Tor ohne Diagonalstrebe

Markus627

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Hallo,

mich treibt seit einiger Zeit eine Frag um. Wie funktioniert das Tor (siehe Anhang) von "seiner Physik" her?
Also das Tor hat keine Querstrebe, die die Belastung ableitet (auch nicht hinten). Theoretisch müsste das Tor ja durchhängen (irgendwann). Zudem habe ich schon einige davon gesehen, die einfach "wie eine normale Tür" mit einem Scharnier montiert wurden (also nicht mit einem 1,20 m langen Ladenband)
Hat das schonmal jemand gebaut oder damit Erfahrungen gehabt?
Das das bei einer Tür (90cm breit) funktioniert kann ich mir schon vorstellen, aber wie funktioniert das bspw. bei 160 Torbreite?

Hier mal der Originallink zu dem Bild
https://www.friesenzaun.de/Premium/images/gruenes-hoftor-sichtschutz.jpg
Vielen Dank und viele Grüße
Markus
 
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raziausdud

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Das passt ja gut. Ich versuche gerade, weil demnächst anzuwenden, die Verklotzung zu verstehen.

Im Grunde wird das Füllmaterial in der einen Diagonal-Richtung straff eingespannt und übernimmt so die Aussteifung (Richtig?).

Was mir noch nicht klar ist und das bezieht sich ja auch auf das abgebildetes Tor: was passiert, wenn Füllung und Rahmen sich (natürlich nur geringfügig) dehnen oder schrumpfen, womöglich unterschiedlich?
Rainer
 

Holzrad09

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Im Grunde wird das Füllmaterial in der einen Diagonal-Richtung straff eingespannt und übernimmt so die Aussteifung (Richtig?).
Hier kann man sehen wie verklotzt wird. https://www.fenster-germany.de/downloads/Verklotzungsrichtlinien_1.jpeg
Was mir noch nicht klar ist und das bezieht sich ja auch auf das abgebildetes Tor: was passiert, wenn Füllung und Rahmen sich (natürlich nur geringfügig) dehnen oder schrumpfen, womöglich unterschiedlich?
Das kann natürlich passieren, macht es ja bei einer Strebe auch.
Dann verklotzt man es neu oder von Anfang an etwas höher.
LG
 

magmog

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Moin,

das Verklotzen kann bei einer Füllung nur funzen, wenn sie aus ganz wenig
arbeitendem Material besteht wie z.B. Furnierplatte. Besonders bei Verwendung draußen.
 

Markus627

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Danke für das Feedback. Also wenn das ganz wenig arbeitendes Material ist, ist einfacher Rauspund aus dem Baumarkt wahrscheinlich nicht ideal..
Also wie es aussieht ist der Rahmen gezapft und dann Nuten reingefräst und die Bretter reingeschoben. Hm wenn man alles verleimt vielleicht funktioniert es ja. Naja wahrscheinlich werde ich einfach eine Querstrebe verbauen. Da weiß ich wie es geht und das es funktioniert. Optisch aus meiner persönlichen Sicht nicht so schick aber vllt verkleidet man ja etwas...
Nur Mist das die Holzpreise aktuell so hoch sind.. Da macht son Projekt nur halb soviel Spaß..
 

Martin45

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Man beachte auch, dass beide Torhälften in der Mitte unten auf dem Stein aufstehen und nicht wie ein Gartentor in der Regel frei hängt.
 

derdad

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Ich tippe auch auf "kein Holz". Ausserdem ist es die meiste Zeit entlastet durch den Aufleger in der Mitte. Und es ist nigelnagelneu. Wäre interessant wie es in ein paar Jahren aussieht, sollte es Holz sein.
LG Gerhard
 

seschmi

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Die Pfosten rechts und links werden auch kein Holz sein - ich wüsste jetzt nicht, wie das sonst funktionieren sollte. Da ziehen ja doch erhebliche Kräfte dran, wenn das Holz wär, bräuchte man irgendeine diagonale Abstützung oder Abspannung.
 

Markus627

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Also das Tor ist aus Holz. Vielleicht ist Stahl eingearbeitet. Andere sind auch hier zu finden: https://www.friesenzaun.de/Premium/blickdichte-sichtschutztore.html
Preislich nicht ganz günstig aber schick
Was haltet ihr von der Idee auf eine Torbreite von 1,60m (Höhe 2m) ein Ladenband in der Breite von 1,20 m zu verwenden und an den Ecken einen Balkenwinkel einzuarbeiten. Reicht das eurer Meinung nach aus um auf eine Diagonalstrebe verzichten zu können? Welche Maße schlagt ihr für den Holzrahmen vor?
 

