Tischfräse, Linerarführungen, Spindeln etc.

Herr C.

ww-pappel
Registriert
14. November 2015
Beiträge
6
Ort
CH 8165 Schleinikon
Guten Abend die Herren

Nun melde ich mich erstmalig hier, habe diese Forum entdeckt und sehe, dass hier Leute sind, die aus was wissen und können. Die Projekte sind ja teilweise recht ambitioniert - das macht Spass.
Kurz zu mir: Ich komme aus der Schweiz, habe Möbelschreiner gelernt, ein Kunst-Abi gemacht, Zimmermann angehängt, war Vorarbeiter auf der Zimmerei dann auch noch und an der Holzfachschule TS Holzbau in Biel. Heute verkaufe ich Parkett im etwas grösseren Masstab und wir haben ein Haus mit Werkstatt, dass wir sanieren.
So hoffe ich, dass ich als "Hobbyschreiner" trotzdem hier posten darf.

Also dann, ich bin gar nicht so schlecht ausgerüstet, Handmaschinen, eine Bau-TKS Dewalt, Kippfräse etc. habe ich im Hause und jetzt kommt noch eine Kombi (Weibert).
Einen Frästisch muss man ja aber haben, weil für kleine Arbeiten, Abrunden und Dübeln noch etwas her muss... :emoji_wink:

Ich plane nun also eine Tischfräse zu bauen.
Diese Tischfräse denke ich mit einer Oberfräse unter dem Tisch auszustatten (wohl Casals mit einer Einlegeplatte), hätte geplant einen Schiebetisch mit lineraren Führungen davor zu plazieren und möchte in der Mitte des Schiebetisches einen quer dazu verlaufenden kleineren Schiebetisch mit einer vertikal justierbaren Halterung für Oberfräse und einen Bohrer ausstatten.
Ich habe noch keine Pläne, nur Ideen auf Papier. Es kann sich entwickeln, ich bin noch lange nicht so weit wie ein paar von euch und meine Zeit der CAD-Programmierung ist auch schon eine ganze Weile her... :emoji_wink:


Die aktuellen Gedanken, die mich umtreiben...:

1. Ich will im horizontalen Betrieb die OF oder den Bohrer vertikal bewegen und justieren können.
- Zwei synchrone Gewindestangen wären besser als eine und diese wären nicht auf Achse des Fräsers.
- Diese müssen z.B. über eine Kette mit Spanner betrieben werden.

2. Die Linearführungen müssen genau, rubust und zuverlässig sein und ich will sie in SPE-Platten einfräsen.
- Eine möglichst geringe Einbauhöhe ist wünschenswert.
- Geht die Dimensionierung nur über "try and error"?

3. Als horizontal einsetzbares Agregat wäre ein Bohrer alternativ zur OF noch nett.
- Man müsste also eine zweite Einsetzplatte mit Bohrhalter haben.
- Man braucht dazu eigentlich keinen Bohrer mit Griff, li/re-Lauf, Schlag etc.

Konkret nun also:
- hat jemand schlaue Ideen und Bezugsquellen zu Gewindeantrieben?
- wie und wo findet man passende Lienarantriebe und hat jemand von euch Erfahrungen?
- muss ich mir der Einfachheit halber eine "normale" Bohrmaschine kaufen und einbauen oder kriegt man das auch sonst hin?

Ich danke euch im voraus und freue mich auf einen konstruktiven Dialog!
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Linear-Antriebe oder Führungen?

Im Fall von Führungen würde ich zum Drylin-System von Igus raten.
Das braucht keine Schmierung und ist sehr robust gegen die Verschmutzung durch Späne.

igus® DryLin® W Linearführung - Programmübersicht

Ich hatte auch erst geplant, so eine Doppel-Schiene vor meinen Frästisch zu setzen. Bisher habe ich das aber noch nicht gebraucht, konnte alles über ein Vorsatzbrett lösen.

