen. Und eine Betonmauer im Treppenhaus wird mit Sicherheit nicht unbewehrt sein.

Mach es einfach! Oder poste bitte mal ein Bild von deiner Ecke wo das reinsoll.

Der Online Statik rechner ist gut und rechnet in den angegebenen Bereichen richtig! Der berücksichtigt alle Teilsicherheitsbeiwerte und Abminderungsfaktoren. Einzig die Lasteinwirkungsdauer wird für deinen Fall evtl. falsch angenommen. Darauf wird aber auch hingewiesen. Das Programm rechnet mit KLED mittel, ich würde in deinem Fall eher mit lang rechnen. Daraus folgt dann ein kmod von 0,7 anstatt von 0,8.
--> Wenn deine Balken mit der Berechnung nicht vollständig ausgenutzt sind, sollte das passen.
Tendenziell würde ich dir raten bevor du, oder alle anderen hier, Bauchschmerzen bekommen eher einen Balken mehr einzuziehen oder die Dimension leicht zu vergrößern.
Merke: Breite bringt viel weniger als Höhe.

So far so good. Viel Erfolg. Lass dich nicht bange machen. Holz bricht noch lange nicht wenn die Statik sagt, dass es bricht. :emoji_slight_smile:

Als kleine Größenordnung mal zum Vergleich. Die Berechnung von NH C24 erfolgt in der Regel mit Werten von 10 - 15 N/mm² je nach kled, NKL etc.
Ich habe in den vergangenen Jahren sehr viel Holz kaputt gemacht. Mir ist NH so gut wie nie unter 45 N/mm² kaputt gegangen. Eher lag es im Bereich von 50 - 70 N/mm². Jetzt kannst du die Sicherheit die im Holz steckt mal selber nachvollziehen.
Weiterhin spricht Holz bevor es bricht. Spätestens wenn es anfängt zu knacken solltest du aufhören mehr drauf zu packen. :emoji_slight_smile:

Alle Angaben ohne Gewähr! Und nein, dies ist keine Anleitung und Aufforderungen Statiken leichtsinnig zum umgehen! Meist ist das System komplexer als ein Balken auf eine Mauer aufzulegen.

Gruß Daniel
 

Pendejo

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Vielen Dank keks für die Aufmunterung. Deine Vorstellung einer Mauer habe ich wohl auch. Kann mir nicht recht vorstellen, wieso diese Betonmauer eine statische Kraft nicht aufnehmen kann. Da ich nur Holz darauf lagern möchte und nicht darauf rumtanzen will, sollte es keine abscherenden Kräfte geben, ausser wenn ich eine Bohle daraufschiebe, was aber denke ich zu vernachlässigen ist. Werde mir jez mal vor Ort anschauen, was es für Balken gibt um die Ecke.

Wegen der Statiksache ist zudem die Frage nach der Beplankung etwas untergegangen. Mein Aufbau dachte ich mir so, dass ich 3 Balken nehme mit je 25cm Abstand und an den beiden Enden 3cm überstand. Wie stark muss meine Beplankung hierfür sein? Ich dachte jez mal an OSB. Bei den kurzen Trägerabständen denke ich muss dass nicht sehr dick sein?
 

Mitglied 24010 keks

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Jetzt musste ich deine Frage vorne glatt nochmal lesen. :emoji_grin: Das soll ja nur 80cm tief werden. :emoji_grin: :emoji_grin: Da wird dein Holzstapel ganz schön hoch wenn du da eine Tonne draufpacken willst. :emoji_grin: Mach dir mal lieber Gedanken das der Stapel nachher nicht seitlich runterpurzelt. :emoji_slight_smile:

Ja deine Beplankungsidee passt. Kannst 12er nehmen, reicht locker! Kannst dann auch noch ohne Probleme drüberlaufen. Wenn es das nicht gibt, nimm halt 18er. Mehr brauchts aber nicht sein.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Oh mann wenn ich hier manche Antworten lese... :emoji_slight_smile: Was bitte ist eine Tonne für eine Mauer?

Ich habe letztens noch ein Bild gesehen wo eine Carport wo das Dach auf Mauern gelagert wurde eingestürzt ist. Die Mauern sind wegen fehlendem Seitenhalt umgekippt. :eek:

Ich bleib dabei bei so etwas hole ich mir einen Statiker mein Leben ist es mir Wert. Aber jeder wie er meint.
 

Pendejo

ww-robinie
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Ich habe letztens noch ein Bild gesehen wo eine Carport wo das Dach auf Mauern gelagert wurde eingestürzt ist. Die Mauern sind wegen fehlendem Seitenhalt umgekippt. :eek:

Ich bleib dabei bei so etwas hole ich mir einen Statiker mein Leben ist es mir Wert. Aber jeder wie er meint.

Ich denke aber das ist das, was der keks meint. Bei mir im Dachstock gibt es kein seitlichen Windlasten. Da drückt einfach das Gewicht des Materials nach unten. Das sollte eine Mauer sicher aushalten?

War gerade im Baumarkt schauen. Da gibt es maximal 12 x 8cm starke Balken. Der eurocode Rechner meint, dass das mit einer Nutzungsklasse von C16 nicht reicht, nur mit C24. Habe deshalb nachgefragt. Der Verkäufer holt die Information jetzt beim Lieferanten. Mal schauen was die meinen. Ansonsten werde ich halt noch einen vierten Balken einziehen und nicht nur 3 Stück.

/e: sehe deinen Post erst jez keks. Hm, jaja, macht euch ruhig lustig :emoji_wink:
Habe gerade ein Anruf bekommen. Das Holz soll Nutzungsklasse S13 haben. Wenn ich das richtig gelesen habe, ist das C30 im eurocode Rechner und damit würde das mit den 12 x 8 Balken reichen.
Da du nun aber der zweite bist, der sich ab meiner Belastung fragt, werde ich mir einmal ein Gedankenspiel machen zum möglichen Gewicht. Denn mir ist klar, dass ich da nicht einen 3m hohen Turm aufbauen kann. Und zwar nicht wegen der Dachhöhe, sondern weil ich da ja von hand rankommen muss...Mal schauen wieviel so zwei 1.2m hohe Holzstapel von 3m Länge wiegen. Dann sehe ich mal weiter :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 24010 keks

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Den Baumarkt will ich sehen, der C30 verkauft! Geh mal lieber von max. C24 (alt S10) aus.

Verwechsle bitte nicht Nutzungs- und Festigkeitsklasse. Das sind zwei ganz andere Paar Stiefel. Die Nutzungsklasse beschreibt wo du das Holz einzusetzen gedenkst. Die Festigkeitsklasse erklärt sich selber.
Ein Baumarkt verkauft in der Regel eher minderwertiges Holz, dass das dann auch noch Festigkeitssortiert sein soll... kaum vorstellbar. C30 Schnittholz ist selbst im Fachhandel nicht so leicht zu bekommen.

Wenn du das Holz mit 3m Länge auf deinen Mauern lagerst, verteilt sich die Last doch eh schon zum Großen Teil auf die Mauern. Ist dann ja eher eine Gleichstreckenlast mit zusätzlichem Moment an den Auflagern. Somit verringert sich die Belastung in Feldmitte.

1,2m hohe Holzstapel solltest du aber auch gegen kippen sichern. Wenn die trocknen werden die ganz schön wackelig. Da mach ich mir größere Sorgen drum als um die Mauern und die Balken.

Um alle zu beruhigen, würde ich dich trotzdem noch mal bitten ein Foto zu posten.
 
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