Türe einer Wohnzimmerbuffets mit Glaseinsatz furnieren

Dieter Arand

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Hallo zusammen,
ich brauche euren Rat.

Ich bin dabei ein Wohnzimmerbuffet aus den 30er-Jahren wieder herzurichten. Ein Teil wird mit Ahorn furniert und der Rest wird weiß.
Das Furnier will ich mit Glutinleim (Knochenleim) anbringen.

Und jetzt meine Frage:
Ich will auch die Türen von außen furnieren. Das Glas mache ich natürlich noch raus und es wird auch noch alles sauber geschliffen.
Wird das Furnier auf den Innenflächen (rote Pfeile) gut halten? Oder wie würdet ihr das machen?

1755626053700.png

Und die gleiche Frage zu den Außenflächen:
1755626238343.png

Ich danke euch schon Mal.
 

happyc

ww-robinie
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Wenn die Oberfläche sauber ist, und das Furnier gleichmäßig überall angepresst wird, sollte das kein Problem sein. Achte drauf, dass du die Flächen gleichmäßig schleifst, und nicht an einzelnen Stellen zu viel wegnimmst. Nicht ganz einfach werden wohl auch die Übergänge zwischen Schmalseiten und Flächen sein, achte auf „scharfe“ Kanten nach dem Schleifen.
die Innenseiten bleiben ohne Furnier? Da wäre bei einseitigem Aufleimen Verzug möglich…
 

isso

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Ahorn auf sowas Leimen halte ich für keine gute Idee.

Gerade Ahorn zeigt doch deutlich Fehler im Untergrund.

Messerfurnier oder was willst du nehmen?

Überhaupt halte ich überfurnieren für den falschen Ansatz. Was passiert mit den Ecken? Da ist doch alles mindestens stark gebrochen, wenn nicht richtig gefasst oder gerundet?

Innenecken sind ja auch eher Anspruchsvoll, erst Recht wenn das alte Zeug vorher entfernt wird.
 

flüsterholz

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Hallo Dieter
Was du dir da vorgenommen hast, ist nicht ganz einfach. Helle Furniere sind in der Verarbeitung schwierig und man müsste einiges beachten. Wichtig wäre erstmal zu wissen, welche Stärke dein Furnier hat. Mit 0,6mm starkem Furnier wird es kaum machbar sein. Aber auch wenn du stärkeres Furnier und evtl Massivholzleisten in Ahorn hast, wird es noch anspruchsvoll.

Gruß Michael
 

carsten

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Hallo

bin auch eher skeptisch. Fällt für mich unter Murks auf dem Weg zum Pfusch.
1. einseitig furniert (zumindest so wie ich es verstehe). Lieber Lotto spielen. Die Chance dort zu gewinnen sind höher als die Chance das der Rahmen gerade bleibt.
2. Die Problematik des Übergangs bzw Abschlusses bei den Kanten hat der Kollege schon in #3 angemerkt. Deutlich gesagt Schnapsidee: fragt sich nur hast du den Schnaps vorher getrunken und dir ist die Idee gekommen. Oder brauchst du den Schnaps um den Frust zu vergessen.
3. Der gegenüber Ahorn dunklere Farbton des Trägermaterials ist gerade bei hellen Furnieren zu beachten. Siehe auch #4.
4. Hirnholz und Längsholz überfurnieren zeichnet sich gerade bei Ahorn garantiert ab. Die Chance dass es reißt liegt auch recht hoch.


Alternative: Passende Leisten in Ahorn Massiv besorgen, Fälzen, auf Gehrung verleimen -> Probleme alle gelöst.
 

Dieter Arand

ww-pappel
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Danke euch allen für die guten Tipps.
Da ihr mehr Erfahrung mit so etwas habt bin ich über eure Rückmeldung sehr froh.
Dann werde ich die Türen besser weiß machen und nur den Korpus furnieren.

Ich muss dann nur schauen, dass das Ergebnis harmonisch aussieht.

Die Idee mit den Massivholzleisten ist natürlich auch sehr gut, aber dafür fehlt mir leider die nötige Werkstatt.
 

happyc

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Ein paar Jahre / Jahrzehnte früher war es doch üblich, Möbel aus Nadelholz zu konstruieren & bauen, und diese mit „edlerem“ Holz überzufurnieren. Ja, die Struktur des Nadelholzes hatte sich abgezeichnet, gerade Äste waren deutlich unter dem Furnier auszumachen. Ich bin bei meinem ersten Beitrag von ausgegangen, dass das bekannt / gewünscht ist, und das mögliche Ergebnis nicht mit heutigen Ansprüchen an perfekte Oberflächen vergleichbar ist.
Anbei Detailbilder eines Vertiko von ca 1900.
 

