Tischbeinbefestgung an 30mm Multiplex Platte

emax

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Hallo zusammen,

für einen Schreibtisch aus 30mm Multiplex Birke suche ich eine stabile Befestigung für die Tischbeine.

Die Beine mache ich aus 60,2 mm verzinktem Gewinderohr. Oben soll die Schreibtischplatte auf 5 mm Blechen aufliegen, die werden wie Flansche von oben quer auf die Rohre geschweißt. Ich weiß, die 5mm sind Overkill, aber das Material habe ich rumliegen und ist auch schon geschnitten.

In die Bleche werden vier passende Löscher für die Verschraubung an der Platte gebohrt.

Jetzt ist meine Idee
  • entweder 6x30 mm Torx - Spanplattenschrauben zu verwenden (30mm Platte plus 5mm Blech = 35 mm verfügbare Tiefe) oder
  • M6er Rampa SKD Muffen 20mm in die Platte zu schrauben.
Ich habe nur keine Idee, was die stabilere Lösung ist. Es handelt sich um Schreibtische, auf denen auch mal handwerklich gearbeitet wird. Keine Schwerlastgeschichten, aber doch horizontale Belastungen, bei denen es nicht rumwackeln soll. Weitere Verstrebungen der Beine wären unpraktisch und sind deshalb außen vor.

Sind die Rampa Muffen für Multiplex geeignet?
Reichen vielleicht die 6x30er Spanplattenschrauben?
 

PurplePony

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Wenns kein Meisterstück werden soll Linsenkopf.
5er werden halten, ich würde aber aus Angst auch 6er nehmen.
Eine 5er Schraube ist durch die Gewindefräsung im Schaft keine 5 mm mehr stark.
Viel Spaß beim bauen.
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo eine 6mm Spax hat ca. 3,8-4mm Kerndurchmesser. Also mit 3,5 oder 4mm vorbohren. Dann hält die Schraube besser.

Es grüßt Johannes
 

Ironwood

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Wenn du - wie du schreibst - den Tisch auch als Arbeitstisch mit horizontaler Belastung verwenden willst wäre ich mit Spax vorsichtig. Bei 25mm Einschraubtiefe gehen schon mal 5mm für die Spitze + Gewindeanschnitt weg. Da tragen dann gerade noch 20mm im Holz.

Überschlägige Betrachtung der Kräfte:
- 50 kg Horizontallast
- Schraubenabstand in Kopfplatte: 8 cm (geschätzt bei 60-er Gewinderohr)
- Anzahl Schrauben pro Kopfplatte: 4
- Höhe Boden - Unterkante Tisch (Länge Tischbein): 70 cm (geschätzt)
- 2 Tischbeine müssen die seitlichen Kräfte aufnehmen können

F (Schrauben-Auszugskraft) = (50kg x 70cm / 8cm ) / 4 = 110 kg pro Schraube + Vorspannkraft (damit nichts wackelt)

Das ist für eine "nur Spaxverschraubung in Holz" bei 25 (20) mm Gewindetiefe schon ganz schön sportlich...

Ich würde die paar (unter € 10.-) Euro für 16 Stück anständige RAMPA-Muffen investieren - da hast du dann ein mehrfaches an Auszugskraft verglichen mit Spax in Holz. Du schreibst ja auch von horizontaler Belastungen bei der nichts wackeln soll.

Bei einer RAMPA-Muffe M6x18 hast du in Multiplex Birke eine Auszugskraft von 565kg - das ist dann auch bei schwingender seitlicher Belastung, vernünftigem Vorspannmoment und einem angemessenem Sicherheitsfaktor unkritisch. Beim Einschrauben dann ggf. noch ein kleine Menge Schraubensicherung auf die Gewinde der 6-er Schrauben (es reicht auch ein Tropfen normaler UHU-Alleskleber).

