TKS: Problem beim Durchschieben

MTrp

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Ich habe seit ein paar Wochen eine DeWalt 7492 im Einsatz. Mit dieser TKS bzw. dem Preis-Leistungs-Verhältnis bin ich nach ein paar kleineren Adaptierungen grundsätzlich ganz zufrieden. Ich kämpfe aber mit folgendem Problem:

Wenn ich ein Werkstück beim Sägen entlang des Parallelanschlags durchschiebe, wird das Werkstück auf den letzten ca. 7-10cm leicht gegen das Sägeblatt gedrückt: Man hört das und man sieht das auch - der Schnitt ist in diesem Bereich im Zehntelmillimeter-Bereich tiefer, etwas rauher und der Sägeblatt-Radius zeichnet sich etwas ab. Das Werkstück ist zu diesem Zeitpunkt schon komplett durchtrennt. Zurückziehen soll man es meines Wissens aus Sicherheitsgründen nicht.

Woran kann das liegen und wie behebe ich das am besten? Ich habe den Verdacht, es könnte am Spaltkeil liegen.
 

dsdommi

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Bau den Spaltkeil doch mal ab und säge Plattenmaterial. Wenn es dann immer noch so ist, den Parallelanschlag hinten um 2 Zehntel vom Sägeblatt weg einstellen.
 

willyy

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Wie meinst Du die 7-10 cm ? Von wo gesehen?
Vermutlich geht der Parallelanschlag hinten zum Blatt hin, statt vom Blatt weg.
Der Parallelanschlag sollte bei den aufsteigenden Zähnen 1-2 Zehntel weiter vom Blatt weg sein, als vorne.
Den (absichtlich) minimalen Winkelfehler zu den 90° zum Tisch nennt man Freischnitt.
 

Rolf the Wolf

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Ich vermute stark, dass dein Parallelanschlag nicht in der Flucht des Sägeblattes ist. Der Abstand verkleinert sich ein wenig und darum klemmt es sich ein.
Der YouTuber Nachdenksport.de hat darüber einen Video gedreht und bietet auch eine Lehre an, mit der man die Parallelität von Sägeblatt und Parallelanschlag ausmessen kann.
 

MTrp

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Danke für Eure Antworten! Ich werde das prüfen
  • Testweise Schnitt ohne Spaltkeil
  • Abstände zwischen Parallelanschlag und Sägeblatt nachmessen - sofern ich das genau genug messen ...
Wie meinst Du die 7-10 cm ? Von wo gesehen?

Der Bereich, der als letztes durchgeschnitten wird, wenn ich ein Werkstück über den Tisch schiebe.
 

Dietrich

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Hallo,

Spaltkeil wieder montieren, verschiebbaren Anschlagteil zurück nehmen bis auf etwa Hälfte Sägeblatt, bei schmalen Schnitten noch weiter, erneut testen und berichten.

Gruß Dietrich

Das mit dem Freischnitt kann man bei zurück genommenem Anschlagteil fast vernachlässigen.
So sollte der Anschlag etwa aussehen:
https://www.holz-seite.de/ProjektStehpult/L10104135.jpg
 

FredT

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Ist ja auch nicht allzu schwer. Da muß man als Werker nix frickeln, zwei oder drei Bohrungen im PA reichen schon aus. Ein Boschprofil dazu reicht dann schon aus. Oder einen dickeren Aluwinkel, dann hat man gleich für dünne und schmale Werkstücke einen PA für unter der Blattabdeckung.
 

Ed-o-mat

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Verstehe ich das richtig... Hier besteht der Verdacht, dass das Sägeblatt hinten zu nahe am Anschlag ist und es wird empfohlen den Spaltkeil zu entfernen? Ist eher keine gute Idee.

Dann lieber: Stecker raus, ein paralleles Holzbrett nehmen und den Anschlag mit Brett so einstellen, dass es vorne gerade das Sägeblatt berührt. Ist dann hinten mehr Reibung zu spüren muss der Anschlag eingestellt werden
 

schrauber-at-work

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Nabend,

Da muß man als Werker nix frickeln, zwei oder drei Bohrungen im PA reichen schon aus. Ein Boschprofil dazu reicht dann schon aus.
Richtig, nur mal kurz nachdenken und vorhandenes nutzen...
Habe ich an meiner ehemaligen Ulmia 1610 genau so umgesetzt.
Immer gut
ein paralleles Holzbrett nehmen und den Anschlag mit Brett so einstellen, dass es vorne gerade das Sägeblatt berührt.
Nein, der auftauchende Zahn (hinten vor dem Spaltkeil) sollte nicht berühren.

Gruß SAW

Edith sagt: Sorry @Ed-o-mat : Hab ich zu schnell überflogen.
 
