Tischlerplatte welcher Stärke

Knaus-Dieter

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Hallo
Guten Tag,

ich brauche einen Rat, was Material und deren Stärke für mein Projekt angeht.

Folgende Situation: ich möchte in meinem Wohnmobil möglichst gewicht- und platzsparend die Lattenroste durch ein Lattenrost-Teller-System ersetzen. Dazu benötige ich eine ebene Fläche um das System einzubauen/aufzuschrauben. Ich tendiere dazu aus Gewichts- und Stabilitätsgründen eine Tischlerplatte zu verwenden und möchte so wenig an Höhe wie möglich aufbauen.

So sieht das Lattenrostsystem aus:
froli_bettsystem.jpg


Das Bett ist im Alkoven, also über der Fahrerkabine. Die Herausforderung dabei ist, dass ich keine ebene Fläche zum Aufbau mit den Dachlatten als Unterkonstruktion für die in Waage gebrachte Tischlerplatte habe. In dieser Fläche ist leider ein Ausschnitt, durch den das Dach vom Fahrerhaus in das Alkoven hineinragt. Mit den alten, ursprünglichen Lattenrosten (zwei 70er Lattenroste nebeneinander) war dies kein großes Problem, da die Latten ja auch gebogen sind.
Die Unterkonstruktion sind also Dachlatten: 4 cm vor und hinter dem "Dachloch", dann 2,5 und 1 cm bis in die hintere Ecke.

Hier mal eine einfache Zeichnung, wie ich mir das vorstelle:
Zeichnung_Unterkonstruktion.png

Die Dachlatten sind mit dem Boden und die Tischlerplatte mit den Dachlatten fest verschraubt. Die Tischlerplatte müsste in zwei Teilen eingebaut werden, da ich sie sonst nicht ins Auto/Alkoven bekomme.
Die Längsrichtung der Stäbe der Tischlerplatte sollte außerdem quer zum Bett verlaufen, also in der 150er Länge, da sie in den ersten 70 cm Abstand möglichst NICHT durchbiegen sollen.

Wenn die Platte durchbiegt, drückt sie unmittelbar auf das Dach des Fahrerhauses, was ich im Dauerbetrieb unbedingt vermeiden möchte.

Meine Frage wäre, wie dünn kann diese Tischlerplatte sein um möglichst Gewicht zu sparen aber wie dick sollte sie sein um möglichst nicht durchzubiegen. Reichen Tischlerplatten von 16-20er Stärke oder sollte es doch schon ein 25er Platte sein? Oder sollte ich auch über ein anderes Material nachdenken?

Ich denke, dass die starre Verschraubung aller Bauteile (sogar das Lattenrostsystem) für eine hohe Festigkeit sorgen und auch die Matratze und das Lattenrostsystem ja das Gewicht noch etwas verteilen aber beim Ein- und Ausstieg kniet man nunmal immer wieder auf ein und der selben Stelle um aufs Bett zu kommen.

Hier ein paar Bilder:
B0D9D000-C9A7-4BAF-8B3C-7900C09B545E.jpeg F15A36C7-F837-436F-B8BD-C2BE7ED7CB91.jpeg F4CB3E1C-2C6F-4AD4-B921-17D8907C0D76.jpeg
edit: Tippfehler und Satzbau für ein besseres Verständnis + Bilder
 
Zuletzt bearbeitet:

Dietrich

ww-robinie
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Hallo,

die Frolis sind eigentlich dazu gedacht direkt auf dem vorhandenen Boden befestigt zu werden, so ist eine Gewichtsreduktion gegenüber Lattenrost möglich. Mit einer zusätzlichen Tischlerplatte bist Du allein schon schwerer.
Zumal jede Tischlerplatte unter (geschätzt) 22mm am Ende doch durchhängt und sich der vorgegebenen Form anpasst...je nach Auflagegewicht.

Gruß Dietrich
 

Knaus-Dieter

ww-pappel
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Hallo
Hallo und danke für deine Antwort: wie geschrieben ist der vorhandene Boden nicht eben, also nicht in Waage und auch mit einem Loch versehen, aus dem das Dach der Fahrerkabine herausragt.
Ich lade dazu gleich ein Foto hoch, damit man es sich besser vorstellen kann, ist sicherlich nicht so verständlich formuliert, manchmal sagen Bilder eben doch mehr als 1000 Worte :emoji_slight_smile:
 

Dietrich

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Hallo,

das sieht nicht gut aus, wie soll das jemals dicht werden, der Alkovenboden gehört mind. 10cm höher und sollte aus Sandwichmaterial bestehen.
Tischlerplatte ist hier völlig fehl am Platz, auch die Platte wo vorhanden ist sieht nicht aus als sei sie geeignet.
Wer hat das so ausgeschnitten?
M.M. n. sitzt die Wohnkabine zu tief und man hat versucht den Alkoven irgendwie passend zu machen...so etwas habe ich in 35 Jahren Wohnmobilnutzung noch nie gesehen.

