Tisch- oder Säulenbohrmaschine

Unikum0815

ww-birke
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Hallo Gemeinde,

die Erweiterung der Werkstatt steht an.

Da ich bei den beiden genannten Maschinentypen nicht erfahren bin, wende ich mich ans Forum.

Hautpsächlich werde ich Holz bohren, Metall schon auch mal, aber nichts Wildes.

Wichtig ist mir dabei, dass ich mich beim Kauf nicht für künftige Vorhaben blockiere. Speziell die Bohrhöhe (nennt man das so?) durch einen langen Standfuß (Säule) ist schon charmant, wenn man z. B. mit einem Schlangenbohrer senkrecht bohren will.

Es ist aber auch nicht so, dass ich nur nach Flott und Alzmetall suche, die sind definitiv zu teuer. Mein Limit liegt so bei 400 EUR.

Da frage ich mich: Bekommt man dafür vernünftige Qualität? Gerne auch gebraucht ...

Z. B. im aktuellen Prospekt von Hammer wird eine DR/DS 80 Säulenbohrmaschine feilgeboten. Kennt das Fabrikat jemand?

Die Lösung via Bohrmaschine und Bohrständer geht zwar auch, steht doch aber hinsichtlich der Leistung hinter einer stationären Maschine an oder?

Vielleicht kann mir jemand Tips und Erfahrungen geben, die mich ans Ziel bringen. Gerne auch Links zu Herstellern.

Schon einmal vielen Dank!

VG
Sepp
 

PeterSt

ww-birnbaum
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Ich habe mir vor einigen Monaten eine Flott TB 10 (die mit den kantigeren Formen aus den 80igern) mit Drehstrommotor in gutem Zustand gekauft. Preis nach Verhandlung knapp über Deinem Budget. Da mir die Säule - 70 mm Durchmesser - zu kurz war, habe ich diese durch ein massives Rundmaterial (ST 52-3 kaltgezogen) mit 60 cm Länge ersetzt (kostet ca 1€ pro cm).

Die Maschine ist sehr leise und bohrt sehr genau (Rundlauf ist prima). In eine 8 mm Bohrung in 25 mm Eiche, gefertigt mit einem Metallbohrer von ALDI, geht zB eine geschliffene Welle H7 spielfrei rein.

Flott TB werden relativ häufig angeboten. Bevor ich mir eine Chinamöhre mit Blechtisch kaufe, würde ich eher das Budget etwas aufstocken.
 

etaller71

ww-esche
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Die Bohrhöhe durch eine Lange Säule:

Eigentlich hat man nur ca 65-140mm Bohrtiefe, die durch die Spindellänge bestimmt wird. Das ist der Weg, der mit dem Handhebel runtergedreht wird. Daher sind lange Schlangenbohrer auch eher uninteressant, man bohrt auf der Standbohrmaschine senkrecht an und den rest dann mit der Handbohrmaschine zuende bei tiefen Bohrungen.

Die Säulenhöhe ist eher interessant um sehr hohe Werkstücke unter die Maschine zu bringen, wenn man bspw stirnseitig in ein Brett bohrt.

Für Holz sind die Drehzahlen der gebrauchten Standbohrmaschinen recht langsam, meine Flott SB15 macht bis 4300UPM, das geht dann schon aber die üblichen 2000 UPM sind schon eher dürftig.

Keine Ahnung, was nichts wildes in Metall sein soll, Für Holz würde ich mir aber auch mal Stemmmaschinen (bohren auch 4eck-löcher) die alten Wandmontierten Holz-Bohrmaschinen oder einen mobilen Zimmereibohrständer ansehen. Aber auch die Kombi Oberfräse zum anbohren und rest mit der Handbohrmaschine zuendebohren ist einer Stationärmaschine oft ebenbürtig.

Anders gesagt, für Holz hätte ich keine SB.
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Hautpsächlich werde ich Holz bohren, Metall schon auch mal, aber nichts Wildes.

Kommt noch :emoji_wink:

Ernsthaft , wenn Platz und Geld reichen würde ich eine Standbohrmaschine kaufen .
Von Bohrständern halte ich absolut nichts , zumal ein guter Bohrständer auch schon einige Taler verlangt .

Wir arbeiten in unserer Schreinerei mit einer GÜDE GSB 32 .
Und einer kleinen Interkrenn .
Gesägt wird mit einer Güde Kaltkreissäge .

Alles jetzt nicht die " state of the art " Maschinen , aber für eine Schreinerei absolut ausreichend .
Und noch halbwegs bezahlbar .

Die GÜDE kostet ca 600 € , lohnen sich aber , gerade was die Standfestigkeit und die Höhe der zu bearbeitenden Werkstücke angeht .

In ca 2 Wochen werden wir eine Getriebebohr / Fräsmaschine bekommen , bei der ist auch der Bohrkopf höhenverstellbar .
Absolut dolle Sache , so kann man selbt RIESIGE Werkstücke einfach auf einen Arbeitstisch legen , fährt die Maschine ran , senkt den Bohrkopf und kann bohren / fräsen .

