Tisch Eiche aus 3 Bohlen mit Fuge

Matchless

ww-kastanie
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Hallo Woodworker,

ich stelle diese Frage im Amateur Forum, da ich bisher noch keinen Tisch gebaut habe. Erfahrung in der Holzverarbeitung habe ich aber schon (ich bin kein ausgebildeter Holzwerker, sondern Metaller).
Eine T40 Dickte von Martín ist vorhanden, ebenso eine T54 Abrichte sowie eine Altendorf F45. Dazu auch Handkreissäge, Oberfräse und Exzenterschleifer von Festool sowie Kappsägen von Dewalt. Kurzum, alles was eine professionelle Holzwerkstatt benötigt.

Es wird ein Tisch werden, der sicher nicht der klassischen Lehrbuchvorgehensweise entspricht. Das ist mir bewusst und egal, der Tisch ist nicht für mich. Solange ich jemandem damit eine Freunde machen kann, weil er genau nach ihren Vorstellungen ist, bin ich damit zufrieden. Außerdem habe ich selbst keine Ausbildung nach Lehrbuch, also werde ich mich wahrscheinlich weniger aufregen als einige unter euch :emoji_grin:

Als Beine werden es entweder Hair Pin Legs (die haben je idR 3 Löcher für Schrauben) oder Stahlkufen. Das steht noch nicht 100% fest. Man könnte ja beide Beispiele durchspielen, was da zu beachten wäre.

Die Platte soll aus 3 Bohlen bestehen.
Die Maße des Tisches sollen etwa 900x2000 sein (inkl. Bearbeitungszuschlag, also wenn das Endmaß dann darunter liegt ist das überhaupt nicht schlimm).
Höhe irgendwas um 740+- würde ich sagen.
Ich habe mir überlegt, 3 besäumte Bohlen Eiche mit möglichst stehenden Jahresringen zu kaufen.
Als Maße hatte ich angedacht: 2000x300x28
Hier wäre meine erste Frage: zu dünn? Darf sich bei 28 mm eigentlich noch gar nicht Bohle schimpfen, ich weiß, ist eher ein Brett :emoji_wink:
Die Bretter/Bohlen sollen nicht verleimt werden, sondern mit Fuge stehen. Da wäre meine Frage: wie Breit muss diese Fuge sein?
Und vorerst letzte Frage: wie bringe ich die 3 Bretter zusammen, mittels Gratleiste? Da habe ich überhaupt keine Ahnung wie man das macht.

Freue mich auf euren Input.

Soweit erstmal

Matchless
 

teluke

ww-robinie
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Du hast eine gut ausgestattete Werkstatt und stellst solche Fragen?

Eine F45 und willst besäumte Brettchen kaufen? In 28mm Dicke für eine Tischplatte vom 2m Länge?
Eigentlich klann ich mir nicht vorstellen dass Du schon Erfahrung mit Holzarbeiten hast sonst wüsstest Du dass da keine 20mm übrigbleiben.
Und dahinein möchtest Du dann eine Gradleiste setzen?
Und das mit drei von den Brettchen. Da müsste jedes 30cm breit werden. Das auch noch mit stehenden Jahresringen.
Der Baum von dem das Holz geschnitten werden könnte müsste einen Durchmesser von nicht viel weniger als 100cm haben.
Die Krönung sind die Füßchen, was ja bedeutet dass da keine Zarge darunter soll.
Der Tisch biegt sich schon durch wenn Du da eine Kaffeetasse draufstellst.

Nix für ungut, aber so wird das sicher nichts.
 

Jedi_neo2002

ww-birke
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Krasse Frage krasse Antwort.
Ich bin ja auch nur Amateur, aber ich denke, dass man ja irgendwie meistens bewährte Konzepte nachbaut, gerne verändert usw....
Daher - abgesehen von der Statik, die so nicht funktioniert - frage ich mich, wie der Tisch mit drei Bohlen ohne Verleimen mit diesen Fugen aussehen soll, also auch wenn das 40 mm dicke Bohlen werden.
Hast Du so etwas schonmal gesehen? Gibt es da ein Bild? Stelle mir das wie das Holzdeck einer Terrasse vor, da müsste man ja aber dann alle 50 cm eine Tischwange quer drunter machen als Auflager für die Bohlen, sonst würde ja die mittlere Bohle "durchfallen".
 

Matchless

ww-kastanie
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Deshalb frage ich doch hier :emoji_slight_smile: und ich nehme auch forsche Antworten nicht krumm.
Die Maschinen sind nicht meine Werkstatt, aber ich kann sie uneingeschränkt nutzen.
Das ist vielleicht falsch rüber gekommen. Hätte ich eine so ausgestattete Profi-Werkstatt, wäre ich Holzwerker von Beruf und würde jeden Tag 8h damit arbeiten. Dann würde ich so eine amateurhafte Frage sicher nicht stellen.