Gruß Dietrich
 

Gammelfrog

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Unabhängig von einer Lattenrost Lösung sieht das Ganze bezüglich Verwindungsverhalten (da reicht ein hoher Bordstein), Dichtigkeit (wird feucht) sowie Isolierung (Kondensat) nach absolutem Pfusch aus.
 

Knaus-Dieter

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Hallo
Danke für die netten Hinweise, es ist aber nun mal so, dass dies die Begebenheiten sind und nach meiner Internetrecherche scheint es auch kein Einzelfall zu sein.
Das Auto ist bereits 20 Jahre alt und weist bisher keine Undichtigkeit auf, ich nutze es also weiter und versuche meine Planung den Begebenheiten anzupassen.
Beim nächsten Wohnmobilkauf würde ich mir die Stelle anschauen, jetzt hilft es mir aber nicht weiter mich über eventuellen Pfusch aufzuregen :emoji_slight_smile: .
Zurück zu meiner ursprünglichen Frage: wie stark würdet ihr die Tischlerplatte wählen um darauf das Frolisystem aufzubringen?
 

Lico

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Vielleicht hilft Dir das hier weiter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Biegefestigkeit
Du hast ja als Orientierung eine Punktbelastung, die Du maximal abfangen musst, wenn Du beim einsteigen nur mit dem Knie Dein ganzes Gewicht auf die Platte bringst. Dann kannst Du dir das ausrechnen, wie dick die Platte sein muss, damit sich die zu überbrückenden 70 cm nicht durchbiegen. Wenn Du erstmal liegst ist der Rest für die Unterkonstruktion Kindergeburtstag.

Lico (der sich in so einem Fall mal Dreischichtplatten genauer angucken würde)
 

carsten

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Hallo

aus Gewichtsersparnisgründen ist dass Tellersystem nicht optimal.
Da die Balstung punktuell an die darunterliegende Konstruktion durchgeht muss diese in der Lage sein das gesamte Gewicht zu tragen. Das heißt diese UK muss sehr stabil sein. Eine Tischlerplatte und ein paar Dachlatten erreichen diese Stabilität nicht.
 

HJH

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Um bei gegebener Höhe die bestmögliche Stabilität bei geringstem Gewicht zu erreichen sind Sandwichplatten mit PU-Schaum Kern die erste Wahl. Diese Platten gibt es mit GFK, ALU und , Holz-Deckschichten, sowie Kombinationen davon in Stärken ab 20mm.
Erhältlich sind die Platten z.B. bei Herstellern von Kühlfahrzeugen, Anhängern, mobilen Kühlzellen oder auch Online.
Vorteil: die Dinger sind bei richtiger Verarbeitung absolut resistent gegen Feuchtigkeit und isolieren sehr gut.

Viel Erfolg bei deinem Projekt
Hans
 

Knaus-Dieter

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Hallo
Okay Sandwichplatten also vorziehen.. wäre da eine ähnliche Stärke wie bei der Tischlerplatte zu wählen oder dicker? Was würdet ihr vom Gefühl her sagen, wie stark die Platte sein muss?
Und welche Deckenschicht würdet ihr wählen?
 

HJH

ww-nussbaum
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Die Stabilität einer Sandwichplatte (Belastbarkeit + Durchbiegung) hängt von der gewählten Deckschicht ab. Das Optimum ist hier die GFK Deckschicht - sie bringt die höchste Festigkeit. In der Dicke kann eine GFK Sandwichplatte bei gleicher Belastung dünner sein als eine Tischlerplatte. Das dünnste was ich als Sandwichplatte kenne ist 15mm. Vielleicht gibt es die auch dünner - einfach mal Googeln oder einen Hersteller anrufen und fragen.
Als erste Info schau mal z.B. bei:
https://www.mejo.de/produkte/verbundplatten/corapan-gfk-85.htmlWenn du dann ein grobes Gefühl bekommen hast am besten schauen wo in deiner Nähe solche Platten z.B. von einem Fahrzeugbauer verarbeitet werden. Dann hinfahren und mit einem Reststück probieren. Du wirst staunen wie stabil die Dinger sind...

Viel Erfolg
Hans
 
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