Tischplatte aus Eiche herstellen

Biker1002

ww-kirsche
Registriert
3. Januar 2015
Beiträge
152
Alter
53
Ort
Swisttal (Raum Köln/Bonn)
Hallo zusammen,

Ich plane im Augenblick einen Couchtisch aus Eiche zu bauen. Ich möchte dafür ein für mich persönlich ganz besonderes Material verwenden.
Auf dem Bauernhof meiner Oma sind vor 40 Jahren drei Eichen die in der Hofeinfahrt standen, beim Ausbau der Straße gefällt worden. Die Bäume lagen die ersten 20 Jahre einfach als Stamm am Straßenrand und ich habe als Kind oft auf den Stämmen gespielt. Vor 20 Jahren hat mein Onkel die Stämme dann im Sägewerk auftrennen lassen. Zwei der Stämme wurde zu normalen Brettern verarbeitet und wurden im Laufe der Zeit für verschiedene Zwecke verbraucht. Der dritte Stamm wurde zu 7 cm starken Bohlen aufgetrennt. Davon sind jetzt noch fünf Mittelstücke mit ca. 480cm Länge und einer mittleren Breite von ca. 60cm vorhanden. Die Enden der Bohlen sind tlw. eingerissen und auch in den Bohlen selbst sind tlw. Risse. Die Bohlen haben die letzten 20 Jahre trocken und grade gestapelt (mit Hölzern getrennt) im alten Stall gelagert.

Jetzt meine Frage:
Da ich die Bohlen in dem Format nicht wirklich brauchen kann, überlege ich im Augenblick wie ich die Bohlen in handliche Stücke zerlegen kann um daraus den Couchtisch zu bauen.
Meine Idee wäre es eine Bohle mit der Handkreissäge in zwei jeweils 2 Meter langer Stücke zu schneiden. Diese Stücke dann auf der Tisckkreissäge in jeweils 4,5 cm breite Leisten zu schneiden (schafft eine Metabo 1688 das ?). Dann die Streifen ensprechend vierseitig hobeln.
Dann sollten eigentlich Leisten mit einem ungefähren Maß von 4x6x190 cm dabei rauskommen.
Daraus möchte ich dann eine Tischplatte mit 4 cm Stärke, ca. 60 cm Breite und 120cm länge zusammenleimen. Aus dem Rest will ich dann dann ein Gestell bauen.
Ich hätte Zugriff auf die Tischlerwerkstatt von Schwiegervater, mit der TKS und einem Abricht- und Dickenhobel.

Frage: Ist das ein brauchbarer Plan, oder gibt es noch eine bessere Lösung ?

LG Andreas
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Da spricht eigentlich nichts gegen, es so zu machen.
Ich würde mir aber noch mal überlegen, ob es Not tut, die schöne Eiche in so schmale Lamellen aufzutrennen.
 

ölfisch

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2006
Beiträge
682
Ort
Bonn
An sich spricht nix dagegen.

Aus der 65er (wahrscheinlich mal auf 65mm eingeschnitten) kann man schöne gespiegelt Holzbilder machen.
Ob die Metabo das schafft kann ich nicht sagen. Zur Not erst einsägen, dann auftrennen.
Allerdings müsstest du die Bohlen vor dem Auftrennen natürlich besäumen, was mit einer FKS schon einfacher geht.
Auf Verleimregeln achten! Splint entfernen!

Viel Erfolg.
 

Pendejo

ww-robinie
Registriert
29. Mai 2012
Beiträge
652
Da spricht eigentlich nichts gegen, es so zu machen.
Ich würde mir aber noch mal überlegen, ob es Not tut, die schöne Eiche in so schmale Lamellen aufzutrennen.

Habe mich als Anfänger auch langsam gesteigert und musste feststellen, dass breitere Lamellen von bspw. 12cm genauso gut verarbeitbar sind wie 6cm breite und dabei am Ende erstnoch besser aussehen. Kann michaels Meinung also nur unterstützen!
Und als Besitzer einer Metabo 1688 kann ich dir sagen, dass das kein Problem für die Säge darstellt. Voraussetzung ist natürlich ein scharfes Blatt und für die Längsschnitte nicht zuviel Zähne. Bei meinem 315er Blatt mit 32 Zähnen säge ich angenehm einfach durch Eiche.

PS: Denke nicht dass da noch Splint vorhanden ist? Mich überrascht sowieso, dass man die EIche problemlos aufschneiden konnte, wenn die 20Jahre bewittert am Boden lag.
 

