Table saw sled

lunateide

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Guten Abend liebe Woodworker,

in den Videos der US-Woodworker sieht man auf fast allen Tischkreissägen einen Schiebekasten statt der Schiebeschlitten, wie man sie bei uns findet.

Kann mir jemand den Sinn oder Vorteil dieser Vorrichtung erklären?

Gruß
Roland
 

heiko-rech

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Hallo,
in den Videos der US-Woodworker sieht man auf fast allen Tischkreissägen einen Schiebekasten statt der Schiebeschlitten, wie man sie bei uns findet.

Kann mir jemand den Sinn oder Vorteil dieser Vorrichtung erklären?
Weil sich gescheite Tisch- und Formatkreissägen bisher dort nicht durchsetzen konnten.

Gruß

Heiko
 

raziausdud

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Hallo,

ich habe so eine "nur mittelprächtige" Amateur-Tischkreissäge. Wenn man dazu einen Eigenbau-Schiebeschlitten nachrüstet (Brett mit Leiste drunter für die Führungsnut), liegt das Schnittgut nun auf der bei mir linken Seite um die Brettstärke höher als rechts, könnte also auf den letzten Millimetern abbrechen.

Bei einem Cross-Cut-Sled liegt auch das Abfallstück in der gleichen Höhe.

Sinn und Vorteil beider "Anbauten": da sie nach der Konstruktion einmal über das laufende Sägeblatt geschoben wird, sieht man genau, wo die Säge schneidet. Man kann also z.b. eine Anzeichnung genau über diesen Schnitt legen und dann ziemlich sicher sein, dass das Sägeblatt die Linie auch "trifft" ... oder man bringt eine Markierung/ein Holzklötzchen am Queranschlag an, und kann so etliche Stücke gleicher Größe ablängen ... Das ist also im Grunde ein erweiterter Queranschlag, der auch (je nach Länge der Eigenkonstuktion) für Längsschnitte etwas bietet.

Ich habe auch einen einfachen Schiebschlitten erstellt, den ich mit 45 Grad-Stellung des Sägeblatts versehen habe. So habe ich auch für 45 Grad-Schnitte eine sichtbare Anlegelinie (s.o).

p.s. Nachteil(e): der Spaltkeil kann nur bedingt verwendet werden, die Späne-Absaug-Haube der TKS kann beim Cross-Cut-Sled nicht verwendet werden. Deshalb bevorzuge ich wenn möglich meine einseitigen Eigenbau-Schiebeschlitten und lege auf der anderen Seite bei Bedarf halt einfach ein Brett gleicher Stärke unter.

Viele Grüße
Rainer
 

raziausdud

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Hallo nochmal ...

noch ein Vorteil aller Schiebeschlitten, ob Profi-Version oder Eigenbau oder Cross-Cut-Sled:

das Schnittgut liegt fest auf einer Fläche, kann also nicht so leicht beschädigt/verkratzt werden, was passieren kann, wenn man es über einen nicht völlig sauberen Sägetisch schiebt. Dieses Problem ist sogar beim Cross-Cut-Sled am besten gelöst, da liegt ja auch das Abfall-Stück fest.

Rainer
 

Eddy

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Nachteil bei dieser Art von Schlitten ist aber die geringere Schnitttiefe.


Gruß Eddy
 

rafikus

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Hallo,

eine andere, durchaus öfter genannte Antwort, hat was mit einer Schiffsladung Formatkreissägen zu tun.
Wer Interesse hat, kann sich im Netz auf die Suche begeben.

Rafikus
 

Fraggle

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Ich hab ja auch nur so eine "minderwertige" :emoji_grin: Tischkreissäge: Metabo Magnum 1685D. Trotzdem habe ich mir dafür einen solchen Schlitten gebaut.

Vorteile:
- Präzise, griffbereite 90°, oder auch 45° oder was immer man auch braucht. Deshalb hat der Ami meist auch mehr als einen Schlitten neben der Säge stehen.
- Man sieht vorher exakt wo der Schnitt langläuft, auch bei der langen Schnitten.
- Zulage gegen Ausreißen ist quasi schon inbegriffen.
- Werkstück schrappt nicht über den Sägetisch, d.h. bleibt sauber und intakt.
- Werkstück kann auf beiden Seiten des Blattes eingespannt werden.
- Dadurch lassen sich auch sehr kleine Werkstücke sicher bearbeiten.
- Kleine Abschnitte werden immer mittransportiert und können nicht zum Geschoss werden.
- Spaltkeil stört überhaupt nicht.
- Staubabsaugung oberhalb erfordert natürlich mehr Aufwand. (Müsste an Ausleger befestigt sein, wie bei den Profi-Maschinen eh üblich.)
- Als Schutzabdeckung kann man sich auch prima eine Plexiglass-Leiste auf dem Schlitten befestigen. (Müsste ich eigentlich auch mal machen. :emoji_open_mouth: )


Daher kann ich Heikos Kommentar oben so nicht unterstützen:
Die moderneren europäischen Maschinen haben ja nun auch einen Schiebetisch der direkt am Blatt lang geführt wird. Also nix anderes als ein "halber Schiebeschlitten". Die amerikanische Konstruktion bietet die gleichen Vorteile halt auch auf der anderen Seite des Sägeblattes. Dafür ist der Schlitten nicht in die Maschine integriert, sondern läuft als separates Teil oben drauf. Das separate Teil hat auch noch den Vorteil, daß man ohne dummes Gefühl mal ein Loch reinbohren oder 'ne Schraube reindrehen kann, um sich Hilfskonstruktionen zu basteln.

