Tisch Eiche massiv ölen

Pachuma

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Hallo zusammen.

Ich hätte da gerne mal die Meinung von euch gewusst.

Ich wurde gebeten, einen Tisch (Eiche massiv, 220*110*7 cm) "kurz nachzubehandeln".

Hierzu wurde mir einen Mini-Dose (ca. 250 ml) mit einem Pflegeöl gereicht.

Dieses Öl hätte angeblich Anteile von Wachs und es würde nach so kurzer Zeit (der Tisch wurde vor einem Jahr gekauft) ausreichen, um den Tisch mit einem Viertel des Inhalts aufzufrischen (laut Hersteller).

Weiterhin fand ich auf der Website des Herstellers folgende Information:
"Massivholz ist ein natürlicher und lebendiger Rohstoff, welches Ihr Raumklima nachweislich verbessert. Massivholz arbeitet. Das bedeutet, dass das Holz Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt und sie wieder abgibt. Bei der Feuchtigkeitszunahme dehnt sich das Holz aus und umgekehrt zieht es sich bei Feuchtigkeitsabnahme zusammen. Folglich können daraus leichte Trockenheitsrisse und Farbunterschiede entstehen. Durch eine Versiegelung des Holzes und unseren Pflegeprodukten schützen wir das Holz und sorgen für eine Langlebigkeit."

Dieser sehr verallgemeinernden Aussage stehe ich sehr kritisch gegenüber!

Nun sehe ich bereits mehrfache Längsrisse in der Mitte des Tisches und sehe auch an den Kanten, die, aus meiner Sicht, unzureichende Oberflächenbehandlung mit Hartöl. (Video, Fotos)

Weiterhin sehe ich unterhalb des Tisches auch keine Konstruktion, die dem evtl. Verziehen der Platte entgegenwirken könnte. Aber vlt. braucht es da ja gar nichts in dieser Richtung.

Ich habe jetzt angeboten, den Tisch gerne wie gewünscht zu behandeln, empfahl aber, die Oberfläche komplett zu behandeln (2x abschleifen, ölen, einarbeiten).

Wie ist eure geschätzte Meinung, speziell wie es um den Ist-Zustand des Tisches bestellt ist.

VG Robert

Video:
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Besserwisser

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Was willste denn lesen?
Ein Tisch, eher rustikal im Ganzen, funzt. Mir gefällt er. Gibt es irgendewtas zu beanstanden?
Zum Ölen: Ich sehe jetzt keine Notwendigekeit, die alte Oberfläche runter zu holen. Warum willst du das tun?
 

Hülse

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Sind in dem Stahlgestell Langlöcher? Die Hirnholzkanten sehen so aus als wäre kein Öl drauf..
Kann das sein dass der Tisch gekürzt wurde? Kann man an den Löcher sehen, dass das Gestell mal umgeschraubt wurde. Auf der anderen Seite sieht es so aus als wäre genug Öl drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:

IngoS

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Hallo,

sehe da auch kein Problem an dem Tisch. Einmal überwischen mit dem Öl und fertig. Risse sind bei solchen Bohlen praktisch normal und dass man von unten und an der Kante Splintholz sieht, schadet absolut nicht.

Gruß

Ingo
 

carsten

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Hallo

nee mit falschem oder mangelndem Ölauftrag hat das eher weniger zu tun.
1. ist der eh etwas rustikaler gehalten und dann vermute ich mal dass das Tischgestell nicht so angeschraubt ist dass das Holz arbeiten kann.
 

WinfriedM

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Wenn am Gestell keine Langlöcher zur Tischplatte sind, erscheint mir das kritisch.