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dsdommi

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Verstehe ich das richtig... Hier besteht der Verdacht, dass das Sägeblatt hinten zu nahe am Anschlag ist und es wird empfohlen den Spaltkeil zu entfernen? Ist eher keine gute Idee.

Dann lieber: Stecker raus, ein paralleles Holzbrett nehmen und den Anschlag mit Brett so einstellen, dass es vorne gerade das Sägeblatt berührt. Ist dann hinten mehr Reibung zu spüren muss der Anschlag eingestellt werden
@Ed-o-mat Der TE hat vermutet dass es am Spaltkeil liegt. Wo siehst du ein Problem den zu demontieren und einen Schnitt mit Plattenmaterial zu machen?
Gruß dsdommi
 

Holzfummler

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Moin,
nach den Bildern zur DW 7492 ist der Parallelanschlag vorn und hinten über jeweils ein Führungsschienensystem fixiert, Vielleicht kannst du diesen hinten etwas versetzen.
Für Leisten/kurze Stücke benötigst du aber einen nach vorn/hinten verstellbaren Anschlag (45 Grad Position bzgl. Leistenbreite).
Deshalb einen zusätzlichen ala edomat bauen. Dann aber die zusätzliche Dicke bei der Skala berücksichtigen. Wenn diese so nicht anpassbar, dann eine neue rüberkleben.
Gruß
Thomas
 

Ed-o-mat

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@Ed-o-mat Der TE hat vermutet dass es am Spaltkeil liegt. Wo siehst du ein Problem den zu demontieren und einen Schnitt mit Plattenmaterial zu machen?
Gruß dsdommi
Das entfernen des Spaltkeils erhöht die Gefahr eines Kickbacks massiv. Wenn -wie zu vermuten - der Anschlag hinten zum Sägeblatt läuft, ist das ebenfalls eine Erhöhung der Kickback Gefahr. Beides in Kombination ist dann echt wirklich sehr heftig gefährlich.

Da es alternative ungefährliche Prüfmethoden gibt, ist das von Dir vorgeschlagene Verfahren quasi ein NoGo.

Hier noch mal für alle, die nicht wissen, was ein Kickback ist oder diesen unterschätzen:

https://youtu.be/u7sRrC2Jpp4
Für die Ungeduldigen: Zeitlupe bei 4:20.


Bilder und Videos bei denen Verletzungen auftreten erspare ich uns. Denn weder abgetrennte Gliedmaßen noch heftige Hämatome mit ggfls. inneren Blutungen sind etwas für diese Uhrzeit.
 
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dsdommi

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Ok. In Verbindung mit einem wahrscheinlich falsch eingestellten PA hast Du wohl recht.
Ein Nogo sorry :emoji_pray:
 

DZaech

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Geht das bei der hochgelobten Dewalt überhaupt, den Anschlag zurückziehen ?

Grad nachgeschaut, das geht offenbar nicht, wird auch in der BDA weder erwähnt noch gezeigt. Sicherheitstechnisch schwer bedenklich und sicherlich nicht im Einklang mit BG, Suva oder Auva.

Ich frage mich aber, dürften in DE, CH, AT rechtlich überhaupt Tischkreissägen ohne zurückziehbaren Anschlag oder Zusatzanschlag auf den Markt gebracht werden? Ist schliesslich eines der essentiellsten Sicherheitsfeatures an Tischkreissägen. Ich behaupte mal NEIN. Bosch hat dieses Problem z.B. mit einem zusätzlichen Aluwinkel gelöst. Makita hat eine vollständig zurückziehbaren Anschlag, Festool, Mafell etc. sowieso. Selbst die ganzen Billigeimer von Parkside, Güde oder Holzmann haben einen zurückziehbaren Anschlag oder ein Beilagewinkel. Nur DeWalt mit der hochgelobten Ami-Säge tanzt hier völlig aus der Reihe und vermarktet ein Produkt was man im Auslieferungszustand nicht korrekt benutzen kann, so wie ich das sehe...
 

Mitglied 119177

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Fällt mir bei meiner Festool TKS80 immer auf, dass ich eine der beiden Halteschrauben des Anschlages entfernen muss (weil sonst freiliegend), wenn ich den Anschlag so weit zurückziehen will, dass er nur zwei Werkstückdicken hinter dem vordersten Zahn endet. Geht zwar, aber ich frage mich immer, was Festool sich dabei gedacht hat. Bei der Fragestellung des TO schiene mir das Problem darin zu liegen, dass der Anschlag wohl über den komplette Sägeblattdurchmesser am Werkstück anliegt, was ich immer als falsch verstanden hatte.
 

Holzgolf

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Grad nachgeschaut, das geht offenbar nicht, wird auch in der BDA weder erwähnt noch gezeigt. Sicherheitstechnisch schwer bedenklich und sicherlich nicht im Einklang mit BG, Suva oder Auva.