Darf ich mir deine Idee wie einen X/Y-Tisch vorstellen?
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
6.897
Ort
bei den Zwergen
Tischoberfräse selber bauen.

Hallo Herr C.
gibts auch nen Vornamen ?? finde ich persönlicher!!

Ich will dich nicht verschrecken, aber selbstgebauter Oberfrästisch ist ambitionierter Holzwerker.
Die Experten dafür sind Guido Henn mit seinen Bauplänen in Holzwerken und ganz viele Nachbauer , Eigenkonstrukteure. Die sind eher bei Neuling fragt Profi oder im Nachbarforum Woodworking.de Maschinenforum auzutreffen .

Wenn ich irre bitte korrigieren!

Als Alternative zum Direktlosarbeiten würde ich dir diese Fräse empfehlen:Vertikalfräse MF30 | Schreinermaschinen | LOGOSOL
Da hast du alles in einem Fräse, stationäre Oberfräse, Langloch etc.
Logosol ist Bad Saulgau in der Nähe vom Bodensee.

Bin weder verwandt noch sonstiges, habe sie mal auf einer Messe gesehen und fand das Konzept interessant.

VG Johannes
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.057
Ort
am hessischen Main, 63500
Guude,

da es sich nicht um eine Maschine für Profis handelt, denke ich, dass bei solchen Selbstbauprojekten bei den Hobbyleuten mehr Erfahrung vorhanden ist.
Die bauen so etwas schon eher und kennen sich mit Frästischen, Inkra etc. besser aus.
Das Woodworking Forum ist da auch ergiebig.
 

Herr C.

ww-pappel
Registriert
14. November 2015
Beiträge
6
Ort
CH 8165 Schleinikon
Vielen Dank für die Antworten meine Herren!

Ich entschuldige mich mal, mein Name ist Christoph und ich habs auch in der Signatur mal angefügt. Das mit dem Herr... hat sich bei mir mal so ergeben, wir bleiben aber beim du. :emoji_wink:

@Komihaxu: danke für deine Einschätzung, ich hab die ingus auch schon gefunden, aber man weiss ja nie wieviel was taugt. Da werde ich mir aber mal was bestellen und testen, wenn deine Erfahrungen gut sind.
Und ja, ich denke an eine x/y vor dem Tisch und möchte das Teil etwas breiter, aber nicht tief (Platz an der Wand und Arbeit nur von einer Seite) haben.

Johannes, du schreibst "wenn ich irre bitte korrigieren"
Ne, ich korrigieren nicht gerne, aber etwas schmunzeln musste ich schon. :emoji_wink:
So als "ambitionierter Holzwerker" sehe ich mich nicht ganz. Ich bin gelernter (mit Diplom) Möbelschreiner, Zimmermann (auch mit Abschluss),TS FH Holzbautechniker und habe mal vor ein paar Jahren Cadwork 3D CAD programiert und etwas grössere Maschinen laufen lassen.
Wenn ich also bei Neuling fragt Profi besser aufgehoben bin, dann soll das so sein.
Ne, also, der Herr Henn ist wirklich eine gute Inspiration. Ich sammle mir also Ideen, aber gewisse Arbeitsweisen sind da, wie du auch sagst, eher im ambitionierten Hobby-Bereich anzusiedeln. Das war jetzt keine Kritik.
Bisher habe ich mich beholfen bei meiner ehemaligen Firma an die "richtigen" Maschinen zu dürfen. Ich darf das, die lassen mich auch an die Fräse. Und da stehen Felder, Striebig etc. rum. :emoji_wink:

Mir sind nun die Wege und Zugangszeiten etwas zu umständlich und wir bauen nochmal ein Bauernhaus aus dem 17. jahrhundert um. Da will ich mich nun unabhängig machen und rüste die eigene Werkstatt aus. Eben, eine Kombi mit Fräse etc. kommt bis Ende Jahr, das passt und ich freu mich drauf.
Ich habe mich dagegen entschieden die Langlochbohreinheit an der Hobelwelle auch zu kaufen. Die läuft (zu schnell) am Hobelwellenmotor und deckt mir doch nicht alles ab. Ausblattungen mitten im Werkstück, Grate mit Fräser von unten etc., dazu will ich ehedem einen Oberfräsentisch und den bau ich mir eben selbst. Das trau ich mir durchaus zu.
Das Konzt der Logosol scheint wirklich durchdacht, aber so was brauch ich neben der Kombi nicht.
Die Möglichkeit mal neben der "Grossen" Arbeiten auszuführen und dort die 8er und 12er einzusetzen oder eben sauber Dübel zu setzen, das suche ich.