Siehe:
https://www.rampa.com/service/wp-content/uploads/2020/01/Produktdatenblatt_Multiplex-Birke.pdf
Gruß - Paul
 

emax

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Hallo Paul,

danke für die umfassende Antwort.

Ich schätze mal, die 50 Kg sind Maschinenbauertypisch "Realbelastung x 200%"(So jedenfalls ging das in TM1 bei uns an der FH). Aber ich will das gar nicht vom Tisch wischen (kein Wortspiel ...), also bleibe ich mal dabei.

Ich leg sogar noch einen drauf: Die Schrauben sind nur 70 mm auseinander, da kommt man sogar auf 125 Kg.

Aber wenn die 50Kg Annahme stimmt, muss man m.E. weiter rechnen: Von einem Tischbein werden beim kippeln statistisch nur zwei Schrauben je Bein auf Zug belastet. Und schon kommt man auf 250Kg. Nur: es sind ja vier Tischbeine, sodass am Ende, wenn ich mich nicht vertan habe, rund 60-65 Kg Zugbelastung je Schraube herauskommen.

Soweit würde mich Deine Bestätigung, aber auch eventueller Widerspruch interessieren. Ich wills ja gerne verstehen.

Zum Anwendungsfall:
Horizontale Belastung: PC drauf packen, demontieren, montieren. Oder Elektrogeräte auseinander nehmen, dabei wird dann auch schon mal gewürgt und getrickst (Plastikgehäuse usw., die brauchen manchmal etwas Überzeugungskraft...). Es steht auch schon mal ein 40 Kg schwerer Drucker drauf. Wenn man den drauf oder herunter hebt, bleibt es natürlich nicht bei rein senkrechten Kräften. Bei solchen Arbeiten treten natürlich immer Belastungen nach allen Seiten auf. Allerdings sind es keine Hobelarbeiten oder dgl.

Die Rampa-Muffen sind mir nicht zu teuer (es sind allerdings zwei Tische, macht acht Beine a vier Muffen = 32 Stk.). Wie auch immer: Anteilig wären die Kosten ja im Rahmen. Ich habe nur gewisse Hemmungen, die auch ordentlich montieren zu können. Sie müssen gerade sitzen, und es braucht sicher etwas Erfahrung für ordentliche Arbeit. Die habe ich nicht, aber ok, an Übungsstücken ist das sicher nachholbar.

Meine Frage zielte vor allem viel mehr auf die Eignung für Multiplex. Ich denke zwar, dass sie genau dafür gedacht sind (die Muffen), aber manchmal täuscht man sich ja ziemlich blöde.

Ich entnehme Deiner Antwort aber, dass die Muffen genau dafür geeignet sind.

Ich überlegs mir noch mal. Nicht, weil die 6er Spaxe (wenn meine Rechnung oben stimmt) nicht halten würden. Sondern weils vielleicht ein besseres Gefühl ist, wenns bei einer Montage auf dem Tisch mal etwas rauer zugeht.

Wenn, dann würde ich die SKD Dinger nehmen, jedenfalls was mit Innensechskant. Schlitzgeschraubtes kommt bei dem Durchmesser wohl kaum in Frage.

Das hier

> Beim Einschrauben dann ggf. noch ein kleine Menge Schraubensicherung auf die Gewinde

sehe ich allerdings entspannt. Es vibriert ja nichts. Loctite habe ich bislang nur an meinem Dieselmotorrad im Einsatz. :emoji_slight_smile:

Zu den Rampa-Muffen: Hat wer ne günstige Quelle dafür? Muss ja kein VA sein. Ist alles für drinnen.
 
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tiepel

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Hallo eine 6mm Spax hat ca. 3,8-4mm Kerndurchmesser. Also mit 3,5 oder 4mm vorbohren. Dann hält die Schraube besser.

