Tips zum Bau einer Seegelboots-Pinne

[heissim]

Hallo David,

vielen Dank für die Infos. Du hast recht, das isn 2K Kleber. Ich habe einige Epoxis gegooglet, nur variieren die zwischen 30€ und 130€. Ih kaufe ungern Mist mit dem ich mich ärgere, daher meine Frage, wer welchen nimmt oder empfehlen kann.

Gruss und schönes Weekend
SImon

 

[raziausdud]

Hallo,

nach Deiner Zeichnung ... eine Idee ...

statt der kreisartigen Verbreiterung eine (in der senkrechten Ebene) gerade Pinne, daran zwei Edelstahl-Bögen befestigen. Solche Pinnen kenne ich ehr von Kleinkreuzern, Jollen-Pinnen haben meist einen Ausleger (siehe hier, rechts oben https://de.wikipedia.org/wiki/Pinne_(Schiffbau)

Grüße
Rainer

 

[Heimwerkerle]

Ich habe einige Epoxis gegooglet, nur variieren die zwischen 30€ und 130€. Ih kaufe ungern Mist mit dem ich mich ärgere, daher meine Frage, wer welchen nimmt oder empfehlen kann.

Habe - auch bei Bootsreparaturen - sehr gute Erfahrung mit dem System von West gemacht. AWN führt ein Einsteigerset mit div. Füllstoffen, da kannst Du an einem Probestück Erfahrungen sammeln.

Der Lagenaufbau, wie Du ihn planst, ist übrigens bzgl. Belastungen sehr gut. Der Leim ist quasi keinen Scherkräften ausgesetzt.

Würde übrigens Holz-Holz auch eher mit D4-Leim verbinden, danach mit Epoxy bzw. einem sehr guten Lacksystem drüber gehen.
Wenn Du sauber arbeitest, hält das locker eine Dekade oder mehr.

BTW bzgl. Witterung: Die Segler-„Etikette“ empfiehlt ohnehin, die Pinne nach dem Törn ordentlich unter der Persenning oder unter Deck zu stauen, um den schönen Glanz zu erhalten. Segler sind eitel. (darf ich sagen, bin selbst einer)


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[seschmi]

Ein Vorteil von Epoxidharzen gegenüber den D4-Leimen für den Heimwerker, der sowas nur gelegentlich macht, ist die längere Haltbarkeit. Früher habe ich auch immer PU-Leim verwendet und dann regelmäßig die fast vollen Gebinde zur Sondermüllsammlung gegeben - wenn er erst einmal offen ist, ist die Haltbarkeit begrenzt.
Epoxidharz ist dagegen sehr lange haltbar, man kann es auch mal 1-2 Jahre stehen lassen, bis man es wieder braucht. Auch kann man über Füllstoffe die Flüssigkeit recht breit einstellen, das ist manchmal hilfreich. Beides braucht noch eine Lackierung für die UV-Beständigkeit, daher ist das auch kein Vorteil.

 

[heissim]

Hallo zusammen,

also für meinen Papa kommt kein Metallbügel in Frage, er bevorzugt Holz und ihm soll es gefallen (und er wird sicher gut drauf aufpassen, der Tipp ist aber gut). Weiterhin möchte ich Erfahrung mit Epoxy sammeln, das Zeug gefällt mir irgendwie und das Argument mit dem Leim ist durchaus valide.
Kannst du mir dieses Set mal verlinken? Ich finde es auf der AWN Seite nicht.

Gruss und schönen Abend
Simon

 

[ger-247]

Hallo Simon,

warum unbedingt das teure West? Such mal nach R&G Harz und Härter in L. Qualitativ steht das West in nichts nach. Vor allem ist es preislich nur in etwa halb so teuer.
Sicomin ist auch ein recht bekannte unt gern genutzte Marke im Bootsbau.


Grüße
Guido

 

[heissim]

Hallo Guido,

kannst du besagtes Set vielleicht verlinken. Ich kann es nicht finden. Vielen Dank für deine Tipps. Was haltet ihr eigentlich von GFK Epoxidharz? Da bekomme ich bei der Amazone 10kg für n knappen Hunni. Ist das was?

