dominikh

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Hallo zusammen,

ich habe seit knappen 2 Jahren eine Hammer K3 Winner (direkt von Felder), war aber mit den Ergebnissen am Schiebetisch nie ganz zufrieden. Im Auslieferungszustand war der Tisch generell um knapp 3 Zehntel höher als der Gusstisch, was per se schon ziemlich unangenehm (vor allem) bei schmäleren Werkstücken war.
Da nun ein größeres Projekt ansteht und hier die Winkligkeit "noch kritischer" ist als zuletzt, habe ich mich dran gemacht den Schiebetisch zu justieren.

Begonnen habe ich damit den Gusstisch mit einem Präzisions-Stahllineal auf Ebenheit zu prüfen - und war ein wenig verwundert dass dieser (für meinen laienhaften Geschmack) ziemlich weit fehlt - nämlich um ganze 2 Zehntel Millimeter (im ungünstigsten Fall) auf einer Länge von 34 cm über die gesamte Breite. Das beginnt natürlich bei 0 und ist in der Mitte der Senke bei 0,2 mm. Das hätte ich so jetzt nicht erwartet...

Nachfolgend sieht man den Spalt (habe ein Licht dahintergestellt), mit einem Winkel und der Fühlerlehre ist auch der "Spaltbereich" markiert. Der Zollstock liegt vorne an der Kante des Gusstisches an.

lichtspalt.jpg

abmessungspalt.jpg

Hat jemand einen Tipp/eine Idee auf welches Niveau man den Schiebetisch nun einstellen soll? Ich nahm in meiner Naivität an, dass der Gusstisch quasi vollkommen plan ist - dachte das wäre der Sinn einer Planfräsung :emoji_wink:).

Alles in allem aktuell ein wenig ernüchternd, weil ich ja eine präzisere Säge als meine vorherige Metabo wollte, aktuell fehlt mir aber ein wenig die Idee wie ich das mit dieser Basis hinbekommen soll.

Der Schiebetisch (das Profil) selbst ist vollkommen plan :emoji_wink:.

Vielen Dank schon mal für eure Ideen.

Schöne Grüße,
Dominik
 

Zappodrom

ww-eiche
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Ganz ehrlich?
Ich würde mit der Säge einfach sägen. Zwei Zehntel sind doch im Holzbereich normalerweise nicht kritisch.

Den Schiebeschlitten einstellen ist nicht ganz trivial. Hier im Forum habe ich mal einen Thread gelesen wo das beschrieben war. Der hatte mich damals dazu bewegt den Montageservice von Felder doch hinzu zu buchen. :emoji_grin:
Der Schlitten meiner B3 steht auch ein wenig höher und ich habe bislang keine Probleme mit der FKS.
 

FredT

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Kollege, es geht hier mit diesen Maschinen um Holzbearbeitung. Die aufgezeigten Toleranzen sind im Normbereich., selbst für Metall. Sägen ist eine Technologie im niedringsten Bearbeitungsmodus. Wenn du mehr willst, mußt du genauere Maschinen anschaffen und vor allem, andere Materialien bearbeiten.
 

dominikh

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Deswegen frage ich nach: weil ich reiner Anwender bin :emoji_wink: - und deswegen auf Antworten von Leuten mit Hintergrundwissen hoffe. Wenn diese Toleranzen eh im Rahmen sind - alles gut. Und da ich versuche den Schiebetisch in einer Flucht mit dem Gusstisch zu nivellieren, bitte ich um Ideen oder einem Ansatz wie dies auf Grund der leichten Krümmung zu bewerkstelligen ist. Wenn ich mich auf die Niveaus "vorne" und "hinten" beziehe und dazwischen eine Gerade annehme, habe ich halt an der Säge ein minimales Tal. Den Schiebetisch in der Mitte (auf Höhe des Sägeblatts) nach "unten" zu ziehen ist denke ich keine gute Idee?