Ich bin am Konzept und studiere dann beim abendlichen Arbeiten noch dran rum.
So bin ich nicht beim Direktlosarbeiten, da gähren die Konzepte und Ideen. Mich reitzt die Herausforderung "mein" Baby zu bauen.

Ich versuche nun also das derzeitige Konzept mal noch zu erläutern:
- Ich mache einen Korpus mit genügend Platz für eine von oben justierbare OF, sie kann unten zwischen den Tisch ragen.
- Die Höhe des Korpus richtet sich nach dem minimalen Platzbedarf der Fräse inkl. der Schlitten im Horizontal-Betrieb.
- Ein Schiebetisch in x-Achse mit Führungen ist fest mit dem Korpus verbunden und kann arretiert werden.
- Der Schiebetisch kann mit einem aufsetzbaren Tischaufsatz-Modul beim vertikalen Fräseinsatz verwendet werden und ist dann OK bündig mit dem eigentlichen Frästisch. Es liegt nur inks und rechts auf dem Schiebetisch auf, der mittlere y-Schlitten verbleibt inaktiv und arretiert zwischen den Auflagern.
- Beim vertikalen Einsatz der Fräse wird das Tischaufsatzmodul entfernt und der Horizontal-Schlitten auf den y-Schlitten aufgesetzt. Dieser kann nun aktiv sein.
- für die z2-Achse hat der Horizontal-Schlitten eine vertikale Justiereung der Höhe des eingespannten Fräsers oder Bohrers.

Aktuell säge oder fräse ich noch gar nichts, da krizle und messe ich meist mal auch 1:1 auf Kartonbögen etwas rum.
Ich hänge mal eine Skizze ran.

Seit gegrüsst und gute Nacht!
Christoph
 

Anhänge

  • image.jpg
    image.jpg
    141,5 KB · Aufrufe: 115

Herr C.

ww-pappel
Registriert
14. November 2015
Beiträge
6
Ort
CH 8165 Schleinikon
...dann bin ich ja mal gespannt wie diese "Hobbyleute" fix drauf sind!

Sorry, die Rubrik heisst ja jetzt "Neuling fragt Profi" und nicht "Neulinge helfen sich"
lol. :emoji_wink:
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Wenn man das mit einer Frässpindel mit 43mm-Eurohals macht, könnte man auf dem Schlitten sehr einfach zwei separate Klemmungen anbringen, zwischen welchen die Fräse dann gewechselt werden kann. Also einmal vertikal, einmal horizontal.

Spindeln gibts von Kress, bzw. hochwertiger von Suhner.
 

RockinHorse

Gäste
Moin Christoph

So als "ambitionierter Holzwerker" sehe ich mich nicht ganz. Ich bin gelernter (mit Diplom) Möbelschreiner, Zimmermann (auch mit Abschluss),TS FH Holzbautechniker und habe mal vor ein paar Jahren Cadwork 3D CAD programiert und etwas grössere Maschinen laufen lassen.

Soll das jetzt als Neulings-Understatement zu verstehen sein oder hast Du noch eine ganz andere Erklärung für Deine Worte, die sonst so schwer zu verstehen wären...:emoji_wink:

...ich hab die ingus auch schon gefunden, aber man weiss ja nie wieviel was taugt. Da werde ich mir aber mal was bestellen und testen, wenn deine Erfahrungen gut sind....