Gruss Simon

 

[Heimwerkerle]

Guckst Du hier:
https://www.awn.de/gfk-bootsreparat...MIt6GO07b52QIVLDPTCh2_1Ab_EAQYASABEgL0oPD_BwE

 

[ger-247]

Moinsen,

hier das Set, was ich meinte.
https://shop1.r-g.de/art/100110

Das GFK-Epoxy wird für das Lminieren von Glasfaser- und Karbongeweben verwendet. Ich habe mal gehört, das es beim Andicken mit Baumwollflocken, Schleifstaub oder ähnlichen nicht so gut funktioniert, wie das oben verlinkte. Der Preis ist natürlich verlockend. Aber was machst du mit 10 Kilo. Deinem Dad gleich noch nen Rudertender auf Kiel legen?

Grüße
Guido

 

[heissim]

Hallo Guido,

vielen Dank erstmal. Mein Hintergedanke zu Epoxy ist folgender:

1. Ich baue ja nicht nur die Pinne für meinen Vater sondern es gibt ja noch einige andere Anwendungsszenarien. Die Pinne ist aber mein erster Gehversuch mit Epoxy.
2. Ich würde gerne einen Epoxy haben, der auch für andere Anwendungen funktioniert (Holzbereich). Ich finde das schon recht komplex wenn man alles bedenken will (Farbe, Anwendungsbereiche etc.). Da lese ich mich dann ein und werde immer schlauer, stehe am Ende aber dumm da weil ich dann erst recht nicht mehr weiss was richtig und falsch ist.

Nun setzte ich mich mit dem Sicomin welches du erwähnt hast auseinander. Mich schreckt gerade die Information "gelblich" ab. Ist das bei allen Epoxy so?

Von Sicomin gibt es das SR 8450
"Das SR 8450 System wurde speziell entwickelt für den Bau von Bauteilen für den Marinebereich, sowie zum Kleben, Laminieren und Beschichten von Holz,
es kann jedoch auch für andere Einsatzbereiche als „Allroundharz“ genutzt werden. "
Kombiniert mit dem SD 8454 mit 70 Min Topfzeit scheint auch hier klares Beschichten möglich zu sein.

Dann gibt es das SR5550
Je nach Härter andere Topfzeiten, dieses hier scheint nicht gelblich zu sein, also Mittel der Wahl für Beschichtung etc.
SICOMIN SR5550 Allround Epoxidharzsystem 5kg + SD5504 Härter 1,45kg für eine schnelle Topfzeit mit knapp 28 Minuten bei 20°C geeignet zum Beschichten, Kleben, Laminieren, härtet klar aus

Ich bin nun teilweise verwirrt denn es steht Farbe: gelb dran und dann härtet es klar aus, ok. Aber ist das nun bei allen so oder sind manche gelb?

Vielleicht kann ja jemand der in Chemie keine 5 (wie ich) hatte weiter helfen

Aktuell mein Favorit:
2xSR5550 + 1xSD5504 + 1x SD5502 und dazu den Verdünner. So sollte ich mal für die ersten Versuche gerüstet sein. Was meint ihr

Vielen Dank Euch
Gruss Simon

 

[ger-247]

Hallo Simon,

meine Erfahrung in dem Bereich beschränken sich auf den Bereich Bootsbau Holz und GFK-Reperaturen. Alles was ich bisher so an Harzen verarbeitet habe, war immer von leicht bis mehr gelblicher Farbe. Wasserklare Harze sind dann wieder Gießharze, die aber widerum nicht die Festigkeitswerte und Klebeeigenschaften von Laminierharzen haben. Die eierlegende Wollmichsau findet man auch hier mal wieder nicht.

Secomin habe ich selbst noch nicht verarbeitet, aber wie gesagt, gutes gehört.
Deine Kombi klingt doch zum Einstieg ganz gut. Wenn du den Härter mit der kurzen Topfzeit nimmst, immer nur kleine Mengen anrühren und alle Arbeiten gut vorbereiten. 28 Minuten sind manchmal rasant schnell um.

Viel Erfolg und gutes Gelingen!
Schreib mal, für was du dich letzlich entschieden hast und wie du damit klargekommen bist.
Ach ja. Die Jungs hier lechzen immer nach Bildern.

Grüße
Guido

 

[Holzfummler]

Hi Simon,

die Farbe spielt für das Verkleben mit Epoxy keine Rolle, da du ja die Klebeflächen dünn bestreichst und dann zusammen drückst und aushärten läßt.