An der Oberfläche würde ich so wenig verändern, wie möglich, wenn es den Leuten so gefällt. Wenn du mit Öl drüberwischst, dann nicht übers Hirnholz, weil das bisher überhaupt nicht geölt wurde, wie es aussieht. Soll das geölt werden, dann mit einem richtigen Öl (kein Pflegeöl) arbeiten, was nicht zu dünnflüssig ist. Hirnholz kann man sich schnell vermurksen. Ganz schnell die ganze Kante einheitlich benetzen, überall feucht halten und nach 5 Minuten abwischen.

Falls die Risse stören, könnte man sie mit Wachs schließen. Kann aber sein, dass der noch weiter trocknet und die Risse dann erneut aufgehen.
 

kgb007

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Schliesse mich an: Ordentlich Öl mit Anteil Bienenwachs (Besser Carnaubawachs) drauf und ordentlich einarbeite. Das Holz, das hier verwendet wurde, ist nicht das beste. Aber - auch da schliesse ich mich an: unbedingt Langlöcher in das Stahlgestell. Zumindest in die äusseren Löcher.
 

Lico

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Falls die Risse stören, könnte man sie mit Wachs schließen. Kann aber sein, dass der noch weiter trocknet und die Risse dann erneut aufgehen.
So, wie die Platte gebaut ist, muss man die Risse als Stilelement verstehen. Wären die ein Problem, hätte man den Tisch anders bauen müssen. Das einzige, was mMn wirklich Pfusch ist, ist Splint zu verbauen. Aber da bin ich wohl ein bisschen altmodisch.

Lico
 

Pachuma

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Dann sage ich mal „Danke schön“ für eure Anmerkungen, Ratschläge und Informationen und dem damit verbundenen Aufwand.

Ich bemühe mich immer, das (finanziell vertretbare) Optimum bei meinen Arbeiten anzustreben.

Ein Massivholztisch Eiche (200*100*4 cm, nebst Ansteckplatten), welche ich mein Eigen nennen darf, dient uns (sechsköpfige Familie) in der Küche als Mittelpunkt.

Hier hat es sich bewährt, den Tisch einmal im Jahr grundlegend zu behandeln (schleifen, ölen).

Und so halte ich es generell mit den täglichen Dingen des Gebrauchs.

Sei es nun das Kfz oder Motorrad (mtl. Kontrolle Öl, Wasser, Luft, jährl. Wartung mit Ölwechsel, etc.)

Oder einfach nur die Schuhe, welche regelmäßig gefettet oder bei der Einlagerung Sommer/Winter noch zusätzlich abgewaschen/gebürstet und mit Pflegemittel behandelt werden.

Ob man es nun bewusst rustikal halten möchte, - ob des Stils oder des Umgangs-, dass lasse ich mal dahingestellt sein.

Nur so viel zur Rustikalität: Ich hatte Sanitärhandwerker bei mir vor Ort, welche, nach eigener Aussage des nachfolgenden Kollegen, Silikonnähte „rustikal“ gelegt hatten.

Diese habe ich dann, aus rein optischen Gründen, entfernt und selbst gezogen.


Nochmals vielen Dank an alle Beteiligten und weiterhin frohes Schaffen!
 

kberg10

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Es gibt gute Tischler, aber jener der diese Platte zusammgestellt hat war bestimmt keiner. Seitenware zu verwenden ist mMn für Tischplatte verboten, mal abgesehen vom Splint (sagt ja eigentlich schon alles!) Jeder ausgebildete Tischler weiss dass so etwas nie nimmer funktioniert, da kannst du das teuerste Öl oder Wachs drauf machen, das ist allenfalls Kosmetik. Die Kräfte die hier auftreten kann man einfach nicht ignorieren, deshalb die Risse. Ohne mit der Wimper zu zucken Platte austauschen, vielleicht bei einem Projekt als Anleimer bedingt verwendbar.
Gruß Matthias
 

