Tischbeine, Durchbiegung, Stabilität

miso99

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich hatte das Glück und bin durch meinen Vater an einen alten Nussbaum gekommen, den ich nun dafür genutzt habe, um einen Esstisch bei einem Bekannten in Serbien fertigen zu lassen. Allerdings sind noch ein paar Fragen offen, die ich hier vor Ort nicht so 100%ig beantwortet bekomme.

Der Tisch ist 260cm lang und 100cm breit. Die Tischdicke ist mindestens 4cm. Muss ich aber selber noch mal nachmessen. Kann sein, dass der Tisch noch dicker ist. Nun bin ich mir unsicher, ob ich nicht sicherheitshalber eine Metallkonstruktion gegen ein mögliches Durchbiegen an der Unterseite anbringen soll. Die Tischbeine sollen ganz außen sitzen. Wenn ja, wäre die Frage, welche Dimension sollte diese habe? 220cm x 70cm mit einer Querstrebe? Nehme ich dann Vierkantrohr 2cm x 2cm und 3mm Wandstärke?

Die Tischbeine haben wir uns in U-Form vorgestellt, d.h. nach unten zum Boden offen. Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob das ganze dann auch so funktionieren könnte. Als Material hätten wir ganz gerne Flachstahl (Vollmaterial) mit einer Stärke von 1,5cm und einer Breite von 10cm.

Würde mich freuen, wenn Ihr mir da etwas weiterhelfen könntet.

Danke!

Nussbaum.jpeg tischgestell.jpg
 

carsten

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Hallo

auch bei 15 mm Flachstahl wird der schwingen. Deshalb haben die "legendären" Kufentische alle unten eine Querstrebe.
Auch die Flächenbelastung auf den 100 *15 mm könnte bei dem einen oder anderen Boden zu Abdrücken / Beschädigungen führen.

Als Flächensicherung dienen in der Regel Gratleisten. Das Vierkantrohr dürfte aber auch funktionieren.
 

miso99

ww-pappel
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Hallo Carsten,

vielen Dank schon mal für deine Antwort.

Ich werde die Variante mit der Gratleiste wählen. Langen bei der Tischgröße 2 Gratleisten oder wären 3 zu empfehlen? In welchen Abständen sollten diese angebracht werden?

Was den Boden angeht, haben wir einen Massivholz Eichenparkett mit einer Stärke von 2cm. Allerdings hat sich die Form erledigt, wenn die Gefahr des Schwingens besteht. Da wir gerne "dünne" Tischbeine hätte, wäre nun die Frage, wenn diese dann rechteckig wären, ob Flachstahl in den Maßen 100*10mm hier funktionieren würde. In Anbetracht des Gewichtes der Tischbeine wäre dann die Frage, wenn die 100*10mm Flachstahl immer noch zu wenig wären, ob man dann Vierkantrohr mit einer Wandstärke von 3mm nimmt. Was wäre hier die Mindestdimension, die dann zu wählen wäre?

Grüße

Sascha
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Ob 2 oder 3mm Wandstärke, das ist relativ wurscht. Bei einer angenommenen Tischhöhe von 70 cm wird das Ding bei leichtestem seitlichen Anstoßen furchtbar "geigen" - seitlich ausweichen, ggf. sogar schwingen. Und bei Beinen aus Flachstahl erst recht.
Du brauchst in beiden Fällen einen geschlossenen Rahmen, also oben und unten ein Querprofil.
Wenn du dich damit angefreundet hast, kannst du statt dem Quadratrohr über ein Rechteckrohr nachdenken, so ab 60x30.
Und um eine geeignete Längsaussteifung wirst du auch nachdenken müssen, sonst fällt dir das ganze Ding um. Wie ein Kartenhaus.

Oder eine ordentliche Zarge unter die Platte und dann die Beine, meinetwegen aus 30er, besser 40er Quadratrohr daran festgeschraubt. Die Wandstärke des Rohres ist dabei wurscht.
 
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Solange die Tischbeine ein Parallelogramm darstellen kann der TE auch 5 Querstreben einziehen. Eine Aussteifung bekommt die Konstruktion erst durch schräg verlaufende streben oder ein Zargen- und Beinprofil mit ausreichender Höhe. Sonst ergibt sich kein gesteigertes Widerstandsmoment.
An einer Biertischgarnitur sieht man das ganz wunderbar!
 

hobbybohrer

ww-robinie
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Hallo,
Ich sag es mal ganz einfach: Ein Tisch besteht aus zwei Baugruppen, nämlich der Tischplatte und dem Untergestell. Dieses alleine ist für die Stabilität zuständig, die Platte wird nicht kraftschlüssig befestigt, sondern nur aufgelegt und gegen Verziehen, Werfen und Verschieben leicht fixiert.
Das Untergestell muss alleine alle Kräfte aufnehmen können, darf nicht seitlich ausweichen oder schwingen. Diese Bedingung erfüllen zwei einzelne Kufen nicht!
Richard
 
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