Hi,
die Schraube hält dann besser im Holz, kann höhere Kräfte übertragen?
Schrauben, die in vorgebohrte Löcher geschraubt werden "drehen eher durch". Je größer der vorgebohrte Durchmesser, desto schneller "das Durchdrehen"
Gruß Reimund
 

emax

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> Je größer der vorgebohrte Durchmesser

Genau so isses: Die Menge macht das Gift. Nicht vorbohren kann nämlich auch in die Hose gehen. 3,5 mm bei 6er Spax ist knapp genug, schätze ich. Ich probiere das eh immer erst an einem Reststück Holz aus der selben Charge aus. Der kleinst schraubbare Durchmesser ohne Schäden am Werkstück bekommt dann den Zuschlag.
 

Ironwood

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Ich schätze mal, die 50 Kg sind Maschinenbauertypisch "Realbelastung x 200%"
Nein - das ist bei uns der Standard Ansatz für leichte Arbeitstische.
Lastannahme: Eigengewicht Tisch 20 kg + 40kg Last auf einer Seite des Tisches. Dann Tisch einseitig leicht anheben und auf Teppichboden verschieben. Dann liegen 50 kg auf zwei Beinen und je nach Tischfuß (keine Gleitplatte unten dran...) kommt beim Verschieben schon richtig Kraft auf die 2 Füße. In diesem Fall tragen je Fuß 2 Schrauben = 4 Schrauben gesamt. Und es sollte auch noch etwas Sicherheit da sein - wenn die Beine wegknicken und was teures draufsteht wird es unangenehm. Wenn man für sich selber baut und weiß, dass keiner Blödsinn macht, dann kann man anders kalkulieren.

Meine Frage zielte vor allem viel mehr auf die Eignung für Multiplex.
Der Link in meiner obigen Antwort bezieht sich explizit auf RAMPA Muffen in Birke Multiplex

Loctite habe ich bislang nur an meinem Dieselmotorrad im Einsatz.
Royal Enfield?
Problem bei dem Tisch sind die kurzen Schrauben = harter Schraubfall + wenig Vorspannung. Da lösen sich Schrauben schon bei leichten Arbeiten weil die Schraube praktisch keine Dehnung hat. Kannst aber auch die Schrauben immer wieder mal nachziehen.

Gruß - Paul
 

emax

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Ok, der Lastfall ist nachvollziehbar.

Für meine Lösung siehts etwas anders aus, der Tisch hat gebremste Doppelrollen. Aber ich habe nun trotzdem die Rampa-Muffen bestellt. Wer weiß, wozu der Tisch irgendwann noch mal eingesetzt wird. In den Gesamtkosten schlägt sich das nur wenig nieder.


Das war der Urahn. Heute baut Jochen Sommer das Motorrad fast komplett als Eigenentwicklung. Motor ist von Hatz, ansonsten sind nur noch die Gabelholme von Royal Enfield und natürlich das Getriebe.
 

Besserwisser

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Typischer Thread.
Die erste Anwort: Kurz, knapp und auf den Punkt. Vom Tischlermeister aus der Praxis und jahrzehntelanger Erfahrung.
Die zweite Antwort: Da hat einer Angst und will auch noch was klassisches reinbringen.
Und von da an geht's steil dem Abgrund entgegen.
Dann wird gerechnet.
Rampamuffen.In einer BiMu. Prost, Mahlzeit!
 

PurplePony

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Wenn es für dich so anstrengend zu lesen ist, dann lies es halt nicht.
Dein negatives Feierabendgesülze nervt.
Nie ein Beitrag zzm Thema, ständig Rumgemaule. Wie unzufrieden kann man mit seinem Leben sein.
 

Helmut60

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Wie wäre es denn mit der Lösung... Die Tischplatte aus 2 aufeinandergeleimten Platen machen. Die Beine mit Einschlagmuttern an die untere, dann die Deckplatte darauf leimen.... Hält seit über 20 J. ... Nur die Beine mußten mal erneuert werden, weils sich die Grundplatte... dünnes Blech... verbogen hatte. Die Gefahr besteht hier beim 5 mm starker Grundplatte ja nicht.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

emax

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Typischer Thread.
Die erste Anwort: Kurz, knapp und auf den Punkt. Vom Tischlermeister aus der Praxis und jahrzehntelanger Erfahrung.
Die zweite Antwort: Da hat einer Angst und will auch noch was klassisches reinbringen.
Und :::
Dann ...