Ich frage mich aber, dürften in DE, CH, AT rechtlich überhaupt Tischkreissägen ohne zurückziehbaren Anschlag oder Zusatzanschlag auf den Markt gebracht werden? Ist schliesslich eines der essentiellsten Sicherheitsfeatures an Tischkreissägen. Ich behaupte mal NEIN.......
Da hatte ich auch Bedenken, aber nachdem Peter geantwortet hatte "man solle doch einen weiteren verschiebbaren Anschlag dranfrickeln" dachte ich mir : Der muss es aufgrund seiner Expertise ja eigentlich wissen.
 

mscholz1978

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@DZaech
Solange eine Maschine die europäischen Richtlinien erfüllt, darf Sie innerhalb der EU natürlich in verkehr gebracht werden! BG etc interessiert da nicht, weil der private Benutzer den Vorschriften nicht unterliegt!
 

raziausdud

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Hier noch mal für alle, die nicht wissen, was ein Kickback ist oder diesen unterschätzen:
Man muss aber schon unterscheiden. Im Video wird ein bereits geschnittenes Teil auf der Tischkreissäge mit der gleichen Einstellung nochmal über die Säge geschoben und bewusst verdreht. Zudem ist das Teil recht kurz, so dass es relativ schlecht am Parallelanschlag anliegt bzw deshalb überhaupt erst leicht zu drehen ist. Das Beispiel erscheint mir ein wenig so, als wenn man ein Auto zu schnell in eine Kurve zwingt und anschließend kopfschüttelnd den Blechhaufen betrachtet … Dann noch ohne Spaltkeil und Schutzhaube, entspricht dem Auto ohne Bremsen.

Bei einem Werkstück deutlich länger als das Sägeblatt kann man das Werkstück gar nicht drehen. Es wird allein durch das Sägeblatt in der Spur gehalten. Ich hab das mal versucht: selbst mit Gewalt und auch ohne Spaltkeil ließ sich ein Rückschlag beim besten Willen nicht provozieren.

Ich will nichts verharmlosen, aber doch vor Beispielen warnen, die undifferenziert (!!!) Gefahren aufzeigen. Und deshalb möglicherweise Ängste schüren und den einen oder anderen unsicher machen.

Auch ein durchgehender langer Parallelanschlag hat bei mir und meiner Amateur-Tischkreissäge bei langen Teilen (!!!) noch nie eine auch nur annähernd gefährliche Situation hervorgerufen. Bei kurzen Abschnitten und besonders den dort anfallenden Abfallstücken ist es dann anders, diese können sich leicht verdrehen, somit eingeklemmt werden, da ist ein Rückschlag bei durchgehenden Parallelanschlag schon sehr leicht möglich. Deshalb bei kleinen Teilen: Anschlag zurückziehen.

Ein Muss ist das Zurückziehen des Parallelanschlags auch, wenn man mal längengleiche Abfallstücke am Queranschlag produzieren will, dazu den Parallelanschlag als Längenanschlag benutzt („normal“ bestimmt man die Länge von Qureschnitten ja durch Reiter auf dem Parallelanschlag, die Länge des Abfalls ist da egal).

Also bitte immer differenzieren. Beim Arbeiten überlegen, was könnte passieren, was muss ich dagegen tun. Nie irgend etwas mit Gewalt erzwingen. Selbstverständlich alle Schutzeinrichtungen nutzen (Spaltkeil, Schutzhaube, Parallelanschlag anpassen), Finger nicht näher als 20 besser 30cm ans Sägeblatt, nicht in der Schusslinie stehen. Dann ist eine Tischkreissäge genauso gefährlich oder ungefährlich wie das Autofahren …

Rainer
 

Ed-o-mat

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@raziausdud In dem Video wird klar ersichtlich, dass das der Kickback provoziert wird. Spannend ist allerdings, dass obwohl der Kickback bewusst provoziert wird und vermeintlich ausreichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden es fast zum Unfall kommt.

Klar kann man 1m x 0,1m Teile nicht verdrehen. Dennoch finde ich das Beispiel sehr eindrücklich... wie oft passiert es, dass man immer mit der TKS munter vor sich hin sägt und dann macht man mal kurz was kürzerers und.... Fatz! Nicht umsonst gibt es so manche Holzwerker, die Ihre Finger nicht mehr in voller Zahl oder mit voller Anzahl an Fingergliedern haben.

Man soll auch keine Angst vor der TKS haben, aber Respekt. Und hier stimme ich Dir zu 100% zu:
Beim Arbeiten überlegen, was könnte passieren, was muss ich dagegen tun. Nie irgend etwas mit Gewalt erzwingen. Selbstverständlich alle Schutzeinrichtungen nutzen (Spaltkeil, Schutzhaube, Parallelanschlag anpassen), Finger nicht näher als 20 besser 30cm ans Sägeblatt, nicht in der Schusslinie stehen.
 
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