Ich habe keine Ahnung, wie sich die Statik bei so einem Tisch verhält. Im Stahlbau sind die Festigkeiten etc. eben gänzlich andere.
Und wie die „Unterkonstruktion“ aussehen muss, weiß ich auch nicht. Genau deshalb frage ich hier.
Was noch ins Lastenheft gehört: Der Tisch soll leicht sein, elegant wirken. Daher mein Gedanke zu eher Brettchen als Bohlen.
Selbst besäumen müsste ich nicht, auch wenn es mit der Säge natürlich kein Problem wäre.
Ich habe einen Freund mit Sägewerk, von dem kriege ich meine Wunschzuschnitte, das ist kein Problem.
Was den Tischbau angeht, möchte mich bei diesem Projekt aber im Selbermachen üben. Das hat dann eine persönlichere Note als Geschenk und macht mir auch Spaß.
Die Bohlen mit den angegebenen Maßen stehen aktuell noch ungenutzt in der Werkstatt, wären also direkt „für lau“ nutzbar. Ich weiß aber nicht, wie lange sie schon lagern und wie trocken sie sind. Die Werkstatt ist ein großes Zelt, hat Außentemperatur und -Klima.
Ich habe meinen ersten Beitrag noch mal gelesen, es stimmt, da klingt es so, als ob ich diese Bohlen kaufen möchte. Also nein, genau diese nicht, alle anderen Maße müsste ich kaufen.
Im Idealfall ist der Tisch am Ende so leicht, dass ihn eine Frau alleine bewegen kann.
Wenn ihr mir sagt, meine Anforderungen sind so nicht umsetzbar, nehme ich das so auf.
Wie müsste also ein Tisch aussehen, der aus 3 Bohlen unverleimt mit Fuge besteht? Geht das nicht in eleganter Optik?
Meine Tendenz geht zum Skandi Design, da scheint die Materialstärke der Tischplatte häufig nicht all zu stark. Etwa wie in diesem Link, nur mit anderen Beinen und eben einer Platte aus drei Brettern. Bei den Beinen würde ich mich jetzt mal auf die Hairpins festlegen. Sonst ist es ein noch größeres Wirr-Warr. Die wären von der Dame eh bevorzugt.
https://www.wohnen.de/esszimmer-white-wash-tisch-im-skandi-design-auch-ausziehbar-vagenta.html

https://www.xxxlutz.de/p/linea-natu...8BT7u48H6JSavwTPqn5IB3iJmiU6aGBoaAlvMEALw_wcB
So wie ich es mir vorstelle habe ich es noch nicht gesehen, aber auch noch nicht aktiv danach gesucht. Es war so eine schnelle Idee, die nur in meinem Kopf existiert. Ich dachte mir ich Frage mal schnell die Experten. Wie ich merke, schnell wird wohl nix :emoji_wink:
 

Mitglied 30872

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..., die so nicht funktioniert - frage ich mich, wie der Tisch mit drei Bohlen ohne Verleimen mit diesen Fugen aussehen soll, also auch wenn das 40 mm dicke Bohlen werden.
Hast Du so etwas schonmal gesehen? Gibt es da ein Bild? Stelle mir das wie das Holzdeck einer Terrasse vor, da müsste man ja aber dann alle 50 cm eine Tischwange quer drunter machen als Auflager für die Bohlen, sonst würde ja die mittlere Bohle "durchfallen".
Warum nicht? Die drei Bohlen werden mittels Gratleisten verbunden. Da kann man alle 50cm eine einziehen. Die mittlere Bohle in der Mitte an den Gratleisten mit einer Schraube gesichert. Und von 40mm Stärke war nicht die Rede. Fugen dann so 5mm. Insgesamt hat das dann allerdings eher Gartentisch-Optik.
 

Dietrich

ww-robinie
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wie sich die Statik bei so einem Tisch verhält. Im Stahlbau sind die Festigkeiten etc. eben gänzlich andere.

Hallo,

na die Haarnadelbeinchen kannst Du auch nicht an die 4 Ecken von einem 8mm Blech schrauben, also kann man schon nur hat man dann auch keinen Tisch.

Gruß Dietrich
 

teluke

ww-robinie
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Zu den Links.

Tisch 1 hat eine Zarge. Die Tischplatte ist Spanplatte furniert. Sollte also technisch passen.

