Tischler fällt auf Fake-Besteller rein

uli2003

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Da ist man doch auch einmal sprachlos:
Über so viel Dummheit, ja. Wer einen Auftrag an eine unbekannte Firma, zusätzlich noch zwar in der EU, aber dennoch im Ausland annimmt, ohne eine entsprechende Vorauszahlung zu verlangen, dem ist nicht mehr zu helfen.
Das ein Restrisiko bleibt ist klar, aber so hoch hätte der Verlust weitaus nicht sein müssen.
 

predatorklein

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Hallo

Ganz ehrlich , bißchen blauäugig ist der gute Mann schon .

Bei so einem Auftrag klärt man im Vorfeld so gut wie alles ab , was nur geht .
Inklusive einer Fahrt nach FR , um dem Kunden mal in die Augen kucken zu können .

Ansonsten Gespräch mit der HWK , Gespräch mit Schreinerkollegen , Gespräch mit einem Fachanwalt .

60 % Anzahlung , 30 % vor Versand , Rest nach Abnahme der Ware .

Mich würde mal interessieren , was da im Vorfeld überprüft wurde , wenn nicht mal festgestellt wurde , dass Firma XYZ den Auftrag gar nicht erteilt hatte ?
Und um das zu checken , hätte der Auftragnehmer doch nichts machen müssen , als selbst mal beim ( angeblichen ) Auftraggeber anzurufen ?

Gruß
 

fahe

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... es wird ja im Beitrag gesagt, er habe den Besteller überprüfen lassen. Heißt für mich: Er hat via Kreditreform oder Co. überprüfen lassen, dass der vermeintliche Besteller unbedenklich ist.

Ein Anruf - falls man denn der Spracher der Gallier mächtig ist - oder eine Mail hätte wahrscheinlich ausgereicht, um festzustellen, dass deren Name missbräuchlich verwendet wurde. Insofern schon sehr blauäugig, stattdessen einfach mal loszulegen.

Aber: Kann mir mal jemand erklären, warum jemand einen Betrieb so reinlegt?
Also, außer der böse Konkurrent aus dem Nachbarort will dem mal kräftig in den Schritt fassen...:emoji_wink:
 

Mitglied 84747

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Aber: Kann mir mal jemand erklären, warum jemand einen Betrieb so reinlegt?
Also, außer der böse Konkurrent aus dem Nachbarort will dem mal kräftig in den Schritt fassen...:emoji_wink:
Naja der Spediteur hat nach einer Zollnummer gefragt. Wenn das nicht gewesen wäre hätte man die Betten ja geschippert. Das Interessante daran ist die Zollnumer gibt es schon einige Jahre nicht mehr, wurde von der EORI abgelöst, und seit dem Binnenmarkt also ab 1994 innerhalb der EU nicht notwendig. Innerhalb EU ist höchtens die VAT von Interesse.
 

Mitglied 67188

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Aber: Kann mir mal jemand erklären, warum jemand einen Betrieb so reinlegt?
gute Frage...

-----
ein l´acompte (Anzahlung) wie man in F sagt ist bei dem Materialeinsatz doch Usus.

sein Fehler ja, trotzdem traurig...

hätte man die Betten ja geschippert.
Rechnungsadresse nicht Lieferadresse, wieder ein Fall für Alarmglocken wenn noch kein Geld geflossen ist.
 

uli2003

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Naja der Spediteur hat nach einer Zollnummer gefragt. Wenn das nicht gewesen wäre hätte man die Betten ja geschippert.
Ich denke eher, das Thema Zoll kam irgendwann auf, weil keiner der Beteiligten Ahnung davon hatte.
Innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes braucht man keine EORI. Da wird nur der CMR (internationale Frachtbrief) mit gesendet (ohne Zollangaben), der muss vom Empfänger gegengezeichnet und retourniert werden, sonst gilt die Ware als nicht exportiert.

Spätestens anhand der Zustelladresse hätte man den Gauner verfolgen können.

Merkwürdig ist die ganze Sache dennoch.
 

Holzrad09

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Fragt sich wie er an den Auftrag gekommen ist, wird ja keine Ausschreibung gegeben haben. Und über Telefon oder Email hätte er sich fragen müssen - warum ausgerechnet Ich, wo doch Frankreich soweit weg ist ?
Schon komisch.
 

Martin45

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Die Frage anders herum ist doch auch, (hätte der Betrug geklappt). Was will jemand mit 60 Betten mit exotischen Abmessungen? So ein Bett kann man nicht einschmelzen, nicht schnell verkaufen, nicht verstecken...
Das sieht aus als wären die auch alle anders, also geht es auch nur schlecht für ein Hotel o.ä. Für mich würde ein Betrug nur Sinn machen, wenn der Betrüger einen Nutzen davon hat.
Für eine Fuhre Brennholz ist der Aufwand etwas hoch.
 

fragnix

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Naja der Spediteur hat nach einer Zollnummer gefragt. Wenn das nicht gewesen wäre hätte man die Betten ja geschippert. Das Interessante daran ist die Zollnumer gibt es schon einige Jahre nicht mehr, wurde von der EORI abgelöst, und seit dem Binnenmarkt also ab 1994 innerhalb der EU nicht notwendig. Innerhalb EU ist höchtens die VAT von Interesse.
Wird schon nach der Zolltarifnummer gefragt haben, die ist nach wie vor von Interesse.
EORI bezieht sich auf den versendende Partei (Lieferant), Zolltarifnummer auf den versendeten Artikel.
Ist aber in diesem Zusammenhang nicht wichtig.
 

Mitglied 67188

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wenn der Betrüger einen Nutzen davon hat.
deswegen ja die berechtigte Frage von Falk.

vielleicht war da jemand ganz besonders sauer...

