Terrassenüberdachung - Pfostenfundament an Hauswand

haww2005

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Ein Hallo allerseits,

angeregt durch die vielen Projekte hier will ich auch nun meine eigene Terrassenüberdachung planen und realisieren. Ich stehe aber gleich zu Beginn vor einem Problem, und hoffe ihr könnt mir helfen:

Die Wandpfette soll auf 12x12 Pfosten stehen. Die wiederum so nahe wie möglich an der Wand und die Last ins Fundament einleiten. Das Problem ist, die Dämmung des Kellers steht 7cm vor der Klinkerwand (siehe Zeichnung).

Wie könnte hier eine gescheite Fundamentlösung aussehen? Eine Art Konsole?

Danke schonmal
 

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Gelöscht Mitglied 91199

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Moin.

Deine Wand ist aus klinker? Was ist da hinter? Alternativ kannst du die Pfosten auch an die Wand dübeln, das rähm auch.
Bei klinker darf man das eigentlich nicht, funktioniert je nach örtlichen Gegebenheiten aber oft problemlos. Das kannst aber nur du beurteilen.
Alternativ injektionsanker in den dahinter liegenden(?) kalksandstein
Evtl kannst du das/die rähm/pfette auch ohne Pfosten an die Wand dübeln
Lg
 

haww2005

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Moin.

Danke für die Antwort. Ja, die Wand ist aus Klinker, dann 12cm Dämmung, 17.5 Porenbeton, bzw. 16cm hohe Stahlbetondecke.

Der Grund warum ich bisher die Klinkerbefestigung ausgeschlossen habe ist, dass ich 4m Fensterfront zu überbrücken habe und über dem Fenster habe ich nur 30cm Platz, davon gehören 22cm der Rollschicht. D.h. über die 4m Länge könne ich keine Dübel anbringen, weil ich Sorge um die Rollschicht hätte.

Aber dein Vorschlag bringt mich auf folgende Idee:
Wandpfette nur links und rechts von der Fensterfront mit Injektionsdübeln bis in Hintertragmauerwerk verankern. Darunter schmale Pfosten setzen, die keinen Kontakt zum Boden haben sondern an 3 Punkten ebenfalls im Tragmauerwerk verankert werden. Statisch stelle ich mir das so vor, dass die Wandpfette komplett die Last trägt und am Ende über die Injektionsdübel ins Vordermauerwerk (Klinker) überträgt. Die Verankerung im Hintertragmauerwerk dient allein zur Aussteifung, damit die Wandpfette samt Klinker sich nicht auf dem Weg nach vorne macht. Die schmalen Pfosten dienen ebenfalls zur Knicksicherheit der Klinkerwand, da diese damit zusätzlich im Hintertragmauerwerk verankert wird. Die Klinkerwand sollte ohne Probleme die vertikale Last von etwa 690kg aufnehmen können.

Alternativ irgendeine Fundamentkonstruktion oder komplett freistehend abseits der Wand, ohne jegelich Verbindung dazu dann aber mit Querstreben (auf die wollte ich eigentlich verzichten, wenn ich die Pfosten nahe genug an die Wand bekomme und zur Aussteifung damit verbinden könnte - vertikale Last dann ins Fundament).
 

andama

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Was ist daran so schlimm, wenn die Pfosten 7cm vor der Hauswand stehen, ich würde das Konstrukt als freistehend ausführen und nicht mit dem Hauswandsystem verschrauben.
 

haww2005

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Nur allein der Aussteifung wegen. Ich habe nicht allzuviel Höhe, wenn ich die Gläser bis zur Hauswand führen möchte, und da würde ich auf zusätzliche Verstrebungen verzichten wollen. Ausserdem würden die Kopfbänder an der Wandseite direkt vor der Fensterfläche sein. Nicht so schön. Da müsste ich dann versuchen, die Pfosten im Fundament einzuspannen - geht das überhaupt mit den H-Ankern, oder sind die auch als gelenkig anzusehen?
 

Ernstl

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@haww2005

Hallo!

Für mich ist so ein Projekt wie deines kein DIY Vorhaben. Ich würde mich vertrauensvoll an eine Zimmerei wenden. Sollte etwas beim Selbstbau passieren, was ich dir nicht wünsche, haftest du für die Folgen selbst. Im Schadensfall springt auch eine allfällig vorhandene Versicherung nicht ein.

