Tischbeine stabilisieren

janisholz

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Moin zusammen,

ich repariere gerade unseren Wohnzimmertisch, der seit Jahren immer wieder wackelte.
image.jpg
Ich habe festgestellt, dass die Metallschraubhülsen sich aus dem weichen Holz zogen. Habe mir kurzerhand Bleche anfertigen lassen, die bombig halten:

image.jpg
jetzt ist da aber noch eine zweite Schwachstelle: das Querbrett zur Verbindung der zwei Holzlatten an der Ecke:
image.jpg
An diesem Querbrett wird auch das Bein befestigt:
image.jpg
Aber das Problem: das Bein wackelt noch ein wenig, weil das Querbrett sich bewegt.
Es sind Klebespuren an den schrägen Kanten des Brettes, die Verbindung hatte sich aber gelöst, und es war zuletzt mit Nägeln durch die zwei Bretter an der Ecke befestigt. Die Nägel habe ich jetzt entfernt, weil ich in das Querbrett eineNut für die Halterung des Tischbeins fräsen musste.

Fragen:
1. Holz arbeitet. Darf daher das Querbrett nicht fest eingeleimt werden?

2. Wenn doch verleimen geht. Wäre es sinnvoll von außen Holzdübel statt der Nägel einzufügen?
 

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janisholz

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Moin,

das Diagonalbrettchen sollte Luft zum Bein haben.
Es soll mittels der Verschraubung das Bein gegen die zwei Zargen
verspannt werden.

Ja, so ist das Prinzip. Es hat Luft zum Bein .... habe gerade ein wenig mehr Luft reingefräst, da dasHalteblech an das Diagonalbrett kam :emoji_slight_smile:.
Nur macht es Sinn, das Diagonalbrett zusätzlich auch mit den Zargen zu verleimen?
Oder müssen das Querbrett und die Zargen unabhängig arbeiten können? Da feht mir noch das Wissen.
 

magmog

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Moin,

die Diagonalbrettchen halten durch den Druck der Verschraubung.
Sollten sie sich Lockern muss nachgespannt werden.
Allerdings nur gut handfest, nicht bis der Saft spritzt!
 

derdad

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Nur macht es Sinn, das Diagonalbrett zusätzlich auch mit den Zargen zu verleimen?
Oder müssen das Querbrett und die Zargen unabhängig arbeiten können? Da feht mir noch das Wissen.
Diagonalbrett und Zargen müssen eine WIRKLICH feste Verbindung haben. Also Schrauben und Leim. Da beides gleiche Faserrichtung hat passiert auch nichts. Ideal wäre, wie am Foto von Ingo zu sehen, eine Schlitz/Zapfen- oder Minizinkenverbindung. Die muss aber gleich bei der Originalherstellung eingeplant sein. Bei dir ist das nicht mehr möglich.
LG Gerhard
 

janisholz

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Diagonalbrett und Zargen müssen eine WIRKLICH feste Verbindung haben. Also Schrauben und Leim. Da beides gleiche Faserrichtung hat passiert auch nichts. Ideal wäre, wie am Foto von Ingo zu sehen, eine Schlitz/Zapfen- oder Minizinkenverbindung. Die muss aber gleich bei der Originalherstellung eingeplant sein. Bei dir ist das nicht mehr möglich.
LG Gerhard

Ja, die Verbindung bei Ingo find ich "geil". Wenn die Zargen nicht fest verleimt wären, hätte ich mir sowas nachträglicj gefräst. Aber ich denke verleimen des Querholzes und dann 4 anständige Schrauben wird mich auch glücklich machen :emoji_slight_smile:
By the way: Wären statt der Schrauben Dübel nicht noch wirksamer?
 

IngoS

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Moin,
in die Zargen eine V-Nut, in denen das Diabrettchen anliegt, und fertig.
Alles Weitere ist eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Re:Bilder Bein-Zarge (woodworking.de)

Hallo,

Schon klar, dann hat man keine Spreizkräfte.
Nun sind die Brettchen aber mal schräg abgesägt und in den verbauten Zargen keine Nuten. Da bleibt dann halt nur anschrauben.
Und um die Frage des TE zu beantworten ja, Dübel könnte man auch einarbeiten. Von innen durch das angeschraubte Brettchen in die Zarge bohren und Dübel eintreiben. Ist aber nicht nötig.
Eine schlechte Idee war es, die Brettchen in der Mitte einzukerben, um Platz für das Bein zu schaffen. So wurde die am stärksten belastete Stelle erheblich geschwächt.

Gruß Ingo
 

WinfriedM

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Wie dick und hoch ist eigentlich das Holz der Zarge? Auf dem Bild wirkt es relativ dünn. Ob da Schrauben vernünftig drin halten? Vielleicht ist das auch ein Schwachpunkt, dass die Zargen zu dünn sind.
 

derdad

Moderator
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Diagonalbrett und Zargen müssen eine WIRKLICH feste Verbindung haben. Also Schrauben und Leim. Da beides gleiche Faserrichtung hat passiert auch nichts. Ideal wäre, wie am Foto von Ingo zu sehen, eine Schlitz/Zapfen- oder Minizinkenverbindung. Die muss aber gleich bei der Originalherstellung eingeplant sein. Bei dir ist das nicht mehr möglich.
LG Gerhard
Aufgrund von Justus' Post hab ich mir nochmal ALLE Bilder angesehen und MUSS MICH KORRIGIEREN. Janisholz, Ingo, und Justus zeigen scheinbar gleiche Befestigungen die aber trotzdem grundsätzliche Unterschiede haben.

