Tischplatte Walnuss

Serdar

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Hallo zusammen,

ich lese schon seit einiger Zeit in diesem interessanten Forum "still" mit, und habe auch schon einige Dinge gelernt. Ich bin Maschinenbauingenieur, habe aber seit einiger Zeit Holz für mich entdeckt.

Nun zu meinem Projekt bzw. zu meiner Frage:
Ich habe vom lokalen Holzmarkt Walnuss Bohlen gekauft. 52 mm dick, und 2800 mm lang. Die Tischplatte soll dann am Ende 2500 x 1100 mm groß werden.
Um Gratleisten werde ich wohl nicht drum herum kommen, aber sind bei der Bohlendicke (nach dem Abrichten werden es wohl 46 bis 48 mm noch sein) Tischzargen noch notwendig? Wenn es geht, würde ich auf die Zargen verzichten. Oder würdet Ihr mir davon abraten?

Vielen Dank erst mal fürs Lesen und für eure Vor- u. Ratschläge.
Serdar
 

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yoghurt

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Hallo Serdar,
ob Gratleisten ODER Zarge, hängt im Wesentlichen von den Beinen bzw. der Befestigung der Beine ab.
 

Serdar

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Die Tischbeine wollte ich an die äußerste Ecken der Platte anbringen. Ich dachte an 100 x 100 mm große Tischbeine, ebenfalls massiv. Ich wollte die Tischbeine mit Dominos an die Platte befestigen.

Ist dies so realisierbar?

Gruß, Serdar
 

dascello

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Lieber Serdar,
Zunächst musst du dich von den 48 mm Stärke verabschieden. Wenn du mit Anstand 40 mm rausholst, dann gratuliere ich schonmal. Die Beinbefestigung müsstest du uns noch genauer erklären, verstehe ich leider nicht.
Gruß
Michael
 

yoghurt

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Hallo Serdar,
wenn ich es richtig verstehe, dann willst Du die Beine einfach an die Ecken der Platte dübeln. Das wird so nicht funktionieren. Vielleicht hält das sogar, aber der Tisch wird in der horizontalen wackeln wie ein Lämmerschwanz.

Sobald da einer gegen die Tischkante stößt verlässt der Wein die Gläser.
 

Serdar

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Hallo "yoghurt",

dies sieht gut aus. Und bei dieser Lösung (fixissimo) bleibt der Wein auch im Glas, wenn jmd. gegen die Tischkante stößt?


Gruß, Serdar
 

Indirubin

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Hallo "yoghurt",

dies sieht gut aus. Und bei dieser Lösung (fixissimo) bleibt der Wein auch im Glas, wenn jmd. gegen die Tischkante stößt?


Gruß, Serdar

Ich sitze an sowas (eines meiner letzten gekauften Möbelstücke).
Das geht schon. Wackelt aber noch ein bisschen (ein paar Millimeter).

Und vermutlich muss die Metall-Platte der Füße passgenau in die Tisch-Platte gefräst werden?
 

Friederich

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Hallo Serdar,
ob und wie stark der Tisch wackelt, hängt wesentlich vom Querschnitt der Füße ab.

Davon abgesehen, geh ich davon aus, daß deine Platte sich in der Mitte ein wenig durchbiegen wird.
Ich würd auf Zarge, oder wenigsten Längsleiste unter der Platte nicht verzichten.
 

Serdar

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Lieber Serdar,
Zunächst musst du dich von den 48 mm Stärke verabschieden. Wenn du mit Anstand 40 mm rausholst, dann gratuliere ich schonmal. Die Beinbefestigung müsstest du uns noch genauer erklären, verstehe ich leider nicht.
Gruß
Michael

Es sind tatsächlich 42 mm geworden...
 

Serdar

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Hallo Serdar,
ob und wie stark der Tisch wackelt, hängt wesentlich vom Querschnitt der Füße ab.