Biker1002

ww-kirsche
Registriert
3. Januar 2015
Beiträge
152
Alter
53
Ort
Swisttal (Raum Köln/Bonn)
Da spricht eigentlich nichts gegen, es so zu machen.
Ich würde mir aber noch mal überlegen, ob es Not tut, die schöne Eiche in so schmale Lamellen aufzutrennen.

Was wäre die Alternative zu den schmalen Lamellen ?
Dann müßte ich die 70 mm Starken Bretter entweder auf 40 runterhobeln, oder aber die Bohlen auf einer liegenden Bandsäge noch mal auftrennen lassen, oder ?

Geht das überhaupt? Die 70er Bohlen in ein 45 er Brett und ein 20 er Brett auftrennen ?

LG Andreas
 

Pendejo

ww-robinie
Registriert
29. Mai 2012
Beiträge
652
Was wäre die Alternative zu den schmalen Lamellen ?
Dann müßte ich die 70 mm Starken Bretter entweder auf 40 runterhobeln, oder aber die Bohlen auf einer liegenden Bandsäge noch mal auftrennen lassen, oder ?

Geht das überhaupt? Die 70er Bohlen in ein 45 er Brett und ein 20 er Brett auftrennen ?

LG Andreas

Mit einer Bandsäge geht das gut. Falls keine vorhanden ist kann man dafür auch die TKS nehmen. Wenn du beidseitig hochkant auftrennst, kann du maximal 2x die maximale Schnitthöhe, oder eben etwas über 17cm auf deiner Metabo.
 

Biker1002

ww-kirsche
Registriert
3. Januar 2015
Beiträge
152
Alter
53
Ort
Swisttal (Raum Köln/Bonn)
Wenn du beidseitig hochkant auftrennst, kann du maximal 2x die maximale Schnitthöhe, oder eben etwas über 17cm auf deiner Metabo.

Hi,

ist wahrscheinlich ne blöde Frage und zeigt nur, das ich keine Ahnung habe (hab ich aber auch nicht) daher stelle ich Sie trotzdem.

Wie zur Hölle kann man ein ca. 2 Meter langes 17cm breites und 7cm dickes Brett auf der TKS so festhalten und führen, das man es mit zwei gegenüberliegenden Schnitten auftrennen kann.
Spätestens wenn ich beim letzten viertel des 2. Schnitts bin, hab ich doch ein ziemlich langes flatterndes Brett links vom Sägeblatt, oder ?
 

ölfisch

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2006
Beiträge
682
Ort
Bonn
Hi,

ist wahrscheinlich ne blöde Frage und zeigt nur, das ich keine Ahnung habe (hab ich aber auch nicht) daher stelle ich Sie trotzdem.

Wie zur Hölle kann man ein ca. 2 Meter langes 17cm breites und 7cm dickes Brett auf der TKS so festhalten und führen, das man es mit zwei gegenüberliegenden Schnitten auftrennen kann.
Spätestens wenn ich beim letzten viertel des 2. Schnitts bin, hab ich doch ein ziemlich langes flatterndes Brett links vom Sägeblatt, oder ?

Das wird durch nen Meister oder Gesellenbrief verhindert. :eek:


Auf der TKS ist das natürlich schon etwas fummeliger, da meist ja keine besonders lange Tischverlängerung vorhanden.
Aber das geht, 170x20 ist ja noch recht stabil bei 2Metern. 10mmx5mm leisten Flattern manchmal so das sie vom Sägeblatt gefressen werden.

Gruß M.
 

Rani

ww-esche
Registriert
14. Februar 2011
Beiträge
420
Ort
Sachsen
Auftrennen auf der Tischkreissäge funktioniert eigentlich ganz gut. Du musst eine Fläche abrichten und die Seiten rechtwinklig dazu hobeln. Wenn der Tisch nur 1,2m lang werden soll reicht es auch aus ein 1,3m langes Brett aufzutrennen und bei 7cm Dicke flattert da garnix.
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
747
Alter
64
Ort
Potsdam
Du kannst auch verschieden breite Lamellen herstellen. Je nachdem wo da die Risse sind oder auch böse Äste...
Das macht sich allerdings mit einer Handkreissäge mit Führungsschiene besser als mit den sauschweren Bohlen rum zu zirkulieren. Und auch den Kern der Bohle rausschneiden! ImageUploadedByTapatalk1447462833.096398.jpg
 

bernd_chiangmai

ww-ahorn
Registriert
23. Oktober 2011
Beiträge
130
Ort
Chiangmai
Hi Biker,

mir tut die Seele weh, wenn ich hoere, dass jemand freiwillig eine dicke Bohle in kleine Stuecke schneiden will. Diese zusammengeleimten Tische bekommst Du in jedem Moebelladen.

