Teak ölen

cuervo

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe eine Teakoberfläche mit Leinölfirnis geölt und den "Überstand" wieder abgenommen. Wie man das so eben macht. Nach einer Woche "Trocknungszeit" ist es immer noch nicht ganz trocken (bei 21°C und 55% Luftfeuchte).
Ungewöhnlich - geht sonst schneller.
Und das soll nur der Grundauftrag sein, bevor mein Leinölfirnis-Urethan-Mix aufgetragen wird.
Im Hinterkopf hatte ich zwar, dass Teak ein öliges Holz ist, aber Öl auf Öl muss doch funktionieren. Wie bei der Ölmalerei. Tja, so dachte ich...


Nach etwas Recherche bin ich nun etwas verwirrt: :emoji_thinking:

Zum Einen lese ich davon, dass Teakholz im Bootsbau oder Teakholzmöbel für den Garten ganz normal geölt wurden.

Zum Anderen lese ich, dass ölige Hölzer die "Trockung" von Ölen und ölbasierten Lacken hindern. Hier wird dazu geraten nach dem Schleifen das Holz mit Lösemittel abzureiben und danach die Oberfläche mit Schellack zu versiegeln. Im Anschluss kann geölt werden.

Was denn nun? Kennt sich jemand damit aus?

Einen schönen Abend wünsch ich Euch noch :emoji_metal:
 

Holzsinn

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Handelt es sich um Teak Massivholz oder -furnier? Furnier nimmt i.d.R. weniger Oberflächenmittel auf, weil die Leimschicht darunter "dicht" macht.
Ich würde, egal um welches Ausgangsmaterial es sich handelt, mit Balsamterpentin kräftig über die noch klebrige Fläche reiben, was das überständige Öl entfernen sollte.
Mit der Mischung, die dann darauf soll, hab ich keine Erfahrung. Es käme auf einen Versuch an, ob das Holz dann noch aufnahmefähig ist. Ich persönlich würde aber, abhängig vom Verwendungszweck, möglichst wenig weitere Schichten auftragen.

Melanie
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welaloba

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Meine Erfahrung mit etlichen Teakfurnieren Möbelstücken der 1960er Jahre: Alten Schmodder mit Waschverdünnung abwaschen, neu beschichten mit der Chemiekeule namens Hartwachsöl in 4 dünnsten (gerollten) Schichten mit Zwischenschliff. Vor zwei Jahren gab es mal einen Gartentisch (mehr oder weiger immer draussen) zu bauen. Dafür gab es Schiffbauteak, das geht völlig ohne Öl, das Holz darf vergrauen.
 

cuervo

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Hallo.
Es handelt sich um Teak Massivholz und ist für ein Möbelstück im Innenbereich gedacht. Keine Oberflächenbehandlung ist keine Option, zumal ich das Teak mit Birke kombiniert habe, welches schon mit Öllack eingestrichen ist.

Hartwachsöl hält besser auf Teak?
 

welaloba

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Ich sagte: Für draussen an der frischen Luft besser ohne Beschichtung.
Hartwachsöl ist über Nacht so weit, dass die nächste Schicht kommen kann. Das Kriterium ist, dass es leicht staubt beim schleifen mit Korn 240
 

WinfriedM

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Kann immer mal sein, dass bestimmte Inhaltsstoffe die Trocknung verzögern. Auch kommt es drauf an, wie saugfähig das Holz ist. Ich hatte letztens Kork geölt, eine Sorte Kork war innerhalb von 2 Tagen trocken, eine andere brauchte 14 Tage. Aber trocken ist es bisher immer geworden.

Leinölfirnis hat auch größere Unterschiede von Sorte zu Sorte. Ich würde das Firnis mal auf einer anderen Holzprobe testen, z.B. Buche oder Birke.

Schellack halte ich nicht für nötig. Hab schon öfters Teak geölt, bisher problemlos.
 

hlzbt

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Es handelt sich um Teak Massivholz und ist für ein Möbelstück im Innenbereich gedacht. Keine Oberflächenbehandlung ist keine Option, zumal ich das Teak mit Birke kombiniert habe, welches schon mit Öllack eingestrichen ist.
Weshalb? Im Bootsbau sind bei Decks ungeölte Teakplanken mit einem lackierten (Mahagoni- oder auch Teak-) Fisch durchaus üblich. - Was aber nicht heißt, dass du das auch gut finden musst...
 

cuervo

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Kann immer mal sein, dass bestimmte Inhaltsstoffe die Trocknung verzögern. Auch kommt es drauf an, wie saugfähig das Holz ist. Ich hatte letztens Kork geölt, eine Sorte Kork war innerhalb von 2 Tagen trocken, eine andere brauchte 14 Tage. Aber trocken ist es bisher immer geworden.

Leinölfirnis hat auch größere Unterschiede von Sorte zu Sorte. Ich würde das Firnis mal auf einer anderen Holzprobe testen, z.B. Buche oder Birke.

Schellack halte ich nicht für nötig. Hab schon öfters Teak geölt, bisher problemlos.

Ich werde natürlich noch abwarten, bevor ich versuche das Öl zu entfernen.

Das Leinölfirnis funktioniert auf Birke. Daran sollte es nicht liegen. Ich werde noch Proben aus Teak-Restholzstücken anfertigen. Vor allem weil ich noch den Öllack testen will, damit es zu keinen weiteren bösen Überraschungen kommt. Funktioniert der Ölack nicht probiere ich wohl Hartwachsöl aus. :emoji_thinking:
Oder etwas anderes "wachsiges".
 

hlzbt

ww-eiche
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Als "Lackartiges" taugen bei Teak Epifanes Hartholzöl und Tonkinois. Wenn man so etwas möchte. - Das würde man bei Planken oder Aufbauten nehmen. Decks werden, wie oben beschrieben, in der Regel (an der Küste) nicht geölt.
 
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