Terassendiele und Holzdübel

sailor74

ww-pappel
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Moin,
aus dem Bootsbau bin ich es gewohnt jeder Schraube mit einem Holzdübel zu verschliessen.

Das hatte ich nun auch bei meinen Terassendiele vor.
Macht das Sinn bei Sibirischer Lärche Glattkantenbrettern 21mm stark? Sonst bohre ich meist 10mm tief und klebe den Dübel ein. Da bleibt ja bei 21mm Gesamtstärke nicht sehr viel übrig.

Was meint ihr? Macht das Sinn und lohnt sich der Aufwand in Hinblick auf Haltbarkeit überhaupt?

Freu mich über jeden Tipp.
 
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Hallo,
meine unmaßgebliche Meinung als Laie: Mich würden die Schraubenköpfe nicht stören, sofern sie sauber in Reih´ und Glied angeordnet sind.
Was die Haltbarkeit betrifft, dürften die Holzdübel früher weggammeln als die Schrauben.
Vorteil ohne Holzdübel: Wenn dir mal was durch eine Fuge fällt, kannst du einfach eine Diele wieder abschrauben.
Gruß
 

hobbybohrer

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Hallo,
gerade die langjährige Beobachtung zeigt doch, dass die Oberfläche um eine Schraube herum schneller weich wird, als der Rest, weshalb man ja auch Schrauben von oben zu vermeiden sucht. Bei Terrassen geht es nun mal nicht anders. Allerdings sind Querholzplättchen sicherlich von Vorteil gegenüber normalen Holzdübeln. Außerdem müssten die mit D4-Leim eingesetzt werden. Man könnte ja mal diesbezüglich Versuche anstellen.
Grüße Richard
 

sailor74

ww-pappel
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die Holzdübbel gammeln nicht, deshalb macht man es ja im Bootsbau.
Ich bin mir halt nicht sicher, ob es bei einer Blattstärke von nur 21mm Sinn macht.

Vielleicht hab ich mich hier ein wenig falsch ausgedrückt... Bei mir ist ein Holzdübbel nicht so ein geriffeltes Ding aus dem Möbelbau, sondern immer selbst geschnittene Holzzapfen aus demgleichen Holz. Den Begriff Querholzplättchen hab ich noch nie gehört :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Hab ich noch nie gesehen, macht eine Menge Arbeit und wird vermutlich kaum was bringen. Die Gefahr, dass nach ein paar Jahren Wasser ins Sackloch eindringt, ist auch groß. Dann erreichst du das Gegenteil, dann gammelt es im Nu weg.

Der große Unterschied zum Bootsbau: Dort wird die Oberfläche mit Lack regelmäßig geschützt, so dass das Holz vor Feuchtigkeit und starken Quellbewegungen geschützt ist. Terrassendielen hingegen sind starken Feuchtigkeitsschwankungen unterworfen. Die können bei Regen problemlos mal 5 mm breiter werden. Sowas übersteht eine Verleimung nur selten dauerhaft.

Moderne Terrassenschrauben schließen nahezu bündig mit der Oberfläche ab und der kleine Kopf sorgt auch dafür, dass da nicht viel gammelt.

https://www.befestigungsfuchs.de/blog/wp-content/uploads/2017/02/Spax-Zylinder-2.jpg
 

yoghurt

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Hallo,
zugegeben, ich habe nicht viel Erfahrung mit Terrasse. Ich würde versuchen großformatige Roste zu bauen bei denen man von unten schrauben kann. Dann kann man jährlich alles aufnehmen und darunter Ordnung schaffen und braucht vermutlich nicht mal Edelstahlschrauben. Ich habe das bei einem Balkonboden mal so realisiert.
 

sailor74

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Im Bootsbau werden Aufbauten gern lackiert, ein Deck aber so gut wie nie. Ich habe auch noch die einen gegammelten Holzzapfen gesehen. Ja Arbeit macht es mit Sicherheit...
 