Davon abgesehen, geh ich davon aus, daß deine Platte sich in der Mitte ein wenig durchbiegen wird.
Ich würd auf Zarge, oder wenigsten Längsleiste unter der Platte nicht verzichten.

Hi Friedrich,

ich habe mich nun dazu entschieden, die Tischbeine mit 120 x 120 mm zu dimensionieren.

Gruß, Serdar
 

seschmi

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Aus meiner Sicht musst Du Dir (als Ingenieur :emoji_wink:) überlegen, ob "form follows function" oder "function follows form" gelten soll.

Ein klassischer Zargentisch, bei dem die Zarge in die Beine eingezapft wird, ist sicher die funktional beste Lösung, und eine materialgerechte Konstruktion. Nicht umsonst werden Tische seit Hunderten von Jahren so gebaut, und viele solche antike Tische sind heute noch problemlos benutzbar, obwohl sie über hundert Jahre auf der Platte haben - sie stehen stabil und ohne zu wackeln. Und das weitgehend ohne Einsatz von Metall.

Ich finde, solch ein klassischer Tisch hat auch eine klassische Schönheit, den kann man sicher auch in 20 oder 50 Jahren noch anschauen.

Nun sind aktuell Konstruktionen in Mode, die sehr wenig Materialgerecht sind - z.B. ohne Zarge oder mit Beinen, die die Tischplatte durchstoßen. Das ist mit allerlei Tricks (z.B. furnierte Platten) und ausgeklügelten Beschlägen realisierbar (siehe oben), aber wird das dem Material Massivholz gerecht? Ob's einem gefällt, ist natürlich persönliche Geschmackssache, ich persönlich glaube aber nicht, dass die Mode der klobigen Beine die nächsten 20 Jahre übersteht.

Nur so als Denkanstoß - natürlich ist es Deine Entscheidung, wie Du Deinen Tisch baust, und er muss ja auch zum Rest der Einrichtung passen, die ich gar nicht kenne. Aber es gibt schon Gründe, warum Massivholztische eine Zarge haben, auch wenn es mit Tricks natürlich ohne geht.
 

Serdar

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Aus meiner Sicht musst Du Dir (als Ingenieur :emoji_wink:) überlegen, ob "form follows function" oder "function follows form" gelten soll.

Ein klassischer Zargentisch, bei dem die Zarge in die Beine eingezapft wird, ist sicher die funktional beste Lösung, und eine materialgerechte Konstruktion. Nicht umsonst werden Tische seit Hunderten von Jahren so gebaut, und viele solche antike Tische sind heute noch problemlos benutzbar, obwohl sie über hundert Jahre auf der Platte haben - sie stehen stabil und ohne zu wackeln. Und das weitgehend ohne Einsatz von Metall.

Ich finde, solch ein klassischer Tisch hat auch eine klassische Schönheit, den kann man sicher auch in 20 oder 50 Jahren noch anschauen.

Nun sind aktuell Konstruktionen in Mode, die sehr wenig Materialgerecht sind - z.B. ohne Zarge oder mit Beinen, die die Tischplatte durchstoßen. Das ist mit allerlei Tricks (z.B. furnierte Platten) und ausgeklügelten Beschlägen realisierbar (siehe oben), aber wird das dem Material Massivholz gerecht? Ob's einem gefällt, ist natürlich persönliche Geschmackssache, ich persönlich glaube aber nicht, dass die Mode der klobigen Beine die nächsten 20 Jahre übersteht.

Nur so als Denkanstoß - natürlich ist es Deine Entscheidung, wie Du Deinen Tisch baust, und er muss ja auch zum Rest der Einrichtung passen, die ich gar nicht kenne. Aber es gibt schon Gründe, warum Massivholztische eine Zarge haben, auch wenn es mit Tricks natürlich ohne geht.