Bei Janisholz sind Zargen und Tischplatte fix verleimt, also eine stabile Einheit bei der die Beine durch das Querbrett und die Schraube an die Zarge gezogen und dadurch befestigt werden. Die belasteten Punkte sind die Verleimung Zarge/Platte, und die Schraube im Bein. Die Festigkeit von Querholz zu Zarge ist nicht so von Bedeutung. In diesem Fall (Zarge quergenutet) als ist mehr als genug Festigkeit vorhanden. Leim kann trotzdem nicht schaden.

Bei Justus dürften die Zargen in das Bein eingezapft oder gedübelt sein. Die Platte hat keine fixe/verleimt Verbindung zu den Zargen. Hier muss das Querholz die Zapfen/Dübel in die Löcher im Bein drücken. Dies wird durch die V-Nuten garantiert.

Und bei Ingo bilden Querholz und Zargen einen fixen Rahmen an die das Bein mit den Schrauben verbunden ist. Die Platte ist ein eigenes Element ohne konstruktive Funktion. Zargen und Querholz müssen also stabil miteinander verbunden sein. Hier durch Nuten und Zapfen garantiert.

Ihr seht also, dass manchmal kleine konstruktive Details verschiedene Lösungen verlangen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende
Gerhard
 

janisholz

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Eine schlechte Idee war es, die Brettchen in der Mitte einzukerben, um Platz für das Bein zu schaffen. So wurde die am stärksten belastete Stelle erheblich geschwächt.

Leider war das nicht anders möglich, denn die Tischbeine stießen wegen der Haltebleche schon im losen Zustand an das Diagonalbrett an.
Aber ich hoffe, die Einkerbung ist vertretbar: Die Diagonalbretter sind 35mm dick und an der eingefrästen Stelle noch 30mm. Sollte sich da später etwas durchbiegen, werde ich die Diagonalbretter von der Rückseite verstärken, indem ich noch ein Brettchen draufleime. Ok?
 

janisholz

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Wie dick und hoch ist eigentlich das Holz der Zarge? Auf dem Bild wirkt es relativ dünn. Ob da Schrauben vernünftig drin halten? Vielleicht ist das auch ein Schwachpunkt, dass die Zargen zu dünn sind.

Die Zargen sind 9cm hoch und 2cm dick. An der für das Diagonalbrett eingekerbten Stelle sind sie 1cm dick (siehe oben bei meiner Themenstellung auf meinem ersten Foto). Da ist wirklich nicht viel Platz, um Schrauben durch das Diagonalbrett in die Zarge zu schrauben.

Den Tisch haben wir alt und rustikal gewollt und gekauft. Wenn da also anständig gemachte Ausbesserungsstellen drankommen, hebt es eher den Reiz des Tisches für uns. Vielleicht wäre daher folgendes die beste Möglichkeit:

Nicht von innen durch das Diagonalbrett schrauben, sondern:
1. das Diagonalbrett einleimen und pressen
2. dann von außen Löcher schräg durch die Zarge (45°) in das Diagonalbrett bohren, so dass die gerade hineingehen)
3. zu langen Dübel reinleimen
4. wenn Leim trocken, Dübel absägen und glatt schleifen

Und die Holzdübel sehen bestimmt schicker aus, als die von außen eingeschlagenen Nägel, die sich jahrelang immer wieder rausgearbeitet haben :emoji_wink:
 
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raziausdud

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Fürs nächste Mal: nicht das Diagonalbrett einkerben, sondern den Abtrag am Bein vornehmen. Das sieht man auf Ingos Foto im Beitrag 6.

Dazwischen muss aber Luft bleiben, nur so kann man das Bein durch Anziehen der Mutter/Schraube bombenfest an die Zargen heranziehen.

Rainer
 

janisholz

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So, es geht voran
Als Mittel zur Verbindung von Zargen und Tischplatte mit dem Diagonalbrett habe ich Epoxidharz statt Leim genommen, da ich mir nicht sicher war, ob alle Kontaktflächen wirklich plan sind.
image.jpg
Arbeite viel mit Epoxidharz (aber nicht bei Holz). Die Kontaktfläche Tischplatte x Diagonalbrett habe ich jetzt mal nicht mit Zwingen verpresst, sondern nur angedrückt.
Bin mir aber auch fast sicher, dass das pressen da unnötig ist, da Epoxidharz spaltfüllwnd ist.
Andere Erfahrung oder Bestätigung?
 

raziausdud

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Epoxidharz: ideales Klebemittel bei größeren Spalten.

Aber etwas anderes. Die Tischplatte sollte nicht mit den Zargen also auch nicht mit den Diagonalbrettchen verklebt werden. Eine Platte macht in der Regel andere Breitenschwankungen als die längs orientierten Zargen. Es kann durch Zufall auch mal gut gehen, aber andererseits auch die ganze Konstruktion an der schwächsten Stelle sprengen. Fast wöchentlich gibt es hier Fragen zu gerissenen Tischplatten. Ideal wäre die Befestigung der Platte per Nutklötze, wenn geschraubt wird, müssen Langlöcher die Bewegungen zulassen. Leimen aber nie !

Rainer
 

janisholz

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Zu spät, jetzt ist es geleimt. Genau das versuchte ich rauszubekommen. Ich hoffe mal das Du unrecht hast oder ich einer von denen, die Glück haben
 
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janisholz

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Projekt erfolgreich erledigt:

image.jpg
Die Beine sind fester als bei der Anschaffung. Habe die Zargen und Diagonalbretter verleimt und zum Schluss noch von außen Holzdübel quer durch die Zargen in die Querhölzer getrieben. Ja, man sieht die Dübel und das wollten wir auch so haben

Und weil es mich packte, habe ich den bis dato unbehandelten Tisch dreifach geölt …. die Familie ist begeistert.

Danke für alle Tipps
 
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