Für das "schnöde" Sägen ist die Präzision per se schon ausreichend, allerdings ist bspw. beim stehenden Schneiden eines Zapfens der leichte Niveauunterschied zwischen Schiebetisch und Gusstisch bemerkbar, da das Holz meistens auf beiden Oberflächen geführt wird.
 

dsdommi

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Soweit mir bekannt ist , Schiebetisch 0,05 bis 0,1 mm höher als Gusstisch 0 mm.
Bin aber kein Profi und habe auch keine Hammer. Vielleicht kommt noch was von den Profis :emoji_slight_smile:
 

dominikh

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@dsdommi Wäre grundsätzlich eh so angedacht. Im Auslieferungszustand war's mir aber viel zu viel, da hier schmale Werkstücke kippelten und auch der Winkel nicht konstant war sondern abhängig davon wohin man "mehr drückte". Kein angenehmes Sägen - und auch nicht genau...
 

Alceste

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Zuallererst: Alles ist toleranzbehaftet. Mir wäre nicht bekannt, dass es Normen bzgl. Toleranzen für Formatkreissägen gibt, daher wird es schwierig deine Frage wirklich zu beantworten. Was aber auf jeden Fall man interessant wäre, wäre die Tolreanzklasse deines Lineals. Ich finde es auch seltsam, dass du da scheinbar was draufgelegt hast btw. Felder könnte man mal anfragen, aber die werden vermutlich einfach behaupten, die Säge läge in den Toleranzen, was ja niemand überprüfen kann, weil keine Toleranzen angegeben werden :emoji_grin: Ich persönlich finde die Fräsungen der Maschinentische auch nicht wirklich überzeugend. Meine Rapid war auf unter 1/10 plan (bei der Kity hab ichs nicht gemessen), trotz Rost.
Um auf die pragmatische Seite deiner Frage einzugehen: Ich würde das Lineal auf dem Schiebeschlitten befestigen und dessen Höhe ggü. dem Maschinentisch so einstellen, dass das Lineal nirgends ankratzt, wenn ich den Schiebetisch verfahre. 1-2/10 mm Abstand wird hier immer wieder genannt, ich habs aber auch schon knapper eingestellt, je nachdem was die Säge so hergibt: Hierbei kommts natürlich nicht nur auf die Ebenheit des Maschinentischs an, sondern auch wie sehr sich das ganze Teil verzieht, wenn da Teile draufliegen, die du Sägen möchtest. Also mach am Besten einen Test mit einem für dich hinreichend schweren Werkstück: Bleibst du hängen, musst der Schiebetisch höher.

EDIT: @derdad schreibt es weiter unten, ich will es proforma nachtragen - beim verfahren des Schiebetisches, sollte der Abstand Lineal - Maschinentisch möglichst an jeder Position beim Verfahren des Schiebetisches gleich bleiben, das kann man mit einer Fühlerlehre gut prüfen. Das wird allerdings nicht perfekt klappen, wie deine Messergebnisse am Maschinentisch selbst ja schon nahelegen.
 
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FredT

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Es gibt ganz sicher Toleranzgrößen für Gusserzeugnisse, und es gibt solche für durch Fräsen, Feinfräsen bzw Schleifen bearbeitete Werkstücke. Da magst dir jetzt einen Reim drauf machen. Alle Toleranzfelder sind immer von viel Richtung wenig strukturiert. Und dann auch noch vom zukünftigen Einsatz- bzw. Verwendungszweck bestimmt. 0,2mm (auf welche Länge?)!, sind ganz sicher tolerierbar; bei Holz mit Schwundtoleranzen erst recht.
 

Alceste

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Es gibt ganz sicher Toleranzgrößen für Gusserzeugnisse,

die gibt es sicherlich, aber die Frage ist, ob der Hersteller sich daran hält. Dazu schreibt Felder nix. Und Toleranzklassen für die Maschinentische von Formatkreissägen gibt es meines Wissens nach auch nicht und genau darauf bezog sich meine Aussage:

Mir wäre nicht bekannt, dass es Normen bzgl. Toleranzen für Formatkreissägen gibt,


bei Holz mit Schwundtoleranzen erst recht.