Ich finde, das hast du sehr schön geschrieben.
Jedoch, wo wären wir - technologisch gesehen - heute, wenn Ingenieure genauso rückwärtsgewandt denken würden und klassische Maschinenbauweise aus den Anfängen der Industrialisierung verherrlicht und weiterhin beibehalten hätten...? Ich möchte mir keine "Dampfautos" vorstellen :emoji_slight_smile:

Jedes halbe Prozent mehr Wirkungsgrad im neuen Kraftwerk bedeutet auch gleichzeitig neue Materialen die noch höhere Temperaturen und Drücke aushalten müssen, als die Materialen in der veralteten Kraftwerken. Da müssen neue Ideen und neue Gedanken vorhanden sein, in jeder Hinsicht. Warum soll so etwas im "Holzhandwerk" nicht sein dürfen? Just my 50 cents...
.....

Nichts desto trotz informiere ich mich intensiv über dieses Thema, und Liste mir das Für und Wider auf. Letztendlich wird es darauf hinaus Laufen, auf welcher Seite mehr Punkte sind, und dieses Konzept wird dann gebaut :emoji_slight_smile:

Ich habe mir beide Versionen der Tische im CAD gezeichnet, und beide Versionen gefallen mir sehr gut. Ich mag eine markante und kantige Bauweise (im Maschinenbau), und die Materialien mit denen ich bisher zu tun hatte, sind form- und lagestabil, wohingegen ich Holz nicht kenne und ich sehr großen Respekt davor habe.
Ich habe es mit dem Bau nicht eilig. Die Bretter liegen seit 2 Tagen bei mir im Keller. Ob mit oder ohne Zarge, es wird "mein" Tisch sein :emoji_slight_smile:

Trotzdem Danke für die Gedanken.
 

Xaya

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Lass die Bretter ruhig noch ein paar Tage liegen, schon alleine wegen der Akklimatisierung.
Hinsichtlich der Formensprache will ich mal nichts sagen, das ist sicherlich Geschmackssache und hängt nicht zuletzt ab, ob es zu deiner Einrichtung passt / sich dort einfügt.

Zum Tischplatte verleimen hier schon mal einen Tipp, da man das doch bei der Größe gerne unterschätzt.
- Für mich haben sich Flachdübel sehr bewehrt, da ein vertikales auseinanderdriften sehr vermindert wird (damit ersparst du dir auch viel Schleifarbeit)
-Trockenpressung - nichts ist schlimmer als alles angeleimt zu haben, um festzustellen, dass irgendwo ein Spalt nicht zugeht (aufgrund schlechten Abrichtens oder Verwerfung)
-Viele Schraubzwingen - am besten Rohrzwingen, da man hier ordenlich Druck ausüben kann

Viel Erfolg und sag wie es weitergeht!
 

yoghurt

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Hallo Serdar,
nur kurz zur Konstruktion: die von mir verlinkte Firma zeigt mit ihren Beschlägen, welche modernen Lösungen es geben kann um sich vom althergebrachten Design zu lösen. Dahinter steht ein gutes Verständnis des Werkstoffes.

Dein Vergleich mit dem Maschinenbau hinkt trotzdem an einer Stelle. Der Werkstoff Vollholz hat sich im Gegensatz zur breiten Palette der Holzwerkstoffe seit Menschengedenken nicht verändert. Wohl aber äußere Faktoren wie verbesserte Möglichkeiten der technischen Holztrocknung und ein gleichmäßigeres Wohnraumklima.

Zum Thema: Du schreibst von zwei Brettern? Willst Du die Bretter mit einander verleimen ohne sie vorher aufzutrennen?