Einziger Nachteil:
- Man verliert rund 16mm Schnittiefe. (So what, bei der Magnum kommt dann einfach ein größeres Blatt rein...) Aber auch sonst: Wenn es wirklich mal zu knapp werden sollte, dann nehme ich den Schlitten eben runter und arbeite so, wie es die meisten ohnehin ständig machen.

Gruß
Dirk
 

lunateide

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Hallo,

ich habe auf meiner kleinen Tischkreissäge wenig Blatz vor dem Sägeblatt.
Der Winkelanschlag nimmt davon auch noch was weg.

Insofern wäre ein solcher Kasten schon von Vorteil.

Allerdings habe ich in verschiedenen Videos gesehen, daß die Führungsleisten nur in den Tischnuten liegen, also nicht als T-Profil eingeschoben sind.

Ich hätte Bedenken, daß die Lade einmal abkippt.

Andererseits stelle ich mir sehr schwierig vor, die Leisten der Lade gleichzeitig in die T-Nuten des Tisches einzufädeln.

Frage an die Befürworter dieses Systems: Wie habt Ihr das geregelt?
Eingelegte Leisten oder eigeschobene Profile.

Gruß
Ruland
 

heiko-rech

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Hallo
Daher kann ich Heikos Kommentar oben so nicht unterstützen:
Ich habe nicht die Vorrichtung kritisiert, sondern den Grund dargelegt, warum man in den USA sowas öfter sieht. Ich habe keine Zweifel daran, dass es ein gutes Hilfsmittel für einfache Tischkreissägen ist. Wer eine Formatkreissäge oder eine Maschine mit ordentlichem Schiebetisch hat, wird sich sowas aber eher selten bauen.

Die Präzision des Ganzen ist von zwei Dingen abhängig:
1. Der Genauigkeit der Nuten im Tisch und deren parallelität zum Sägeblatt
2. Dem genauen Bau der Vorrichtung.

Ein sehr gutes Video, mit sehr vielen Tipps, gibt es von Marc Spagnuolo, er zeigt vor allem, wie man das Ding in den rechten Winkel bekommt:
[ame=http://www.youtube.com/watch?v=uE9f4bp_wm8]How to Make a Cross-Cut Sled - YouTube[/ame]

Gruß

Heiko
 

Fraggle

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...so ungefähr... Pi mal Daumen...

Ich habe mich bei der Grundplatte für MDF entschieden um etwas zu haben, was sich auf keinen Fall verzieht. Zwar arbeitet auch MDF, aber eben homogen in allen Richtungen gleich. Bei 90 x 90 cm Grundfläche war mir da 10mm MDF zu wabbelig und 20mm zu dick. 16mm ist genau dazwischen, so ungefähr jedenfalls... :emoji_wink:

Gruß
Dirk
 

Fraggle

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Ich hätte Bedenken, daß die Lade einmal abkippt.

Andererseits stelle ich mir sehr schwierig vor, die Leisten der Lade gleichzeitig in die T-Nuten des Tisches einzufädeln.

Frage an die Befürworter dieses Systems: Wie habt Ihr das geregelt?
Eingelegte Leisten oder eigeschobene Profile.

Kommt wie immer drauf an.
Die typische Ami-Kreissäge hat nicht den ganzen Schnickschnack der bei uns so daran herumbaumelt, dafür ist das erste was die sich dranschrauben eine großzügige Tischverbreiterung als auch -verlängerung. Da kippt dann nix mehr runter. Ich bin mir auch nicht sicher, wieviele Amis schon von der Erfindung der T-Nut gehört haben.

Wenn die Säge es hergibt, dann würde ich natürlich ein eingeschobenes Profil (also T-Nut) bevorzugen. So hab ich das bei meiner auch gemacht. War ein wenig Bastelarbeit, da das Metaboprofil was eigens ist, hat aber gut geklappt.

Wir hatten das Thema übrigens erst vor kurzem hier: ...

Das Einfädeln ist überhaupt kein Problem: Einfach die Profile 5cm über die Platte hinausstehen lassen. Dauert 5 Sekunden und der Schlitten sitzt.

Gruß
Dirk
 

Fraggle

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Die Präzision des Ganzen ist von zwei Dingen abhängig:
1. Der Genauigkeit der Nuten im Tisch und deren parallelität zum Sägeblatt
2. Dem genauen Bau der Vorrichtung.

Ersters eigentlich noch gar nicht mal: Das Blatt steht sowieso niemals 100%ig parallel zu den Nuten - mit Absicht. Je größer die Abweichung, umso breiter wird der Schlitz den die Säge hinterlässt.

Zweiteres schon eher, Relevanz in dieser Reihenfolge;
1. Anschlag absolut rechtwinkelig sein, in beiden Achsen.
2. Platte muss plan sein.
3. Führung in den Nuten muß wenig bis kein Spiel haben.

Gruß
Dirk
 

heiko-rech

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Hallo,
Ersters eigentlich noch gar nicht mal: Das Blatt steht sowieso niemals 100%ig parallel zu den Nuten - mit Absicht. Je größer die Abweichung, umso breiter wird der Schlitz den die Säge hinterlässt.
Der Parallelanschlag sollte minimale Abweichung der Parallelität zum Blatt haben, dami die aufsteigenden Zähne nicht ans Werkstück kommen und nichts klemmt. Wenn da Blatt nicht parallel zur Nut steht, hast du aber genau diesen Effekt. Ein unsaberer Schnitt könnte die Folge sein.

Wichtig wäre auch noch, wenn zwei Nuten vorhanden sind, dass diese genau parallel zueinander verlaufen und sauber gefräst sind.
 

Robbie01011987

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Ich hab es so gelöst. Eine T-Nut wäre bei dieser Methode natürlich auch einfach umzusetzen. Das sind jetzt eloxierte Alu-Schienen!
 
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