Lg
Ernstl
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Und in der Stahlbetondecke verankern geht nicht?
 

haww2005

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@JannikOS
Meiner Meinung nach bringt die Verankerung in der Stbdecke keine Verbesserung bezüglich der vertikalen Kräfte. Eine M16 Gewindestange hat eine sehr geringe Biegetragfähigkeit; bei 200mm Lastabstand kann die nicht mal 20kg halten (https://www.muepro.de/service/Digit...gsprogramme/belastung-von-gewindestangen.html). D.h. die Stange drückt so oder so auf den Klinker und die Last wird durch diese aufgenommen, und nicht durch die Stahlbetondecke, auch wenn die Stange in dieser verankert ist. Bei der Rollschicht über den Fenstern könnten Halven Konsolenanker verwendet worden sein, womöglich alle 20cm. Diese Konsolenanker können je 400kg tragen. Ich weiss aber nicht, was genau gemacht worden ist, vielleicht wurden auch alle x Steine Konsolen eingesetzt und dazwischen eine Bewehrung eingelegt. Würde ungern so einen Punkt erwischen und dann womöglich 200kg runterdrücken.

@Ernstl
Da gebe ich dir Recht, man braucht da schon eine durchdachte Lösung, deswegen hoffe ich hier auf einen guten Austausch mit erfahrenen Leuten. Wegen der Haftung ist das so eine Sache. Die maximale Schneelast ist ein 1/50 Jahren Ereignis (wenn ich mich jetzt nicht irre), ob die aber in den nächsten 3 Jahren auftritt, in der die Gewährleistung greift, ist doch ungewiss, und dann muss man das doch selber ausbaden. Deswegen ist das jetzt nicht der ausschlaggebende Grund für mich, das nicht selber machen zu wollen, oder zumindest durchzuplanen.

@magmog
Du meinst das Holz einbetonieren? Ist glaube ich in Deutschland nicht erlaubt für den Aussenbereich, oder? Diese Strongtie Stützenfüsse sollen auch ein geringes Biegemoment aufnehmen können https://www.strongtie.de/products/detail/stutzenfusse/683? Hat jemand diese mal benutzt?
 

magmog

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Köcherfundamente sind im Leimholzbau üblich.
Das Holz wird nicht einbetoniert, sondern in eine Tasche eingesteckt.
Es müssen natürlich Vorkehrungen gegen das Eindringen von Wasser
und trotzdem eine Entwässerung vorgesehen werden.
Das Hirnholz muss gut imprägniert werden und mittels eines Kunststoffklotzes
zum Boden der Tasche Abstand bekommen.
 
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Ernstl

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deswegen hoffe ich hier auf einen guten Austausch mit erfahrenen Leuten.
Hallo!

Es wird dir hier kaum jemand eine konkrete belastbare Lösung geben, weil niemand dahingehend ins Blaue gehend raten wird. Ein solches Vorgehen wäre absolut unprofessionell.

Ich würde mich, wie ich bereits zuvor ausgeführt habe, mit meinen Vorstellungen an einen Experten unter der Vorlage aller Bauunterlagen wenden, um konkret die Machbarkeit des Vorhabens zu besprechen.

Die maximale Schneelast ist ein 1/50 Jahren Ereignis (wenn ich mich jetzt nicht irre)

Nicht nur diese sondern auch die durch die Sonneneinstrahlung entstehende Hitze verursacht in der Kontruktion Verspannungen, die durch eine fachgerechte kraftschlüssige Konstruktion und Qualität des benutzten Materials abgefangen werden müssen.
Ein laienhaftes Konstrukt wird wahrscheinlich nicht zur Gänze einstürzen, aber es reicht doch auch, wenn, während man mit seinen Angehörigen an einem schönen Sommertag auf der Terasse sitzt, die oberhalb montierte VSG Scheibe zerbricht.

Ich würde mir die Terassenüberdachung nach meinen machbaren Vorstellungen vom Fachmann planen, abbinden und aufrichten lassen. Meine Eigenleistung wäre, alle Holzteile vor dem Aufrichten zu lasieren und auf den Oberseiten der Sparren sowie Pfetten einen Hitzeschutz anzubringen.

Lg
Ernstl
 

haww2005

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Hallo @Ernstl,

ich glaub wir sind auf der selben Seite hier. Ich bin noch in der Ideenphase, was machbar ist und was nicht - welche Lösungsansätze es gibt. Dann kann ich mich immer noch entscheiden, wie ich weiter vorgehe.
 

janman2907

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Moin
Ich bin eben erst durch meine eigene Planung in dieses Forum gelangt.
Zu deinem Problem mit der Kellerdämmung viel mir ein, dass du dort, wo die Stützen stehen sollen die Isolierung von der Wand entfernst, die Fundamente erstellst und dann die Isolierung um die Fundamente herum wieder installierst.
Das ist nur so ein Spontangedanke zu deiner Skizze, falls das Projekt noch nicht fertig ist.
Gruß Jan
 
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