Wir haben so eine Maschine vor einigen Monaten zusammen mit einem Kollegen gekauft , jetzt fängt aber schon die Fahrerei in seine werkstatt an nervig zu werden .

Wie gesagt , reichen Platz und Kohle kauf dir eine Standbohrmaschine :emoji_grin:
Die Projekte die du angreifst werden von alleine immer größer werden .

Oder andersrum gesagt :

liebr ein Kondom in der Tasche und es nicht gebraucht als ein Kondom gebraucht und keines in der Tasche :emoji_slight_smile:

Gruß
 

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Harrer

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servus
in der Regel haben die grösseren Maschinen auch die höhere Bohrtiefe. Zusätzlich sollte man den Abstand Säule zu Spindel beachten. Mit der kleinen Tischausführung stößt man dann schnell an die Grenzen.
Gruass Dammal
 

flo20xe

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@predatorklein

Restaurierst du grad einen Unimog? Ist das auf dem Bild ein 406? Könnte vom Kraftheber her einer sein?
 

Hermann.

ww-buche
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Hallo Sepp,

ich habe eine Säulenbohrmaschine, Bohrständer, mobilen Bohrständer und eine Langlochbohrmaschine. Für meine Zwecke (Möbel, kleinere Zimmererarbeiten wie Carport u.ä.) verwende ich sehr oft den mobilen Bohrständer, dann Bohrständer mit Bohrmaschine und die Langloch. Die Säulenbohrmaschine fast ausschließlich für Metall.

Mein Tipp: Fang klein an und kauf die teureren Geräte, wenn ein entsprechendes Objekt ansteht.
 

Unikum0815

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Servus beinander,

vielen Dank für die Ratschläge!

Das mit dem Austausch des Standfußes ist natürlich schon eine gute Sache. Hatte ich noch gar nicht angedacht.

Auch das Thema "Werktiefe" kann begrenzt sein, wenn die Säule recht nah am Werkstück steht, die Maschine sozusagen eine geringe Ausladung hat.
Daran schließt sich die Frage an, ob die Radialbohrmaschinen in dem in etwa angepeilten Preisbereich wirklich so schlecht sind, wie sie teilweise verteufelt werden?

Generell tendiere ich schon zu einem längeren, also großen Modell mit großer Säule. Da ich den Standplatz ohnehin gedanklich schon für die Maschine reserviert habe ists egal, ob drunter noch ein Kasten oder eben nix mehr, also die Säule kommt.

Mit nix Wildes in Metall meine ich, dass es sicher die ein oder andere Bohrung geben wird. Aber eben nicht in rauhen Mengen und mit 1000stel-Präzison. Sollte es so etwas mal brauchen, habe ich Freunde die das können.

Ich häng einfach mal ein Bild rein, von den beiden Maschinen die ich eingangs meinte.

Nach meiner Recherche kommen als Neumaschinen Hersteller wie Güde und Hans Schreiner in Frage. Bibts noch weitere sinnvolle Anbieter für das genannte Budget?

Gruß
Sepp
 

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IngoS

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Hallo,

bei einer Standbohrmaschine sind Ausladung und Bohrhub neben Drehzahlbereich und
max. Bohrdurchmesser wichtige Kriterien. Ich komme bei meinem recht großen
Bohrständer mit 165 mm Ausladung und 120 mm Bohrhub gut zurecht.
Die kleinen Stand- und Tischbohrmaschinen haben oft nur einen Bohrhub von 80 mm.
Das erscheint mir für viele Arbeiten als zu wenig. Da solltest du genau schauen.
Zeitweise hatte ich eine billige Tischbohrmaschine mit dem doppelten Riementrieb zur
Drehzahleinstellung, wie sie bei Felder und vielen anderen angeboten wird. Das fand
ich immer sehr unpraktisch. Lieber 5 Drehzahlen mit größerer Abstufung bei gleichem Drehzahlbereich und dann eine einfachere Einstellung. Für Holzarbeiten und vor allem
im Privatbereich spielt eine enge Drehzahlstufung keine große Rolle.
Die Tischbohrmaschine haben nun meine Söhne in ihrer Hobby Metallwerkstatt.
Außerdem möchte ich noch meine Langlochbohrmaschine erwähnen (die an meiner Kombimaschine sitzt).
Kaum ein Projekt, bei der ich das Teil nicht benötige.
Exakte Dübellöcher auch in Hirnholz, Zapfenlöcher, Einlassen von Beschlägen usw.

Gruß

Ingo
 

Macchia

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es gibt auch Tischbohrmaschinen bei denen
die Motor-Pinoleneinheit geschwenkt werden kann.
Das heisst wenn die am Rand eines Tisches steht, schwenkt man den Motor seitwärts
und hat dann die Höhe ab Fussboden.

Leider kann ich dir keine Marken nennen.
 
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