Magst Du nicht lieber ein richtiges Unikat bauen ? Einfach nur die Oberflaechen super bearbeiten und den Tisch in seiner "Freiform" belassen, waere fuer mich eine Gruebelei wert. Wer hat schon einen richtig massiven Eichentisch ?
Muss natuerlich auch zu den anderen Moebeln passen.

Ich stehe vor einer aehnlichen Herausforderung, nur sind bei mir die aufgeschnittenen Bohlen 15 cm dick und fuenf Meter lang bei durchschnittlich 80 cm Breite. Noch muss das Holz ne Weile trocknen, aber in spaetestens einem Jahr gehts ran !

Gruss
Bernd
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
Auf dem Bauernhof meiner Oma sind vor 40 Jahren drei Eichen die in der Hofeinfahrt standen, beim Ausbau der Straße gefällt worden.

Das Holz wirst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in sehr kleine Stücke schneiden. Eichen an Hofeinfahrten sind extrem hart, extrem sandig und astig, zudem noch recht verwachsen.

Das ist kein Möbelholz. Aber - lass dich überraschen :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

tomcam

ww-robinie
Registriert
2. August 2013
Beiträge
1.748
Ort
Lengenfeld
Rein aus Interesse, was hat der Standort des Baumes mit seiner Härte zu tun? Also nicht klimatische Bedingungen, sondern Hofeinfahrt oder Wald....
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ich bekomme regelmäßig diese auf dem Hof eines Bauernhofes eingeschnittenen Eichen angeboten.
Zu 99% ist das oben beschriebene Ware, und nicht sehr ertragreich bei der Verarbeitung.
Warum der Standort das ausmacht? Weil die Bäume meist alleinstehend Wind und Wetter ausgesetzt sind, und oft schlecht gepflegt wurden.

Schneid die Bohlen auf und berichte uns bitte :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 30872

Gäste
Das mit der Härte läßt sich erklären. Hofbäume wachsen eben als Solitäre auf, haben daher während ihres gesamten Lebens vollen Lichtgenuß über die gesamt Krone, im Gegensatz zu den Artgenossen im Wald. Durch die volle Belichtung ist der Spätholzanteil größer als der Frühholzanteil, wodurch das Holz insgesamt härter ist, da Spätholz härter ist als Frühholz. Solitäre sind bei gleichem Alter daher auch dicker als Waldbäume.
Auch die höhere Astigkeit erklärt sich aus dem Aufwuchs im Freistand.
Allerdings befindet sich im Holz kein Sand. Wie sollte er dort hineinkommen, es sei denn durch Rindenverletzungen, die dann überwallen. Das wäre die einzige Erklärung. Zusätzlich kann natürlich die Borke verunreinigt sein.
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
5.940
Ort
Taunus
Hallo,

die berühmten 20 m astfreien Schäfte wachsen auch nicht in der Hofeinfahrt, sondern nur in der Konkurrenzsituation im Wald.
Die Römer schätzten von 2000 Jahren Eichen mit 26 m astfreien Stämmen.

Zur praktischen Umsetzung, die 70mm starken Bohlen würde ich je nach Lage der Risse, mit der Handkreissäge, in 10-15cm evtl. auch 20cm breite Streifen schneiden und 4-seitig hobeln.
Danach hochkant auf die Bandsäge und am Anschlag auftrennen, übrig bleiben nach dem erneuten dickenhobeln evtl. 25-28 mm starke und ansehenlich breite Leisten.
Das sollte für eine Wohnzimmertischplatte reichen, fürs Gestell würde ich einige der 70mm Abschnitte übrig lassen, für Tischbeine ist 28mm bissl wenig.

Gruß Dietrich
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
Nein, kein Sand durch Wuchs im Holz, sondern durch die Lagerung. Meistens irgendwo in der Scheune, oft umgepackt, entsprechend viel Müll in der Oberfläche. Beim Abrichten merkt man's schon..

Dazu kommt noch Ammoniak, der alles schön dunkel macht. Jemand wollte letztens 800 EUR/cbm dafür haben. :emoji_grin:
Über 200-300 kann man reden.


Grüße
Uli
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
747
Alter
64
Ort
Potsdam
Wenn da einer mit nem Stapler im Sägewerk rum fährt gibt es auch Staub. Der frisst sich aber nicht ins Holz. Ich habe mal mehr als einen Kubiqmeter gekauft, der mitten im Dorf lagerte. Acht Jahre lang. Ich hatte keine Probleme.
 
Oben Unten