sonquatsch

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Im Bootsbau werden Aufbauten gern lackiert, ein Deck aber so gut wie nie. Ich habe auch noch die einen gegammelten Holzzapfen gesehen. Ja Arbeit macht es mit Sicherheit...
Hi sailor74, volle Zustimmung!
Habe Ende der 60er während der Ausbildung zum Matrosen in der Seeschifffahrt noch Holzdecks (z. B. auf Santa- und Cap San Schiffen) bearbeitet, kalfatert usw. Diese Außendecks waren mit Bolzen in Sacklöchern verschraubt und mit Querholzplättchen abgedeckt jedoch nie lackiert! Hat jahrelang gehalten. Holzdecksecks auf Frachtschiffen wurden nicht geschont und zur Reinigung geschrubbt. Hab auf Frachtschiffen niemals lackierte Holzdecks gesehen.
Übrigens wurde auf der Cap San Diego gerade die Klasse für 5 Jahre erneuert (wird auch als Schiffs-TÜV bezeichnet). Einige Holzdecks wurden nach mehreren Jahrzehnten Dienstzeit erneuert. Es kam Oregon-Pine zum Einsatz und wurde wieder wie oben beschrieben verbolzt und mit Holzpflöcken geschützt.
Video über die Überführung zur Werft:
Die Holzdecks sind nur sehr kurz zu sehen: 2:36 eines der Holzdecks vor dem Austausch. 2:41 Holzdeck in der offenen Brückennock noch sehr gut in Schuss.
 
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IngoS

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Hallo,

beim Schiffsdeck dient das Abdecken der Schrauben eher dem Schutz selbiger vor dem korrosionsförderndem Salzwasser.
Bei der Terrasse mit Edelstahlschrauben verschraubt, spielt das keine Rolle. Ich würde den Aufwand nicht treiben.

Gruß Ingo
 

Holzfummler

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Im Bootsbau werden Aufbauten gern lackiert, ein Deck aber so gut wie nie. Ich habe auch noch die einen gegammelten Holzzapfen gesehen. Ja Arbeit macht es mit Sicherheit...
Moin,
Teakdecks (bei Sportbooten) werden meist vollflächig verklebt, wobei der Kleber und Abdichtmittel eine gewisse Elastizität besitzen müssen, die auch noch bei niedrigen Temperaturen vorhanden sein sollte. Es sind ja sehr dynamische Kräfte, die wirken. Sportboote werden ja auch meist in der Winterzeit in Hallenquartiere untergebracht. Wenn freiliegende Holzaufbauten bei den Sportbooten nicht regelmäßig gepflegt werden, gammeln die auch, einschließlich der Holzzapfen. Pflege erfolgt meist in den Winterquartieren.

Die Idee, die Schrauben auf der Terrasse unsichtbar zu machen, ist schon ok. Wenn Schraubenkopfhöhe ca 5 mm und Pfropfen ca 4 mm sind, verbleiben rund 12 mm fürs Brett. Sollte eigentlich reichen (Dielen über die Feder genagelt, haben auch nicht mehr Fleisch). Kopfunterseite aber platt und breit, sowie genaues Bohren. Verlegen sowie Reparatur deutlich aufwändiger als andere Methoden, besonders das bündig zu bekommen ohne das Nachbarholz zu beschädigen.

Vielleicht wär es eine Alternative, an den seitlichen Stellen der Bretter, wo die Balken sind, mit Lamello/OF kurze Rundkerben/Nut setzen. Diese mit großen U-Scheiben dann verschrauben. Natürlich mit Edelstahlschrauben. Auch dann hättest du kein "gestörtes" Holzbild.

Gruß
Thomas
 

falco

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Wenn man nicht von oben Schrauben will oder sich davon einen besseren Schutz verspricht : was spricht gegen Abstandshalter die von unten verschraubt werden? Bspw. Stick Pro von Spax oder Sigha Dielenfix? Nicht ganz günstig aber sicher besser als das verschließen hinterher mit ungewissem Ausgang und von der Arbeit ganz zu schweigen.
 
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