Das kommt ganz drauf an, was du vorhast, außerdem kannst du auf einer Formatkreissäge nicht nur Holz bearbeiten. NE Metalle besiepielsweise haben ein weitaus weniger desolates Schwundverhalten. Die meisten Kunststoffe vermutlich auch.
 

FredT

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bzgl Gußerzeugnisse wird sich der Hersteller solcher gewiss an die DIN/EN- oder ISO-Normen halten, ganz im Sinne seines positiven Betriebsergebnisses. Für Q2 oder Q3 gibt es eben entsprechend weniger in die Kasse. Nachgeordnet sind dann Normen für die entsprechenden Bearbeitungsgüten DIN bzw EN oder ISO und ggf auch Werksnormen der Hersteller. Die bräuchte er nicht, wenn er ohnehin vorhätte, sich nicht dran zu halten. Und Nacharbeit, bei mechanischer Bearbeitung, bringt immer enormen Aufwand oder gar Ausschuß. Gewiss ist technologisch immer etwas "Luft" vorhanden, aber ganz ohne Regelwerk geht es nicht. Zumal sich auch Mitbewerber am Markt immer daran orientieren könnten.
Matrialbearbeitung setzt auch immer "bestimmungsgemäße" Verwendung der Maschinen voraus. Inwieweit da der FKS-Schnitt von Metallen oder Kunststofffen dazugehört... ist dann in den Einsatzkriterien der Hersteller (Pflichtenheft) nachzulesen... Da gibt es geeignetere Fertigungsverfahren mittlerweile.
Abschließend: man kann Genauigkeit hochtreiben, Flächen feinfräsen, feinschleifen, schaben nach Tuschierplatte, muß aber immer dabei berücksichtigen, ob das Ausgangserzeugnis das hergibt (zB bei Verrippung) bzw. ob der Genauigkeitsgrad nötig oder finanzierbar vom Endabnehmer ist.
 
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brubu

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Die Güteklassen von Guss kenne ich nicht aber verzogene Teile wenn der Guss nicht richtig behandelt wird. Es ist wohl wie immer, gutes Material und Behandlung kosten. Da wird wohl oft gespart.
 

Eifel-Schreiner

ww-pappel
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Hallo,

ich kenne den Aufbau der Hammer jetzt nicht, aber am Schiebetisch würde ich nicht rumschrauben. Wenn du in der Höhe was nachjustieren möchtest, dann am Gusstisch.
Ich meine mich zu erinnern, dass in der der Bedienungsanleitung unserer Altendorf steht, das der Schiebetisch 0,1mm höher stehen soll als der Gusstisch.
Gruß Thomas
 

pinguin1966

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am Schiebetisch würde ich nicht rumschrauben. Wenn du in der Höhe was nachjustieren möchtest, dann am Gusstisch.
Man kann an der Hammer nur den Schiebetisch justieren. Der steht auf insgesamt 6 Gewindebolzen. Da ist jeweils Ober- und unterhalb des Maschinenkörpers eine Mutter. Über lösen und nachziehen kann man die Höhe und die Neigung des Tisches justieren.

Das ist fummelig! Und ich würde immer mindestens zwei Schrauben fest angezogen lassen. Sonst kann auch die Parallelität verloren gehen.
 

Curby

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Das war bei meiner KF500 auch der Fall, konnte man etwas nachjustieren mit einer Schraube unter dem Gusstisch.

ich kenne den Aufbau der Hammer jetzt nicht, aber am Schiebetisch würde ich nicht rumschrauben.
Warum sollte man das nicht tun? Das sind vier Einstellschrauben. Kontermuttern lösen, alles einstellen und wieder festziehen. Mit ein wenig Geduld ist das kein Hexenwerk.
 

brubu

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Beim Schiebetisch aufpassen, dass er sich seitlich nicht verschiebt und die Richtung bleibt. Bei guten Maschinen ist er seitlich geklemmt und justierbar, sollte also nicht wegrutschen wenn man die Schrauben löst.
 
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