Willst du mehrere Schichten naß in naß verarbeiten, wie bei einer Osmosebehandlung, macht eine farbliche Abstufung Sinn, da du einfach erkennst, wo du schon aufgetragen hast. Auch als Basis für die letzte Schicht ist es sinnvoll.

Flächen ohne (große) Löcher willst du auch nicht egalisieren, also brauchst du auch kein Füller.

Beachte das Datenblatt, kaufe nur die Menge, die du für das Projekt wirklich benötigst und verbrauchst. Das Epoxy ist arg gesundheitsschädlich, hält nicht ewig, wunderbar brennbar, klebt wie Sau auch dort, wo es nicht soll und ist auch mengenrabatiert teuer. Für lange Benutzbarkeit bitte die Lagerbedingungen einhalten.

Bei Überschreiten der Verwendbarkeit kannst du Proben anfertigen, ob es "noch gut" ist, ansonsten teuer fachgerecht entsorgen.

Gruß
Thomas

 

[gleiter]

Hallo Simon!

Na, das ist ja ein ganz schön ambitioniertes Projekt, was Du Dir da vorgenommen hast. Insbesondere auch wegen des einzubauenden Auges, macht den Aufbau nicht einfacher.

Einen zufällig herum liegenden Streifen Ahorn, 4 mm stark und 6 cm breit, habe ich auf jeden Fall recht locker trocken biegen können, in etwa so wie Du's in der Skizze angegeben hast.

Im Bereich des Auges würde ich auf jeden Fall auch Querverleimungen einbauen (also so in etwa wie Sperrholz), bei nur Längsverleimungen hätte ich Bedenken bezüglich der Haltbarkeit unter Belastung.

Zum Epoxi: Ich mußte mich für ein Bastelwerk damit auseinander setzen, schaut am Anfang heftig aus, ist dann aber 1/2 so wild. Genaues und schnelles Arbeiten, gute Vorbereitung, das wär's auch schon. Eine digitale Küchenwaage wirst Du benötigen - Harz und Härter müßen auf's Gramm gewogen werden.

Meine benötigten Materialien habe ich von hier bezogen, Start , da findest Du auch sehr gute Anleitungen zum Arbeiten mit Epoxi.

Den Gelbton kannst Du vernachlässigen, das Epoxi feuert das Holz sowieso sehr stark an.

Gruß aus dem Wein/4, André.

 

[uglyripper]

5kg + SD5504 Härter 1,45kg

Moin!

Meiner Ansicht nach viel zu viel Harz für "erste Versuche" ohne die Absicht größere Flächen Laminieren zu wollen.
Das Zeug ist nicht unbegrenzt lagerfähig. Zudem würde ich darauf achten, ein Harz zu kaufen, welches kompatibel mit den Temperaturen in meiner Werkstatt ist. Ein Harz, welches erst ab 20°C funktioniert, nutzt einem im unbeheizten Keller recht wenig.

Gruß, ugly

 

[heissim]

Hallo zusammen,

ich habe nun endlich geschafft, die Pinne mal zu verleimen, hat soweit alles gut geklappt auch mit dem Biegen. Nun wüsste ich gerne ob ich nach ca. 18h schon mit der weiteren Verarbeitung beginnen kann, oder besser noch 24-36h warten sollte. Gemacht werden muss ein finaler Zuschnitt in der Breite und das Schleifen. Kann ich das schon wagen?

Gruss Simon

 

[Eder Franz]

Zeig uns bei Gelegenheit mal, was daraus geworden ist...

 

[Woodmaster117]

Hallo zusammen,

ich habe nun endlich geschafft, die Pinne mal zu verleimen, hat soweit alles gut geklappt auch mit dem Biegen. Nun wüsste ich gerne ob ich nach ca. 18h schon mit der weiteren Verarbeitung beginnen kann, oder besser noch 24-36h warten sollte. Gemacht werden muss ein finaler Zuschnitt in der Breite und das Schleifen. Kann ich das schon wagen?

Gruss Simon

Das hängt ganz von deinem Harz ab, was im Datenblatt als Zeit bis zur endfestigkeit steht. Dass kann schon sinnvoll sein, wenn du etwas auf Spannung verklebst.

Grüße, Thomas