Man kann mit den IGUS-Einheiten gut arbeiten, qualitativ hochwertig sind die Produkte allemal. Es braucht aber einiges technisches Wissen und wenn man eine bestimmte Lernphase absolviert hat...:emoji_slight_smile:

Huch, jetz sind wir bei Neuling fragt Profi...

Jetzt bist Du aber nicht wirklich überrascht oder...:cool:

Beim Betrachten Deiner Skizze drängt es sich mir förmlich auf, dass Du vielleicht bei Drei Achsen für noch mehr Fräs-Spaß! / Oberfräse / HolzWerkenTV - Holzwerken von Guido Henn gut aufgehoben wärst, auch wenn Deine Erfahrungen mit großen Maschinen Dich eher von solchem Denken abzuhalten scheinen.
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
6.897
Ort
bei den Zwergen
weibert kombi

Hallo Christoph,
gibt es bei der Weibert Kombi eine Hochgeschwindigkeitsspindel für die Fräse. Ich habe bei meiner Felder KF700 sowas. Damit kann ich jeden Oberfräser in die Fräse spannen , 16000u/min. Und nutze den Schiebetisch der Kombi auch für die Fräse. Alles andere kannst du dir als Kollege selber vorstellen.
Und guck mal nach gebrauchten Langlochmaschinen. Ich hab meine für ne Kiste Bier bekommen.
VG Johannes
 

Herr C.

ww-pappel
Registriert
14. November 2015
Beiträge
6
Ort
CH 8165 Schleinikon
Ach ne, jetzt ist der ganze Text von vorhin weg.... :emoji_frowning2:

Also, dann.
Ich sehe den Fräsentisch als Ergänzung, das hatten wir in meinem Lehrbetrieb auch so und haben darauf z.B. die kleinen popligen Bibliotheks-Karteikasten-Schubladenteile gemacht. Mein Lehrmeiste hatt da mal ein Patent drauf und wir haben die Dinger gehasst, weil so mal schnell 3-4 Tage alles immer die gleichen Teile zu runden seeeehr befriedigent war. Das waren noch Zeiten... Lol
Heute habe ich hier fast das Gefühl, dass die Profis einen Frästisch ehedem nur im Hobbykeller sehen. Nehme ich das falsch war?

Gut, zur Suhner etc.
Kostet etwas, die läuft bei nicht Stunden und Tage und ich müsste dann auch noch die Einspannung und die Justierung machen/besorgen.
Eine passende OF wie Casals o.ä. bringt das schon mit und die kann man auch sonst verwenden.

Den Film des Herrn Henn, den kenn ich schon.
Konzeptionell sehe ich da aber persönlich meine Anforderungen nicht abgedeckt. Erstens: warum soll ich einen Kreuztisch machen und den mit der horizontaleinspannung ganz entfernen und nicht so auslegen, dass ich ihn als Schlitten nützen kann?
Auch bezüglich der Abmessungen sehe ich etwas Modifikationen: weniger Höhe, mehr Breite (Schiebetischlänge) und Arbeiten nur von einer Seite.

Ich werd nun mal mit IGUS testen und planen, kauf mir ein paar nette braun beschichtete Platten und guck mal bei den Jungs von Nozag-Antriebstechnik - Spindelhubgetriebe, Kegelradgetriebe, Schneckengetriebe, Zahnrad, Kegelrad, Kettenrder, Antriebstechnik - Nozag Antriebstechnik - Spindelhubgetriebe - Kegelradgetriebe - Schneckengetriebe - Zahnrder - Kettenrder - Antriebst rein.

@ Johannes: ..nettes Grät haste! :emoji_wink:. Ob Weibert auch eine solche Spindel biete, hab ich nicht gefragt. U/min. Geht bis 8'000, geht aber bis 1'400 runter (Schleifköpfe, super).

Ich denk mir das so, dass ich ein schlaues und brauchbares Ding mache und dann können die Neffen auch mal 100 Klötze runden und der Onkel hat die Grosse.... Loool
 
Oben Unten