terasse aus eiche?

stef

ww-fichte
Registriert
22. Mai 2006
Beiträge
15
Ort
münchen
servus,

ein kumpel von mir richtet grad seinen garten her und möchte eine holzterasse an einen schuppen anbauen. ...soll ich natürlich machen. holz steht kostenlos zur verfügung, forstbestand. sind eichenbretter. hab allerdings noch nie eine terasse aus eiche gesehen. müsste doch aber eigtl gehen oder? was meint ihr?
 

rxzp8

ww-birke
Registriert
9. Januar 2004
Beiträge
64
Ort
Hildesheim
Eiche ist ein sehr hartes und festes Holz. Ausserdem sehr witterungsbeständig.
Das Problem ist bei Eiche das es sehr viel Gerbsäure enthält die das Holz bläulich färben kann. Es kann vorkommen das wenn man z.b Metall auf Eiche legt es Blau anläuft.

Ich persönlich habe bis jetzt noch keine Terasse aus Eiche gesehen, aber Gartenmöbel. Daher denke ich wenn man das Holz ordentlich imprägniert / lasiert müsste es keine Probleme geben!

Aber beim verarbeiten auf die richtige Holzfeuchte achten, nicht das es fällfrisch ausm Wald kommt!
 

stef

ww-fichte
Registriert
22. Mai 2006
Beiträge
15
Ort
münchen
nein nein um gottes willen.
die haben da n ganzen schuppen voll:emoji_grin: , schon lang eingelagert. habs selbst noch nicht gesehen, aber ich hoff mal das des was taugt...

dank für die antwort, gruß stef
 

Putzhobel

ww-ulme
Registriert
28. April 2006
Beiträge
190
Ort
/
also, ich stimme "rxzp8" da foll zu. aber lass das Holz die richtige Holzfeuchte haben. Glaube:mad: :rolleyes: so 60% Holzfeuchte.
mfg
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.835
Ort
Eppelborn
Holzbike schrieb:
Glaube:mad: :rolleyes: so 60% Holzfeuchte.
mfg


Das stimmt so nicht ganz. Holz für den Aussenbereich sollte ca. 15-18% Holzfeuchte haben.
Bei 60% ist ja noch das freie Wasser zwischen den Zellen. Holz arbeitet ja erst ab ca. 30% abwärts.

Mit dem Boden sehe ich keine Probleme. Ausreichend Luft zwischen den einzelnen Brettern ist hier Pflicht. Mindestens 15mm (besser 20mm) sind hier angesagt.
Beidseitiger Holzschutzauftrag ist auch ratsam.
 

Putzhobel

ww-ulme
Registriert
28. April 2006
Beiträge
190
Ort
/
mit den Holzfeuchten und % ten habe ich nicht so. Das gebe ich zu. Aber ich schrieb ja auch dass ich mit nicht sicher bin.
gruß an alle
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.184
Ort
Wien/österreich
Schönen Abend!

Also, ich seh auch kein Problem darin Eiche als Terassenboden zu verwenden. Man muss aber auf ein paar Dinge aufpassen.
Wie schon geschrieben verfärbt sich Eiche bei kontakt mit Eisen ins Violettschwarze. Das heisst, rund um die Schrauben wird ein Fleck entstehen. Von der Verwendung von Edelstahlschrauben rate ich ab. Die sind zu spröde und werden sicher abreissen. Das kann aber auch mit normalen Schrauben passieren. Ich würde verzinkte Nägel verwenden. Die halten auch wie die Hölle, sind aber nicht so spröde. Es ist aber vorbohren angesagt. Etwas kleiner als der Nageldurchmesser und schon gehts. Natürlich darf man die Bretter auch nicht dicht an dicht legen, da müssen sie sich irgendwann, irgendwie aufstellen. Holz ist nun mal ein lebendes Material. Wenn die Bretter 10cm breit sind, 5mm Luft zwischen den Brettern müsste genügen.
Ansonsten ist Eiche nach Robinie und neben Lärche sicher das widerstandsfähigste heimische Holz.

gerhard
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.184
Ort
Wien/österreich
n'Abend nochmal!

Ich hab vergessen zu erwähnen: den Splint wirklich GROSSZÜGIG wegschneiden. An dem freuen sich sonst nur die Holzwürmchen und bei Bewitterung ist der im Nullkommanichts kaputt.

gerhard
 

mig23

ww-ulme
Registriert
12. Januar 2006
Beiträge
171
Ort
33790 Halle
1. Also, keinen Splint verwenden, wie schon gesagt, der ist absolut nicht witterungsbeständig und gammelt Dir nach spätestens einem Jahr weg.

2. Beachten, daß in der ersten Zeit aus der Eiche im Aussenbereich sehr viel Gerbsäure entweichen kann, wie schon gesagt. Angrenzende Bauteile, z. B. weiße Wände, könnten sich evtl. verfärben. Die auch so genannte Lohe wirde früher z.B. in Lederfabriken benutzt, um Leder einzufärben. Ist also schwierig wieder zu entfernen von Wänden usw.

3. Grundsätzlich würde ich nur mit Edelstahl arbeiten. Eisenhaltige Metalle, wie z. B. Stahl, reagieren sehr stark mit der im Eichenholz enthaltenen Gerbsäure. Diese Reaktion hat schwarze Flecken im Holz zur Folge. Gerbsäure lässt Metalle außerdem korrodieren. Und im Aussenbereich hab ich mit Nageln keine Erfahrung, hätte da Angst und würde Edelstahschrauben bevorzugen.

4. Eiche neigt im Aussenbereich zu starker Rissbildung. Dies kann man etwas eindämmen, wenn man die kernabgewandte Seite nach oben legt. Da die meißten Risse aus dem Kern kommen. So wurde mir das mal erklärt, kann das Jemand bestätigen?

5. Verständnis dafür haben, daß es sich um einen natürlichen Werkstoff handelt, der mal gelebt hat und in dem immer noch Leben ist. :emoji_wink:
 
Oben Unten