... kommt einer, der nichts zum Thema beiträgt, aber fett über die her zieht, die seiner Meinung nach "dem Abgrund entgegen" stürzen.

Sachma, gehts eigentlich noch? Wenn Du zum Thema nichts zu melden hast, dann melde Dich doch einfach nicht.

Nomen est Omen.
 

Besserwisser

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Jo.
Vielleicht erklär ich's euch besser, offenbar habt ihrs nicht verstanden. Denn das war ein Beitrag mit Aussage.
Explizit: magmogs Antwort war der Nagel auf den Kopf getroffen. Unberechnet vom Praktiker. Simpel, haltbar, schnell, günstig, 100% zielführend. Aus ERFAHRUNG vom Fachmann für so was.
Im Gegensatz zu Berechnungen, die nur stimmen, wenn die Annahmen auch stimmen. Klar, kann man machen. Man kann sich aber auch die Hose mit der Kneifzange zu machen. Übrigens mit der Gefahr abzurutschen.
Und dann mit Rampamuffen. Da macht man dann die Hose nicht mehr mit der Kneifzange zu, sondern mit dem Gabelstapler. Ist aber immerhin noch Grundlage für ne Karriere bei wetten dass. Falls das noch mal aufgelegt wird.

Aber klar, ich kann und will das nicht verbieten. Aber Anmerkungen über ziemlich sinnlosen Mehraufwand mit wohlmöglich sogar schlechterem Ergebnis (Auseinanderplatzen der Lagen beim Eindrehen der Rampas).
Prost! :emoji_wink:
 

Macchia

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Jo.
Vielleicht erklär ich's euch besser, offenbar habt ihrs nicht verstanden.
auch wenn du manchmal Recht hast, solltest du mal durchatmen, denn mit dieser Art und Weise
schmeißt du dein ganzes Wissen in die Tonne.

Rampa Muffen sind unter Laborbedingungen sicherlich besser aber wer schafft das schon auf Anhieb?
5er sind mir zu mager, Meister hin oder her und um die nachfolgenden Millimeter muss man sich nicht streiten.
 

Johannes

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Hi,
die Schraube hält dann besser im Holz, kann höhere Kräfte übertragen?
Schrauben, die in vorgebohrte Löcher geschraubt werden "drehen eher durch". Je größer der vorgebohrte Durchmesser, desto schneller "das Durchdrehen"
Gruß Reimund
Hallo,
ja, da muss man den idealen Mittelweg finden. eine dicke Schraube ohne vorbohren zerstört einiges an Holzstruktur und hält dann nicht so gut. Ein zu groß gebohrtes Loch bietet zuwenig Halt. Meiner Erfahrung nach hält eine Schraube am besten wenn mit knapp dem Kerndurchmesser vorgebohrt wird.

Es grüßt Johannes
 

Helmut60

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Die Platten sind schon da. Da gibts nichts mehr zu leimen.


Wie wäre es denn, da wo die Beine hin sollen, passend große und starke Stücke mit Einschlagmutter drin unter die Plattezu leimen. WEnn man die Kanten der Verstärkung schräg anschneidet ergeben sich noch dekorative Möglichkeiten. Mein Tisch hatte anfangs auch Rollen drunter. Das war zum schreiben und co. aber zu wackelig. Dann kamen die Rollen weg, 3 Tag später versuchte jemand en Tisch auf Teppig zu verschieben, dadurch verbogen sich die dünnen Grundplatten der Beine, die teils angerissen waren. Bei deinen 5 mm starken Grundplatten der Beine, spielen die dann fangen mit Spax u. Ramaps... :emoji_wink:

:emoji_slight_smile: Helmut
 
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