Terrassendielen: Abscheren der Schrauben verhindern

Andreas2010

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Hallo Holzfreunde,

das Thema Abscheren der Schrauben bei Holzterrassen ist ja ein oft diskutiertes Thema. Empfohlen wird allgemein, Distanzstücke zwischen Dielen und UK zu legen, um den Schrauben den nötigen Spielraum zu geben, wenn das Holz im Winter quillt. Im Handel gibt es ja dazu diverse Angebote. Mancher empfiehlt auch, einfach Kunststoffkabel auf die UK zu legen, andere reden von Kunststoffringen.

Im Internet findet man auch (wenige) Berichte von Terrassenbesitzern, denen Schrauben gerissen sind. Wenn ich aber richtig informiert bin, arbeiten die meisten Firmen ohne solche Abstandshalter (wohl wegen Zeit- oder Kosten-Aufwand). Theoretisch müsste der Markt ja dann voll von Reklamationen wegen gerissener Schrauben sein :confused:

Da ich schon mein Holz (Cumaru) für meine Terrasse bestellt habe, stellt sich mir nun eben diese Frage: Abstandshalter ja oder nein, notwendig oder nicht? Vorbohren wollte ich sowieso, die Dielen im Schraubendurchmesser, die UK 1 - 1,5 mm weniger. Aber reicht das, um den Schrauben genug Spiel zu geben?

Ich würde ja gern vorsorglich z.B. Kunststoffscheiben unterlegen. Aber wie soll man das praktisch lösen? Ich wollte die Dielen ja vorbohren und dann gleich verschrauben. Wenn ich die Bretter erst wieder hochnehme und irgendwas unterpacke, verändere ich ja die Position der Schraublöcher wieder.

Wie sind eure Erfahrungen, was habt ihr gemacht? Und vor allem: haltet ihr Abstandhalter (aus eigener negativer Erfahrung) für notwendig?

Vielen Dank im voraus.

Andreas
 

eurostar

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Hallo Andreas,

es fängt an bei der Wahl der Schrauben! Es gibt im Handel spezielle Terrassenschrauben, die haben eine andere Legierung als die normalen Edelstahlschrauben.

Die Schrauben oberflächenbündig einbauen, sonst sammelt sich Wasser und Schmutz in den Löchern.

Auf einer Internetseite habe ich eine interessante Version gesehen.

Die haben neben der Schraubachse einen Rundstab eingelegt (z. B. Blitzableiter)

Damit erreicht man zwei Dinge:

Die Scheerfuge wird überbrückt und der direkte Kontakt zwischen Diele und Unterkonstruktion wird minimiert (bessere Abtrocknung).

Im Stoßbereich müssen allerdings zwei Rundstäbe eingelegt werden.

http://www.dega-galabau.de/artikel....8FC88CF29F8E813924FB86DBE50D76D3FDDD4E0C091B8
 

lakarando

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Vorbohren wollte ich sowieso, die Dielen im Schraubendurchmesser, die UK 1 - 1,5 mm weniger.

.....................

Wie sind eure Erfahrungen, was habt ihr gemacht? Und vor allem: haltet ihr Abstandhalter (aus eigener negativer Erfahrung) für notwendig?

Vielen Dank im voraus.

Andreas

Gleich vorweg, es sind eben nur eigene Erfahrungen und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Meine erste Holzterrasse habe ich etwa 2002/2003 verlegt und sie liegt jetzt noch 1a. Holz vom Holzfachhandel, Bangkirai UK und Dielen, Selbstverlegung nach Vorgaben des Händlers.

Ich habe nur einmal vorgebohrt , in Schaftstärke der Schraube sowohl in Diele als auch in UK. Da das Gewinde stärker ist als der Schaft, halte ich das zweimalige Vorbohren für unnötige Arbeit. Wichtig ist, dass die Schraube im Bereich der Diele eben kein Gewinde hat ( hier fehlt mir wieder mal der Fachbegriff ).
Der Versenker sitzt gleich auf dem Bohrer, somit ist das ein Arbeitsgang. Damit kommt man mit zwei Maschinen aus und relativ zügig voran.

Von Abstandshaltern war damals noch nicht die Rede, dementsprechend hab ich auch keine drin und ich vermisse die auch nicht. Die UK-Hölzer sind geriffelt, die Dielenunterseite auch, das trocknet schon ausreichend. Irgendwelche Miniabstandshalter schaffen nur Biotope für Kellerasseln :emoji_wink: .

Meiner Ansicht nach werden die meisten Fehler hinsichtlich gerissener Schrauben bei der Schraubenwahl gemacht, und beim Eindrehen. Wenn man zu fest anknallt, verdreht man die Schraube schon bis kurz vor Abriß und schwächt diese.

Gruß
Thoralf
 

Andreas2010

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Danke für Eure Antworten :emoji_slight_smile:

Als Schrauben wollte ich auf jeden Fall die gehärteten, martensitischen nehmen, also kein A2 oder A4.

Ich habe mal zwei Bilder aus einer Zeitschrift angehängt. Ein Sachverständiger empfiehlt da u.a. die Vorbohrstärke für Dielen. Logisch erscheint es mir schon, die Dielen größer als die Schraube vorzubohren. Aber ob es eben unbedingt nötig ist. :confused:

Gruß
Andreas
 

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lakarando

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Hm, da steht aber dennoch nicht, dass der zweimal vorbohrt, aber wie ich schon sagte, ich nehme nicht in Anspruch wirklich "fachgerecht" gearbeitet zu haben, aber es funktioniert halt :emoji_slight_smile:
Wenn Du es richtig machen willst, stellt sich auch die Frage nach den Abstandshaltern nicht, denn nach DIN 68 800 mußt Du sie sowieso einbauen, wenn man der Zeitung glaubt.

Gruß
Thoralf
 

Andreas2010

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Danke für den Link, Jochen :emoji_slight_smile:

Ja, hier wird auch ein zusätzlicher Abstandhalter in Form eines Gummistreifens empfohlen. Jetzt frage ich mich, wie das in der Praxis am besten funktioniert. Wenn ich vorbohre und anschließend sofort verschraube, muss ich ja VOR dem vorbohren das Distanzstück unterlegen. Dabei muss ich jedoch aufpassen, dass ich mit dem Gummi nicht mit der Verschraubung in Konflikt komme und mir bei dem Hin- und Hergeruckel der Diele der Kram nicht verrutscht.
Ist das etwas aufwändig oder denke ich nur kompliziert :emoji_open_mouth:

Hat sonst irgend jemand negative Erfahrungen wegen fehlender Distanzstücke bzw. Schrauben-Abscherens gemacht?

Gruß
Andreas
 

steigerwälder

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auch wenns drei jahre her ist, dass hier zuletzt geschrieben wurde:
nein, ich hab bislang keine negativen Erfahrungen mit abscherenden schrauben bei direkter Verschraubung der dielen auf der uk gemacht, unabhängig ob nadel- oder Hartholz.
ich kenne zwei landschaftsbauer, die seit Jahrzehnten solch übliche holzterrassen bauen, und keiner von ihnen hatte je nennenswerte Probleme mit abscherenden schrauben.

ich schreib aber jetzt auch hier, in der Hoffnung, daß sich der ein oder andere mal meldet, der wirklich Probleme mit abgerissenen bzw. abgescherten schrauben hatte und sich zur verlege- und Holzart äußern könnte.
 
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