Johannes

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Also das Tor ist aus Holz. Vielleicht ist Stahl eingearbeitet. Andere sind auch hier zu finden: https://www.friesenzaun.de/Premium/blickdichte-sichtschutztore.html
Preislich nicht ganz günstig aber schick
Was haltet ihr von der Idee auf eine Torbreite von 1,60m (Höhe 2m) ein Ladenband in der Breite von 1,20 m zu verwenden und an den Ecken einen Balkenwinkel einzuarbeiten. Reicht das eurer Meinung nach aus um auf eine Diagonalstrebe verzichten zu können? Welche Maße schlagt ihr für den Holzrahmen vor?

Hallo Markus,
ich bin mir ziemlich sicher, das bei diesen Toren, die blickdichten Füllungen aus Plattenmaterial bestehen.
Dadurch lassen sich die Tore ohne Probleme aussteifen.

Es grüßt Johannes
 

Macchia

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ich bin mir ziemlich sicher, das bei diesen Toren, die blickdichten Füllungen aus Plattenmaterial bestehen.
dachte ich mir auch und habe mir die Herstellerseite angesehen.
Die bauen auch Tore mit einzelnen Staketen...
Kann also nur mit den Bändern umgesetzt sein mit viel Belastung auf die Verschraubung.
Da würd ich nur mit Hülsenmuttern oder dergleichen arbeiten.

Beim Anblick solcher Tore vermisse ich reflexartig die Strebe, ohne fehlt da was.
 

seschmi

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Das ist eine ähnliche Diskussion wie bei den Tischen (Kufen, Feuerstein etc): Es gibt eine bekannte, materialgerechte Konstruktionsweise, die sich seit Jahrhunderten bewährt hat.

Dann soll es aber anders sein, und das lässt sich dann nur mit hohem konstrutivem Aufwand erreichen, oder die Funktion leidet. Oder auch beides.

Ich frage mich, ob den Kunden immer klar ist, welche Kompromisse für so ein nicht-materialgerechtes Design gemacht werden müssen.
 

Macchia

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Sicher nicht. Der Kunde kauft ausschließlich nach Optik und erwartet vom Handwerker die fachliche Umsetzung und die versprochene Funktion und Qualität.
und was ich hier immer wieder erlebe, keine Beratung in die Richtung, dass der Handwerker auch mal Nein zu einer Kundenidee sagt.
Mit den richtigen Argumenten kann man so manchen Blödsinn vom Kunden abhalten.
Es muss ja kein gesprochenes Nein sein aber eine Beratung mit Gegenüberstellung von pro und contra.
Mit einem der blödesten aller Mottos >Geht nicht, gibts nicht< versuchen sich auch noch viele hervorzutun.

Bei dem Anblick von solchen Toren fallen mir immer wieder eine Schar Kinder ein, die sich auf/an den Torflügel stellen
oder hängen und dann wie wild hin und her schwingen.
:emoji_innocent:
Bei schmalen Flügeln mag das ja noch i.O. sein...
(da macht aber das hin und her schwingen nicht so viel Spass)
 

KalterBach

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und was ich hier immer wieder erlebe, keine Beratung in die Richtung, dass der Handwerker auch mal Nein zu einer Kundenidee sagt.

Warum den auch? Wenn der Kunde „Blödsinn“ haben will, dann bekommt er ihn auch. Einfach im Vertrag einen Zweizeiler. Fertigung nach Kundenwunsch, auf Probleme hingewiesen. So macht man das seriös. Bei Euch auf Korsika, dann wohl eher laissez-faire.

Bei dem Anblick von solchen Toren fallen mir immer wieder eine Schar Kinder ein, die sich auf/an den Torflügel stellen
oder hängen und dann wie wild hin und her schwingen.

Wir sind früher auch immer auf dem Schiebetor mitgefahren. Tolles Gefühl.
 

Lorenzo

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Warum den auch? Wenn der Kunde „Blödsinn“ haben will, dann bekommt er ihn auch.
Weils einem widerstrebt was zu bauen was fachlicher Murx ist, und die Funktion und/oder Lebensdauer stark einschränkt.
Und am Ende ist man doch der doofe der dem Kunden den Mist gebaut hat.
Bei der Optik sollte der Kunde König sein und man nicht versuchen nur seinen Kopf durchsetzen zu wollen, aber bei der Konstruktion find ich sollte man fachgerecht arbeiten. Wenn sich beides ausschließt is man natürlich in nem Dilemma, aber ich würde den Kunden dann an jemand anderen verweisen.
 
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KalterBach

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Weils einem widerstrebt was zu bauen was fachlicher Murx ist, und die Funktion und/oder Lebensdauer stark einschränkt.
Und am Ende ist man doch der doofe der dem Kunden den Mist gebaut hat.
Bei der Optik sollte der Kunde König sein und man nicht versuchen nur seinen Kopf durchsetzen zu wollen, aber ber der Konstruktion find ich sollte man fachgerecht arbeiten. Wenn sich beides ausschließt is man natürlich in nem Dilemma, aber ich würde den Kunden dann an jemand anderen verweisen.

Ich bin voll bei Dir, aber die Realität sieht anders aus.
 
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