Besserwisser

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Ich glaube, hier wird etwas übers Ziel hinaus geschossen.
Das ist ein Esstisch. Da kann man gesunden, festen Splint bedenkelos mitverarbeiten, auch wenn das gegen das Ehrgefühl des konservativen Schreiners geht. Das lassen ja auch irgendwelche Normen zu. Was soll denn da passieren? (btw, ich hatte nicht nur eine Antiquität in der Werkstatt, wo im nicht-sichtbaren Bereich Splint mit drin war)
Zu den Langlöchern: Bei Tischplattenbreite 1100mm ist der Abstand der Bohrungen der Füße ca 500mm. Die Bohrungen werden etwas Luft haben und eine Platte solcher Dimmensionen ist sehr träge. Das wird vermutlich passen. Und wenn nicht, wäre da schnell Abhilfe geschaffen.
Zum Ölen und Abschleifen: Lackierst du denn dein Auto auch jährlich von Grund auf?
Zu den Seitenbretter: Wiederum- die Platte ist beid er Stärke ziemlich träge. Natürlich gibt es trotzdem Risse, erst recht bei 70mm. Aber wenn eine solche Optik gewüscht ist, dann ist das so. Natürlich kann man Kernbohlen verwenden, dann sieht das aber ganz anders aus. und derzeit ist stellt die Tischplatte ja offenbar kein Problem dar, oder? Warum also eines herbeischreiben, wo keines ist?
Zu "rustikal"- es ist schon ein Unterschied, ob man das Wort in der Bedeutung verwendet oder aber ironisch.

Aus meiner Sicht- anschleifen, ölen fertig. Dauert weniger lang, als den ganzen Sermon hier zu schreiben :emoji_wink:
 

kberg10

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Ja da sind wir auch beim Geschmack der natürlich für jeden anders ist. Jedem Lappn seine Kappn heißt hier zu zuständige Spruch aus dem Volksmund. Nur gibt es auch schräg gestellte Jahresringe, da hat man keine Probleme mit Spiegel (Markstrahlen). Nur nicht von einem Extrem ins andere fallen. Der Splint wird übrigens trotz oder gerade auch bei EICHE wegen Schädlingbefall entfernt. Hat nicht unbedingt ähstetische Gründe.
Frohes Schleifen Matthias
Ps.: 1 kg Kit oder Teer nicht vergessen
 

Besserwisser

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Der Splint wird übrigens trotz oder gerade auch bei EICHE wegen Schädlingbefall entfernt. Hat nicht unbedingt ähstetische Gründe.

Wenn schon Klugscheissen, dann aber auch wie ein Besserwisser :emoji_grin:
Der Splint ist nur entsprechender Holzfeuchte anfällig für Schädlinge. Nicht bei unserem mitteleuropäischen Raumklima.
 

carsten

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Hallo

aber das ist leider schon zum Mythos geworden Splint darf niemals nicht verarbeitet werden.
Hatte auch schon helle Stellen wie Splint die Mitten im eichetypisch gefärbten Holz lag und auch bezgl Festigkeit keinen Unterschied zum benachbarten Holz zeigten. Und auf der Unterseite eines Tisches Arbeitsplatte usw. sehe ich absolut auch kein Problem Reste von Splint mitzuverarbeiten. Bei so einem Tisch kommt es ja weder auf Dauerhaftigkeit noch Statik an wo ein Ausschluss von Splint Sinn macht.
Aber ansonsten. Bei geräucherter Eiche finde ich den Kontrast sogar sehr dekorativ.
 

Lico

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Hatte auch schon helle Stellen wie Splint die Mitten im eichetypisch gefärbten Holz lag und auch bezgl Festigkeit keinen Unterschied zum benachbarten Holz zeigten.
War dann aber kein Splint. Splint ist der saftführende Teil des Baums außen, hat nichts per se mit farblicher Akzentuierung zu tun. Der Teil enthält noch Holzzucker und der ist für Holzschädlinge interessant, dass der auch noch weicher als das Kernholz ist, ist nur ein weiterer Aspekt. Weich und lecker sozusagen.

Lico
 
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