Tisch 2 besteht aus 7 miteinander verleimten Brettern in 25mm Dicke. Er ist 140cm lang und 70cm breit, also eher ein Tischchen. Vermutlich noch unter der Platte verstärkt. Schon der Preis zeigt was Du da erwarten kannst.
 

magmog

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Unter 40 mm Stärke Brett, darüber Bohle.

3 oder mehr Bohlen aus 52-er Schnittholz, auf die Obergurte der Kufen verschraubt.
Je einmal mittig, je zwei mal 20- 30 mm vom Rand durch Langlöcher, und ein Metaller hat einen Tisch gebaut!
Eiche Kernbohlen zeigen Spiegel an der Oberfläche, ist nicht nach Jederfraus Geschmack!
 
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Jedi_neo2002

ww-birke
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Ich versteh's noch immer nicht. Die verlinkten Beispiele sehen ja jetzt total anders aus - ok, hast Du ja selbst geschrieben.
Wahrscheinlich sind das eher Beispiele für Optik und Plattenstärke, aber keiner ist jetzt massiv Eiche (furnierte Spanplatte und mit Zarge, der andere verleimt und sehr günstig).

Klar, 40 mm aus 52er Bohlen, aber er spricht ja von 28mm.... wäre es denn möglich, stärkere Bohlen zu kaufen?
Und dann bleibt die Frage von knapp 200 cm Spannweite mit Fuge ohne Leim. Mir wäre da mit 3 Wangen wohler.
Wenn es dann auch wie ein Terrassendeck aussehen mag.... ist ja Geschmackssache

Es gibt solche Tische hier, die ich klasse finde, aber ich denke man sieht a) sieht halt aus wie die Terrasse untendrunter, und b) ist das jetzt hartes IPÈ Holz und vor allem für draußen gedacht, wegen der Trocknung und Verwerfung nicht so dramatisch, obwohl die Bretter auch bei IPÈ zum "U" in Längsrichtung schüsseln werden.
 

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Jedi_neo2002

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Also das Gestell sind jetzt nicht 4 einzelne Beine oder 2 Wangen, sondern ein umlaufender starker Rahmen....
 

Matchless

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Die Beispiele waren um die Optik zu zeigen, genau. Was ich nicht möchte ist, dass der Tisch wie eine Terrasse aussieht. Deshalb 30 cm Breite Bohlen. Und so dünn deshalb, damit der Tisch eine elegante Optik hat, nicht klobig aussieht.
 

uli2003

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Und so dünn deshalb,
Was bedeutet denn 'dünn'? Das kam noch nicht so genau rüber.
Sind die 28 mm das Fertigmaß? Damit hätte ich bei 2 m Länge kein Problem, das geht.
Da du die Bretter ja irgendwie verbinden musst, machst du 3-4 Flachstähle drunter - daran kannst du auch deine Füße anschrauben.

Wenn es noch dünner wirken soll > Kanten abschrägen ('Schweizer Kante').
 

Matchless

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Ja 25-28 mm hatte ich mir vorgestellt. Einige sagen das geht nicht, andere sagen es geht schon (scheint von der Unterkonstruktion des Tisches abzuhängen).
Habe ich das richtig verstanden: alle etwa 50 cm ein Flachstahl quer wie eine Gratleiste, das mittlere Brett mit einem runden Loch genau in der Mitte, die beiden äußeren Bretter mit je einem Langloch auch genau in der Mitte vom Brett?
 

uli2003

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Habe ich das richtig verstanden: alle etwa 50 cm ein Flachstahl quer wie eine Gratleiste, das mittlere Brett mit einem runden Loch genau in der Mitte, die beiden äußeren Bretter mit je einem Langloch auch genau in der Mitte vom Brett?
Je Brett 3 Befestigungslöcher, bei 30 cm genügt es völlig, wenn die die Bohrungen etwas größer als den Schraubendurchmesser machst.
Wenn auf das Holz nicht gestern noch ein Vogel geka.... hat, sprich - wenn es trocken ist, bewegt sich das nun auch nicht mehr sooo viel.
 

Matchless

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Klingt gut, das kann ich umsetzen.
Ich würde nach Möglichkeit Aluleisten nehmen, bearbeiten sich leichter. Oder sollte es doch Stahl/Chrom-Nickel-Stahl sein?
Wie weit sollte das Schraubengewinde ins Holz gehen? 20 mm? Und welcher Schraubendurchmesser? Ich hatte jetzt an 4,5-5 mm gedacht?

Lg
 

Matchless

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Danke!
Die Füße schraube ich wo fest? Einfach direkt ins Holz oder muss da noch eine Konstruktion darunter? Frage ist bezogen auf die Hairpin Beine
 
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