Sprachbarriere eingebaut, Sondermaße .....

--------
als Auftraggeber würde mich doch auch ein Muster interessieren ob die
Qualität stimmt bevor ich 60 Betten abnehme.
 

wasmachen

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Interessant.... lt 'Insiderinfos' weiss ich, dass schonmal im Privatkundenbereich in FR Anzahlungen nicht üblich sind. Und, sollte bei Anlieferung und Montage nicht alles 100% sein, dann auch oft die gesamte Zahlung zurückbehalten wird....

Insofern find ich einige Meldungen hier schon eher krass, zumal auch keiner die Fakten wirklich kennen dürfte...
 

brubu

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Hallo zusammen
Wie auch immer, ich könnte mir nicht im Traum vorstellen einen Auftrag in diesem Umfang auszuführen ohne die Besteller gesehen oder die Vorauszahlung erhalten zu haben. Auch sonst sind bei uns mehrmalige Kontakte normal vor oder während der Ausführung. Irgendwie scheint mir nicht plausibel wie das passieren konnte.
Gruss brubu
 

Mitglied 67188

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Insofern find ich einige Meldungen hier schon eher krass,
ich wohne seit 23 Jahren in Frankreich...und du?
Anzahlungen sind üblich und werden sogar oft ohne Anfrage angeboten.
Mängelbeanstandungen werden ähnlich wie in D gehandhabt.
Einzig der Kostenvoranschlag ist verbindlich und kein einziger € darüber muss bezahlt werden.

Möglicherweise gibt es regionale Unterschiede ich kann nur von Korsika sprechen.
Habe es aber fast nur mit Kontinantalfranzosen zu tun.
Bei den Einheimischen brauche ich keine Anzahlung da Bezahlung Ehrensache ist, die
würden ihr Gesicht verlieren wie man so schön sagt..

Alle Aufträge über 1000,- € bei einem fremden Kunden verlange ich mindestens 30%
oder er/sie können sich einen anderen suchen.
 

fahe

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Coswig
vielleicht war da jemand ganz besonders sauer...

Sprachbarriere eingebaut, Sondermaße .....
...als ich mich vor vielen Jahren mal über ein Baumarkt ärgerte, durchfleuchte meinen Schädel auch schon einmal der gaaaanz böse Gedanke, sich an der Farbmischstation etliche große Gebinde Wandfarbe in de facto unverkäuflichem Farbton anmischen zu lassen... und die nicht abzuholen...:emoji_wink:
Bevor der Aufschrei kommt: Ich hab's gelassen. Der arme Kerl in der Farbabteiilung kann ja auch nichts dafür.

Wie gesagt:: Wem kann das nutzen? Denn so gottestfürchtig optimistisch kann ja kein Betrüger sein, dass der davon ausgeht, dem Lieferanten werde schon nicht auffallen, dass er seinen 50k-Auftrag an eine andere Adresse liefern soll als die der Firma, die ihn vermeintlich beauftragte.

Ist ja nicht so wie bei einer Bestellung, die durch einen Briefkastenschlitz passt, den man schon einmal in einem anonymen Hochhaus oder einer Abrisshütte "schaffen" könnte.

Sehr ominös.
 

Mitglied 59145

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Merkwürdig in jedem Fall.

Es ist halt oft schwierig zu entscheiden was man wem liefert und zu welchen Konditionen. Gerade bei längeren Geschäftsbeziehungen hat sich ein gewisser Vertrauensvorschuss schon oft bezahlt gemacht. Manchmal hält aber auch nicht.

Ich denke der AN hat hier eine Menge gelernt, das passiert dem nicht nochmal.

Sage ich mir auch jedesmal......
 

pedder

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Es ist halt oft schwierig zu entscheiden was man wem liefert und zu welchen Konditionen. Gerade bei längeren Geschäftsbeziehungen hat sich ein gewisser Vertrauensvorschuss schon oft bezahlt gemacht. Manchmal hält aber auch nicht.

Ob es nicht für alle Beteiligten besser ist, sich vernünftig abzusichern? Also hier: Vorkasse abgesichert durch Bankbürgschaft?
Ich finde gerade bei einer Sonderanfertigung verbietet es sich geradezu ohne Vorschuss das Material zu zerschneiden.
Mit sowas riskiert man doch das Wohlergehen der Firma.
 

Mitglied 59145

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Da hast du recht. Es gibt aber immer wieder Situation, die irgendwie nicht "bedacht" worden sind.
Hat aber mit diesem Thema nicht viel gemein.
Hier ist das mindestens etwas "gutmütig".
 

brubu

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Mit Export habe ich nichts zu tun, kenne aber Leute die Geschäfte im EU Raum mit meist Privaten oder Vereinen abwickeln. Da ist es selbstverständlich Anzahlungen zu leisten. Bei den Amis gibt es mindestens teilweise spezielle Praktiken. Da hören die Handwerker nach der Abgabe des Angebots lange nichts mehr. Irgendwann trifft dann ein Check mit 50% Anzahlung ein. Dann weiss man was zu tun ist. (Das ist eine direkte Aussage eines europäischen Handwerkers in den USA.)
Gruss brubu
 

uli2003

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Es ist halt oft schwierig zu entscheiden was man wem liefert und zu welchen Konditionen.
Nicht immer einfach. Aber bei ausländischem Erstkontakt auf Rechnung mit 30 Tagen Zahlungsziel zu arbeiten, ist schon sportlich.
(Sieht man gut in dem im Film gezeigten Schreiben, ebenso den vermeintlichen Kunden, sofern dies (oder der ganze Film?) kein Fake ist)
 
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