So oder so würde ich - im Gegensatz zum Vorredner - jetzt bald zur Sache gehen. Jetzt sind die Bretter gerade, wenn Du wartest ziehen sie sich evtl wieder krumm. Also bald verleimen und dann - insbesondere wenn nicht aufgetrennt - mit einer Gratleiste sichern!
 

dascello

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Jetzt steh ich etwas auf dem Schlauch.
Du hast die zweiundfünfziger Bohlen auf 42 mm runtergehobelt, bevor du die Platte verleimt hast?
Besser wäre gewesen, zuerst zu verleimen und dann mit dem Trumm zu einem Betrieb zu fahren, der über eine Breitband verfügt. Jetzt kann das in dee Tat schwierig werden.
Apropos Breitband: Die wäre dann auch nicht rückwärts gewandt!
 

elchimore

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Jetzt steh ich etwas auf dem Schlauch.
Du hast die zweiundfünfziger Bohlen auf 42 mm runtergehobelt, bevor du die Platte verleimt hast?
Besser wäre gewesen, zuerst zu verleimen und dann mit dem Trumm zu einem Betrieb zu fahren, der über eine Breitband verfügt. Jetzt kann das in dee Tat schwierig werden.
Apropos Breitband: Die wäre dann auch nicht rückwärts gewandt!

Hallo Namensvetter,
Den Schlauch hast du jetzt aber mal an mich weiter gegeben....
Also ich hobel meine sägerauen Bohlen vor dem Verleimen auch immer aus. Ich habe es noch nicht probiert, ich stelle mir aber bereits das saubere Fügen der ungehobelten Blockware schwierig vor. Das eine Breitband die je nach Arbeitsgenauigkeit/-aufwand erforderlichen Nacharbeiten erheblich vereinfacht oder beschleunigt steht ausser Frage. Aber ungehobelte Bohlen verleimen käme mir jetzt nicht wirklich in den Sinn. Davon mal ganz abgesehen, dass die Breitband (wie auch der Dickenhobel) ja auch eine ebene Bezugsfläche benötigt.....
Vielleicht bin ich ja auch nur nicht ganz über die technischen Möglichkeiten und Arbeitsweisen heutzutage informiert, so als Laie 8)
Vielleicht habe ich da auch nur die Ironie oder die Smilies in deinem Post überlesen...
verwunderte Grüssle Micha
 

dascello

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Ist natürlich alles richtig. Wenn genig fleisch an dee sache dran ist, dann in zwei schritten: zuerst so fick eie möglich lassen und dann nach dem verleimen auf sollstärke dickten bzw schleifen. Aber hier geht ed ja um Millimeter, sonst wird da am ende nur ne 38er Platte übrig bleiben.
Maximal!
 

Friederich

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So oder so würde ich - im Gegensatz zum Vorredner - jetzt bald zur Sache gehen. Jetzt sind die Bretter gerade, wenn Du wartest ziehen sie sich evtl wieder krumm. Also bald verleimen..
Würd ich auch unbedingt empfehlen. Sobald Holz einmal abgerichtet ist, soll es sich möglichst überhaupt nicht weiter "akklimatisieren", sondern bis zur Verleimung die gegebene Feuchte beibehalten.
Wenns länger als nur noch wenige Tage rumliegt, würd ichs sogar etwas einpacken.
 

Serdar

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Würd ich auch unbedingt empfehlen. Sobald Holz einmal abgerichtet ist, soll es sich möglichst überhaupt nicht weiter "akklimatisieren", sondern bis zur Verleimung die gegebene Feuchte beibehalten.
Wenns länger als nur noch wenige Tage rumliegt, würd ichs sogar etwas einpacken.

Ich habe gestern bereits bemerkt, dass die Bretter "arbeiten" und daher beschlossen, die Bretter mit Dominos zu dübeln. Jetzt sind kaum Übergänge zwischen den 9 Brettern zu spüren.
Korpuszwingen sind bestellt. Nächstes Wochenende werde ich die Bretter dann verleimen.
 

Serdar

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Ja, es sind 9. Ich habe nie von zwei Brettern gesprochen. Entschuldige bitte, wenn ich mich missverständlich abgedrückt haben sollte. In meinem ersten Beitrag sieht man es auch auf den Fotos.

Gruß, Serdar
 

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