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flüsterholz

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Da hast Du ja schon gezeigt, was alles passieren kann. Und die Furniere waren da meistens noch bei einem mm und mehr. Möglichkeiten für ein besseres Ergebnis wären ein Sperrfurnier oder massive Umleimer zu verwenden , sowie bei der Konstruktion der Zapfenverbindungen anders vorzugehen. Die inneren Kanten, zum Spiegel hin, hätte man noch umbügeln können, bei Verwendung von Glutinleimen. Aber auch damals wurde nicht alles berücksichtigt.
Und gerade bei hellen Furnieren hätten alle Fehler noch viel intensiver gewirkt.
Gruß Michael
 

Holzsinn

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Ehrlich gesagt, halte ich es - trotz aller Bedenken - für praktikabler, so einen Rahmen als einen gesamten Korpus zu furnieren. Beim Rahmen kann man ja auf die geringen und schmalen Flächen ganz gut den nötigen Druck zum Verleimen aufbringen, aber wie soll das bei einem zusammengebauten Korpus gehen? Man müsste den Korpus zerlegen, um die einzelnen Flächen mit Hilfe einer Presse beidseitig zu furnieren. Anders wird der nötige Druck kaum aufzubringen sein. Ich würde in dem Fall die Finger ganz vom Furnieren lassen.
Farblich umgestalten des Möbels dagegen wäre kein Problem.
Melanie
NEU:www.holz-sinn.de
 

Dieter Arand

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Hallo Michael,
das mit dem Sperrfurnier ist eine interessante Idee. Zumindest für die Flächen, die Türen mit dem Glas werde ich weiß machen.

Dann müsste ich auf der Innenseite vermutlich ein Gegenzugfurnier verwenden und dafür den Korpus zerlegen. Muss ich mir anschauen, ob das einfach geht.

In welcher Reihenfolge würde man Sperrfurnier, Furnier und Gegenzugfurnier aufbringen?

Gruß Dieter
 

derdad

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Die Korpusflächen zu furnieren ist möglich, aber nicht einfach. Zuerst muss die gesamte Lackoberfläche weg. Dann kann man mit dem Bügeleisen die Furnier aufbügeln. Braucht aber etwas Erfahrung, zwischen hält nicht und verbrannt ist nur ein schmaler Grat. Beim Korpus ist eine Gegenzugfurnier nicht unbedingt nötig, denke ich. Wurde früher auch nicht generell gemacht. Den Korpus zerlegen wird ausserdem kaum möglich sein. Ich nehme an er ist gezinkt.
Ich persönlich würde mir die Arbeit nicht antun. Wenn eine Veränderung, dann mit Farbe, Rolle, und Pinsel.
LG Gerhard
 

flüsterholz

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@Dieter Arand Hast du mal ein Bild vom kompletten Schrank? Das ist gerade etwas ins Blaue spekulieren, was möglich ist und was nicht. Hast du denn schon mal mit Glutinleim furniert? Wenn nicht, würde ich das erstmal an kleinen und einfachen Projekten versuchen. Hast du eine Furnierpresse, oder an welche Technik des Furnierens hattest du gedacht?

Gruß Michael
 

Dieter Arand

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@Dieter Arand Hast du mal ein Bild vom kompletten Schrank? Das ist gerade etwas ins Blaue spekulieren, was möglich ist und was nicht. Hast du denn schon mal mit Glutinleim furniert? Wenn nicht, würde ich das erstmal an kleinen und einfachen Projekten versuchen. Hast du eine Furnierpresse, oder an welche Technik des Furnierens hattest du gedacht?

Gruß Michael

Hallo Michael,
das ist das Buffet.
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Die Farbe ist inzwischen vom Aufsatz abgewaschen, er ist aber noch nicht geschliffen.
Ich habe an Hammerfurnier mit Glutinleim gedacht, ich werde aber natürlich zuerst ein paar Probestücke furnieren. Eine Presse habe ich leider nicht.
und wie Gerhard schon vermutet hat ist der Korpus gezinkt, also eher nicht zu zerlegen. Und damit wäre er auch nur von außen furnierbar.
Das zweite und dritte Bild zeigt die Verzinkung des Oberteils. Ist von oben fotografiert.

IMG_8691.jpeg
IMG_8689.jpeg
 

teluke

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Denkst Du dadurch wird etwas besser?
Warum lässt Du das gute Stück nicht weiter in Würde altern.

Wenn Du, mit dem was Du vorhast, fertig taugt das nur noch für die Werkstatt.
 

flüsterholz

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Oh je. Puh. Mannomann. Herje!!!
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Vielleicht solltest du ihn besser streichen.
Da müsste ich ein komplettes Fachbuch schreiben. Da sind so viele verschiedene Techniken nötig. Tut mir leid, das wäre mir jetzt echt zuviel. Wenn du es trotz allem probieren möchtest, versuche es mal mit "Furniere, Intarsien" von Fiewek. Da wird fast alles abgehandelt, was du benötigst.
Gruß Michael
 

Dieter Arand

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Oh je. Puh. Mannomann. Herje!!!
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Vielleicht solltest du ihn besser streichen.
Da müsste ich ein komplettes Fachbuch schreiben. Da sind so viele verschiedene Techniken nötig. Tut mir leid, das wäre mir jetzt echt zuviel. Wenn du es trotz allem probieren möchtest, versuche es mal mit "Furniere, Intarsien" von Fiewek. Da wird fast alles abgehandelt, was du benötigst.
Gruß Michael
Hallo Michael,
vielen lieben Dank für den Tipp mit dem Buch.
Ich habe es mir gerade bestellt und wenn ich es mir angeschaut habe, dann entscheide ich, wie ich weitermachen werde.
Ich werde dann in einigen Tagen/Wochen hier ein Update posten.
Gruß Dieter
 
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